Scharfe Klingen für ein schnelles Zerkleinern sind das Herzstück eines Blitzhackers. Nicht nur Gemüse und Nüsse werden mithilfe von Stromanschluss, Akku oder Seilzug sekundenschnell gehackt. Im aktuellen Vergleichstest sind diesmal sechs Modelle von Multizerkleinerern unterschiedlicher Preisklassen vertreten. Lesen Sie mehr in unserem Multizerkleinerer Test 2023.
Die Testgeräte im Multizerkleinerer Test 2023
Schweiß und Tränen – die Küche ist oft der Ort von kleinen Dramen. Meistens liegt es dran, dass lästige Aufgaben – allem voran das Schneiden von Zwiebeln – erledigt werden müssen. So wundert es nicht, dass spezielle Küchenhelfer angeboten werden, die dies erleichtern sollen.
Im Handel haben die meist handlichen Geräte viele Namen: Blitzhacker, Chopper, Häcksler, Minimixer, Zerhacker, Multi- oder Universalzerkleinerer. Ihre Gemeinsamkeit sind ihre scharfen Messer.
Mithilfe von Strom oder Muskelkraft verwandeln diese die Lebensmittel innerhalb weniger Sekunden in grobe Stücke bis hin zu Püree. Damit ersetzen die Geräte mühsame Handarbeit. Beliebt sind die Helfer nicht nur für das Häckseln von Zwiebeln und anderem Gemüse. Obst, Nüsse, Schokolade, Käse und Kräuter werden ebenso gekonnt von ihnen zerhackt.
Blitzhacker drücken oder ziehen?
Die Hersteller bewerben die Geräte unter anderem für das Zubereiten von Babybrei, Brotaufstrich, Dip, Pesto, Smoothie, Fruchtpüree und Suppe. Je nach Ausstattung können die Modelle noch mehr. Mit einem Quirleinsatz lässt sich Teig anrühren. Ein zusätzlicher Deckel macht den Mixbehälter zur Aufbewahrungsbox. Insgesamt sechs Multizerkleinerer schicken wir diesmal in die Testküche. Auf sie warten viele Testkriterien und eine Menge Zwiebeln und Nüsse.
Der größte Unterschied zwischen den Küchenhelfern liegt in ihrem Antrieb. Während drei Modelle per Hand über einen Seilzugmechanismus im Deckel rotieren, funktionieren die drei weiteren Kandidaten per Kopfdruck – mit Motor und Strom. Zwei von ihnen laufen mit Stromkabel, einer arbeitet nach einer Aufladung via USB-Anschluss kabellos. Damit dieses Modell von Caso gestartet werden kann, braucht es neben dem mitgelieferten Kabel ein eigenes Netzteil zum Laden.
Ein solches ist wohl mittlerweile in fast jedem Haushalt zu finden. Wer per Handzug häckselt, braucht sich über Aufladezeiten und Stromverbrauch keine Gedanken zu machen. Dafür benötigt man – so zeigen es unsere Testreihen – vielfach einige Sekunden mehr, um Lebensmittel klein zu bekommen. In diesem Punkt haben die drei Geräte mit Wattzahlen zwischen 200 und 500 Watt ein kleinen Vorteil. Und natürlich geht manuelles Ziehen mit der Zeit in die Arme und Hände. Wer viel und oft hackt, setzt daher vielleicht eher auf ein elektrisches Modell – oder gar eine größere Küchenmaschine. Die Nachteile sind in diesem Fall zum einen der Stromverbrauch und zum anderen weniger flexible Einsatzmöglichkeiten.
Multizerkleinerer mit bis zu vier Klingen
Das Herzstück der Multizerkleinerer besteht aus scharfen Klingen. Drei Modelle setzen auf zwei Messerflügel, eines auf drei und zwei auf vier. Wer unachtsam ist, kann sich schnell verletzen – beispielsweise beim Einsetzen der Hackmesser, beim Befüllen des Behälters oder beim Reinigen.
Für die Aufbewahrung ist häufig ein spezieller Klingenschutz dabei, der die Verletzungsgefahr reduzieren soll. Die Sicherheit ist auch ein großes Thema in den Bedienungsanleitungen. So finden sich bei allen Herstellern Warnhinweise. Die Bedienung wird unterschiedlich umfangreich erklärt. Etwas knapp gehalten sind die schriftlichen Informationen bei Rotomac.
Hier setzt man auf einen QR-Code zu Online-Angeboten. Insgesamt sparen die Hersteller etwas an Tipps. Nur vereinzelt sind Rezeptideen abgedruckt. Bei Tefal ist es beispielsweise ein Waffelteig. Der Hersteller setzt in seiner kurzen Anleitung auf viele Bilder. Praktisch ist dabei eine Übersicht, die verschiedene Lebensmittel auflistet und notwendige Vorbereitung, maximale Grammzahl, Hackzeit und Leistungsstufe nennt.
Damit das Häckseln problemlos klappt, ist es je nach Größe nötig, Gemüse und ähnliches vorab zu portionieren – und darauf zu achten, die Geräte nicht zu überladen. Die Behälter der Testkandidaten haben unterschiedliche Fassungsvermögen.
Kleine Kunststoffmodelle mit 500 Millilitern (ml) sind ebenso vertreten wie ein Glasbehälter mit 1 200 ml. Letztlich liegt es an den individuellen Bedürfnissen, welche Größe besser passt. Dabei geht es auch um den vorhandenen Platz im Küchenschrank. Schließlich lassen sich kleine handbetriebene Multizerkleinerer besser verstauen als größere Konkurrenten mit Kabel. Sie eignen sich jedoch nur für kleinere Portionen. In unseren Testreihen befüllen wir alle Geräte mit den gleichen Mengen an Zwiebeln und Nussmischung. Die besten Ergebnisse liefert Tefal. Dank starkem Motor wird blitzschnell fein und gleichmäßig gehackt.
Die zweitbeste Funktionsnote teilen sich das Caso-Modell mit Kabel und der handbetriebene Rotomac. Die größten Schwachstellen bei der Homogenität zeigen Lebenlang (Seilzug) und Caso (Akku). Wir machen die Probe: Selbst bei doppelter Schneidezeit reichen die Ergebnisse nicht an die Spitzenplatzierten heran. Es bleiben einige grobe Stücke. Während das Häckseln generell eine Sache von Sekunden ist, sieht es bei der Reinigung anders aus. Wer es sich leicht machen möchte, befolgt Herstellertipps: Reste nicht antrocknen lassen. Spülwasser in den Behälter einfüllen und die Messer rotieren lassen. Und sehr vorsichtig sein.
Nicht bei allen Testkandidaten dürfen Teile in die Spülmaschine. Das trübt ihre Bewertung in der Handhabungskategorie „Reinigung“ (siehe Testtabelle). Insgesamt schneiden die Modelle gut in der Handhabung ab. Alle sind sehr bedienfreundlich aufgestellt. Die Tasten und Griffe sind beispielsweise ergonomisch gestaltet. Anlaufruck und Vibrationen sind nicht problematisch.
Unser Fazit im Multizerkleinerer-Test
Ein Blitzhacker ist eine Miniküchenmaschine, die lästige Arbeitsschritte beim Zubereiten von Lebensmitteln abnimmt. Praktisches Zubehör erweitert die Funktionen, muss aber auch im Küchenschrank verstaut werden. Handbetriebene Geräte sind in unserem Test kompakter als die elektrische Konkurrenz. Trotz nötigem Muskeleinsatz sind sie nicht prinzipiell schlechter in Funktion und Handhabung.
Dank scharfer Messer bekommen die Besten von ihnen sowohl feuchte und weiche als auch feste, harte Lebensmittel sekundenschnell zuverlässig zerkleinert. Alle sechs Modelle sind einfach zu bedienen, verlangen jedoch besondere Vorsicht. Beim Hantieren mit den scharfen Messern besteht Verletzungsgefahr. Wer sich zwischen unseren Testkandidaten entscheiden möchte, sollte im Blick behalten, für welche Zwecke er das Gerät benutzen möchte. Für den Campingurlaub passt vielleicht das manuelle Kleinstmodell. Wer in der Regel größere Mengen häckseln möchte, entscheidet sich eher für ein großes Fassungsvermögen.
Das Schnäppchen in Test kommt von Lebenlang. Wer bereit ist, Abstriche bei der Funktion zu machen, bekommt für 20 Euro ein Seilzugmodell mit Zubehör. Wer Kunststoff nicht mag, wählt einen der beiden Glasbehälter. Für unseren Testsieger sprechen neben der Top-Funktion und praktischen Bedientipps eine hochwertige Verarbeitung und eine nachhaltige Verpackung. Umweltbewusste sehen jedoch auch: Das Modell verbraucht Strom und hat einen Plastikbehälter. Der perfekte Multizerkleinerer ist noch nicht gefunden, er darf gern im nächsten Vergleichstest antreten.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Multizerkleinerer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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