Nass oder trocken rasieren? Ein Thema, an dem kaum ein Mann vorbeikommt, wenn er Barthaare loswerden möchten. Wir testen diesmal fünf Elektrorasierer, die sowohl mit als auch ohne Rasierschaum funktionieren. Lesen Sie, welche Vorteile die einzelnen Modelle mitbringen. Lesen Sie mehr in unserem Nass-/Trocken-Akkurasierer Test 2024.
Die Testgeräte im Nass-/Trocken-Akkurasierer Test 2024
Es sollen lästige Nachteile der Nassrasur gewesen sein, die vor nicht einmal hundert Jahren einen Soldaten und Goldgräber in den USA dazu bewegten, den ersten Elektrorasierer zu entwickeln. Seitdem hat sich das Gerät zum Entfernen von Haaren im Gesicht einen festen Platz in vielen Badezimmern rund um den Globus gesichert.
Liebhaber kennen die Vorteile der Erfindung: Anders als bei der Nassrasur mit einem Handrasierer oder Rasiermesser braucht man bei einer Trockenrasur mit der elektrischen Alternative nicht zwingend weiteres Zubehör wie Wasser, Pinsel, Rasierschaum oder ähnliche Pflegeprodukte.
Das erleichtert und verkürzt die Rasur. Auf Reisen muss nicht so viel mitgenommen werden. Heute können die Modelle vielfach beides, Nass- und Trockenrasur. Möglich macht dies ein wasserfestes Design. Eine Herstellerfirma eines modernen Akkurasierers aus unserem Test betont, man könne nicht nur trocken, mit Gel oder Schaum rasieren, sondern das Gerät sogar mit unter die Dusche nehmen. Untertauchen sollten die Testkandidaten jedoch nicht.
Laufzeit der Nass- und Trockenrasierer
Insgesamt durchlaufen diesmal fünf Geräte unseren Vergleichstest. Ein Unterschied zeigt sich bereits auf den ersten Blick. Drei Modelle haben jeweils drei flexible Scherköpfe. Carrera setzt hingegen auf ein klassisches 3-fach-Schersystem, und Panasonic hat sechs Klingen parallel verbaut. Ohne scharfe Messer geht es nicht. Daher wundert es nicht, dass die Hersteller hier immer neue Qualitäten auswählen – und diese auf den Verpackungen als Kaufargument präsentieren.
Am Ende zählt das Ergebnis. Erster Schritt nach dem Auspacken: Die Akkus müssen aufgeladen werden. Dafür braucht man kürzer als gedacht. Ein Elektrorasierer (Panasonic) ist bereits nach 1 Stunde (h) vollständig geladen, die längste Ladezeit liegt bei gut 3,5 h (Sichler).
Dafür soll Sichler dann 200 Minuten (min) laufen, während Carrera bereits nach bis zu 45 min wieder angekabelt werden muss. Für ein typisches Problem im hektischen Alltag präsentieren die Hersteller unterschiedliche Lösungen: Vergesslichkeit.
Schnell passiert es, dass das Gerät entladen ist, wenn man es benutzen möchte. Panasonic schreibt dazu in der Anleitung: „Obwohl der Akku leer ist, können Sie sich nach 3-minütiger Ladung einmal rasieren. (Das variiert je nach Bartwuchs.)“ Bei Remington zeigen LEDs an, wie viele Rasuren man noch machen kann und wann Aufladen ansteht. Carrera ist dagegen das einzige Modell, dass alternativ einen Netzbetrieb ermöglicht.
Schonende und schnelle Rasierer
In unserem Vergleichstest konzentrieren wir uns zunächst einmal auf die typischen Anforderungen an einen Elektrorasierer: Die Rasur soll gründlich und schonend sein – dies findet sich in unseren Funktionsnoten wieder.
Außerdem soll es schnell und einfach gehen, was wir mit einer Vielzahl von Bewertungskriterien in der Handhabung unter die Lupe nehmen. In der Funktion berichtet ein Proband über Enttäuschungen: Selbst bei hochwertigen (und hochpreisigen) Modellen kann es ziepen und haken.
Das Ganze ist alles andere als angenehm. Für Sichler reicht es am Ende nur für Note 3. Sowohl die Rasur und das Wohlempfinden dabei als auch das Ergebnis und Hautgefühl sind nicht optimal. Hautpartien müssen mehrfach überfahren werden, damit alle Stoppeln verschwinden. Am wenigsten Schmerz verursacht dagegen Carrera. Auf glatten Flächen erzielt das klassische Modell zudem ein sauberes Ergebnis. Das gilt jedoch nicht für die Gesichtskonturen.
Das Schersystem passt sich nicht so gut an Kinn und Adamsapfel an wie die Konkurrenten mit flexibleren Scherköpfen. Besonders bewährt sich hier der Rotationsrasierer von Remington. Dazu trägt ein 360-Grad-Schwenkkopf bei. Auch Panasonic passt sich mit einem flexiblen 22D-Rasieraufsatz an Kanten an. Was das Hautgefühl nach der Rasur angeht, schneiden alle Modelle bis auf Sichler gut ab. Rötungen und stärkere Hautreizungen treten insgesamt nicht auf.
Elektrorasierer mit Zusatzfunktionen im Test
Obwohl die fünf Testkandidaten in Design und Ausstattung viele Unterschiede aufweisen, erhalten sie alle eine gute Note bei der Handhabung. Besonders gut in der Hand liegen Panasonic und Remington, was an ihrer ergonomischen Form liegt. Zu einer hohen Bedienfreundlichkeit tragen bei den beiden gut erreichbare und weitgehend intuitiv bedienbare Knöpfe bei. Aufsätze wie der Kammaufsatz bei Remington oder der Dreitagebartaufsatz (Schutzkappe) bei Carrera lassen sich einfach aufstecken. Mehrere Testkandidaten haben einen Kotelettenschneider integriert. Wie einfach ein solches Extra zu handhaben ist, hängt davon ab, wo und wie es am Gerät platziert ist.
Der Kotelettenschneider bei Sichler ist gut versteckt und schneidet am schlechtesten. Bei Carrera schiebt man den Schneider einfach nach oben, um dann – etwas „wackelig“ – die Koteletten in Form zu bringen. Bei Panasonic gibt es einen Langhaarschneider. Dieser lässt sich mithilfe eines Schiebemechanismus’ am bequemsten nach hinten ausklappen und dank Stabilität sicher bedienen. Die Bedienungsanleitung erklärt anschaulich, wie man ihn verwendet – zum Trimmen von Koteletten und zur Vorrasur langer Bärte. Wer gern mal einen Dreitagebart trägt, findet (nur) bei Carrera eine spezielle Schneidefunktion um diesen in Form zu halten.
Unser Fazit zum Elektrorasierer-Test
Egal, welche Zusatzfunktionen ein Modell hat, nach dem Benutzen steht die Reinigung an. Im Scherkopf bleiben Bartreste zurück. Hier machen Kleinigkeiten den Unterschied. Praktisch ist, wenn sich dieser mit nur einer Hand öffnen lässt.
Dies ist bei Carrera, Panasonic und Sichler dank einer einfachen Taste möglich. Mit zwei Knöpfen/Fingern klappt es bei Panasonic problemlos, während bei Xiaomi die Oberseite des Kopfes komplett in Bewegung gesetzt werden muss. Vorteilhaft für ein einfaches und gründliches Entfernen der Haare ist, wenn sie durch Farbkontrast (Panasonic, Remington) im Scherkopf gut sichtbar und somit leichter zu entfernen sind.
Generell erleichtert es die Arbeit, dass man mit Wasser (wenn auch ohne Untertauchen der Geräte) ans Werk gehen kann. Auch Bürstchen im Zubehör sind hilfreich. Besonders einfach lässt sich mit Panasonic auf Hygiene achten. Der Hersteller hat in der Ladestation ein Reinigungsfach untergebracht, sodass das Modell nach jeder Rasur automatisch mit einer Reinigungsflüssigkeit gesäubert wird. Elektrorasierer sind nicht nur regelmäßig zu reinigen. In gewissen Abständen ist es nötig, Schermesser oder auch -folienrahmen auszuwechseln.
Das Nachkaufen und Einsetzen funktioniert dann am besten, wenn die Bedienungsanleitung die nötigen Informationen dazu enthält. Noch besser ist es, wenn Klingen besonders langlebig sind und nicht so oft ausgetauscht werden müssen. Zu einem guten Bedienkomfort zählt die Akustik. Im Unterschied zu Handrasierern arbeiten Akkurasierer nicht geräuschlos, sondern brummen vor sich hin. Das kann nerven. Die fünf Testkandidaten sind laut Dezibelmessung jedoch alle recht leise. Am wenigsten stören die Testpersonen die Geräusche bei Remington und Xiaomi.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Nass-/Trocken-Akkurasierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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