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Statistisch gesehen werden unsere Sommer immer trockener und heißer. Unsere südlichen Nachbarn nutzen zur Kühlung ihrer Räume schon seit Jahrzehnten Klimaanlagen. Doch auch hierzulande wird der Ruf nach Abkühlung immer lauter – zum Beispiel mit mobilen Klimasystemen. Eine Möglichkeit sind Monoblock-Klimaanlagen. Lesen Sie mehr in unserem Klimageräte Test 2021.

Die Testgeräte im Klimageräte Test 2021

Klimageräte bis 9.000 BTU:
Koenic KAC 3232
Balter Frio AC-01
Sonnenkönig of Switzerland Fresco 900 W
Sichler NX-4700
Klimageräte ab 9.000 BTU:
De’Longhi PAC EX120 Silent
Heimwert 14000 BTU
Sonnenkönig of Switzerland Fresco 180
Koenic KAC 14021 WLAN
Sonnenkönig of Switzerland Fresco 140

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Klimageräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Wenn draußen die Sonne scheint und die Temperaturen auf Rekordniveau steigen, wird die Hitze auch in Innenräumen oft unerträglich. Wer sich dann nicht an einen kühleren Ort begeben kann, wünscht sich eine Abkühlung in den eigenen vier Wänden. Da stellt sich die Frage nach einer passenden Lösung.

Praktisch: Dieses mobile Klimagerät informiert auf der Frontseite gut lesbar über die aktuell eingestellte Kühltemperatur
Praktisch: Dieses mobile Klimagerät informiert auf der Frontseite gut lesbar über die aktuell eingestellte Kühltemperatur

So funktionieren mobile Klimageräte

Eine Möglichkeit zur Raumkühlung mittels Ventilator haben wir in dieser Ausgabe schon vorgestellt. Diese sorgen schon für eine bessere Atmosphäre im Raum und bringen in gewissen Maße sogar einen echten Kühleffekt, zum Beispiel durch das Verdunsten von Wasser. Eine echte und signifikante Kühlung erreicht man indes nur über ein wirkliches Klimagerät mit Kompressor und Kühlmittel. Diese arbeiten nach dem Kühlschrankprinzip und versprechen eine deutliche Absenkung der Raumtemperatur. Wir haben in diesem Test acht mobile Klimageräte unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um so genannte Monoblock-Klimageräte. Der Name leitet sich aus der Tatsache ab, dass alle Komponenten der Anlage in einem Gehäuse untergebracht sind. Das bedeutet, die Anlage saugt die warme Luft aus dem Raum ab und leitet sie über einen Schlauch nach außen. Im Gegensatz dazu besteht ein Splitgerät aus einer separaten Außeneinheit. Dort findet die Aufbereitung außen statt und es wird nur kühle Luft in einen oder mehrere Räume geleitet. 

Bei Klimageräten mit Swingfunktion wird die kühle Luft durch Auf- und Abschwingen einer Klappe oder eingebauter Lamellen realisiert
Bei Klimageräten mit Swingfunktion wird die kühle Luft durch Auf- und Abschwingen einer Klappe oder eingebauter Lamellen realisiert

Ist der Monoblock nur ein Kompromiss?

Als mobile Einheit stellen die Monoblocks zwar einen Kompromiss dar, haben aber neben dem günstigeren Preis auch andere Vorteile. So lassen sie sich schnell und bequem von Raum zu Raum transportieren und eignen sich somit zum Einsatz im gesamten Haus. Etwas umständlich ist die Montage des Abluftschlauches. Dieser bläst wie erwähnt die warme Luft nach draußen, während die kühle Luft direkt vom Gerät in den Raum geleitet wird. Der Abluftschlauch muss durch das geöffnete Fenster nach außen gehangen werden, was bei den in Deutschland üblichen Klappfenstern zumeist gar nicht so einfach ist. Denn nicht immer verharrt das Fenster freiwillig in der nötigen Position und oft fällt der Schlauch alleine durch die Vibrationen im Betrieb wieder heraus. Besser lösen lässt sich das Abluftproblem mit einem Schiebefenster. Einige Anbieter liefern hierfür einen speziellen Adapter mit, der in das einen Spalt geöffnete Fenster geklemmt wird und eine Aufnahme für den Schlauch bietet. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Der Zustrom warmer Außenluft wird – im Gegensatz zum abgeklappten Fenster – auf ein Mindestmaß reduziert. Leider sind solche Schiebefenster hierzulande aber eher unüblich. 

Besonders komfortabel: Manche Fernbedienungen verfügen über ein zusätzliches LCD-Display mit Infos und Temperaturanzeige
Besonders komfortabel: Manche Fernbedienungen verfügen über ein zusätzliches LCD-Display mit Infos und Temperaturanzeige

Klimagerät: Befestigung des Warmluftauslasses

Eine Alternative wäre das Einklemmen der Halterung in ein heruntergelassenes Rollo. Je nach Bauart des Fensters funktioniert das ganz gut, sorgt aber auch für eine oft unerwünschte komplette Verdunkelung des Raumes. Am besten löst man das Problem also mit einem separaten Mauerdurchbruch und dem Einbau einer Wanddurchführung. Bei einigen Anlagen ist ein solcher Adapter für die Mauer bereits mit enthalten. Natürlich geht das nur bei Wohneigentum und nicht in der Mietwohnung, sollte aber zum effektiven Arbeiten der Anlage definitiv mit in Erwägung gezogen werden.

Der mitgelieferte Schlauch lässt sich bequem auf die passende Länge ziehen oder auch wieder zusammendrücken
Der mitgelieferte Schlauch lässt sich bequem auf die passende Länge ziehen oder auch wieder zusammendrücken

Das Klimagerät-Testfeld im Überblick

Unser diesjähriges Testfeld besteht aus einer bunten Mischung von Anlangen verschiedener Hersteller. Wir haben das Testfeld geteilt nach der Kühlleistung in die Kategorie bis 9 000 BTU für kleine Räume und ab 9 000 BTU für größere Systeme, die dank höherer Kühlleistung auch große Räume effektiv kühlen können. Klar ist: Je höher die Kühlleistung, umso größer ist auch der Stromverbrauch. Mit rund 1 000 Watt pro Stunde selbst bei kleineren Geräten muss man rechnen. Ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Es gibt allerdings auch zwei positive Beispiele, was den Stromverbrauch angeht. So gab sich das mobile Klimagerät NX-4700 von Sichler im Feld bis 9 000 BTU mit rund 610 Wattstunden im Kühlbetrieb bei vergleichbarer Kühlleistung recht genügsam. Knapp 1 000 Wattstunden genehmigte sich der PAX EX120 Silent von De’Longhi und war damit der Verbrauchssieger bei den Anlagen mit höherer Kühlleistung. Zudem überzeugte uns dieses Gerät mit einem leisen Betrieb, was den Zusatz „Silent“ im Produktnamen bestätigt.

Warme Luft des Klimageräts muss aus dem Raum. Bei Klappfenstern ist das Herausführen des Schlauches nicht immer so einfach
Warme Luft des Klimageräts muss aus dem Raum. Bei Klappfenstern ist das Herausführen des Schlauches nicht immer so einfach

Auf welche Ausstattung muss man achten?

Alle mobilen Klimageräte kommen inzwischen mit einer ordentlichen Ausstattung und passabler Verarbeitung daher. So können alle Geräte nicht nur kühlen, sondern den Raum auf Wunsch auch entfeuchten. Schon beim Kühlprozess selbst wird der Luft Wasser entzogen (Sie kennen das von der Klimaanlage am Auto, wo das Kondenswasser unter dem Auto auf die Straße tropft). Dieser Entfeuchtungseffekt lässt sich bei den Anlagen noch steigern, sodass eine ordentliche Entfeuchtung möglich wird. Dann vermag das System das Kondenswasser aber nicht mehr über die Abluft nach außen zu leiten, sondern sammelt es in einem internen Behälter. Damit dieser nicht überläuft oder die Anlage abschaltet, lässt sich ein Ablaufschlauch montieren und zum Beispiel ein Eimer als Auffangbehälter nutzen. Zu den weiteren Komfortfunktionen zählen auch Timer, die alle Anlagen eingebaut haben. Im einfachen Fall handelt es sich um Sleep-Timer, die das Klimagerät nach einer vorgegebenen Zeit abschalten. Bei einigen Systemen lässt sich zusätzlich auch ein Einschalt-Timer programmieren. So kann beispielsweise festgelegt werden, dass die Anlage eine Stunde vor der Heimkehr bereits mit der Kühlung beginnt und der Raum zum Feierabend schon gut gekühlt wird. Ebenfalls oft anzutreffen ist eine Swing-Funktion, die verschiedene Luftschichten erreicht.

Die häufig mitgelieferte Fensterdurchführung eignet sich leider nur für Schiebefenster oder zum Einklemmen in eine Rollo
Die häufig mitgelieferte Fensterdurchführung eignet sich leider nur für Schiebefenster oder zum Einklemmen in eine Rollo

Bedienung der Klimageräte

Auch Fernbedienungen sind mittlerweile Standard. Bei einigen Systemen verfügen diese sogar über ein LC-Display mit einer Temperaturanzeige und weiteren Informationen zum Betriebszustand. An den Anlagen informieren überall Displays über die aktuelle Raumtemperatur. Praktisch: Einige Anlagen haben eine Anzeige an der Frontseite verbaut. Dadurch lässt sich die aktuelle Raumtemperatur auch aus weiterer Entfernung ablesen.

Wenn die Anlage auch zur Entfeuchtung genutzt werden soll, lässt sich als Wasserablauf auch ein Schlauch anschließen
Wenn die Anlage auch zur Entfeuchtung genutzt werden soll, lässt sich als Wasserablauf auch ein Schlauch anschließen

Schließlich setzt sich auch immer mehr die Touch-Bedienung durch und viele der Systeme verfügen über einen Silent- oder Schlafmodus. Hier arbeitet das Gerät mit verminderter Leistung und ist deutlich leiser – ideal, wenn die Klimaanlage in einem Schlafraum platziert ist. Noch einen Schritt weiter bei der komfortablen Bedienung gehen einige System von Sonnenkönig of Switzerland und Koenic. Sie erlauben die Einbindung ihrer Klimasystem in das heimische WLAN und damit auch eine Kontrolle über spezielle Handy-Apps. Bei diesen Anlagen hat der Nutzer alle Werte stets über sein Smartphone im Blick. Außerdem wird so eine leichte Einbindung in ein vorhandenes Smart-Home-System möglich. Eine interessante zusätzliche Komfortfunktion, die sicherlich viele Nutzer zu schätzen wissen. Damit lässt sich die Anlage auch noch effizienter nutzen. 

Besser eignet sich eine Wanddurchführung. Einen Durchbruch an der Fassade können freilich nur Hausbesitzer machen
Besser eignet sich eine Wanddurchführung. Einen Durchbruch an der Fassade können freilich nur Hausbesitzer machen

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Klimageräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Mobile Klimaanlagen
Funktion: Die Kühlfunktion der Geräte wird praxisnah in gleichwertigen Räumen (Volumen und Grundfläche) ermittelt. Die Geräte werden anhand der Herstellerhinweise installiert und die Abluftschläuche entsprechend angebracht und nach außen geführt. Ermittelt wird, um wieviel Grad Celsius die Räume nach 30, 60 und 120 Minuten heruntergekühlt wurden. Das Betriebsgeräusch wird aus einer Distanz von 2 Metern ausgehend von der Gerätevorderseite ermittelt und bewertet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden überprüft und bewertet die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Bewertet werden weiterhin die Geräteausstattung sowie die Inbetriebnahme Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungshinweise) bewertet.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Wertigkeit und das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird für die niedrigste und höchste Leistungsstufe ermittelt und vergleichend bewertet. Ebenfalls fließt eine Bewertung der Verpackung aus ökologischen Gesichtspunkten mit in die Note ein.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
 

Autor: Mike Bauerfeind

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