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Zwischen zwei Tassen Kaffee können Welten liegen. Geschmack bringt nicht nur die Bohne. Liebhaber des schwarzen Goldes können zwischen einer Vielzahl von Zubereitungsarten wählen. Erfahren Sie, welche Vorteile eine French Press bietet und wie vier Modelle des Kaffeebereiters im Test abgeschnitten haben. Lesen Sie mehr in unserem French Press Test 2020.

Die Testgeräte im French Press Test 2020

French Press:
Cilio Sara
WMF Coffeepress Kult
Rosenstein & Söhne NX-9168
Beem Coffee Press

Ohne ihren Kaffee am Morgen geht für viele nichts. Der Muntermacher ist nicht zum Frühstück beliebt. Hierzulande wurden 2018 laut Statista im Lebensmittelhandel über vier Milliarden Euro mit dem schwarzen Gold umgesetzt. Im Durchschnitt trinkt jeder Deutsche 162 Liter (l) pro Jahr. Der Pro-Kopf-Konsum im Laufe eines Lebens wird mit 77000 Tassen angegeben.

Praktische Anzeige auf dem Deckel: Cilio erleichtert so das Ausgießen

Zubereitungsvarianten

Wer sich einen Kaffee machen möchte, hat viele Möglichkeiten. Zur Auswahl stehen beispielsweise ein einfacher Handfilter aus Keramik, ein hochpreisiger Vollautomat, eine klassische Filtermaschine, ein Espressokocher für den Herd, eine Maschine mit Pads oder Kapseln und nicht elektrische Kaffeebereiter wie die French Press. Ein wichtiges Entscheidungskriterium ist der persönliche Geschmack. Grundsätzlich gibt es einiges beim Brühen zu beachten, damit die Bohnen ihr volles Aroma entfalten können. Das sind etwa Bohnenauswahl, Mahlgrad, Dosierung, Wassertemperatur und Brühdauer.
Wer Kaffee so einfach wie möglich genießen möchte und zugleich die Umwelt und seinen Geldbeutel schonen, kann sich für eine French Press entscheiden. Dabei handelt es sich um eine Kaffeekanne, in der gebrüht und der Kaffeesatz mithilfe eines Siebstempels nach unten gedrückt wird. Andere Bezeichnungen sind Pressstempelkanne oder Kaffeepresse. Vermutlich in Frankreich erfunden, ist die Kanne seit dem 19. Jahrhundert im Einsatz.

Zwei Glas-, zwei Isolierkannen

Vier Modelle haben wir in unserem Testlabor geprüft. Dabei war eine Glaskanne mit Bambusdeckel von Beem, ein Kaffeebereiter aus Glas mit Metall von WMF sowie zwei doppelwandige Edelstahlkannen mit Isolierfunktion. Für die Verwendung von Glas spricht, dass es keinen Geschmack annimmt oder abgibt. Andererseits bleibt auch bei hochwertigem Glas eine gewisse Bruchgefahr. Diese gibt es bei Edelstahl nicht, jedoch wird Metall nachgesagt, dass es den Geschmack trübt. Der Kaffeebereiter von Cilio eignet sich für bis zu sechs Tassen Kaffee/700 Milliliter (ml). In die drei Konkurrenzmodelle passt ein Liter Wasser, was acht Tassen entspricht. In der Handhabung sind die vier Kaffeepressen grundsätzlich sehr ähnlich. Die Zubereitung ist wie erwartet einfach. Die wenigen Schritte von Befüllen über Ziehen lassen und Stempel runterdrücken bis zum Ausgießen sind kinderleicht erledigt. Die Abfolge ist verständlich in den Bedienungsanleitungen beschrieben, Cilio und WMF setzen auf Bilderfolgen.

Nach dem Kontakt mit Wasserdampf und heißem Kaffee lässt sich der Deckel nicht mehr fest drücken

Zubereitung

Trotz einfacher Zubereitung in wenigen Schritten kann man einiges falsch machen. Wird zu heißes Wasser benutzt, werden zu viele Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst, die das Aroma trüben. Experten raten daher, das kochende Wasser ein bis zwei Minuten abkühlen zu lassen – auf 93 bis 97 Grad. Genauso leidet der Geschmack unter einer zu langen oder zu kurzen Ziehdauer. WMF empfiehlt beispielsweise vier bis sechs Minuten. Beem rät in der Bedienungsanleitung,den Kaffee nach Ende der Ziehzeit direkt in eine Tasse zu gießen und nicht in der Kanne stehen zu lassen, da das Pulver sonst überextrahiert. Wichtig ist daneben die richtige Dosierung. Rosenstein & Söhne schlägt 50 bis 60 Gramm auf einen Liter Wasser vor. Häufig wird von Experten ein – im Vergleich zu Filtermaschinen – gröber gemahlener Kaffee empfohlen.Die Konsistenz von Meersalz sei optimal, da auf diese Weise langsamer und gleichmäßiger extrahiert werde. Entsprechend lassen sich die Lieblingsbohnen beim lokalen Kaffeeröster oder zuhause mahlen oder auch fertig kaufen. Nach etwas Ausprobieren von Mahlgrad, Wassertemperatur, Dosierung und Ziehzeit sind unsere Probanden geschmacklich mit den Ergebnissen zufrieden. Solange man nicht den allerletzten Rest aus der Kanne eingießt, finden sich keine Kaffeekrümel in der Tasse. Damit die Siebe funktionieren, sollten die Stempel fest zusammengeschraubt sein.

Stempel und Druck

Die Stempel sind stabil, lassen sich gut bis sehr gut herunterdrücken. Die Henkel sind funktional, vor allem die Metallausführungen rutschen nicht aus der Hand. Der Glasgriff bei Beem ist etwas schmal und weniger ergonomisch. Die Deckel liegen gut auf. Mit der Feuchtigkeit beim Brühen und Ausgießen scheint der Bambusdeckel vom Beem jedoch ein Problem zu haben. Bereits beim nach einem Testlauf lässt sich der Deckel nicht mehr fest verschließen und scheint ein wenig aufgequollen zu sein. Das ist überraschend, da der Bambusdeckel durch einen Dichtungsring vorher perfekt gesessen und das Ausgießen erleichtert hatte. Praktisches Detail bei Cilio: Der Deckel hat eine kleine Markierung, die anzeigt, in welcher Position der Ausguss gerade geöffnet ist. Das Umfüllen in die Kaffeetasse gelingt mit den Testkannen ohne Schwierigkeiten, nur beim bauchigen Modell von Rosenstein & Söhne gibt es gelegentlich ein paar Kleckertropfen auf der Außenseite. Trotzdem erfordert das Eingießen etwas Umsicht, da die Kannen und ihr Inhalt nach der kurzen Ziehzeit noch ordentlich heiß sind. Zumindest was die Außenseite angeht, sind hier die Isolierkannen im Vorteil, der Kaffee dafür etwas heißer. Vor Verbrennungen und anderen Gefahren warnen Beem und Rosenstein & Söhne am ausführlichsten. Bei WMF fehlt das Thema Sicherheit in den knappen Bedienungs- und Pflegehinweisen.

Die Hersteller verzichten fast alle auf Zubehör, nur Beem legt diesen Messlöffel mit Kaffeeklammer bei

Kaffeesatz statt Müllberge

Der Nutzer entscheidet letztlich selbst, wie viel Aufwand er im Alltag betreibt: Mahle ich die Bohnen oder greife ich auf fertiges Pulver zurück? Wärme ich den Kaffeebereiter vor oder befülle ich direkt? Reinige ich per Hand oder nutze ich (sofern möglich) die Spülmaschine? Etwas lästig kann in jedem Fall der Kaffeesatz werden, den man in den Biomüll befördern muss und dessen Reste anschließend das Spülbecken verschmutzen. Wer die Kaffeepressen hygienisch reinigen möchte, kommt nicht darum herum, sie regelmäßig zerlegen. Alle Stempeldeckel lassen sich mehr oder weniger einfach auseinander schrauben und so komplett von Kaffeekrümeln befreien. Bei WMF und Rosenstein & Söhne dürfen alle Teile in den Geschirrspüler. Betrachtet man die Testmodelle unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit, punkten sie zunächst einmal alle im Vergleich zu anderen Arten der Kaffeezubereitung.

Nachhaltigkeit

Durch Kunststoff- oder Aluminium-Kapseln, Zellstoff-Pads und Papierfilter entstehen weltweit täglich Berge von Müll. Besonders in der Kritik stehen die Kapselmaschinen, da bei diesen für jedes einzelne Getränk ein neues Häufchen Müll entsteht – nur wenige Hersteller bieten dort bereits biologisch abbaubare Kapsel an. Bei der French press bleibt lediglich Kaffeesatz zurück, der auf den Kompost oder ins Beet kann. Beim Verpackungsmaterial der Pressen gibt ökologisch gesehen große Unterschiede. In der Verarbeitung vergeben wir zweimal „sehr gut“, einmal „gut“ und einmal „befriedigend“. Mit Preisen zwischen 40 und 80 Euro sind unsere Testkandidaten nicht die günstigsten Modelle, belegen aber sicherlich in Sachen Langlebigkeit und Verarbeitungsqualität nicht die schlechtesten Plätze auf dem Markt. Unser Siegermodell von Cilio erreicht nicht nur in der Verarbeitung sehr gute Wertungen, bei allen Testkriterien liegt er ebenfalls weit vorne. Der Kaffeebereiter ist auch in größerer Ausführung (1 l) erhältlich, den Thermo-Kaffeebereiter unseres Preis-Leistungs-Siegers von Rosenstein & Söhne gibt es beispielsweise für 350 ml.

Technische Daten

 

TESTSIEGER

SIEGER PREIS/LEISTUNG

 

French Press

Beem

Coffee Press

Cilio

Sara

Rosenstein & Söhne

NX-9168

WMF

Coffeepress Kult

 

Technische Daten

Marktpreis*/UVP

25 Euro*/40 Euro

36 Euro*/60 Euro

30 Euro*/70 Euro

56 Euro*/80 Euro

Gewicht

470 g

630 g

865 g

950 g

Maße (Breite × Höhe × Tiefe)

10 × 15 × 22 cm

9 × 19 × 17 cm

12 × 22 × 19 cm

11 × 17 × 21 cm

Fassungsvermögen

1 l/8 Tassen

0,7 l/6 Tassen

1 l/8Tassen

1 l/8 Tassen

Material

Glas, Bambus, Edelstahl

Edelstahl

Edelstahl

Glas, Edelstahl

Austattung & Zubehör

  • spülmaschinengeeignete Teile

  • Messlöffel

  • umfangreiche Bedienungsanleitung

  • Doppelwandsystem

  • Doppelwandsystem

  • spülmaschinengeeignet

*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren

Autor: Janine Reichert

Bildquelle:

  • Test_FrenchPress_Galerie01: © Auerbach Verlag
  • Test_FrenchPress_Galerie02: © Auerbach Verlag
  • Test_FrenchPress_Galerie03: © Auerbach Verlag
  • Beem Coffee Press: © Beem
  • Cilio Sara: © Cilio
  • Rosenstein_Soehne NX-9168: © Rosenstein & Söhne
  • Coffee/Tea maker KULT: © WMF
  • Test_FrenchPress_Startbild: © Auerbach Verlag