Kaffee in allen Variationen gehört für viele Menschen einfach zu einem guten Tag dazu. Damit dieser besonders schmackhaft wird, schwören Kaffee-Enthusiasten auf selbst gemahlenen Kaffee. So wird die Bohne erst kurz vor dem Brühvorgang gebrochen und soll ihr Aroma noch besser entfalten. Doch die Auswahl an Kaffeemühlen ist groß. Lesen Sie mehr in unserem Kaffeemühlen Test 2024.
Die Testgeräte im Kaffeemühlen Test 2024
Im Test haben wir 16 Kaffeemühlen, davon elf elektrische und fünf manuelle Mühlen. Alle Modelle eignen sich laut Hersteller für alle Kaffeezubereitungsarten, wobei wir Mokka- und auch Espresso-Mahlgrade eher nicht mit einem Schlagmahlwerk empfehlen würden.
Neben fünf elektrischen Kaffeemühlen mit Kegel- und drei mit Scheibenmahlwerk sind nämlich auch drei preiswertere Modelle mit Schlagmahlwerk dabei. Unsere fünf manuellen Mühlen mahlen dagegen alle mit Kegelmahlwerk.
Kaffeemühlen mit Scheibenmahlwerk im Test
Zwei Maschinen von Graef sowie die Moccamaster KM5 besitzen ein Scheibenmahlwerk. Hier sind es zwei Scheiben, die den Kaffee zu Pulver mahlen. Eine Scheibe wird motorisch angetrieben, die zweite steht fest. Den Mahlgrad verstellt man hier, indem der Abstand zwischen den Scheiben verändert wird.
Das lässt sich bei Scheibenmahlwerken besonders präzise einstellen, im Fall der CM1 012 von Graef sogar komplett stufenlos. Nachteil der Scheibenmahlwerke: Es muss mit schnellen Umdrehungen gemahlen werden, dadurch entsteht mehr Reibung und somit Hitze und die Geräuschkulisse ist relativ laut.
Interessanterweise bietet Graef mit den beiden Maschinen im Testfeld je ein Gerät für Einsteiger (CM252) und eines für Profi-Barista (CM1012). Das kleinere Einsteigergerät verrichtet seine Arbeit dabei besonders stromsparend.
Das obere Mahlwerk ist hier zur Säuberung herausnehmbar und man kann das Kaffeepulver tassengenau mahlen. Die CM1012 ist hingegen zur Nutzung mit Siebträgern konzipiert und damit ein Gerät für Kaffeekenner, die sehr viel Liebe in den Brühvorgang stecken. Einen Auffangbehälter gibt es hier nicht.
Dennoch kann bei Bedarf auch in ein passendes Gefäß gemahlen werden. Bis auf den hohen Preis gibt es ansonsten bei der CM1012 nichts auszusetzen. Highlight ist aber zweifellos die ECBC-zertifizierte Kaffeemühle aus dem Hause Moccamaster.
Der Hersteller gibt hier fünf Jahre Garantie. Das Ergebnis des Mahlvorganges kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Dabei verzichtet Moccamaster auf weitere Funktionen wie Mengenwahl oder Timer. Ein simpler Knopf unter dem Auffangbehälter muss für den Mahlvorgang gedrückt werden und das war’s.
Kaffeemaschinen mit Kegelmahlwerk im Test
Besonders aromaschonend arbeiten Maschinen mit konischem (Kegel-)Mahlwerk. Hier werden die Kaffeebohnen zwischen dem inneren Kegel und der äußeren Wand zerkleinert. Das Ganze passiert mit geringerer Drehzahl, weshalb diese Maschinen meist leiser als jene mit Schlag- oder Scheibenmahlwerk sind.
Während vor einigen Jahren Kegelmahlwerken noch den hochpreisigen Geräten vorbehalten waren, halten sie inzwischen großflächig Einzug auch in preiswertere Geräte. So nutzen Siebträgermaschinen mit eingebautem Mahlwerk inzwischen fast ausschließlich Kegelmahlwerke.
Auch fünf unserer Testgeräte arbeiten mit Kegelmahlwerk. Sie unterscheiden sich dabei vor allem im Design und den zusätzlichen Funktionen. Hervorragend finden wir Bedienung und Mahlergebnis bei der WMF-Espressomühle, die sich, wie der Name schon sagt, auf das Mahlen von Pulver für Espresso konzentriert. Natürlich lässt sich dennoch gröberes Mahlgut herstellen. Gut ausgestattet ist auch die Design-Kaffeemühle Advanced Plus von Gastroback.
Sie erlaubt das direkte Mahlen in den Siebträger (zwei verschieden große Trägerhalter sind mit dabei) oder den mitgelieferten Auffangbehälter. Der Bohnenbehälter fasst erstaunliche 400 Gramm (g) Kaffeebohnen und es lassen sich 16 Mahlstufen auswählen.
Die Mahldauer lässt sich auf Wunsch über eine Zeitvorwahl regeln. Besonders edel und zugleich modern ist die Barista Chef Inox von Caso. Auch hier kann man die Dosierung individuell festlegen, entweder über die Anzahl der Tassen oder die Zeit.
Das geschieht über ein schickes Touchbedienfeld mit weißer LED-Hintergrundbeleuchtung. Natürlich lassen sich die Bohnen auch normal manuell mahlen. Praktisch ist ebenfalls die Möglichkeit, passende Siebträger zu befüllen – hierzu liegt eine entsprechende modulare Halterung bei. Ebenfalls einen Blick wert ist die schicke Maschine von Smeg im 50er-Jahre-Look.
Kaffeemühlen mit Schlagwerk im Test
Drei einfachere Kaffeemühlen arbeiten mit einem Schlagwerk. Hier treibt ein Elektromotor ein Schlagmesser direkt an, welches die Bohnen dann bildlich gesprochen zertrümmert. Da dies mit hoher Drehzahl erfolgt, entsteht dabei auch Wärme, die das Geschmacksbild der Bohnen beeinträchtigen kann.
Außerdem ist das Mahlgut aufgrund des Verfahrens mit den rotierenden Messern nicht so homogen, wie bei einem Kegel- oder Scheibenmahlwerk. Das mag für grobes oder mittelgrobes Kaffeepulver für French Press oder Filterkaffee noch akzeptabel sein, für einen guten Espresso sind solche Maschinen allerdings keine so gute Wahl.
Der größte Vorteil ist der günstige Preis. Außerdem lassen sich praktischerweise auch getrocknete Gewürze mahlen.
Anders ist das bei den beiden weiteren Maschinen im Test von Rosenstein & Söhne sowie Gastroback. Bei beiden Kaffeemühlen kann der Behälter leicht entnommen werden. Außerdem gibt es eine Vorwahl für den gewünschten Mahlgrad sowie die Tassenanzahl (2 bis 12 Tassen).
Das Gerät von Rosenstein & Söhne kann dabei bis zu 70 g Kaffee mahlen, die Maschine von Gastroback sogar 90 g (zum Vergleich: Eta erlaubt maximal 50 g). Auffallend ist auch die sehr ähnliche Bauart der Maschinen von Rosenstein & Söhne und Gastroback. Beide gefallen uns im Test besser als das Einsteigergerät von Eta.
Manuelle Kaffeemühlen im Test
Ja, es gibt sie noch – Kaffeemühlen mit reiner Muskelkraft betrieben. Im Vergleich zu Omas Kaffeemühle sind moderne Handmühlen aber wahre Hightech-Entwicklungen mit Preisen von teilweise mehr als 1 000 Euro.
Ganz so edel ist unser Testfeld zwar nicht, aber die beiden Spitzenmodelle Phoenix (UPV: 219 Euro) und Simplicity (UVP: 295 Euro) aus dem Hause Kinu sind im Handel auch kaum unter den vom Hersteller genannten Preisen zu bekommen.
Dafür bieten sie auch einigen Komfort für Outdoor- oder eingefleischte Kaffee-Liebhaber und bringen eine robuste Transporttasche mit. Wer vor allem Pulver für Filterkaffee oder French Press mahlen möchte, dem sei das Pour-over-Ersatzmahlwerk empfohlen, welches in beide Mühlen passt.
Die restlichen drei Mühlen sind zwar nicht so komfortabel ausgestattet, können aber auch überzeugen. Hier gefällt uns die Milu MK02 recht gut, doch leider verschenkt sie etwas Punkte wegen zu viel Plastik bei der Verpackung (die anderen Hersteller machen das besser). Auch die preiswerte Hario Ceramic Coffee Mill macht ihren Job gut. Gut schneidet auch das Modell von Gronenberg noch ab.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kaffeemühlen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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