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Viele Menschen schwören bei der täglichen Kaffeezubereitung auf die French-Press-Methode: Der Kaffee ist einfach zuzubereiten, der French-Press-Bereiter schnell zu reinigen und man benötigt keinen Papierfilter. Wer Outdoor unterwegs ist, braucht also nur so ein praktisches Gerät, Kaffeepulver und heißes Wasser. Lesen Sie mehr in unserem French-Press-Kaffeebereiter Test 2024.

Die Testgeräte im French-Press-Kaffeebereiter-Test 2024

Kaffeebereiter (French Press):
Campo Libre Giorgio
Gronenberg Edelstahl French Press 600 ml
Gronenberg Edelstahl French Press 350 ml
Gronenberg Edelstahl French Press 1000 ml
Rosenstein & Söhne ZX-1949
Rosenstein & Söhne NX-9167
Rosenstein & Söhne NX-9168
Milu FP01GB-5078
Ernesto Glas-Kaffeebereiter

Weltweit gibt es zahlreiche verschiedene Methoden zum Brühen von Kaffee. Eine davon nennt sich „French Press“ und dürfte dem Namen nach wohl unseren französischen Nachbarn zuzuordnen sein. Diese Art Kaffeebereitung kommt dem türkischen Kaffee sehr nah, hat allerdings den Vorteil, dass man in der Tasse keinen Kaffeesatz vorfindet, was beim Trinken natürlich deutlich angenehmer ist.

Wichtigstes Bauteil bei French-Press-Bereitern: Der Stempel mit dem aufgesetzten Deckel (links) und dem Filter am rechten Ende
Wichtigstes Bauteil bei French-Press-Bereitern: Der Stempel mit dem aufgesetzten Deckel (links) und dem Filter am rechten Ende

Im Gegensatz zum türkischen Kaffee, wo nur heißes Wasser, Kaffeepulver und eine Tasse benötigt werden, braucht man zur Zubereitung von French Press einen speziellen French-Press-Bereiter. Dabei handelt es sich um ein Gefäß mit einer Art Stempel, an dem ein Filter befestigt ist.

Durch das Herunterdrücken des Stempels ins Gefäß wird der Kaffeesatz nach unten gedrückt und gelangt beim Ausgießen nicht in die Tasse. Die Zubereitung ist fast so simpel wie beim türkischen Kaffee und wird – einmal gelernt – schnell zur Routine. Wir haben im heutigen Test 9 French-Press-Bereiter unterschiedlicher Hersteller und Größen genauer untersucht.

Aufbau der French-Press-Kaffeebereiter

Unsere Testgeräte sind prinzipiell identisch aufgebaut, die wie schon beschrieben jeweils aus einem Gefäß, einem Stempel mit Permanentfilter und einem Deckel mit Loch für den Stempelgriff bestehen. Übrigens: Der Filter dient nur dem Herunterdrücken des Kaffeesatzes, der Kaffee wird aber nicht wie beim Filterkaffee durch einen Filter geleitet.

Hier erkennt man den eingesetzten Permanentfilter aus Metall noch genauer. Er sitzt zwischen zwei mit Öffnungen versehenen Metallplatten
Hier erkennt man den eingesetzten Permanentfilter aus Metall noch genauer. Er sitzt zwischen zwei mit Öffnungen versehenen Metallplatten

Das soll den Kaffee vollmundiger und aromareicher machen. Er hat auch mehr Koffein als Filterkaffee und da die Öle und Fette im Kaffee ebenfalls nicht herausgefiltert werden, besitzt der zubereitete Kaffee somit einen intensiveren Geschmack.

Nachteil: Wer ohnehin schon empfindlich auf Kaffee reagiert, der könnte durch die nicht gefilterten Inhaltsstoffe unter Umständen noch mehr Probleme mit dem Magen bekommen. Die Testgeräte unterscheiden sich in der Funktionsweise also kaum, wohl aber in Größe und Design. Am praktischsten sind doppelwandige Edelstahlgefäße. Sie lassen sich leicht reinigen, sind stabil und sehen gut aus. Vor allem aber können sie den Kaffee dank Thermowirkung länger warmhalten.

Eine Markierung auf dem Deckel deutet auf die Öffnung zum Ausgießen des Kaffees. Dreht man den Deckel, wird die Öffnung verschlossen
Eine Markierung auf dem Deckel deutet auf die Öffnung zum Ausgießen des Kaffees. Dreht man den Deckel, wird die Öffnung verschlossen

Gerade bei größeren Mengen ist das ein Argument. Apropos Größe: Im Gegensatz zu Filterkaffeemaschinen, die in der Regel ähnliche Füllmengen bieten, gibt es die French-Press-Bereiter in verschiedensten Größen. Beispiel Gronenberg: Hier haben wir im Test drei identische Bereiter, die sich aber in den Füllmengen unterscheiden.

Die Testmuster können 0,35 Liter (l), 0,6 l oder 1 l French Press zubereiten. Das ist praktisch, denn so kann man sich für die persönlich am besten geeignete Größe entscheiden, zum Beispiel wenn der Kaffee immer nur für eine Person gekocht werden soll. Zwei Maschinen im Test bestehen aus Glas und Kunststoff. Hier sind die Warmhaltemöglichkeiten natürlich beschränkt. Dafür sieht es sehr interessant aus, wenn man den Brühvorgang direkt durch das Sichtfenster beobachten kann.

Die French-Press-Kaffeebereiter im Test

Alle French-Press-Bereiter funktionieren im Test einwandfrei. Auch der gebrühte Kaffee ist prinzipiell bei allen Geräten gleich. Beim Kraftaufwand, mit dem der Stempel heruntergedrückt werden muss, ähneln sich die Bereiter ebenfalls. Je größer das Gerät und je mehr Wasser eingefüllt ist, umso kräftiger muss man den Stempel herunterdrücken.

Kaffeepulver am Boden des French-Press-Bereites aus Metall und Kunststoff. Dank des Materials kann man dem Kaffee hier beim Brühen „zuschauen“
Kaffeepulver am Boden des French-Press-Bereites aus Metall und Kunststoff. Dank des Materials kann man dem Kaffee hier beim Brühen „zuschauen“

Unterschiede stellten wir eher beim Komfort fest. So fehlen den Bereitern von Ernesto, Milu und Rosenstein & Söhne innere Markierungen für den Wasserstand. Campo Libre und Gronenberg hingegen haben im Inneren mehrere Eichstriche.

Das ist vor allem bei größeren Geräten wichtig, falls mal weniger als die angegebene Füllmenge gebrüht werden soll. Auch beim Ausguss gibt es Unterschiede. Hier gefallen uns Campo Libre und Gronenberg am besten. Sie verfügen über Markierungen am Deckel, damit dieser richtig zum Ausgießen positioniert werden kann.

Der Stempel drückt das Kaffeepulver auf den Boden und setzt es dort fest. Deshalb kann man bei French Press den Kaffee ohne Kaffeesatz im Mund genießen
Der Stempel drückt das Kaffeepulver auf den Boden und setzt es dort fest. Deshalb kann man bei French Press den Kaffee ohne Kaffeesatz im Mund genießen

Auch das Gießen klappt hier am besten. Größere Probleme bereiteten auch die anderen Geräte nicht. Die ZX-1 949 von Rosenstein & Söhne ist hier ähnlich wie Gronenberg aufgebaut. Die beiden anderen Bereiter von Rosenstein & Söhne hingegen haben einen etwas ungünstig geformten Ausguss und uns stören die klapprigen Deckel etwas.

Bei den beiden Bereitern mit Glasgefäß ist das Ausgießen, besonders von Restmengen, doch etwas umständlicher, funktioniert im Großen und Ganzen aber ebenfalls. Auch hier sind die Deckel etwas klapprig, zudem aus Kunststoff statt Metall gefertigt – was aber eher eine Geschmacksfrage ist.

Kaffeebereiter mit einfacher Reinigung

Ein wichtiger Punkt ist die Reinigung. Grundsätzlich gut: Alle Geräte erlauben das Auseinanderschrauben des Stempels, sodass man den Permanentfilter gründlich von Kaffeeresten reinigen kann. Einige Hersteller liefern sogar gleich Ersatzfilter mit.

Extra-Lob für den Hersteller Milu: Dieser legt nicht nur einen Ersatzfilter, sondern auch einen Untersetzer und sogar einen Kaffeelöffel samt Verschlussklemme bei
Extra-Lob für den Hersteller Milu: Dieser legt nicht nur einen Ersatzfilter, sondern auch einen Untersetzer und sogar einen Kaffeelöffel samt Verschlussklemme bei

Besonders lobenswert: Milu legt nicht nur Ersatzfilter, sondern auch einen praktischen Kaffeelöffel aus Metall bei. Die Reinigung der Behälter ist sehr simpel, zumal einige Hersteller (Gronenberg, Rosenstein & Söhne) ihren Geräten sogar Spülmaschinentauglichkeit attestieren.

Ein grundsätzliches Problem besteht aber bei allen Bereitern. Nämlich die Frage, wie man den zwangsläufig anfallenden Kaffeesatz am besten entsorgt. Spült man diesen regelmäßig in den Ausguss, wirkt das wie Sand und setzt diesen über kurz oder lang zu.

Eine spezielle Beschichtung auf der Außenseite soll den Bereiter von Campo Libre besonders outdoortauglich machen und sieht auch noch schick aus
Eine spezielle Beschichtung auf der Außenseite soll den Bereiter von Campo Libre besonders outdoortauglich machen und sieht auch noch schick aus

Besser ist es, beim Reinigen und Ausspülen mit einem Filter zu arbeiten und den Satz damit herauszufiltern. Kleiner Öko-Tipp: Gut durchlüftet und getrocknet ist Kaffeesatz ein hervorragender Pflanzendünger und hält Schädlinge zum Beispiel von Tomaten fern.

Unser Fazit zum French-Press-Kaffeeberiter-Test

Beim praktischen Einsatz der Bereiter zeigt sich, was bereits geschrieben wurde: Prinzipiell sind alle Geräte gut zur Herstellung von French Press geeignet und die Unterschiede sind marginal. Vor allem wird es Geschmackssache sein, welches Gerät es denn letztendlich sein soll. Unsere Favoriten sind die Edelstahl-Bereiter. Der Vorteil ist hier, dass das Gefäß auch für andere Getränke wie Milch oder Saft genutzt werden kann und dieses auch noch schick aussieht.

Unser Favorit ist hier der Giorgio von Campo Libre. Diesen gibt es in verschiedenen Farben und Größen. Auf den ersten Blick sieht man nicht viel vom Edelstahl, da dieser nochmals mit einer speziellen Beschichtung „Gorilla Coating“ versehen ist. Dicht danach folgen die Bereiter von Gronenberg und Rosenstein & Söhne. Nicht ganz so gut schneiden die Glas-Kaffeebereiter ab. Diese sind aber sozusagen das Aushängeschild von French Press: Sieht man in einem Film oder einer Serie den Protagonisten einen French Press bereiten, dann geschieht das wegen der schöneren Optik fast ausschließlich in Glasbehältern.

Mit praktischen Eichstrichen und Markierungen im Inneren des Behälters können einige der Edelstahlbereiter im Testfeld aufwarten
Mit praktischen Eichstrichen und Markierungen im Inneren des Behälters können einige der Edelstahlbereiter im Testfeld aufwarten

Und auch der Preis kann entscheidend sein: Im Gegensatz zu den etwas teureren Edelstahl-Bereitern sind die Glaskannen schon für knapp über 10 Euro erhältlich. Übrigens wird ein French Press so zubereitet: Kaffeepulver in den Behälter geben und mit 93 Grad Celsius heißem Wasser zur Hälfte auffüllen. 1 Minute (min) warten, dann den Rest des Wassers einfüllen. Nochmals 3 min warten, Stempel dann herunterdrücken, einschenken und Kaffee genießen.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen French-Press-Kaffeebereiter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren French-Press-Kaffeebereiter
Funktion: Überprüft und bewertet wird das möglichst einfache Vorbereiten von Kanne und Stempel sowie die eigentliche Zubereitung des Kaffees beim Drücken des Stempels, dabei werden u. a. Kraftaufwand und Stabilität berücksichtigt. Für das Ausgießen der Geräte bewertet die Testredaktion, wie gut die Dosierung des zubereiteten Kaffees gelingt und ob ungewolltes Tropfen an der Tülle beim Einschenken vorkommt.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet die Einfachheit der Reinigung von Kanne und Einzelteilen. Im Punkt Bedienfreundlichkeit werden u. a. die Zerlegbarkeit des Stempels, die Handlichkeit und Stabilität von Griff und Deckel bewertet sowie ggf. vorhandene Sondereigenschaften.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit und das Nicht – bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Verpackung wird unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut verhindert wird, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Mike Bauerfeind

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