Schon die alten Ägypter wussten: Luftwedel schaffen Abkühlung. Die Moderne Form nennt sich Ventilator und hat mit den Wedeln oder Fächern vergangener Zeiten nicht mehr viel gemeinsam. Außer der Tatsache, dass Luft in Bewegung versetzt wird – statt mit Muskelkraft nun mit elektrischer Energie aus der Steckdose. Lesen Sie mehr in unserem Ventilatoren Test 2021.
Die Testgeräte im Ventilatoren Test 2021
Bodenventilatoren: | |
Suntec CoolBreze 3500 BV | |
Koenic KFF 40321 M | |
Sichler NX-7301 | |
Sichler NX-6414 |
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Ventilatoren-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
In unserem umfangreichen Testfeld stehen neben klassischen Ventilatoren mit sichtbarem Rotor auch allerlei neuere Varianten wie unscheinbare Turmventilatoren, 360-Grad-Ventilatore oder auch Ventilatoren mit LED-Licht und außergewöhnlichem Design. Eingeteilt haben wir die Geräte in drei Gruppen: Bodenventilatoren, Standventilatoren und Tischventilatoren.
Einsatzgebiet der getesteten Ventilatoren
Allen Geräten gleich ist das Einsatzgebiet. Dank Luftverwirbelung soll die Raumluft in Bewegung versetzt werden, allein dadurch setzt schon ein Kühleffekt ein. Ventilatoren mit zusätzlicher Luftbefeuchtung oder sogar Kühlakkus finden sich auch im Testfeld, stellen aber eher die Ausnahme dar. Bewegt wird die Luft völlig unabhängig von der Bauart stets durch unterschiedlich große Elektromotoren, die einen sichtbaren oder unsichtbaren Rotor antreiben. Das wirkt sich unweigerlich auf Stromverbrauch und Luftleistung aus, denn Physik lässt sich nun einmal nicht austricksen. Schon gar nicht bei eigentlich so simplen Geräten wie Ventilatoren. Letztlich ist es also auch eine Frage des eigenen Geschmacks, ob es nun ein klassischer Ventilator mit guten Leistungen oder ein tolles Designobjekt mit eher durchschnittlicher Windleistung sein soll. Abhängig vom Einsatzgebiet stellt sich natürlich auch die Frage: Welcher Typ soll es denn sein?
Wie funktioniert ein Bodenventilator?
Wie der Name schon sagt, stellt man diese Geräte auf den Boden. Im Gegensatz zu Standventilatoren pusten diese den Wind aber tatsächlich in der Regel auch bodennah durch den Raum. Je nach Ausführung lässt sich der Luftstrom natürlich auch leiten und bei einem Ventilator sogar senkrecht nach oben leiten. Auch wenn solche Ventilatoren auf den ersten Blick eher unpraktisch erscheinen: In der Praxis bringen auch diese Geräte eine ordentliche Luftbewegung in den Raum und verschaffen ebenfalls Abkühlung. Aber auch zum Trocknen zum Beispiel von Wasser auf dem Boden eignen sie sich hervorragend.
Klassische Tischventilatoren
Diese Geräteklasse kommt sozusagen körpernah zum Einsatz und bläst die Luft beispielsweise auf dem Schreibtisch direkt zum Nutzer. Das sorgt zwar für Abkühlung, ist aber nicht unbedingt jedermanns Sache. Zudem muss genügend Platz auf dem Schreibtisch sein, um den Ventilator aufzustellen. Vorteil: Durch die relative Nähe zum Menschen müssen solche Ventilatoren nicht allzu groß dimensioniert sein. Das spart Energie. Der Nachteil ist allerdings der kleiner Wirkungsgreis solcher Ventilatoren. Im Büro kühlen diese also eher nur den Mitarbeiter am Schreibtisch, nicht aber den Kollegen nebenan. Überzeugen konnten hier vor allem der Steba VT 360 Twist mit seiner 360-Grad-Verwirbelung, der Koenic KTF 30321 M sowie der Breez und Black von Sonnenkönig of Switzerland. Soll es etwas für den ganzen Raum sein, kommt eher einer der größeren Standventilatoren in Betracht. Nicht ohne Grund machen diese auch den überwiegenden Teil unserer Testgeräte aus.
Wie standfest sind Standventilatoren?
In der Regel sind diese Geräte körpergroß und eignen sich je nach Bauart durchaus zur Kühlung eines größeren Raumes. Klassisch bestehen Standventilatoren aus einem mehr oder weniger großen und schweren Fuß zur Stabilisierung, einer in der Regel höhenverstellbaren Stange und dem eigentlichen Ventilatormotor mit Rotor. Damit man sich am schnell drehenden Ventilator nicht verletzt, sind alle derartigen Ventilatoren mit einem stabilen Gitter versehen. Dieses sollte besonders engmaschig sein, damit auch keine Kinderhände hindurchkommen. Problem: Bei vielen dieser Geräte muss das Gitter zunächst vom Benutzer montiert werden. Damit dies schnell möglich ist, verfügen die Gitter über Schnellverschlüsse. Damit ein versehentliches Öffnen erschwert wird, müssen sie zusätzlich verschraubt werden. Das sollte auch unbedingt gemacht werden, insbesondere, wenn Kinder im Raum unterwegs sind. Besonders gefallen haben uns hier die schwereren Geräte aus Edelstahl wie der Steba VTS6 und der Sonnenkönig Flexfan. Bei den einfacheren Ventilatoren dominierte hingegen Plastik. Dennoch konnten auch diese mit einer ordentlichen Windleistung punkten. Der Vorteil der klassischen Ventilatoren insgesamt ist in aller Regel eine gute Luftleistung und die zusätzlich schaltbare Oszillation, also einer kontinuierlichen Rechts-links-Bewegung. Solche Geräte sind allerdings meist groß und nehmen viel Platz im Raum ein. Eine Alternative stellen Turmventilatoren dar.
Neue Bauformen bei Ventilatoren
Sie weichen deutlich von der klassischen Bauform ab und bestehen aus einem (meist ebenfalls auf Wunsch oszillierendem) schmalen Turm, in welchem für das Auge unsichtbar, kleine Ventilatoren eingebaut sind. Sie nehmen deutlich weniger Platz ein und sehen dazu auch noch schick aus. Meist müssen hier aber Abstriche bei der Luftleistung gemacht werden. Viele der Turmventilatoren im Test machten zudem keinen besonders wertigen und stabilen Eindruck. Einige Ausnahme bestätigen aber auch hier die Regel. Besonders gut gefallen hat den Testern das Gerät von Heimwert mit sehr stabilem Standfuß und einer ordentlichen Verarbeitung. Es war auch der einzige Turmventilator im Test, der das Montieren dank Flügelschrauben besonders leicht machte. Ebenfalls vom Design her gut gefallen hat uns der Noblade 2.0 von Sonnenkönig of Switzerland sowie das Designstück von Kalorik mit zusätzlichem LED-Stimmungslicht.
Ventilatoren mit App-Steuerung
Einige der Turmventilatoren von Sichler (Pearl) kommen übrigens mit App-Steuerung daher. Diese ermöglich nicht nur eine bequeme Kontrolle mit dem Smartphone, sondern erlaubt auch eine Einbindung in bereits bestehende Smart-Home-Systeme. So lässt sich die Leistung des Ventilators automatisch an eine gemessene Innentemperatur koppeln oder eine Steuerung über Bewegungsmelder ist möglich,. Praktisch ist auch die Sprachsteuerung: Wenn ein Steuersystem von Alexa oder Google Home vorhanden und der Ventilator entsprechend eingebunden ist, reagiert dieser auf entsprechende Sprachkommandos. Die Einrichtung erfolgt dabei über die spezielle App „Elesion“, die sowohl für Android als auch iOS verfügbar ist. Nachteil: Nur 2,4 GHz WLAN-Netze werden unterstützt. Funkt bei Ihnen ein Dualband-Netz, muss dieses zum Einbinden zunächst auf 2,5 GHz umgestellt werden.
Unser Fazit im Ventilator-Test
Die Leistungen der Ventilator unterscheiden sich untereinander doch teilweise erheblich. Das gilt ebenso für den Stromverbrauch, wobei dieser bis auf ein Modell überall im Rahmen blieb. Nur beim CoolB Tria-Vario von Suntec ist der Energieverbrauch deutlich zu hoch. Ansonsten ist es inzwischen vielfach auch eine Frage nach dem persönlichen Geschmack, ob es nun ein schicker Designventilator, ein Gerät mit App- und Sprachsteuerung oder doch ein ganz klassischer Ventilator ohne viel Schnickschnack sein soll.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Ventilatoren-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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- Test Ventilatoren 2021 Startbild: © Auerbach Verlag, Fox_Dsign/stock.adobe.com