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Saubere Raumluft gewinnt nicht erst seit Corona an Bedeutung. Neben der Beseitigung von Viren und Keimen versprechen mobile Luftreiniger auch die Beseitigung von Feinstaub und Gerüchen in kürzester Zeit durch effektive Filtersysteme. Doch was leisten solche Geräte in der Praxis wirklich? Wir haben es uns angesehen. Lesen Sie mehr in unserem Luftreiniger Test 2022.

Die Testgeräte im Luftreiniger Test 2022

Luftreiniger ab 400 Euro:
Dyson Purifier Cool Formaldehyde
De’Longhi AC230
Blueair HealthProtect 7470i
AEG AX71-304GY
Luftreiniger bis 400 Euro:
Rowenta Rowe Luftreiniger PU 6080
AEG AX31-201GY
Aktobis WDH-C03
Soehnle Airfresh Clean connect 500
Steba LR9
Medion MD 19778
Xiaomi Mi Air Purifier 3H
Blueair Blue 3210
Newgen Medicals NX-9106
Newgen Medicals NX-9107

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Luftreiniger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

In diesem Vergleichstest schauen wir uns insgesamt 14 Luftreiniger unterschiedlicher Preisklassen genauer an. Alle Geräte arbeiten mit mehr oder weniger komplexen Filtersystemen und versprechen neben der Befreiung von Feinstaub, Viren, Bakterien und Formaldehyden auch die Beseitigung von Geruchsbelästigungen im Raum.

Wie funktioniert ein Luftfilter?

Hierzu saugt ein Ventilator die Umgebungsluft an und führt diese nach dem Vakuumprinzip durch eine Reihe von Einzelfiltern, die sich jeweils unterschiedlichen Aufgaben widmen. Zunächst wird in aller Regel ein grober Vorfilter besonders große Partikel wie beispielsweise Tier- und Menschenhaare sowie groben Staub entfernen. Anschließend beginnt der eigentliche Filterprozess, in dem weitere Aktivkohlefilter sowie Feinstaubfilter „High Efficient Particulate Air“ (HEPA) – übersetzt „hocheffizienter Partikelfilter“ – zum Einsatz kommen.

Praktisch: Vor allem bei den größeren Geräten lassen sich die einzelnen Filterstufen separat entnehmen und austauschen
Praktisch: Vor allem bei den größeren Geräten lassen sich die einzelnen Filterstufen separat entnehmen und austauschen

Insbesondere dem HEPA-Filter kommt dabei eine wichtige Aufgabe zu. Er filtert kleine und kleinste Partikel aus der Luft, die für den menschlichen Organismus schädlich sein können. Dazu zählen besagter Feinstaub, aber auch Hausstaub, Pollen, Abgaspartikel, Gerüche und sogar – je nach Typ – Viren und Bakterien. So zählen HEPA-Filter der Klasse H13 und H14 zu wirksamen Filtern auch für das Corona-Virus. Diese schaffen es nach Untersuchungen der Universität Göppingen, immerhin 90 Prozent der Virenbelastung aus der Raumluft zu eliminieren. Aktivkohlefilter sorgen dagegen für die Eliminierung von Gerüchen und kommen daher nicht nur zufällig häufig auch in Küchen bei Dunstabzugshauben zum Einsatz.

Insbesondere bei den Luftreinigern mit runder Bauform kommen Kombinationsfilter zum Einsatz, die nur komplett getauscht werden können
Insbesondere bei den Luftreinigern mit runder Bauform kommen Kombinationsfilter zum Einsatz, die nur komplett getauscht werden können

Filterung im Detail

Viele der Luftfilter-Geräte setzen die vorgenannten Filter in Kombination einzeln ein. So stecken in verschiedenen Filterschichten die unterschiedlichen Filter wie Vorfilter, HEPA-Filter und Aktivkohlefilter. Der Vorteil: Ist ein Filter verbraucht, muss auch nur dieser einzelne Filter gewechselt werden. Das ist in der Regel deutlich preiswerter in der Neuanschaffung und besser für die Umwelt. In kompakteren Geräten kommen hingegen häufig bereits kombinierte Filtersysteme zum Einsatz, die sich auch nur komplett wechseln lassen. Diese Variante ist zwar etwas bequemer, aber im Sinne des Umweltschutzes nicht so empfehlens­wert. Meist sind diese Filtersysteme übrigens rund, sodass bereits beim Kauf des Gerätes von der Form auf den Filtertypen geschlossen werden kann.

Farbige LEDs werden nicht nur aus optischen Gründen eingesetzt, sondern können auch durch die Lichtfarbe die Luftqualität anzeigen
Farbige LEDs werden nicht nur aus optischen Gründen eingesetzt, sondern können auch durch die Lichtfarbe die Luftqualität anzeigen

Weitere Reinigungsmethoden

Neben der Filterung setzen manche Hersteller auch noch andere technische Systeme zur Luftfilterung ein. Beispielsweise UV-C-Lampen, die in der vorbeigeführten Luft durch Bestrahlung Keime, Viren und Bakterien hochwirksam abtöten sollen. Im Gegensatz zu HEPA-Filtern werden diese also nicht nur gesammelt und zurückgehalten (was einen regelmäßigen Wechsel des Filters erforderlich macht), sondern direkt effektiv getötet. Wird ein Luftreiniger gerade in Hinsicht von Corona erworben, kann die Wahl eines Luftreinigers mit UV-C-Filterstufe empfohlen werden.

Vorbildlich: Der Luftreiniger von Dyson zeigt die Luftqualität sogar über ein farbiges Diagramm auf dem OLED-Display am Gerät an
Vorbildlich: Der Luftreiniger von Dyson zeigt die Luftqualität sogar über ein farbiges Diagramm auf dem OLED-Display am Gerät an

Daneben arbeiten einige Geräte auch mit Ionisierung der Luft durch Hochspannung. Dies hat laut Herstellern vor allem eine staubbindende, aber auch desinfizierende Wirkung auf die Raumluft. Nachteil: Durch die Ionisierung kann im Raum schädliches Ozon entstehen, erkennbar am eindeutigen Geruch. Besonders stark aufgefallen ist dies den Testern beim Gerät von Newgen Medicals (NX-9107). In Kombination mit der geringen gemessenen Reinigungsleistung entspricht dieses Gerät weniger den Anforderungen an ein effektives Luftreinigungssystem. Das trifft auch für das zweite Testgerät von Newgen Medicals (NX-9106) zu.

Luftfilter im Betrieb

Grundsätzlich schaffen es alle Geräte im Test, mit Ausnahme der bereits erwähnten Luftreiniger von Newgen Medicals, die Luft effektiv zu reinigen. Nach einer Stunde Testbetrieb zeigen alle Räume unbedenkliche Werte. Das ist ein erfreuliches Ergebnis, denn diese Geräte können daher zur Luftreinigung ohne Einschränkungen empfohlen werden. Besonders gut gefällt uns wieder einmal ein Gerät von Dyson mit seinem durchdachten Design. Auf Knopfdruck sind hier auf dem Display die verschiedensten Messwerte abrufbar, deren Wertentwicklung zudem noch in einer Kurve dargestellt wird. Nicht nur per App, sondern auch über die mitgelieferte Fernbedienung lässt sich dieses Gerät steuern. Ebenfalls besonders gute Reinigungswerte können wir den Geräten von AEG, Aktobis, Blueair und De’Longhi bescheinigen.

App-Oberfläche des Luftreinigers von Xiaomi: Viele Detailwerte kann der Nutzer hier nicht ablesen. Auch die Steuermöglichkeiten sind begrenzt
App-Oberfläche des Luftreinigers von Xiaomi: Viele Detailwerte kann der Nutzer hier nicht ablesen. Auch die Steuermöglichkeiten sind begrenzt

App-Steuerung

Immer mehr Bedeutung kommt mittlerweile der App-Steuerung zu. So lassen sich zahlreiche Geräte aus dem Testfeld auch per App steuern und – was noch wichtiger ist – auch die Luftwerte im Detail ablesen. Somit lassen sich die Reiniger auch perfekt in ein existierendes Smart-Home-System einbinden. Über Regeln kann man beispielsweise Betriebszeiten festlegen oder den Reiniger dann starten, wenn gerade niemand zu Hause ist. Auch eine Langzeit-Datenerfassung ist denkbar, sodass man einen besseren Überblick über den Zusammenhang von Tageszeit und Luftbelastung erhalten kann.

Die App von Soehnle erlaubt zahlreiche Einstellungen und stellt die Livewerte auch über ein anklickbares Diagramm dar
Die App von Soehnle erlaubt zahlreiche Einstellungen und stellt die Livewerte auch über ein anklickbares Diagramm dar

Voraussetzung ist natürlich immer, dass die App auch entsprechende Funktionen bieten. So sind wir von der smarten Steuerung des Xiaomi Mi Air Purifier 3H etwas enttäuscht. Lediglich der PM2.5-Wert sowie die Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit wurde in der App angezeigt. Auch ansonsten sind nicht viele Steuermöglichkeiten über die App vorhanden. Da haben wir uns von einem so innovativen Anbieter eigentlich mehr versprochen. Die App-Steuerung von Soehnle gefällt uns doch um einiges besser, zumal sich dieses Gerät via Bluetooth koppeln lässt.

Viele Luftreiniger verfügen mittlerweile über eine praktische Touchsteuerung und zeigen auch die gemessenen Luftqualitätswerte an
Viele Luftreiniger verfügen mittlerweile über eine praktische Touchsteuerung und zeigen auch die gemessenen Luftqualitätswerte an

Stromverbrauch

Ein wichtiges Kriterium ist nach wie vor der Stromverbrauch. Das gute Fazit: Keines der Geräte leistet sich hier grobe Schnitzer. Den höchsten Verbrauch messen wir im Test beim De’Longhi mit 64 Wattstunden und dem Luftreiniger von Rowenta mit 60 Wh. Besonders sparsam zeigt sich der Blueair Blue 3 210 mit nur 8 Wh und die beiden Newgen Medicals mit jeweils 1,7 Wh. Allerdings erkauft man sich bei den letztgenannten einen geringen Stromverbrauch mit mangelnder Reinigungsleistung.

Selbstverständlich müssen die eingesetzten Filter regelmäßig gewechselt werden. In der Regel verfügen die Geräte auch über eine entsprechende Anzeige
Selbstverständlich müssen die eingesetzten Filter regelmäßig gewechselt werden. In der Regel verfügen die Geräte auch über eine entsprechende Anzeige

Welcher Luftreiniger ist der beste?

Im Test können auch preiswertere Luftreiniger mit guter Reinigungsleistung überzeugen. Die kompakteren Luftreiniger sind dabei aber oft mit Kombinationsfiltern ausgestattet, die auch nur komplett getauscht werden können. Für größere Räume muss naturgemäß tiefer in die Tasche gegriffen werden. Dann sollte aber in jedem Fall auf die Möglichkeit geachtet werden, die Filter auch einzeln wechseln zu können. Für eine effektive Bekämpfung von Viren und Bakterien empfehlen wir zudem, darauf zu achten, dass der gewünschte Luftreiniger auch über eine UV-C-Bestrahlung zur effektiven Abtötung von Keimen verfügt, so wie dies unter anderem bei den Geräten von Aktobis, De’Longhi und Soehnle der Fall ist.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Luftreiniger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Die Note der Luftreinigungsleistung gibt an, um wie viel Prozent sich die Qualität der Luft eines geschlossenen Raumes nach einer Stunde Laufzeit des Geräts verbessert hat. Hier gehen die Messwerte der Feinstaubbelastung (PM 2,5 und 10) und der Wert des vorhandenen Formaldehyds (HCHO) ein. Das Betriebsgeräusch wird auf höchster Leistungsstufe aus 2 Metern Abstand gemessen und bewertet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden untersucht und bewertet die Bedienfreundlichkeit. Hierbei werden die Bedienelemente (deren Position, Ergonomie und Gängigkeit) überprüft, ebenso das Befüllen und Leeren der Wassertanks (falls vorhanden). Gegebenenfalls verbaute Displays und Anzeigen werden auf Kontrast und Blickwinkelstabilität sowie Text- und Symbolgrößen untersucht. Besitzt ein Gerät ein Hygrostat und/oder Hygrometer, wird die Genauigkeit der Anzeige oder Einstellung in einer Testreihe überprüft und bewertet. Die Reinigung erfolgt nach Vorgaben der Bedienungsanleitung; bewertet werden hier Einfachheit und Modularität der Geräte sowie der Reinigungsaufwand. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft sowie anhand ihrer Qualität (Bilder, Schriftgröße, Struktur) bewertet, wichtig sind zudem die Pflege-/Reinigungshinweise.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die Wertigkeit der verwendeten Materialen, die Passgenauigkeit sämtlicher modularen Teile, die Spaltmaße sowie (nicht) vorhandene scharfe Kanten und Gussrückstände.
Ökologie: Während der Testreihen wird der Energieverbrauch gemessen (Zusatzfunktionen wie Beleuchtung, Ionisierungsfunktion, Beheizung etc. sind hierbei deaktiviert) und bewertet. Des Weiteren fließt die Bewertung der Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten in die Wertung ein.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. Ebenfalls wird hier auf eine mögliche automatische Abschaltung oder ähnliche Sicherheitsmechanismen hin geprüft.
 

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Bildquelle:

  • Test_Luftreiniger 2022_Startbild: © Soehnle, Auerbach Verlag