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Heizlüfter sind eine praktische Erfindung: In kurzer Zeit lassen sich abgekühlte Räume gut aufheizen oder Baustellen, auf denen es keine andere Heizmöglichkeit gibt, auf eine angenehme Arbeitstemperatur bringen. Doch wo Wärme erzeugt wird, wird auch elektrische Energie verbraucht: Heizlüfter sind echte Energieverschwender. Lesen Sie mehr in unserem Heizlüfter Test.

Die Testgeräte im Heizlüfter Test 2022

Heizlüfter ab 100 Euro:
Suntec Heat PTC 2000 Flame
Sichler NX-4771
Sichler NX-9643
Heizlüfter bis 100 Euro:
Aktobis WDH-BGP03
De’Longhi HFS-50B20
Suntec Heat PTC 1500 OSC
Suntec Air Booster Design 2000
Suntec Air Booster 2000
Suntec Heat Cannon 2000
Suntec Air Booster Elite 2000
Suntec Heat PTC 500 plug-in

Insgesamt haben wir elf Heizlüfter im Test – vom einfachen Standheizlüfter für etwa 12 Euro bis zu Design-Heizlüfter für 180 Euro im ansprechenden Design mit eingebauter Flammensimulation. Dabei zeichnete sich ab, dass verschiedene Geräteklassen auch für unterschiedliche Einsatzzwecke gedacht sind. Draußen kann man sie nicht benutzen, da empfehlen wir eher Terrassenheizstrahler. Trotz moderner Steuerung über Fernbedienung oder sogar ganz smart über eine App – am grundsätzlichen Funktionsprinzip eines Heizlüfters hat sich dabei nichts geändert. Noch immer wird elektrische Energie bei diesen Geräten über einen Heizdraht in Wärmeenergie umgewandelt und über einen eingebauten Ventilator im Raum verteilt. Dieses Wirkprinzip ist simpel und langlebig – aber eben auch energieintensiv und damit teuer.

Klassischer Aufbau eines Heizlüfters: Zwei Drehregler zur Steuerung des Lüfters und der Temperatur. Hinter den Gitter der Heizdraht
Klassischer Aufbau eines Heizlüfters: Zwei Drehregler zur Steuerung des Lüfters und der Temperatur. Hinter dem Gitter ist der Heizdraht platziert

Einen Raum auf Dauer mit einem Heizlüfter zu wärmen, geht also mächtig an den Geldbeutel und ist Stromverschwendung. Ein Betrieb sollte also nicht dauerhaft und nur im Notfall erfolgen, darauf weisen auch einige Hersteller selber hin. Dennoch – manche Geräte, wie der Wandheizlüfter NX-4771 von Sichler, machen nicht den Eindruck, als seien sie nur für den Notbetrieb ausgelegt. Immerhin sind alle anderen Heizlüfter im Test ortsveränderlich und lassen sich so schnell aufstellen und auch wieder wegräumen. Ihr Einsatzgebiet ist das kurzzeitige oder übergangsweise Heizen von Räumen, solange keine andere Heizmöglichkeit zur Verfügung steht. Also beispielsweise in der Gartenlaube oder auf der Baustelle.

Energieverbrauch: Welcher Heizlüfter ist am sparsamsten?

Machen wir mal eine kleine Rechnung auf: Wenn ein Heizlüfter mit 2 000 Watt angegeben ist (was bei der Mehrheit der Geräte im Test der Fall ist) und diese auf höchster Stufe betrieben werden, verbraucht ein solches Gerät in etwa 2 Kilowattstunden (kWh). 1 kWh kostete im Jahr 2020 durchschnittlich 31,81 Cent. Das wären pro Stunde rund 84 Cent und am Tag bereits 20,16 Euro. Eine kostspielige Angelegenheit, das sollte sich jeder Nutzer vor Augen halten. Immerhin gibt es ein paar Möglichkeiten, den Verbrauch zumindest etwas im Zaum zu halten.

Einige Heizlüfter erlauben in der ersten Stufe auch den reinen Lüfterbetrieb. So kann man ihn als Ventilator nutzen
Einige Heizlüfter erlauben in der ersten Stufe auch den reinen Lüfterbetrieb. So kann man ihn als Ventilator nutzen

Funktion des Thermostats am Heizlüfter

Eine davon ist ein eingebautes Thermostat. Je nachdem, wie der Hersteller dieses umgesetzt hat, lässt sich über einen simplen Drehschalter stufenlos oder über eine komfortablere Einstellung mit exakter Eingabe der gewünschten Raumtemperatur die Wunschtemperatur vorregeln. Das Thermostat überwacht in Folge die Raumtemperatur permanent und schaltet bei Erreichen der Zieltemperatur automatisch ab. Sinkt die Temperatur ab, schaltet sich die Heizung automatisch wieder ein und heizt nach. In der Theorie klingt das ganz gut, praktisch aber ist die Funktion nur zum Teil zu gebrauchen. Der Grund: Gemessen wird die Temperatur stets direkt am Heizlüfter, wo die Umgebungstemperatur naturgemäß am höchsten ist.

Wenn wir einen recht großen Raum beheizen wollen, kann es durchaus an weiter entfernten Stellen noch deutlich kälter sein, was aber vom Thermostat nicht berücksichtigt wird. Immerhin haben die Hersteller Toleranzen eingebaut, sodass die Temperaturdifferenz nicht ganz so hoch ist. Dennoch wäre es sinnvoller, es gäbe weiterer Messfühler im Raum und eine Durchschnittstemperatur würde zur Berechnung herangezogen. Bei smarten Geräten mit Zugang zum WLAN wäre das durchaus machbar, verteuert aber das Gerät wesentlich.

Moderne Variante mit eingebautem Display und Fernbedienung zur Einstellung und Steuerung des Heizlüfters aus der Ferne
Moderne Variante mit eingebautem Display und Fernbedienung zur Einstellung und Steuerung des Heizlüfters aus der Ferne

Automatisch ausgeschaltet mit Timer

Eine weitere gute Möglichkeit zur Verringerung des Stromverbrauches sind Timer. Diese gibt es als Ein- oder Ausschalttimer oder natürlich auch in Kombination. Beim Ausschalttimer wird im Betrieb eine Zeitspanne eingestellt. Das Gerät läuft über die gewünschte Zeit und schaltet dann ab. Der Einschalttimer macht es genau andersherum: Es werden eine Zeitspanne bis zum Einschalten oder sogar exakte Zeiten, an denen der Heizlüfter laufen soll, vorgegeben. Besonders bei smarten Geräten mit App-Steuerung lässt sich die Nutzungszeit sehr komfortabel planen.

Heizlüfter für verschiedene Bedürfnisse

Wenn man sich über die anfallenden Kosten eines Heizlüfters im Klaren ist, dann lassen sich solche Geräte natürlich ideal nutzen, um gelegentlich Räume entsprechend zu beheizen. Im Testfeld finden sich dazu unterschiedliche Heizlüfter für unterschiedliche Einsatzgebiete. Der bereits erwähnte Heizlüfter von Sichler wird sicherlich dauerhaft an eine Wand beispielsweise im Bad montiert und dort gelegentlich genutzt – zum Beispiel, wenn geduscht oder gebadet werden soll. Die Geräte von Aktobis und die Heat Cannon 2000 von Suntec sind wohl in erster Linie für den harten Alltag auf (privaten) Baustellen gedacht.

Der Baulüfter von Aktobis ist sowohl bei der Heizleistung als auch dem Stromverbrauch der Spitzenreiter im Test
Der Baulüfter von Aktobis ist sowohl bei der Heizleistung als auch dem Stromverbrauch der Spitzenreiter im Test

Das jedenfalls lässt die schwere und robuste Bauart mit Metallgehäuse und auch die hohe Leistung zumindest beim Aktobis (3 000 Watt) vermuten. Dieser ist zusätzlich auch mit Partikelschutz nach der Norm IP20 versehen, was den Verwendungszweck weiter unterstreicht. Das Gerät von De’Longhi wird sich in Feuchträumen wie Bädern wohlfühlen, hier sorgt der Feuchtigkeitsschutz nach IP21 für einen sicheren Betrieb. Der Rest im Testfeld ist für den Wohnbereich gedacht, was auch am Design zu erkennen ist. Zwei Geräte (Suntec Heat PTC 1500 OTC und Heat PTC 2000 Flame) verfügen hier neben dem Heizen auch über eine Oszillatorfunktion, die die Wärme im Raum besser verteilen soll.

Schickes Design mit Flammensimulation: Dieser Heizlüfter von Suntec ist ein echter Hingucker im Raum
Schickes Design mit Flammensimulation: Dieser Heizlüfter von Suntec ist ein echter Hingucker im Raum

Wie gut ist die Heizleistung?

Allen Geräten – mit einer Ausnahme – können wir eine gute Heizleistung bescheinigen. Nur der eigentlich praktische Heat PTC 500 plug-in von Suntec kann mit seinen 500 Watt unseren an sich schon kleinen Raum nur geringfügig erwärmen (2 Grad in 90 Minuten). Praktisch deshalb, weil dieser Heizlüfter einfach nur in eine Steckdose gesteckt wird und man sich keine Gedanken um den Anschluss oder Aufstellort machen muss. Für kleine und kleinste Räume kann man diesen Heizlüfter aber dennoch empfehlen. Alle anderen haben deutlich mehr Power und heizen sehr ordentlich. Unser Spitzenreiter ist der eingangs erwähnte Bauheizlüfter von Aktobis. Mit seinen 3 000 Watt schaffte er es, den Raum von 14 Grad Celsius auf 27 Grad aufzuheizen – eine Differenz von satten 13 Grad. Auch gut: Der HFS-50B20 von De’Longhi mit immerhin 7 Grad Differenz.

Der Plug-in-Heizlüfter von Suntec bringt zwar am Gerät ordentlich Temperatur, der Raum bleibt aber recht kühl
Der Plug-in-Heizlüfter von Suntec bringt zwar am Gerät ordentlich Temperatur, der Raum bleibt aber recht kühl

Welcher Heizlüfter ist der beste?

Alle Heizlüfter lassen sich gut und intuitiv bedienen. Bei einer Mehrzahl der Geräte werden sämtliche Funktionen über nur zwei Drehregler gesteuert: Ein Einschalter mit Wahl der Ventilationsstufe und ein Wahlregler – in vielen Fällen ein Thermostat – mit der Vorwahl der gewünschten Raumtemperatur. Manche Geräte verfügen zudem noch über eine Anzeige, die auch eine optische Kontrolle der gewählten Temperatur zulassen. Etwas aufwendigere Geräte verfügen über eine Fernbedienung oder gar eine App-Steuerung. Eine Ausnahme ist das Design-Gerät Suntec Heat PTC 1500 OSC. Dieser Heizlüfter sieht schick aus und ist mit Oszillation und LED-Touch-Display ausgestattet. Das eigentliche Highlight aber ist die Flammensimulation im unteren Teil. Diese erinnert an einen Elektrokamin und ist wirklich ein Hingucker.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Heizlüfter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Unser Testverfahren bei den Heizlüftern

Funktion: Für die Heizleistung erwärmen die Geräte gleiche Räume für einen definierten Zeitraum. Der erreichte Temperaturanstieg wird ermittelt und bezogen auf das Raumvolumen bewertet.
Handhabung: Die Probanden prüfen und bewerten unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die generelle Handhabung der Geräte sowie die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Günstig (auf der Geräteoberseite) gelegene Bedienfelder werden beispielsweise besser bewertet als schlecht zu erreichende. Das Betriebsgeräusch wird während des Betriebs ermittelt und bewertet. Für den Transport bewerten die Testenden, wie gut die Geräte für ein Ortswechsel geeignet oder transportabel sind. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise untersucht sowie anhand ihrer Qualität bewertet.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus dem Energieverbrauch während der Messdurchläufe. Ebenfalls fließt eine Bewertung der Verpackung unter ökologischen Punkten ein.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden oder verbrennen Schäden entste