Wer stilvoll im Alltag, Job oder bei besonderen Anlässen auftreten möchte, achtet in der Regel auch auf gepflegte Haare. Für die gewünschte Ordnung auf dem Kopf sorgt ein elektrischer Haarglätter – mit gezielter Hitze. Im Vergleichstest müssen sich diesmal vier Glättbürsten und fünf Glätteisen bewähren. Lesen Sie mehr in unserem Haarglätter Test 2024.
Die Testgeräte im Haarglätter Test 2024
Ob für den Berufsalltag, an einem Bad-Hair-Day oder zur Party am Wochenende, es gibt viele Anlässe, seine Haarpracht mit einem elektrischen Haarglätter in Form zu bringen. Glatt und glänzend statt verwuschelt und stumpf – so das Ziel des Hantierens mit heißen Platten oder Borsten.
Haarglätter und zu viel Hitze
In unserem Test sind zum einen fünf Glätteisen vertreten. Sie nehmen die Haarsträhnen zum Bügeln in die Zange. Zum anderen sind vier Glättbürsten dabei. Die Bürsten mit Kabel sollen das Hairstyling abkürzen.
Sie entwirren und glätten in einem Schritt. Beworben werden sie als sanfte, schonendere Alternative. „Ohne Ziepen“, so der Hersteller eines Testgeräts. Ein Versprechen, das keine der vier Testbürsten einhalten kann. Im Vergleich zu normalen Haarbürsten sind sie alle recht schwer, die Borsten fest und das Ansetzen am Ansatz etwas unangenehm.
Haare gerade frisch gewaschen und geföhnt? Oder zuletzt vor Stunden gestylt? Eher feines und glattes Haar oder Naturkrause? Im Test ziept es mal mehr, mal weniger. In ungekämmter langer Mähne bleiben die Bürsten manchmal sogar stecken.
Dann ist Eile geboten. Je nach eingestellter Temperatur sind 150 bis 230 Grad Celsius (°C) im Haar. Etwas, das auch diejenigen zu spüren bekommen, die bei ihren Ohren nicht auf ausreichend Abstand achten. Wie bei allen elektrischen Geräten mit Heizfunktion ist bei unseren neun Kandidaten besondere Vorsicht geboten. Die Bedienungsanleitung sollte man nicht ungelesen beiseite legen.
Wer die falschen Bereiche der Geräte berührt, kann sich verbrennen – beispielsweise an den Kanten der Metallplatten der Glätteisen. Für mehr Sicherheit sorgen bei allen Glätteisen kalte Spitzen. Bei den Glättbürsten setzen die Hersteller (wie etwa Eta) auf kalte Borstenspitzen, um die Kopfhaut zu schonen. Ein Testkandidat von Remington ist ein 2-in-1-Modell. Mit einem einfachen Handgriff lässt sich das Glätteisen in einen Lockenstab verwandeln.
Wer während des Frisierens zwischen den beiden Funktionen wechseln will, muss besonders aufpassen. Der Lockenstab ist sehr heiß, die Blende darüber fasst man besser ebenfalls nicht mit bloßen Händen an. Für Abhilfe sorgt ein mitgelieferter Schutzhandschuh. So lässt sich die Blende sicher in Richtung Griff verschieben, um Locken zu drehen statt zu glätten. Entsprechende Sicherheits- und Bedienhinweise finden sich in der Anleitung. Die Hersteller informieren in ihren Heftchen auch darüber, wie viel Hitze zu den persönlichen Bedürfnissen passt.
Für feines, gefärbtes oder geschädigtes Haar empfiehlt Eta beispielsweise bei seinen Glätteisen niedrige Temperaturen bis 180 °C. Zwischen 180 und 200 °C sollen es bei normalem und welligem Haar sein – und hohe Temperaturen bis 230 °C bei dickem, groben und lockigem Haar. Fripac rät besonders bei feinem Haar, ein geeignetes Hitzespray zu benutzen. Bei den meisten Testkandidaten lassen sich Werte zwischen 150 und 230 °C auswählen.
Mit drei Temperaturstufen zwischen 160 und 200 °C bietet die Glättbürste von Rowenta am wenigsten Flexibilität. Beim Remington-Glätteisen S9880 gibt es nicht nur neun Stufen, sondern es lassen sich alternativ persönliche Nutzendeprofile anlegen.
Sie ermittelt das Gerät eigenständig. Ein Sensor liest entlang der Stylingplatten die Haartemperatur und sammelt Informationen über Haartyp und Stylingtechnik. Die Hitzeabgabe wird nach jedem Durchgang anpasst, sodass das Haar stets bei 185 °C bleibt. Ablesen kann man die Zahlen bei vielen Modellen auf einem Display, bei anderen gibt es LED-Anzeigen. In der Regel blinkt es so lange, bis die gewünschte Temperatur erreicht wird.
Wie lange das Aufheizen dauert, hängt von der Wunschtemperatur und vom Gerät ab. Für mittlere Temperaturen stoppen wir die Zeit. Während das Remington S9880 in 15 Sekunden bereit ist, sind es beim Rowenta-Glätteisen mehr als 2 Minuten. Alle Geräte merken sich, welcher Wert ausgewählt wurde. So braucht man beim nächsten Mal nichts neu einstellen. Kontrollieren schadet trotzdem nicht: Nicht nur die Temperaturanzeigen, sondern auch die Knöpfe sind bei allen Testmodellen am Griff positioniert. Je nachdem, wo die Bedienelemente liegen und wie druckempfindlich sie sind, kann es passieren, dass man unabsichtlich etwas verstellt.
Eine gute Lösung bietet Remington bei S9880: Die Knöpfe sind etwas innenliegend platziert, aber aufgrund ihrer Größe und der Griffgestaltung trotzdem gut bedienbar. Beim 2-in-1-Modell des gleichen Herstellers sind Knöpfe und Anzeige dagegen so dezent an der Griffkante platziert, dass sie weniger komfortabel zu bedienen sind. Ähnlich ist es bei diesem Modell bei der Verriegelung. Um es im geschlossenen Zustand sicher transportieren zu können, gibt es einen kleinen Hebel. Dieser ist im direkten Vergleich schlechter erreichbar als die Verrieglungen der vier Konkurrenten.
Haare stylen mit Glätteisen und Glättbürsten
Ob mit Bürste oder Eisen, grundsätzlich läuft ein Glättvorgang vom Ansatz bis zur Spitze unkompliziert und schnell ab. Für Ungeübte kann es eine Herausforderung sein, Strähnen am Hinterkopf in die Zange zu nehmen. In diesem Punkt sind die Glättbürsten einfacher zu handhaben.
Zusätzlich erschwert wird das Styling, wenn das Kabel knapp ist und die Arme dadurch in der Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Das kürzeste Kabel im Test ist 1,65 Meter (m) lang und laut Probandenurteil in Verbindung mit seinem Drehgelenk völlig ausreichend im Testbadezimmer mit Steckdose in Spiegelreichweite.
Zwei Modelle haben sogar Kabel in Salonlänge, 3 m sind es beim S9880 Glätteisen und 2,90 m bei der Glättbürste von Fripac. Trotzdem lassen sie sich ordentlich verstauen.
Sie haben einen Klettverschluss zum Fixieren des aufgerollten Kabels. Das Wellen-Glätteisen von Eta bringt dieses kleine, aber praktische Extra ebenfalls mit. Ein typisches Zubehör von Haarglättern ist in unserem Test eine Aufbewahrungstasche. Beim S9880 gibt es stattdessen eine Stylingmatte aus Silikon, auf der man das heiße Eisen zwischen den Anwendungen ablegen kann. Sie kann zudem für den Transport als Schutzhülle verwendet werden.
Unsere Fazit zum Haarglätter-Test
Kein Vergleichstest wäre vollständig, ohne die Funktion gezielt unter die Lupe zu nehmen. Dazu zählen bei den Haarglättern neben dem Aufheizen die Glättung und Haltbarkeit sowie die Haarschonung. Die Glättergebnisse im Test sind alle gut bis sehr gut. Auffällig ist jedoch: Die fünf klassischen Eisen erzielen eine stärkere Glättung als die vier Bürsten.
Die heißen Platten von zwei Seiten richten einfach mehr aus. Abstehende Haare sind in der Regel bereits mit einem Durchgang in Form gebracht. Das gilt auch für das Eta-Glätteisen mit gedrehten Platten für lockiges Stylen.
Hält man sich an Vorgaben, hat man ein gutes Haargefühl nach dem Glätten. Große Unterschiede – etwa durch spezielle pflegende Beschichtungen – lassen sich aus der Perspektive der nutzenden Personen nicht feststellen. Dazu bräuchte es genauere Analyseverfahren. Das Siegertreppchen erklimmt ein Modell, das neben Top-Funktionsnoten ein sehr hochwertiges und durchdachtes Design aufweist.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Haarglätter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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