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Sie bestechen durch einfache Handhabung und rasante Geschwindigkeit. Ein Knopfdruck genügt, und gut eine Minute später hat man duftenden Espresso, Lungo oder Ristretto genussfertig. Die Unterschiede bei den Geräten liegen vor allem in der Benutzerfreundlichkeit. Denn am Ende des Tages müssen sie gereinigt werden. Lesen Sie mehr in unserem Kaffeevollautomaten Test 2023.

Die Testgeräte im Kaffeevollautomaten Test 2023

Kaffeevollautomaten:
Tchibo Esperto Pro
WMF Perfection 880L
Caso Café Crema One
Caso Café Crema Touch

Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Da werden sicherlich die meisten Freunde von Deutschlands beliebtestem Wachmacher zustimmen. Hierzulande wurden laut aktuellen Zahlen des Deutschen Kaffeeverbandes pro Kopf stolze 168 Liter im Jahr getrunken, also fast ein halber Liter am Tag. In der Pandemie legte der Verbrauch noch zu.

Übersichtlich und selbsterklärend ist das Display der Maschine von WMF
Übersichtlich und selbsterklärend ist das Display der Maschine von WMF

Ebenfalls im Trend bleiben Mixgetränke wie Cappuccino oder Latte macchiato, der klassische Filterkaffee macht noch rund die Hälfte des Umsatzes aus, Pads und Kapseln legen in der Beliebtheit weiter zu. Doch inzwischen steht in fast jedem dritten Haushalt auch ein Vollautomat. Diese Geräte sind vor allem für Büroküchen und Haushalte mit mehreren Kaffeefans geeignet. Wir schauen uns vier davon im Testlabor genauer an.

Vor dem Einsatz von Kaffeevollautomaten

Eines sei vorweg gesagt: Einen guten Kaffee können die vorgestellten Modelle allesamt brühen. Da jedoch die Geschmäcker höchst unterschiedlich veranlagt sind und das Aroma auch stark von den verwendeten Bohnen abhängt, konzentrieren wir uns im Test auf die funktionalen, technischen Aspekte. Wobei der Vollautomat von WMF in beinahe sämtlichen Kategorien den ersten Platz belegt. Was aber nicht verwundern darf, schließlich ist die Maschine mit einem Listenpreis von knapp 1 900 Euro mehr als dreimal so teuer wie die übrigen Vertreter.

Bei der Reinigung sollte drauf geachtet werden, dass alle Rückstände entfernt werden, eine kleine Bürste legt Caso dazu bei
Bei der Reinigung sollte drauf geachtet werden, dass alle Rückstände entfernt werden, eine kleine Bürste legt Caso dazu bei

Wäre der Kaffee direkt nach dem Ende des Brühvorgangs etwas heißer, hätte es WMF auch hier an die Spitzen geschafft. Allerdings sind die Abweichungen der vier Geräte untereinander minimal, alle geben den Café Crema mit Temperaturen zwischen 63 und 68 Grad Celsius aus und brauchen dafür zwischen 65 und 70 Sekunden.

Auch die Lautstärke der Maschinen unterscheidet sich nur unwesentlich, denn in allen ist ein stufenlos einstellbares Kegelmahlwerk aus Edelstahl verbaut. Bemerkenswert ist jedoch der Unterschied beim Energieverbrauch: Zwischen 20 Wattstunden (Wh) für eine Tasse (WMF) und 29 Wh (Caso mit Milchtank), das kann über mehrere Jahre gerechnet einen Kostenfaktor ausmachen.

Meisterhafter Kaffeegenuss mit Kaffeeautomaten

Die Maschine von WMF bietet umfangreiches Zubehör, das keine Wünsche offenlässt. Neben einem extragroßen Wassertank mit Filter werden ein separater gläserner Milchtank, Teststreifen zur Prüfung des pH-Wertes und Reinigungstabletten mitgeliefert. Ein echter Blickfang ist das große, gut gestaltete Display. Hier lässt sich leicht und übersichtlich unter den 18 verschiedenen Tee- und Kaffeevariationen wählen. Die Wasser- und Bohnenmenge können ebenfalls in einer großen Bandbreite variiert werden, geradezu vorbildlich.

Bei den drei Einsteigermodellen ist das Mahlwerk seitlich zu entnehmen. Durch den großen Abstand nach oben fällt leider auch viel Pulver daneben
Bei den drei Einsteigermodellen ist das Mahlwerk seitlich zu entnehmen. Durch den großen Abstand nach oben fällt leider auch viel Pulver daneben

Es gibt sogar eine Öffnung, durch welche die Maschine mit gemahlenem Kaffeepulver befüllt werden kann. Und wer seine ideale Einstellung gefunden hat, braucht nicht fürchten, diese zu vergessen. Es können bis zu 16 persönliche Profile angelegt werden, die ihrerseits bis zu acht Heißgetränke speichern können. Das sollte selbst für größere Gemeinschaftsküchen ausreichend sein. Zudem ist die Menüführung sehr einfach gestaltet.

Auch wer keine Muße hat, das sehr umfangreiche Handbuch zu lesen, kann sich alle wichtigen Handgriffe auf der Herstellerhomepage im Video erklären lassen. Dort gibt es auch entspannende Musik für die Kaffeepause. Man sieht: Die Württembergische Metallwarenfabrik (WMF) hat in über 140 Jahren Herstellung von Kaffeemaschinen einiges an Erfahrung sammeln können.

Das Display der Crema Touch spricht gut an, ist aber auch recht übersichtlich gestaltet
Das Display der Crema Touch spricht gut an, ist aber auch recht übersichtlich gestaltet

Gut verständlich also, dass die Schwaben nicht kleckern, sondern voller Selbstvertrauen klotzen. Das umlaufende Ambientelicht im Fuß der Maschine sowie die pflegeleichte Cromargan-Oberfläche sorgen für eine edle Aufmachung. Doch was viel wichtiger ist: Die Brühgruppe werden die meisten Menschen bei diesem Vollautomaten nie zu Gesicht bekommen, denn sie ist fest verbaut. Anstatt täglich das Mahlwerk auszubauen und zu reinigen, gibt es ein Reinigungsprogramm, das sich bei Bedarf auch auf dem Display meldet. Leider sind nur zwei Reinigungstabletten im Lieferumfang inbegriffen. Der Wassertank ist jedoch erfreulich groß und einfach von vorne zu entnehmen.

Die Kaffeevollautomaten von Tchibo im Test

Die Maschine von Tchibo verzichtet ganz puristisch auf jegliche Schnörkel, ist dafür aber unschlagbar beim Preis. Bemerkenswert ist lediglich, dass ein extra Bohnenaufsatz enthalten ist, womit sich die Füllmenge der Kaffeebohnen simpel von 160 Gramm (g) auf 300 g erhöhen lässt. Die „Intense+“-Funktion ist neu hinzugekommen. Durch Drücken dieser Taste lässt sich die Bohnenmenge erhöhen, was auch dringend angeraten ist, um das volle Aroma genießen zu können. Das Display spricht gut an, auch lässt sich die Wassermenge leicht verändern, wenn auch nicht ganz so schnell und unkompliziert wie bei der Maschine von WMF.

Bei den kleineren Maschinen lässt sich der Tropffang samt Schublade nach vorn ausziehen und gibt den Zugang zum Tresterbehälter frei
Bei den kleineren Maschinen lässt sich der Tropffang samt Schublade nach vorn ausziehen und gibt den Zugang zum Tresterbehälter frei

Auch die Konsistenz des Milchschaumes lässt sich unkompliziert steuern, wenn man das Handbuch gelesen hat. Etwas verwunderlich ist, dass die Tchibo nicht immer automatisch beim Ein- oder Ausschalten einen Spülvorgang einlegt, sondern nur im kalten Zustand. Das kann auf Dauer etwas nervig werden, wenn dies erst manuell angestoßen werden muss. Im Testlauf wird zudem vom Gerät nicht erkannt, wenn die Bohnen aufgebraucht sind.

Statt der entsprechenden Warnmeldung leuchtete die Lampe für „Satzbehälter leeren“ auf, obwohl dieser komplett leer ist. Weitere leichte Abzüge erhält das Gerät, weil das Milchsystem sowie der Wasserbehälter nur umständlich zu reinigen sind. Auch das Abtropfgitter aus Edelstahl weist schon nach wenigen zubereiteten Getränken zahlreiche Kratzer vom Tassenboden auf. Dafür sitzt die Abtropfschale ausreichend fest, obwohl sie nur von zwei Magneten gehalten wird.

Die Caso Kaffeevollautomaten im Test

Die beiden Modelle von Caso unterscheiden sich vor allem darin, dass beim Crema Touch noch ein separater Milchtank inbegriffen ist. Dieser lässt sich durch einen Schlauch sehr einfach an- und abmontieren. Eine eigene Dampfdüse wie bei der Crema One oder dem Tchibo-Modell, die zusätzliche Pflege erfordert, entfällt hier. Generell sind die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Caso-Modellen und dem Tchibo-Automaten enorm groß:

Der Mahlgrad ist bei allen vier Geräten gleich einzustellen und erfordert anfangs etwa Experimentierfreude
Der Mahlgrad ist bei allen vier Geräten gleich einzustellen und erfordert anfangs etwa Experimentierfreude

Sie haben dieselben Maße und Aufbau, das gleiche Gewicht, den gleichen Wassertank und sogar die Klappe zur Reinigung des Mahlwerks ist identisch. Leider fällt auch bei allen drei Modellen eine nicht geringe Menge Kaffeepulver statt in das Mahlwerk in das Gehäuse, weshalb der Reinigungsaufwand hoch ist. Ein andauerndes Ärgernis ist zudem bei beiden Caso-Modellen, dass die Magnete zum Halten der Abtropfschale zu klein dimensioniert sind, weshalb diese sich bei der leichtesten Berührung vom Gerät löst.

Ist die Verpackung der Kaffeemaschinen ökologisch?

In puncto umweltfreundlicher Verpackung ist bei allen vier Testgeräten Luft nach oben. Vor allem die Mengen an überflüssigem Plastikmüll schmälern die Freude beim Auspacken. Bei Caso Design ist selbst die Reinigungsanleitung in einer eigenen Plastikfolie verpackt.

Dafür entsteht beim hoffentlich viele Jahre anhaltendem Gebrauch die Gewissheit, viel Verpackungsmaterial gespart zu haben, vor allem gegenüber einer Kapselmaschine.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kaffeevollautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kaffeevollautomaten
Funktion: Die Kaffeetemperatur wird direkt nach dem Ende des Brühvorgangs gemessen, die Ziel-Temperatur liegt bei 75 °C. Die Zubereitungsdauer wird für vergleichbare Mengen gebrühten Kaffees ermittelt, der Referenzwert liegt bei 65 Sekunden.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden Schäden entstehen.
Handhabung: Unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit beurteilt eine Gruppe geschulter Testpersonen die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, ggf. Display und der Skalen sowie die Möglichkeit zur Feinstellung von Mahlwerk und Kaffeemenge. Bei der Reinigung wird überprüft, wie gut Tropffang, Wassertank und das Gerät allgemein zu reinigen sind und wie die Modularität und Erreichbarkeit der zu reinigenden Teile ist. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches wird im Testlabor durchgeführt, die Messdistanz beträgt 50 cm, bis hin zu 70 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschrieben Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, dann anhand der Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch während der Zubereitung wird während der Testreihen gemessen und bewertet. Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.

Autor: Andreas Bayer

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