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Mobile Klimageräte lassen sich leicht montieren und flexibel aufstellen. Im Gegensatz zu fest montierten Anlagen ist auch ein Umzug in einen anderen Raum oder sogar eine andere Wohnung problemlos zu bewältigen. Doch lohnt sich die Anschaffung und wie effektiv können solche kleinen Kühlgeräte Räume abkühlen? Lesen Sie mehr in unserem mobile Klimageräte Test 2022.

Die Testgeräte im mobile Klimageräte Test 2022

Mobile Klimageräte bis 9000 BTU:
Ok. OAC 7022 W
Fakir AC 70
Mobile Klimageräte ab 9000 BTU:
Koenic KAC 14022 WLAN
Koenic KAC 12022 WLAN
De’Longhi PAC EL92 Silent
Fakir AC 120
Sichler ZX-7072

An heißen Sommertagen wünschen sich viele Menschen eine Abkühlung – vor allem am überhitzten Büroarbeitsplatz oder im Homeoffice. Zwar hilft hier oft schon ein simpler Ventilator, deutlich effektiver kühlen jedoch mobile Klimaanlagen. Davon gibt es viele Varianten und Hersteller. Aber welche ist die Richtige?

Was sollte man vor dem Kauf beachten?

Soll es eine Klimaanlage mit ordentlicher Kühlleistung sein, führt eigentlich kein Weg an einem Gerät mit integriertem Kältemittel vorbei. Diese Anlagen funktionieren im Prinzip wie ein Kühlschrank, nur dass hier die Wärme nicht in den Raum, sondern mittels eines Schlauches aus dem Raum herausgeführt wird. Solche mobilen Klimaanlagen gibt es schon zum Preis von etwas über 200 Euro, nach oben hin sind dagegen kaum Grenzen gesetzt. So kann ein hochwertiges Modell mit hoher Kühlleistung durchaus auch an der 1 000-Euro-Marke kratzen. Hauptsächlich unterscheiden sich die günstigeren von den teureren Geräten durch die maximale Kühlleistung und im Umkehrschluss auch die maximale Raumgröße, in der sie sinnvoll eingesetzt werden können. Beispiel: Ein Gerät mit 7 000 British Thermal Unit pro Stunde (BTU/h) wird vom Hersteller für Räume bis 67 Kubikmeter empfohlen, während eine Anlage mit 14 000 BTU/h für Räume bis 150 Kubikmeter geeignet ist. Beim Kauf sollte also schon klar sein, in welchen Räumen die Anlage eingesetzt werden soll.

Flache Bedienflächen und sogar Touchbedienung sind bei den mobilen Klimageräten mittlerweile schicker Standard
Flache Bedienflächen und sogar Touchbedienung sind bei den mobilen Klimageräten mittlerweile schicker Standard

Integrierter Luftentfechter

Neben dem eigentlichen Kühlen beherrschen praktisch alle modernen mobilen Kühlgeräte auch die Raumentfeuchtung. Hierbei wird dem Raum Feuchtigkeit entzogen und in einem integrierten Behälter gesammelt. Für den Dauerbetrieb erlauben die Geräte auch das Anschließen eines Ablaufschlauches, sodass das Wasser auch in einen größeren Behälter oder einen Abfluss geleitet werden kann. Auch als reinen Ventilator oder sogar Luftreiniger kann man die meisten Geräte einsetzen – ein Kandidat (Sichler ZX-7072) kann sogar Heizen. Auch auf den maximalen Stromverbrauch sollte man beim Kauf achten.

Wie hoch ist der Energieverbrauch bei den mobilen Klimageräten?

Leider sind mobile Klimageräte nach wie vor richtige Stromfresser. Mit einem Verbrauch um die 1 000 Watt pro Stunde sollte man schon rechnen. In Geld ausgedrückt: Der aktuelle Strompreis liegt laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bei 36,19 Cent pro Kilowattstunde (Stand Januar 2022). Allerdings ist es einigen Herstellern gelungen, trotz guter Kühlleistung den Verbrauch doch signifikant zu senken. Ein besonders positives Beispiel ist das Low-Budget-Gerät von Ok. (OAC 7022 W). Im Betrieb leistet diese Anlage trotz relativ geringer Kühlleistung von 7 000 BTU/h sehr gute Arbeit und verbraucht dabei gerade einmal 582 Watt im Schnitt. Der beste Wert im gesamten Testfeld.

Häufig sind die Fernbedienungen mit einem praktischen LC-Display ausgestattet – sogar bei preiswerten Geräten
Häufig sind die Fernbedienungen mit einem praktischen LC-Display ausgestattet – sogar bei preiswerten Geräten

Die richtige Aufstellung

Auch bei der Wahl des Aufstellortes sollte man sich vorher Gedanken machen. Klar – unsere Anlagen sind mobil und in der Regel auf Rollen, lassen sich also schnell umplatzieren. Aber zur Ableitung der Wärme muss auch immer ein Fenster oder eine Tür ins Freie in der Nähe sein. Leider setzt sich der Trend fort, die Schläuche möglichst kurz zu halten. Im Testfeld hatten diese im Schnitt eine Länge um die 155 Zentimeter, ein Hersteller legte sogar nur einen 135 Zentimeter kurzen Schlauch bei. Das Problem: Der Schlauch wird in den meisten Fällen wohl in ein Kippfenster geklemmt und da kann es bei kurzen Schlauchlängen schon eng werden, sodass die Anlagen häufig sogar erhöht (zum Beispiel auf einem Stuhl) platziert werden müssen. Komfortabler geht es mit einem Wanddurchbruch. Wo immer das möglich ist, wird diese Art des Schlauchanschlusses auch empfohlen. Bei vielen Anlagen liegt eine Schlauchaufnahme für die Wand sogar schon mit bei. Allerdings: Oft ist ein solcher Durchbruch nicht möglich, beispielsweise in Mietwohnungen. Dann bleibt nur das Einklemmen ins Fenster. Zwar liegen teilweise auch Fensterdurchführungen bei, diese sind aber nur bei Schiebefenstern brauchbar und jene sind in Deutschland wenig gebräuchlich.

Der Schlauch für die warme Luft wird hinten am Gerät angeschlossen und transportiert die Abluft nach draußen
Der Schlauch für die warme Luft wird hinten am Gerät angeschlossen und transportiert die Abluft nach draußen

So funktioniert die Steuerung

Der Trend zum Touchbedienfeld ist unverkennbar: Alle Anlagen verfügen mindestens über ebene Folientastaturen oder eben eine Touchbedienung. Diese funktioniert bei allen Geräten problemlos. Zusätzlich liegen allen Geräten auch Fernbedienungen bei, die in den meisten Fällen auch über ein LC-Display verfügen. Das ist praktisch, so lassen sich auch aus der Ferne die eingestellte Temperatur und andere Funktionen prüfen. Koenic stattet seine mobilen Klimageräte sogar mit einer Appsteuerung aus. Zum Einsatz kommt die App „Smartlife“, über die sich die Geräte komplett steuern lassen. Selbstverständlich werden hier auch Telemetriedaten, wie die aktuelle Temperatur und gewählte Betriebsmodi, übertragen.

Optimalerweise sollte – sofern die Möglichkeit besteht – ein Wanddurchbruch angelegt und dort die Wanddurchführung montiert werden
Optimalerweise sollte – sofern die Möglichkeit besteht – ein Wanddurchbruch angelegt und dort die Wanddurchführung montiert werden

Weitere Funktionen

Neben dem Kühlen können alle Geräte auch Entfeuchten und bieten einen reinen Ventilationsbetrieb mit verschiedenen Geschwindigkeitsstufen. Für den leisen Betrieb in der Nacht gibt es einen Sleepmodus und auch ein Timer lässt sich bei allen Testkandidaten programmieren. Wie bereits erwähnt, kann das Gerät von Sichler als einziges im Testfeld auch heizen. Ebenfalls verfügen alle Geräte über einen eingebauten Thermostat. Dieser misst kontinuierlich die Raumtemperatur und vergleicht diese mit der eingestellten Wunschtemperatur am Gerät. Ist die Temperatur erreicht, wird die Kühlleistung und evenzuell die Ventilationsgeschwindigkeit abgeregelt. Erwärmt sich dann der Raum wieder, erhöht die Automatik auch die Kühlleistung. Vergleichbar ist diese Funktion mit einer Klimaautomatik im PKW. Allerdings: Gemessen wird die Temperatur am Gerät selbst, wo sich natürlich auch die kühle Luft sammelt. Optimaler wäre hier ein externer Sensor, der direkt im Raum platziert werden kann und dadurch verlässlichere Werte liefern würde.

Dank eingebauter Filtersysteme – die sich häufig sogar waschen lassen – wird die Raumluft im Betrieb auch gereinigt
Dank eingebauter Filtersysteme – die sich häufig sogar waschen lassen – wird die Raumluft im Betrieb auch gereinigt

So gut ist die Kühlleistung

Bei der Bewertung der Kühlleistung überrascht uns ein preiswertes Gerät: Der OAC 7022 W der Media-Saturn-Hausmarke Ok.. Dieser kühlt nicht nur gut, sondern ist auch sehr sparsam im Verbrauch. Ebenfalls sehr gute Werte zeigt der KAC 14022 WLAN von Koenic, der allerdings auch deutlich mehr Strom verbraucht. Dabei sind die restlichen Geräte im Testfeld keinesfalls schlecht, sondern ebenfalls in der Lage, den Raum gut zu kühlen. Ausnahme: Das mobile Klimagerät Sichler ZX-7072 zeigt beim Kühlen etwas Schwäche und landet auf dem letzten Platz.

Dank einer praktischen Swingfunktion kann die kühle Luft beim Austritt optimaler im Raum verteilt werden
Dank einer praktischen Swingfunktion kann die kühle Luft beim Austritt optimaler im Raum verteilt werden

Welches mobile Klimagerät ist das beste?

Kühlen zum fairen Preis ist mittlerweile kein Wunschtraum mehr. Auch preiswerte Anlagen funktionieren inzwischen erstaunlich gut. Aber: Nach wie vor sind mobile Klimaanlagen auch sehr energiehungrig und weisen daher keine besonders gute Öko-Bilanz auf. Das umso mehr, wenn der Schlauch nur schlecht abgedichtet nach draußen gelegt wird.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres mobile Klimageräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Die Kühlfunktion der Geräte wird praxisnah in gleichwertigen Räumen (Volumen und Grundfläche) ermittelt. Die Geräte werden anhand der Herstellerhinweise installiert, die Abluftschläuche entsprechend angebracht und nach außen geführt. Ermittelt wird, um wie viel Grad Celsius die Räume nach 30, 60 und 120 Minuten heruntergekühlt wurden. Das Betriebsgeräusch wird aus einer Distanz von 2 Meter ausgehend von der Gerätevorderseite ermittelt und bewertet.
Handhabung: Geschulte Probanden überprüfen und bewerten für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Bewertet werden weiterhin die Geräteausstattung sowie die Inbetriebnahme. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität bewertet.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird für die niedrigste und höchste Leistungsstufe ermittelt und vergleichend bewertet. Ebenfalls fließt eine Bewertung der Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten mit in die Note ein.
Verarbeitung: Die Testredaktion bewertet die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie die Größe von Spalten und Ritzen.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden, Quetschen und dergleichen Schäden entstehen.
 

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Bildquelle:

  • Test_Mobile Klimageraete 2022_Startbild: © De' Longhi, Auerbach Verlag