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Aus einem besonders bequemen Bett möchte man ungern aufstehen, oder doch? War der Schlaf erholsam und ist der Körper danach ausgeruht und erfrischt, fällt das Aufstehen gar nicht schwer. Für einen solch gesunden Schlaf sorgen gute Matratzen, die mit ihrem Konzept und der Verarbeitung Großes leisten können. Lesen Sie mehr in unserem Matratzen Test.

Die Testgeräte im Matratzen Test

Matratzen:
Beco Two Dreams
Breckle Ocean Blue
BeSports Duo Sensation
fan Frankenstolz Sweet Dream XXL
Hilding Sweden Malmö
Malie Gelax-Comfortflex First Class
Dreamzone Gold F115
Emma Emma One
Bett 1 Bodyguard

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Matratzen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Erfreulich: Alle getesteten Matratzen sind mit Öko-Tex 100 zertifiziert und garantieren eine einheitliche Grundqualität
Erfreulich: Alle getesteten Matratzen sind mit Öko-Tex 100 zertifiziert und garantieren eine einheitliche Grundqualität

Guter Schlaf ist für den Menschen nicht nur grundlegend gesund, sondern sogar lebensnotwendig. Viele physiologische Entsorgungs- und Regenerationsvorgänge finden währenddessen statt. Das Gehirn verarbeitet Informationen und wird versorgt sowie gereinigt. Die Bandscheiben der Wirbelsäule werden entlastet und es findet eine Gewebeerneuerung statt. Ohne ausreichend Schlaf leiden Wundheilungsprozesse und die Leistung des Immunsystems nimmt messbar ab. Ebenso verringert sich die kognitive Leistungsfähigkeit. Diese Liste der Schlafvorteile und Entzugsnachteile kann man lange fortsetzen. Wie also kommt man zur Ruhe?

Diese Wendeschlaufen ragen über die gesamte Höhe der Matratze und lassen sich entsprechend auch mit großen Händen greifen
Diese Wendeschlaufen ragen über die gesamte Höhe der Matratze und lassen sich entsprechend auch mit großen Händen greifen

Gute Matratze für sanftes Ruhen

Die Investition in ein gutes Bett ist ein wichtiger Grundbaustein für eine ausgewogene Erholung. Den Kern stellt dabei die Matratze, und diese sollte gut gewählt sein. Auf ihre Lebensdauer gesehen, muss eine Matratze viel wegstecken, aber auch in einem kürzer gewählten Zeitraum gibt es einige wichtige Details zu betrachten. Neben der langfristigen Haltbarkeit sind es vor allem spontane Belastungen, die uns die Qualität unserer Schlafunterlage zeigen. Legt man sich in sein Bett und schlägt mit Ellenbogen oder Knie durch den Schaumstoff hindurch bis zum Lattenrost herunter, mag das keinen guten Eindruck machen.

Einen sehr guten Widerstand gegen solche spitzen Lasten liefert im Test die Hilding Sweden, gefolgt via der Two Dreams (Beco) und der Duo Sensation (Be Sports). Das untere Ende der Skala bedienen hier vor allem die Bodyguard von Bett 1. Bei den Letzteren nimmt man schnell Kontakt zu Unterlage auf, was auch bei ruckartigen Bewegungen im Liegen auffällt. Positiv fällt über das gesamte Testfeld hinweg die sehr gute Rückstellkraft auf: Trotz teilweise heftiger Stauchung stellen sich alle Matratzen anschließend wieder vollständig auf. 

Bestnote: Der umgenähte Bezugsstoff der Frankenstolz-Matratze ergibt großzügige und besonders stabile Wendeschlaufen
Bestnote: Der umgenähte Bezugsstoff der Frankenstolz-Matratze ergibt großzügige und besonders stabile Wendeschlaufen

Liegen und Gewöhnung

In Sachen Liegegefühl geben die Frankenstolz und die Beco den Ton an und sichern sich die Bestnote, dicht gefolgt von Breckle, Besports und Malie. Bei diesen Matratzen sind sich die Probanden einig: Die Liegeposition ist jeweils ausgesprochen bequem und sie bieten eine hohe Ausgewogenheit zwischen nötigem Widerstand und sanfter Weichheit. Die anderen Kandidaten ordnen sich in einem engen Mittelfeld an, nach unten abgeschlossen durch Emma, Bodyguard und der Dreamzone. Hier ergibt sich keine ausgewogene Charakteristik und es stellt sich erst später eine Gewöhnung ein.

Die Wendeschlaufen der Bodyguard-Matratze folgen ihrem sportlichen Namen und muten wie Fitness- oder Kraftsportausstattung an
Die Wendeschlaufen der Bodyguard-Matratze folgen ihrem sportlichen Namen und muten wie Fitness- oder Kraftsportausstattung an

Doch Vorsicht: Das eigene Liegegefühl hängt von vielen Faktoren und Vorbelastungen ab und ist individuell sehr unterschiedlich. Nach einer längerfristigen Matratzenprobe oder -gewöhnung stellt sich oft erst heraus, wie gut einem die neue Matratze wirklich tut. Personen mit eher sportlicher Konstitution und ohne Rückenprobleme werden sich schneller und besser an die neue Unterlage gewöhnen und dabei kaum störende Unterschiede bemerken. Ein stärker vorbelasteter Körper wird gewöhnlich länger brauchen, um zur Ruhe zu finden – dann liegen die Probleme aber meist nicht bei der Matratze. 

Matratzen mit spürbarer Qualität

Die Liegeeigenschaften entstehen im Matratzenkern, oder besser gesagt in der Art und Formgebung des (zumeist) Polyurethanschaums. Doch im besten Falle liegt man nicht direkt auf dem Schaum, sondern auf dem Bezug. Dieser stellt ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal dar – für das persönliche Empfinden vielleicht sogar das wichtigste. Da der Schaumkern Materialausfräsungen aufweist, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen, muss der Bezug genau diese nach außen abfangen: Die Struktur soll nicht im Detail zu spüren sein, sondern diese nur gesamtheitlich auf den liegenden Körper wirken. Dafür ist es nötig, dass der Bezug eine gewisse Materialdicke mitbringt und dem haptischen Wohlgefühl zuträglich ist.

In der Gesamtheit aller Eigenschaften gelingt es Breckle in diesem Test am besten, einen durchgehend sehr guten Bezug zu liefern. Dieser fühlt sich besonders hochwertig an, ist dick gefüttert und darüber hinaus aus Kunststofffasern hergestellt, die dem Meer entnommen wurden. Der letzte Fakt bedient eher das mentale als das körperliche Wohlempfinden, er gehört aber dennoch unmittelbar zur Materialqualität. Nicht in diesem Maße umweltfreundlich, aber in der Qualität des Bezugs können Frankenstolz, Malie, Beco und Besports mithalten. Als zu dünn und von eher einfacher Machart werden die Bezüge der Bodyguard und Emma beschrieben. Sie dienen eher als Hülle für den Schaumstoff und weniger als echte Stofftrennschicht zum Körper.

Bei der Beco Two Dreams werden die Liegezonen durch einen unterschiedlichen Aufbau der Schaumschichten und zusätzlicher Einkerbungen realisiert
Bei der Beco Two Dreams werden die Liegezonen durch einen unterschiedlichen Aufbau der Schaumschichten und zusätzlicher Einkerbungen realisiert

Bewegung ist alles

So wie sich der menschliche Körper im Schlaf bewegt, so sollte auch die eigene Matratze nicht permanent still liegen. Egal ob Lüften, Wenden oder Reinigen: Die sogenannten Wendeschlaufen sind dienlich, um die doch großen und teils schweren Matratzen zu handhaben. Die Schlaufen sind Teil des Bezuges und an diesen angenäht, sodass die Hände einen Angriffspunkt finden. Wieder tut sich Frankenstolz hervor und zeigt, wie clever solch eine Halteschlaufe integriert werden kann: Der Bezugsstoff selbst ist einmal eingeschlagen und vernäht, sodass eine Tasche entsteht.

Der Bezug der Emma ist sehr dünn und zieht bereits bei den ersten Liegetests Fäden; einziger Vorteil: die gummierte Unterseite
Der Bezug der Emma ist sehr dünn und zieht bereits bei den ersten Liegetests Fäden; einziger Vorteil: die gummierte Unterseite

Zwei Taschen dieser Art auf jeder Matratzenseite bieten den Händen überaus stabile und griffsichere Haltepunkte. Bravo! Auch die Bodyguard und Emma bieten sehr große und stabile Schlaufen, hier werden eher die Naht zum Bezug oder der dünne Bezug selbst zum Schwachpunkt. Zu kleine oder gar besonders schlecht vernähte Schlaufen finden sich in diesem Testfeld beruhigender Weise nicht.

Thema „Hygiene“ bei Matratzen

Das eigene Bett erfährt alle menschlichen Handlungen hautnah und steht daher regelmäßig zur Pflege an. Das aufgezogene Laken kann nicht allein dafür sorgen, dass Schweiß und Co. von der Matratze ferngehalten werden. Es ist wichtig, auch den Bezug regelmäßig zu waschen. Hierfür muss dieser allerdings entfernt werden: Dankenswerterweise liefern die Hersteller aller getesteten Matratzen diese mit einem umlaufenden Reißverschluss aus, sodass der Bezug weit geöffnet werden kann. Ist dieser einmal entfernt, kann er anschließend in der Waschmaschine gründlich gereinigt werden.

Die Pflegehinweise auf diesem Etikett der Matratze von Malie sind leider in der Naht verschwunden und somit unlesbar
Die Pflegehinweise auf diesem Etikett der Matratze von Malie sind leider in der Naht verschwunden und somit unlesbar

Hierfür lassen die meisten Hersteller die nötigen Temperaturen bis 60 Grad Celsius zu. Diese sind auch nötig, um die beanspruchten Bezüge wieder hygienisch rein zu bekommen. Ausnahmen bilden hierbei der Bezug der Emma, für den bei 40 Grad Schluss ist, und der der Dreamzone, der sogar nur bis 30 Grad zugelassen ist. Wir halten diese eher niedrigen Temperaturbereiche für nicht geeignet, um hygiene-sensible Textilien gründlich reinigen zu können.

Unser Fazit im Matratzentest

Der Teufel steckt wie immer im Detail, und besonders bei einem so körpernahen Produkt kommt es auch sehr stark auf das persönliche Empfinden an. Die Angebote einiger Hersteller, die Matratzen über längere Zeiträume zu testen, sind daher ein kluges Konzept – sofern die Rückabwicklung bei Nichtgefallen einfach vonstattengeht. 

Wenige Hersteller setzen auf anderes Bezugsmaterial als Polyester, die Waschbarkeit bei 60 Grad Celsius ist hingegen fast überall gegeben
Wenige Hersteller setzen auf anderes Bezugsmaterial als Polyester, die Waschbarkeit bei 60 Grad Celsius ist hingegen fast überall gegeben

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Matratzen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Matratzen
Funktion: Zur Ermittlung von Widerstand und Rückformung wird das mögliche Durchschlagen von Ellenbogen und Knien bis zum Lattenrost sowie die Rückstellung nach starker bzw. längerer Krafteinwirkung geprüft und bewertet. Ein technischer Test ermittelt zudem die Punktelastizität, dazu wird ein 1 Kilogramm schweres Normgewicht aus 50 cm Höhe vielfach wiederholt auf die Matratze fallen gelassen. In 10 cm Entfernung zum Aufprallpunkt wird die lokale Beschleunigungswirkung am Messgerät ermittelt und anschließend vergleichend bewertet. Dies gibt Auskunft darüber, wie stark Bewegungen über die Matratze weitergegeben werden. Eine Gruppe geschulter Probanden bewertet in mehreren Versuchsreihen das Liegegefühl und ob innenliegende Strukturen einen nach außen wahrnehmbaren Einfluss auf den Körper haben. Dabei wird auf die vom Hersteller beworbenen Liegezonen sowie alle Besonderheiten der jeweiligen Matratze geachtet.
Handhabung: Geprüft und bewertet wird die Qualität und Naht der Wendeschlaufen in praktisch angelegten Wendungen sowie die Position, Anzahl und Größe dieser Schlaufen in Bezug auf die Nutzbarkeit. Unter dem Punkt der Reinigung und Pflege wird die Qualität und Gängigkeit des (möglichst umlaufenden) Reißverschlusses bewertet, die Wendbarkeit und Seitennutzung der Matratze sowie die Waschbarkeit des Bezuges nach möglichen Waschtemperaturen.
Verarbeitung: Bewertet werden neben der allgemeinen Wertigkeit der Materialien (Öko-Tex, CO2-Neutralität, Nachhaltigkeit usw.), das Oberflächengefühl der Matratze und ob innere Strukturen negativ nach außen spürbar sind, das haptische Gefühl und die Qualität des Bezuges in Hinblick auf die Materialstärke, Fütterung und Qualität.
Ökologie: Unter dem Punkt der Ökologie werden insbesondere die Produktionsverhältnisse zusammengefasst. Positiv wirken sich nachweisbare Nachhaltigkeit, Rohstoffwiederverwendung, klimaneutrale Produktionswege usw. aus.
 

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