Ein Babykostwärmer ist ein praktischer Alltagshelfer, auf den viele Eltern nicht verzichten möchten. In kurzer Zeit lassen sich Milch und Brei auf die optimale Temperatur bringen. Lesen Sie, wie sich sechs aktuelle Geräte – darunter auch Fläschchenzubereiter – diesmal in unserem Vergleichstest bewährt haben. Lesen Sie mehr in unserem Babykostwärmer und Flaschenzubereiter Test 2021.
Die Testgeräte im Babykostwärmer und Flaschenzubereiter Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Babykostwärmer und Flaschenzubereiter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Das Baby hat Hunger. Jetzt aber schnell! Wer dem Kleinen abgepumpte Muttermilch oder Anfangsmilch im Fläschchen geben möchte, muss die Milch zunächst einmal auf die richtige Temperatur bringen. Wohl alle Eltern und Babysitter kennen dabei einen Trick: Sie geben einige Tropfen Flüssigkeit aus dem Fläschchen aufs Handgelenk. Fühlt sich die Temperatur angenehm an, passt es auch für das Baby. Die ideale Trinktemperatur beträgt rund 37 Grad Celsius. Ist die Milch heißer, lässt sich die Flasche unter kaltem Wasser etwas abkühlen. Mit dem Tropf-Trick sind Eltern auf der sicheren Seite. „Prüfen Sie stets die Temperatur der Milch, bevor Sie Ihr Baby damit füttern“, rät der Hersteller Philips in der Bedienungsanleitung seines Testkandidaten und erspielt sich so einen Pluspunkt in Sachen Sicherheit. Aufpassen muss man nicht nur bei der Temperatur der Babymahlzeiten. Zwei Geräte eignen sich auch zur Sterilisation von Fläschchen und Schnullern. Da heißt es, aufpassen. Denn dabei wird es richtig heiß – Verbrennungsgefahr!
Babykostwärmer mit mehreren Funktionen
Bei unseren sechs Testgeräten erkennt man auf den ersten Blick, dass sie recht unterschiedlich sind. Das liegt daran, dass unter den Kandidaten Geräte vertreten sind, die mehr können als aufwärmen. So lassen sich die Kombimodelle von MAM und Truelife als Sterilisator nutzen. MAM liefert einen entsprechenden und sehr viel größeren Aufsatz zum Sterilisieren von bis zu sechs Flaschen und fünf Schnullern mit. Das Modell von Béaba dagegen eignet sich neben dem Erwärmen zum Anmischen von Pulver und – zuvor im Gerät erhitztem – Wasser. Das kann ebenfalls der Testkandidat von Babymoov. Dieses Gerät ermöglicht jedoch kein Erwärmen von Fläschchen und Gläschen im Wasserbad und ist damit ein reiner Fläschchenzubereiter. Sein großer Vorteil ist die Schnelligkeit. Nach nur 37 Sekunden ist das Wasser bereits auf Trinktemperatur. Ein vorheriges Abkochen zum Eliminieren von Bakterien bei 100 Grad Celsius und Abkühlen sind im Gerät möglich. Die Bedienung macht dabei keine Schwierigkeiten. Damit ist Babymoov im Vergleichstest nicht allein. One-Touch-Taste, Display, Drehschalter, beleuchtete Tasten – die Hersteller setzen zwar auf recht unterschiedliche Bedienelemente, alle erfüllen jedoch ihren Funktion.
Kleine Abstriche gibt es bei Philips. Die Zahlen der Milchmengenskala sind etwas klein geraten und die Tester vermissen eine Beleuchtung der jeweils angewählten Stufe. Insgesamt sind bei Philips am Drehschalter allein elf Stufen nach Menge der Babykost wählbar. So viele Einstellmöglichkeiten oder Programme bietet die Konkurrenz nicht. Bei den beiden Flaschenzubereitern sind die Möglichkeiten zur Temperaturauswahl sehr unterschiedlich: Babymoov erwärmt das Wasser für Babyfläschchen oder Heißgetränke auf die gewünschte Temperatur von 22 bis 85 Grad Celsius. Bei Béaba sind 22 oder 37 Grad wählbar. Viele Geräte bieten eine Warmhaltefunktion, so sorgt Truelife für das Halten der Milch in der Flasche auf der konstanten Temperatur von 37 Grad. Die Zeitfenster der einzelnen Geräte sind dabei recht verschieden. Wer hier bestimmte Vorlieben hat, sollte vor dem Kauf in die Bedienungsanleitung schauen. Für mehr Flexibilität während der Essenszeit wird die Temperatur bei Philips beispielsweise für bis zu 60 Minuten gehalten. Bei WMF sind bis zu 40 Minuten programmierbar.
Wieviel Platz verbraucht ein Flaschenwärmer?
Für viele Eltern ist nicht ganz unwichtig, wie viel Platz Geräte für den Babyalltag in der Küche einnehmen. Da ein Babykostwärmer in vielen Familien mehrmals am Tag zum Einsatz kommt, findet er idealerweise einen festen Platz auf der Küchenarbeitsfläche. Hier punkten Philips und WMF mit geringen Maßen, während MAM (aufgrund des Zubehörs) recht sperrig ist. Dafür ist der Riese im Test ein Kombigerät. Ein Vorteil für alle, die noch einen Sterilisator brauchen. Truelifes Zwillingsgerät zeigt jedoch, dass Sterilisieren auch eine Nummer kleiner geht. Zu einem kleinen Ärgernis in der Benutzung kann die Kabellänge werden.
MAM bietet nur rund 65 Zentimeter, gefolgt von Truelife (70 Zentimeter) und WMF (75 Zentimeter). Das kann in manchen Küchen knapp werden. Zu reinigen sind die Geräte allesamt mit einfachen Handgriffen. Allein das Edelstahlgehäuse von WMF ist etwas anfällig für Fingerabdrücke. Hinweise zum Entkalken findet man beispielsweise in der Bedienungsanleitung bei Béaba. Der Hersteller stellt außerdem eine Video-Gebrauchsanleitung bei YouTube zu Verfügung. Eine gute Anleitung ist gerade im sensiblen Bereich der Babyernährung ein absolutes Muss für viele Eltern. Praktisch sind umfangreiche Erhitzungstabellen mit Angaben zu Brei- oder Milchmenge, Wasserbadfüllstand und Zeit – wie beispielsweise bei MAM. Natürlich ist es ebenso wichtig, dass diese Richtwerte beziehungsweise die Zieltemperaturen stimmen.
Im Funktionsteil unseres Vergleichstests zeigt sich, dass das nicht selbstverständlich ist. Das Erwärmen im Wasserbad kennt seine eigenen Gesetze. MAM begründet das in der Gebrauchsanleitung: Für die ideale Einstellung brauche es etwas Übung. „Die tatsächlich für das Erwärmen und die richtige Temperatur benötigte Dauer ist abhängig vom verwendeten Behälter, der zu erwärmenden Menge und der Ausgangstemperatur vor dem Erwärmen“, heißt es. Im Test haben wir stets dasselbe Fläschchen mit der gleichen Füllmenge (160 Milliliter) und Ausgangstemperatur (18 Grad Celsius) verwendet. Nicht immer wird die gewünschte Gradzahl genau erreicht. Außerdem ist es möglich, dass die Temperatur während des Warmhaltens weiter steigt. Den Handgelenktrick sollten sich Eltern daher lieber nicht sparen. Weiterer Wermutstropfen: Das Baby muss teilweise recht lange darauf warten, bis es die Milch im Fläschchen oder die Beikost auf dem Löffelchen gefüttert bekommt. Beim Gerät von WMF waren es bei unseren Testbedingungen über sechs Minutenn (und die Temperatur noch etwas zu niedrig), bei Béaba bis zu sechs Minuten und bei Truelife fünf Minuten. Gleichzeitig müssen Eltern während des Erwärmens immer wieder zum Gerät, testen, umrühren.
Unser Fazit im Babykostwärmer- und Flaschenzubereiter-Test
Wer Fläschchen zubereiten, Milch oder Brei erwärmen möchte, sollte sich immer vergewissern, dass die Temperatur für das Kleine stimmt. Denn: Viele Faktoren können dazu führen, dass die fertige Babynahrung aus dem Babykostwärmer zu kalt oder zu heiß ist. Zu einer sicheren Zubereitung gehört zudem, dass Milch und Beikost nicht lange warm gehalten oder mehrfach aufgewärmt werden sollten. Besonders praktisch sind Geräte, die Zusatzfunktionen anbieten, wie das Sterilisieren, und gleichzeitig nicht zu viel Platz in der Küche wegnehmen. Fläschchenzubereiter sind sekundenschnell, das Erwärmen im Wasserbad braucht dagegen in den Testreihen etwa zweieinhalb bis sechs Minuten. Wer etwas mehr Geduld hat, kann mit entsprechenden Programmen teilweise noch schonender erwärmen und so beispielsweise verhindern, dass Muttermilch zu stark erhitzt wird. Wächst das Kleine, wird auch der Hunger und die zu erwärmende Mahlzeit größer. Das kann einen regelmäßigen Blick in die Bedienungsanleitung nötig machen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Babykostwärmer und Flaschenzubereiter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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