Teig zu verarbeiten – egal ob für Kuchen, Brot oder Pizza – kann hin und wieder ganz schön anstrengend sein. Selbst ein Handrührgerät kann da nur begrenzt Abhilfe schaffen. Zum Glück gibt es Küchenmaschinen, die diese Aufgabe übernehmen und noch vieles mehr können. Neun dieser Geräte haben wir für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Küchenmaschinen Test 2023.
Die Testgeräte im Küchenmaschinen Test 2023
Sie nehmen einiges an Platz in der Küche ein, sind dafür aber auch eine große Hilfe. Vor allem für jene, die ihr Brot selber machen, oft Kuchen backen oder gern selbstgemachte Pizza essen. Denn Teig verarbeiten und minutenlang kneten können die Geräte, im Gegensatz zu uns, ohne müde zu werden.
Außerdem lassen sich mit ihnen Sahne aufschlagen oder Zutaten verrühren. Nicht alle Modelle schneiden dabei gleichermaßen gut ab, wie unser Test zeigt. Wir verraten Ihnen, welche Küchenmaschinen am meisten überzeugen können und was die Geräte noch alles können.
Küchenmaschinen die kneten
Als Erstes müssen die Testkandidaten einen einfachen Pizzateig aus frischer Hefe, Mehl, Salz, Öl und Wasser verarbeiten. Dafür verwenden wir den Knethaken, der bei allen Modellen im Lieferumfang enthalten ist, und die niedrigste Leistungsstufe.
Die Gastroback und die Cloer sind dabei jeweils mit zwei Knetwerkzeugen ausgestattet. Schon nach 3 Minuten (min) ist der Teig bei den Maschinen von Gastroback und Kenwood zu einer homogenen Masse geworden. Die anderen Kandidaten brauchen dafür etwas länger und schneiden deshalb etwas schlechter ab, können aber trotzdem gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen.
In einigen Fällen wird der Teig nicht ganz so geschmeidig wie in anderen, aber immerhin gut durchmischt. Eine Ausnahme ist das Gerät von Cloer, welches in diesem Testdurchlauf das Schlusslicht bildet, da bei ihm die Zutaten vor den beiden Knethaken hergeschoben statt vermischt werden. Erst durch manuelles Nachhelfen kann das Problem behoben werden.
Mit der Küchenmaschine rühren
Um die Rührfunktion zu testen, wird Quark mit Marmelade vermischt. Dafür kommt der Standard-Rühraufsatz zum Einsatz oder, wenn vorhanden, der Flexiaufsatz. Auch in diesem Durchgang sticht das Modell von Cloer heraus, aber dieses Mal im positiven Sinne.
Dank der mitgelieferten Schaber, die sich am Dreharm anbringen lassen und sowohl den äußeren Rand als auch die Mittelachse während des Betriebs von Zutatenresten befreien, werden Quark und Marmelade effektiv vermischt. Am zweitbesten schneidet die Maschine von Kenwood ab, bei der nur wenige Reste unvermischt bleiben.
Das liegt vor allem am Flexiaufsatz, der sich mit seinen weichen Kunststoffflügeln gut an den Schüsselrand anschmiegt. Die anderen Testkandidaten können in diesem Durchgang lediglich gute Ergebnisse erzielen, wobei beim Modell von Caso am meisten Reste an Boden und Rand zurückbleiben.
Um diese wieder in die Mitte der Schüssel zu befördern, ist das Gerät, ebenso wie etwa die Maschine von WMF, mit einem Spatel ausgestattet. Der ist zwar praktisch, aber noch besser ist natürlich, wenn solch ein Hilfsmittel gar nicht erst nötig ist.
Küchenmaschinen im Schlag-Test
Als Letztes geht es ans Sahneschlagen. Dafür sind ebenfalls alle Kandidaten mit einem geeigneten Aufsatz ausgestattet: dem Schneebesen. Neben den Modellen von Kenwood und Cloer können in diesem Durchgang auch die Kandidaten von AEG, WMF und Caso die Bestnote erzielen.
Aber auch alle anderen Maschinen im Test können hier sehr gute Ergebnisse verzeichnen. Am schnellsten sind dabei die Kandidaten von WMF und Cloer, bei denen die Sahne schon nach 90 Sekunden (s) steif ist. Mit 150 bzw. 170 s brauchen die Modelle von Philips und Gastroback hingegen am längsten.
Auch insgesamt bildet der Testkandidat von Philips das Schlusslicht in puncto Arbeitsgeschwindigkeit, gefolgt von den Kandidaten von Medion und Caso. Der Stromverbrauch beim Sahneschlagen ist ebenfalls bei der Philips am höchsten, wobei im Mittel über alle drei Durchgänge die Kenwood noch mehr verbraucht.
Der Test zeigt auch, dass allein die Wattzahl kein ausreichender Anhaltspunkt für die Leistung einer Küchenmaschine ist, da auch die Qualität des Rührwerks eine entscheidende Rolle spielt. So schneidet etwa das Modell von Gastroback mit seinen 450 W besser ab als die deutlich leistungsstärkeren Maschinen von Medion oder Caso.
Küchenmaschinen mit einfacherer Bedienung
Neben den Ergebnissen beim Rühren, Kneten und Schlagen ist es für eine Küchenmaschine von Vorteil, wenn sie sich intuitiv bedienen lässt und der Zubehörwechsel nicht unnötig Zeit und Kraft kostet. Auf die meisten Testmodelle trifft das zu, unabhängig davon, ob sie mit einem digitalen Bedienfeld ausgestattet sind oder lediglich einem Rädchen zur manuellen Stufenregulierung.
Die Anzahl der Leistungsstufen schwankt von 6 bei Cloer, AEG und Kenwood bis zu 12 beim Kandidaten von Gastroback. Zudem gibt es bei allen Geräten noch eine Turbo- oder Pulsfunktion. Hervorzuheben ist die integrierte Waage bei der Maschine von Kenwood, die den Bedienkomfort nochmals steigert.
Zutaten können so grammgenau abgewogen werden, ohne dass die Rührschüssel dafür entnommen werden muss. Ab und an gestaltet sich der Zubehörwechsel bei den Modellen von AEG und Gastroback etwas schwieriger, da das Anbringen der Aufsätze mehr Kraft erfordert. Ebenso beim Kandidaten von Medion, was allerdings daran liegt, dass die Passgenauigkeit der Teile zu wünschen übrig lässt.
Etwas mehr Zeit benötigt man auch bei der Maschine von Cloer, aber in dem Fall nicht aufgrund der Schwergängigkeit der Aufsätze, sondern allein durch die Menge an Einzelteilen. Im Gegensatz zu den Kandidaten mit Schwenkarm ist dieses Modell nämlich mit jeweils zwei Rührelementen und zusätzlichen Randschabern ausgestattet.
Die sind sehr nützlich, aber sorgen eben auch für einen höheren Bedienaufwand sowohl beim Zubehörwechsel als auch bei der Reinigung. Dass ein Großteil der Teile inklusive der großen Kunststoffschüssel nicht spülmaschinenfest ist, erschwert die Sache zusätzlich. Da sind die anderen Testkandidaten im Vorteil.
Mehr Möglichkeiten mit diesen Maschinen
Neben Kneten, Rühren und Schlagen können die meisten Küchenmaschinen noch eine ganze Menge mehr. Die Modelle von Silvercrest, Philips, WMF und Kenwood besitzen beispielsweise noch einen Anschluss auf der Oberseite, an dem ein Mixbehälter angebracht werden kann, der, außer bei Kenwood, sogar schon im Lieferumfang enthalten ist.
Daneben haben fast alle Kandidaten, außer die von Cloer und Silvercrest, einen Anschluss an der Vorderseite der Maschine. An dem lässt sich ebenfalls Zubehör anbringen, wie etwa ein Fleischwolf, ein Gemüseschneider oder ein Pastamaker. Einiges davon ist bei einigen Geräten ebenfalls wieder im Lieferumfang enthalten. Am besten ist in dieser Hinsicht die Küchenmaschine von Gastroback ausgestattet, die passendes Zubehör zur Zubereitung von Wurst, Plätzchen und Pasta bietet.
Deutlich begrenzter sind die Möglichkeiten beim Modell von Cloer. Im Gegensatz zu den Modellen mit Schwenkarm gibt es hier kein zusätzliches Zubehör, sondern lediglich die Aufsätze zum Rühren, Schlagen und Kneten.
Wem das nicht reicht, der sollte vorab einen genauen Blick auf das enthaltene und zusätzlich erhältliche Zubehör werfen, um das perfekte Modell für die gewünschten Anwendungszwecke zu finden. Leider ist nicht jedes Zubehör an jeder Maschine nutzbar.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Küchenmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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