Schon im alten China wusste man: Luft zufächeln sorgt für Abkühlung. Zuvor benutzten schon die Ägypter große Wedel, um die Luft in Bewegung zu bringen. Die moderne Version hiervon nennt sich Ventilator und der wird mit Strom betrieben. Er sorgt für Abkühlung und kann im Sommer eine echte Erleichterung sein. Lesen Sie mehr in unserem Ventilatoren Test 2023.
Die Testgeräte im Ventilatoren Test 2023
Wenn es warm und unangenehm schwül wird, kommt der Wunsch nach Kühlung auf. Eine Klimaanlage schafft zwar Erleichterung, verbraucht aber ordentlich Strom, ist teuer und alles andere als kompakt gebaut.
Als cleverere Alternative bietet sich immer noch der gute alte Ventilator an. Den gibt es mittlerweile in den unterschiedlichsten Bauformen als Tisch-, Boden-, Stand- oder Deckenventilator.
Besonders im Trend sind schlanke Turmventilatoren, bei denen man den eigentlichen Rotor gar nicht mehr sieht. Doch was taugen solche Konstruktionen in der Praxis? Wir haben ein großes Testfeld an Ventilatoren einmal genauer angeschaut.
Aufbau der Ventilatoren
Wie auch immer ein Ventilator aussieht: Letztendlich sind immer Elektromotoren mit kleinen oder größeren Rotoren verbaut. Diese saugen Luft an und geben sie dann mit hoher Geschwindigkeit nach vorne ab.
Je nach Aufbau und Leistungsfähigkeit dieser Rotoren, kann ein Ventilator den Luftstrom mehr oder weniger in Bewegung setzen. Ein Fazit aus unserem Test lautet dabei: Physik kann man nicht überlisten. Je stärker der Luftstrom, umso größer ist auch der Energieverbrauch der Geräte.
Besonders bei Boden- oder Standventilatoren ist größere Leistung gefragt. Oft stehen die „Windmaschinen“ etwas Abseits und sollen mehr oder weniger den ganzen Raum kühlen. Bei kleineren Ventilatoren, die beispielsweise auf dem Schreibtisch platziert werden, darf es ruhig auch etwas weniger Leistung und damit ein geringerer Verbrauch sein.
Installations-Dauer ist Abhängig vom Ventilatoren-Modell
Je nach Modell gestaltet sich der Aufbau mehr oder weniger aufwendig. Die meisten Bodenventilatoren und auch einige Tischventilatoren werden komplett montiert geliefert. Ganz anders das Bild bei Standventilatoren: Hier ist der Aufbauaufwand deutlich höher.
So müssen häufig zunächst der Rotor und der Schutzkäfig montiert werden. Auch der Standfuß wird in aller Regel zerlegt geliefert und muss noch zusammengesetzt werden. Turmventilatoren wiederum benötigen meist nur die Montage des Standfußes. Es kommt also konkret auf das Modell an, wie lange es dauert, bis das Gerät betriebsbereit ist.
Tischventilatoren im Test
Wie der Name schon sagt, werden diese Ventilatoren klassisch auf den Tisch gestellt. Durch die geringe Entfernung zur nutzenden Person kann hierbei auf große Leistung verzichtet werden. Tatsächlich bewegen sich unsere Testmuster alle im Bereich 20 bis 30 Watt (W).
Nur der Air Force Intense von Rowenta hat mit 2 600 W eine extrem hohe Leistung. Die Lösung des Rätsels: Dieser Ventilator kann bei Bedarf auch heizen und verbraucht auch nur in diesem Modus annähernd so viel.
Allerdings: Auch beim reinen Luftverwirbeln messen wir im Test etwa 57 W, was für einen Tischventilator vergleichsweise viel ist. Etwas heraus fällt auch der USB-Tischventilator von Stier.
Dieser kann zum Beispiel an einen PC angeschlossen werden und sorgt dann zumindest in unmittelbarer Nähe für etwas Abkühlung. Übrigens: Trotz unterschiedlicher Bauformen handelt es sich bei allen Tischgeräten um Ventilatoren mit offenem Rotor.
Standventilatoren im Test
Hier teilt sich das Testfeld nochmals auf: Klassische Standventilatoren mit offenem Rotor sind nur noch verhältnismäßig wenig zu finden. Stattdessen haben hier Turmventilatoren das Feld übernommen. Sie sind deutlich schlanker und nehmen weniger Platz weg.
Außerdem lassen sich dort Extras wie ein umfangreiches Bedienfeld und Displays besser verbauen.
Neben reinen Ventilatoren finden sich hier im Testfeld auch zwei Luftreiniger: Einmal der Purifierer Cool von Dyson und der Eclipse 3in1 von Rowenta, der neben der Luftreinigungsfunktion auch noch eine Heizfunktion bietet. Ebenfalls eine Besonderheit: Der klassisch aufgebaute NC-5 879 von Sichler besitzt auch einen Wassertank mit Vernebelungsfunktion.
Bodenventilatoren im Test
Hier ist ebenfalls der Name Programm: Diese Ventilatoren werden auf den Boden gestellt und dienen zum Belüften ganzer Räume. Nicht nur zum Kühlen sind solche Geräte gedacht, sondern auch zur Belüftung oder Trocknung beispielsweise von feuchten Kellerräumen.
Für diese Aufgabe eignen sich am besten Ventilatoren mit hoher Leistung und damit hoher Luftausbeute wie der Stier Ventilator mit 145 W. Eine Besonderheit ist der Bodenventilator von EGO. Dieser kraftvolle und leistungsstarke Ventilator ist in vielerlei Hinsicht einzigartig im Testfeld.
So wird das Gerät durch einen leistungsstarken 56-Volt-Akku mit 5 Amperestunden (Ah) betrieben. Selbst in der höchsten regulären Stufe hält dieser am Stück bis zu sieben Stunden aus. Über ein robustes Bedienpanel lässt sich der Ventilator steuern. Das wirkliche Highlight ist allerdings die zuschaltbare Vernebelung.
Über einen Schlauch mit einem kleinen Filter, der in ein Gefäß mit Wasser gesteckt wird, lässt sich ein ausgesprochen feiner Wassernebel erzeugen: Die Düsen sitzen vorn am Ventilator und erzeugen ähnlich einer Sprühflasche einen feinen Nebel, der durch den Luftzug des Ventilators verteilt wird. Die auf diese Weise mit feinen Wassertröpfchen versehene Luft bietet eine willkommene Abkühlung im Sommer.
Der Sichler NX-6421 erinnert vom Design her eher an eine Zimmerantenne als an einen Ventilator. Rotoren sucht man hier vergebens. Zum Gerät wird auch eine kleine Fernbedienung mitgeliefert.
Der eigentliche Clou ist jedoch die Steuerung über eine App, die alle Funktionen des Gerätes auch bequem über das Smartphone ermöglicht. Das Gerät ist übrigens nicht nur mit der hauseigenen App „Elesion“ kompatibel, sondern kann auch in den Anwendungen von Tuya wie „Smart Life“ verwendet werden.
Deckenventilatoren im Test
Bei den Deckenventilatoren finden sich in unserem Testfeld nur zwei Geräte der Marke Sichler. Beide müssen zunächst recht umfangreich montiert werden, wobei die Montageanleitung in beiden Fällen zu wünschen übrig lässt. Noch schlimmer ist allerdings das Fehlen eines elektrischen Anschlussplans.
Die Herstellerfirma weist an dieser Stelle darauf hin, dass eine elektrische Fachkraft den Ventilator anschließen soll, was aber sicherlich in überwiegendem Maße von den kaufenden Personen ignoriert wird. Hauptsächliches Problem beim Anschließen: Beide Ventilatoren werden über einen kleinen Steuerkasten bedient, der natürlich in erreichbarer Höhe von der Decke montiert werden sollte.
Kaum jemand hat aber vermutlich an einen solchen erforderlichen Steuerdraht gedacht (die Phase muss zum Steuerkasten, von dort dann eine Leitung zum Ventilator). Was uns auch auffällt: Alles ist ziemlich filigran. Bei der Montage löst sich bei uns beispielsweise einfach ein Draht im Steuerkasten ab und muss neu angeschlossen werden.
Was die Leistung der Ventilatoren angeht: In der hohen Stufe können beide auch größere Räume gut durchlüften, zudem gibt es auch eine Rücklauffunktion für den Winterbetrieb. Der kleinere Deckenventilator ist mit vier statt drei Rotorblättern ausgestattet und im Betrieb doch recht laut.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Ventilatoren -Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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