Statistisch gesehen werden unsere Sommer immer trockener und heißer. Unsere südlichen Nachbarn nutzen zur Kühlung ihrer Räume schon seit Jahrzehnten Klimaanlagen. Doch auch hierzulande wird der Ruf nach Abkühlung immer lauter – zum Beispiel mit mobilen Klimasystemen. Eine Möglichkeit sind Monoblock-Klimaanlagen. Lesen Sie mehr in unserem Klimageräte Test 2021.
Die Testgeräte im Klimageräte Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Klimageräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Wenn draußen die Sonne scheint und die Temperaturen auf Rekordniveau steigen, wird die Hitze auch in Innenräumen oft unerträglich. Wer sich dann nicht an einen kühleren Ort begeben kann, wünscht sich eine Abkühlung in den eigenen vier Wänden. Da stellt sich die Frage nach einer passenden Lösung.
So funktionieren mobile Klimageräte
Eine Möglichkeit zur Raumkühlung mittels Ventilator haben wir in dieser Ausgabe schon vorgestellt. Diese sorgen schon für eine bessere Atmosphäre im Raum und bringen in gewissen Maße sogar einen echten Kühleffekt, zum Beispiel durch das Verdunsten von Wasser. Eine echte und signifikante Kühlung erreicht man indes nur über ein wirkliches Klimagerät mit Kompressor und Kühlmittel. Diese arbeiten nach dem Kühlschrankprinzip und versprechen eine deutliche Absenkung der Raumtemperatur. Wir haben in diesem Test acht mobile Klimageräte unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um so genannte Monoblock-Klimageräte. Der Name leitet sich aus der Tatsache ab, dass alle Komponenten der Anlage in einem Gehäuse untergebracht sind. Das bedeutet, die Anlage saugt die warme Luft aus dem Raum ab und leitet sie über einen Schlauch nach außen. Im Gegensatz dazu besteht ein Splitgerät aus einer separaten Außeneinheit. Dort findet die Aufbereitung außen statt und es wird nur kühle Luft in einen oder mehrere Räume geleitet.
Ist der Monoblock nur ein Kompromiss?
Als mobile Einheit stellen die Monoblocks zwar einen Kompromiss dar, haben aber neben dem günstigeren Preis auch andere Vorteile. So lassen sie sich schnell und bequem von Raum zu Raum transportieren und eignen sich somit zum Einsatz im gesamten Haus. Etwas umständlich ist die Montage des Abluftschlauches. Dieser bläst wie erwähnt die warme Luft nach draußen, während die kühle Luft direkt vom Gerät in den Raum geleitet wird. Der Abluftschlauch muss durch das geöffnete Fenster nach außen gehangen werden, was bei den in Deutschland üblichen Klappfenstern zumeist gar nicht so einfach ist. Denn nicht immer verharrt das Fenster freiwillig in der nötigen Position und oft fällt der Schlauch alleine durch die Vibrationen im Betrieb wieder heraus. Besser lösen lässt sich das Abluftproblem mit einem Schiebefenster. Einige Anbieter liefern hierfür einen speziellen Adapter mit, der in das einen Spalt geöffnete Fenster geklemmt wird und eine Aufnahme für den Schlauch bietet. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Der Zustrom warmer Außenluft wird – im Gegensatz zum abgeklappten Fenster – auf ein Mindestmaß reduziert. Leider sind solche Schiebefenster hierzulande aber eher unüblich.
Klimagerät: Befestigung des Warmluftauslasses
Eine Alternative wäre das Einklemmen der Halterung in ein heruntergelassenes Rollo. Je nach Bauart des Fensters funktioniert das ganz gut, sorgt aber auch für eine oft unerwünschte komplette Verdunkelung des Raumes. Am besten löst man das Problem also mit einem separaten Mauerdurchbruch und dem Einbau einer Wanddurchführung. Bei einigen Anlagen ist ein solcher Adapter für die Mauer bereits mit enthalten. Natürlich geht das nur bei Wohneigentum und nicht in der Mietwohnung, sollte aber zum effektiven Arbeiten der Anlage definitiv mit in Erwägung gezogen werden.
Das Klimagerät-Testfeld im Überblick
Unser diesjähriges Testfeld besteht aus einer bunten Mischung von Anlangen verschiedener Hersteller. Wir haben das Testfeld geteilt nach der Kühlleistung in die Kategorie bis 9 000 BTU für kleine Räume und ab 9 000 BTU für größere Systeme, die dank höherer Kühlleistung auch große Räume effektiv kühlen können. Klar ist: Je höher die Kühlleistung, umso größer ist auch der Stromverbrauch. Mit rund 1 000 Watt pro Stunde selbst bei kleineren Geräten muss man rechnen. Ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Es gibt allerdings auch zwei positive Beispiele, was den Stromverbrauch angeht. So gab sich das mobile Klimagerät NX-4700 von Sichler im Feld bis 9 000 BTU mit rund 610 Wattstunden im Kühlbetrieb bei vergleichbarer Kühlleistung recht genügsam. Knapp 1 000 Wattstunden genehmigte sich der PAX EX120 Silent von De’Longhi und war damit der Verbrauchssieger bei den Anlagen mit höherer Kühlleistung. Zudem überzeugte uns dieses Gerät mit einem leisen Betrieb, was den Zusatz „Silent“ im Produktnamen bestätigt.
Auf welche Ausstattung muss man achten?
Alle mobilen Klimageräte kommen inzwischen mit einer ordentlichen Ausstattung und passabler Verarbeitung daher. So können alle Geräte nicht nur kühlen, sondern den Raum auf Wunsch auch entfeuchten. Schon beim Kühlprozess selbst wird der Luft Wasser entzogen (Sie kennen das von der Klimaanlage am Auto, wo das Kondenswasser unter dem Auto auf die Straße tropft). Dieser Entfeuchtungseffekt lässt sich bei den Anlagen noch steigern, sodass eine ordentliche Entfeuchtung möglich wird. Dann vermag das System das Kondenswasser aber nicht mehr über die Abluft nach außen zu leiten, sondern sammelt es in einem internen Behälter. Damit dieser nicht überläuft oder die Anlage abschaltet, lässt sich ein Ablaufschlauch montieren und zum Beispiel ein Eimer als Auffangbehälter nutzen. Zu den weiteren Komfortfunktionen zählen auch Timer, die alle Anlagen eingebaut haben. Im einfachen Fall handelt es sich um Sleep-Timer, die das Klimagerät nach einer vorgegebenen Zeit abschalten. Bei einigen Systemen lässt sich zusätzlich auch ein Einschalt-Timer programmieren. So kann beispielsweise festgelegt werden, dass die Anlage eine Stunde vor der Heimkehr bereits mit der Kühlung beginnt und der Raum zum Feierabend schon gut gekühlt wird. Ebenfalls oft anzutreffen ist eine Swing-Funktion, die verschiedene Luftschichten erreicht.
Bedienung der Klimageräte
Auch Fernbedienungen sind mittlerweile Standard. Bei einigen Systemen verfügen diese sogar über ein LC-Display mit einer Temperaturanzeige und weiteren Informationen zum Betriebszustand. An den Anlagen informieren überall Displays über die aktuelle Raumtemperatur. Praktisch: Einige Anlagen haben eine Anzeige an der Frontseite verbaut. Dadurch lässt sich die aktuelle Raumtemperatur auch aus weiterer Entfernung ablesen.
Schließlich setzt sich auch immer mehr die Touch-Bedienung durch und viele der Systeme verfügen über einen Silent- oder Schlafmodus. Hier arbeitet das Gerät mit verminderter Leistung und ist deutlich leiser – ideal, wenn die Klimaanlage in einem Schlafraum platziert ist. Noch einen Schritt weiter bei der komfortablen Bedienung gehen einige System von Sonnenkönig of Switzerland und Koenic. Sie erlauben die Einbindung ihrer Klimasystem in das heimische WLAN und damit auch eine Kontrolle über spezielle Handy-Apps. Bei diesen Anlagen hat der Nutzer alle Werte stets über sein Smartphone im Blick. Außerdem wird so eine leichte Einbindung in ein vorhandenes Smart-Home-System möglich. Eine interessante zusätzliche Komfortfunktion, die sicherlich viele Nutzer zu schätzen wissen. Damit lässt sich die Anlage auch noch effizienter nutzen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Klimageräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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