Guter Schlaf ist wichtig, aber für viele von uns schwer zu bekommen. Kaum liegen wir im Bett, schon fangen die Gedanken an zu kreisen und hindern uns daran, zur Ruhe zu kommen. Gewichtsdecken sollen da Abhilfe schaffen und uns nicht nur schneller in den Schlaf helfen, sondern diesen auch fester und erholsamer machen. Lesen Sie mehr in unserem Gewichtsdecken Test 2024.
Die Testgeräte im Gewichtsdecken Test 2024
Die Vorstellung, sich mit einer kiloschweren Decke zuzudecken und darunter einzuschlafen, mag für den einen oder die andere erst einmal befremdlich klingen. Wie einige Studien und zahllose subjektive Bewertungen im Netz belegen, haben diese Gewichtsdecken aber tatsächlich einen beruhigenden Effekt.
Nicht nur bei Schlaflosigkeit können sie helfen, sondern auch bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, bipolarer Störung, generalisierter Angststörung und ADHS, wie eine Stockholmer Studie aus dem Jahr 2020 nahelegt.
Nicht umsonst sind die Decken auch unter dem Namen Therapiedecken bekannt und können typische Krankheitssymptome wie Tagesmüdigkeit, depressive Stimmung und Ängste vermindern. In Krankenhäusern werden die Modelle schon länger eingesetzt, um vor allem Kindern und Jugendlichen einen besseren Schlaf zu ermöglichen.
Wie funktionieren Gewichtsdecken?
Der Gedanke, dass sich nur mit einem Wechsel der Decke die Einschlafprobleme in Luft auflösen, scheint fast zu schön, um wahr zu sein. Und ganz so einfach ist es auch nicht, denn nicht alle Menschen sprechen gleichermaßen auf die Nutzung einer solchen Gewichtsdecke an.
Einen Versuch ist es jedoch allemal wert, denn ein Effekt ist definitiv spürbar. Das zusätzliche Gewicht sorgt für einen gleichmäßigen Druck auf den Körper. Laut der Hersteller wird dadurch das Schlafhormon Melatonin und das Glückshormon Serotonin ausgeschüttet, wobei im Gegenzug die Konzentration des Stresshormons Kortisol abnimmt. Verglichen wird der Effekt oft mit dem einer wohltuenden Umarmung. Diese beruhigende Wirkung wird auch von unseren Testpersonen bestätigt.
Außerdem sorgt das Gewicht der Decke dafür, dass wir uns nicht so oft bewegen und ruhiger schlafen. Damit die Modelle ihre beruhigende Wirkung entfalten können und nicht bedrückend oder einengend sind, ist die Schwere der Decke entscheidend.
Das richtige Gewicht bei Gewichtsdecken
Pauschalangaben, wie viel die perfekte Gewichtsdecke wiegen muss, sind schwierig zu treffen, da das subjektive Empfinden sehr unterschiedlich ist. Einige Hersteller empfehlen 10 bis 15 Prozent (%) des Körpergewichts, während andere 8 bis 12 % als Referenz angeben.
Als grobe Orientierung kann also etwa ein Zehntel des eigenen Körpergewichts angenommen werden. Für eine 60 Kilogramm (kg) schwere Person, würde sich demnach eine Decke mit 6 kg Gewicht anbieten.
Wie unser Test zeigt, wird das Standardgewicht von den meisten als angenehm empfunden, wobei bei einigen die Tendenz nach einer kurzen Gewöhnungsphase sogar eher hin zu schwereren Modellen geht. Beim Kauf ist ein Blick auf die verfügbaren Gewichtsklassen des Wunschmodells deshalb durchaus zu empfehlen, damit Sie die richtige Decke für sich auswählen können.
Bei Scandinavian Rest, Levia und Cura of Sweden gibt es beispielsweise verschiedene Modelle mit jeweils 2 kg Differenz, die von 5 bis 9 bzw. 11 oder sogar 15 kg reichen. Bei Samthus sind Decken von 5 bis 9 kg erhältlich und bei Leroo hat man wenigstens die Wahl zwischen 6 und 8 kg, während Wilson Gabor nur eine 7-kg-Decke im Angebot hat.
Gewichtsdecken und ihr Material
Das Gewicht allein ist jedoch nicht alles. Das zeigt auch ein Blick auf die Marktpreise, die bei unseren Testkandidaten, unabhängig davon, wie schwer die Decke ist, zwischen 60 und 210 Euro liegen. Die Qualität der verwendeten Materialien und deren Verarbeitung spielt deshalb eine wichtige Rolle, wenn es um die Unterschiede zwischen den Modellen geht. Da wären zum einen die Glasperlen, mit denen die Decken gefüllt sind und die für das nötige Gewicht sorgen.
Bei fast allen Modellen sind diese so klein und in eine Schicht aus Baumwolle oder Polyester eingebettet, dass sie nicht einzeln spürbar sind. Eine Ausnahme ist die Decke von Wilson Gabor, bei der sich die Perlen durch den Stoff ertasten lassen, was vermutlich daran liegt, dass sie größer sind als bei der Konkurrenz oder von der Polyesterschicht nicht ganz so gut abgepolstert werden.
Damit die Glasperlen nicht zu sehr hin- und herrutschen ist dieses Modell, genau wie alle anderen Testkandidaten, mit Steppnähten versehen, die die Decke in einzelne Segmente unterteilen. Umso kleiner diese Abschnitte, desto weniger können die Perlen sich innerhalb der Decke bewegen und umso gleichmäßiger ist die Gewichtsverteilung. Als klarer Gewinner erweist sich dabei das Modell von Levia, dessen Abteile nur 5 mal 5 Zentimeter (cm) groß sind, gefolgt von der Decke von Samthus mit 7-cm-Quadraten.
Das Schlusslicht bilden die Modelle von Scandinavian Rest mit Steppnähten im Abstand von 15 cm und Wilson Gabor, bei dem die Quadrate noch 3 cm längere Seiten haben. Als Material für die Hülle wird bei den Testkandidaten Baumwolle verwendet, die bei Cura of Sweden sogar aus ökologischem Anbau stammt. Die Gewichtsdecke von Scandinavian besteht hingegen aus Bambus, einem Material, das in der Textilbranche zunehmend häufiger Verwendung findet und vielversprechende Eigenschaften mitbringt, auch in puncto Nachhaltigkeit.
Um nachzuweisen, dass in den Decken keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthalten sind, sind sie mit dem Oeko-Tex-Siegel ausgestattet und das Modell von Samthus ist zusätzlich vom TÜV Süd auf Schadstoffe geprüft. Lediglich bei der Gewichtsdecke von Wilson Gabor fehlen solche Prüfsiegel.
Der passende Bezug
Die Gewichtsdecken können sowohl mit als auch ohne Bezug genutzt werden. Die Verwendung eines Bettbezugs hat jedoch den klaren Vorteil, dass sich dieser unkompliziert waschen lässt. Da die meisten Modelle Standardmaße haben, kann selbstverständlich auch ein schon vorhandener Bezug genommen werden. Spezielle Gewichtsdeckenbezüge haben jedoch den Vorteil, dass sie über Schlaufen verfügen, mit denen sich der Bezug an der Decke befestigen lässt.
Dadurch wird vermieden, dass die schwere Decke im Inneren des Bezugs hin und her rutscht. Bei den Modellen von Leroo und Levia ist der passende Bezug schon im Lieferumfang enthalten. Weitere Bezüge speziell für warme oder kalte Tage aus Satin oder Flanell können bei Levia zusätzlich bestellt werden. Diese Möglichkeit besteht auch bei den Decken von Samthus, Cura of Sweden und Scandinavian, bei denen die erhältlichen Bezüge aus hochwertiger Baumwolle oder Bambus bestehen. Auch hier ist die Decke von Wilson Gabor wieder eine Ausnahme, da sie zwar Befestigungsschlaufen besitzt, aber vom Hersteller keine passenden Bezüge angeboten werden. Mit einer Breite von 150 cm entspricht diese Decke auch nicht den gängigen Standardmaßen, was die Suche nach einem Bezug erschweren dürfte.
Wie pflegt man Gewichtsdecken richtig?
Der fehlende Bezug und der Fakt, dass die Gewichtsdecke von Wilson Gabor nur per Hand gewaschen werden sollte, sorgen dafür, dass die Decke im Hinblick auf die Reinigung am schlechtesten abschneidet. Die anderen Modelle können bei 30 Grad Celsius (°C) in der Maschine gewaschen werden. Die Kandidaten von Cura sogar bei 60 °C. Auf häufiges Waschen sollte jedoch am besten verzichtet werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Gewichtsdecken-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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