Sie haben keine Lust auf krause, lockige oder wellige Haare? Neben den altbekannten Glätteisen sollen hier auch Glättbürsten helfen. Doch was genau ist eine Glättbürste und welche Vor- und Nachteile bieten die verschiedenen Modelle auf dem Markt? Wir stellen Ihnen vier Geräte in unserem Vergleichstest vor. Lesen Sie mehr in unserem Glättbürsten Test 2022.
Die Testgeräte im Glättbürsten Test 2022
Glättbürsten: | |
Fripac K-4227 | |
Prinz PZ-AHGB1 | |
Eta Fenité ETA533790000 | |
Dafni DH1.4P |
Glättbürsten sind Geräte, die zum Glätten der Haare verwendet werden. Dabei sollen sie einen ganz ähnlichen Effekt wie Glätteisen erzeugen, aber einfacher anzuwenden sein. Wie die Glätteisen arbeiten auch Glättbürsten mit teils recht hohen Temperaturen, die von Herstellern mit bis zu 220 Grad Celsius (°C) angegeben werden. Durch das Erhitzen der Haare soll das darin befindliche Keratin weicher und damit formbar gemacht werden. Dabei werden Glättbürsten genauso wie normale Haarbürsten verwendet. Mit jedem Bürstenstrich entwirren sie die Haare nicht nur, sondern glätten sie gleichzeitig – so jedenfalls das Versprechen der Hersteller. Ein weiteres Versprechen: Im Gegensatz zu Glätteisen können Glättbürsten nicht falsch angewendet werden.
Ein Strapazieren oder gar Beschädigungen der Haare seien völlig auszuschließen. Glättbürsten sollen das Haar allerdings nicht nur glätten, sondern gleichzeitig entwirren und kleine Knötchen entfernen. Das Haar soll seidig glatt werden. Die in allen Testgeräten eingebaute Ionentechnologie soll dabei unterstützen und verhindern, dass das Haar elektrostatisch aufgeladen wird. Dabei werden Ione, also negativ geladene Moleküle, an die Haare abgeben, um die dortigen positiv geladenen Teilchen zu neutralisieren. Doch ist das wirklich so und wie schneiden die vier Geräte im Test hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit ab?
Die Glättbürste von Eta Fenité im Test
Die Verpackung der Glättbürste von Eta besteht aus Karton. Nur das Gerät selbst ist mit einer Plastiktüte umhüllt. Zum Lieferumfang gehört ein silberglänzendes Etui, um sie beispielsweise auf Reisen mitnehmen zu können. Das Gehäuse ist aus Kunststoff gefertigt. Dennoch ist die Materialanmutung hoch: Keine scharfen Kanten stören die Haptik. So liegt das Gerät trotz des gefühlt hohen Gewichtes gut in der Hand. Das Auspacken ist leicht und die Glättbürste schnell betriebsbereit: Lediglich den Stecker in die Dose stecken und das Gerät einschalten.
Die einfach zu lesende Bedienungsanleitung mit gut zu erkennender Bebilderung liefert noch einige Tipps zum Betrieb: Temperaturen von 140 bis 160 °C kommen für feines, coloriertes und geschädigtes Haar zur Anwendung, 160 bis 200 °C für normales, welliges Haar und 200 bis 220 °C für dickes, grobes und lockiges Haar. Das Gerät ist einfach bedienbar. Man betätigt den Betriebsknopf und über die Plus- beziehungsweise Minustaste ist die gewünschte Temperatur einstellbar. Doch schon zeigt sich das erste Problem: Zwar ist in der Bedienungsanleitung von 140 bis 160 °C die Rede, nur praktisch nicht anwählbar, da die voreingestellten Temperaturen erst ab 160 °C beginnen.
Damit wäre eine Nutzung für feines, coloriertes und geschädigtes Haar gar nicht möglich. Außerdem gibt der Hersteller an, dass die Kunststoffspitzen der Borsten auf dem Keramikkopf kalt bleiben. Doch dies ist nicht der Fall, im Gegenteil. Die Spitzen werden sehr heiß, was sich bei einigen Testpersonen an der Kopfhaut bemerkbar macht. Bei im Display angezeigter Temperatur von 220 °C werden durch die Hitze einzelne Haare von Testpersonen angegriffen. Weiterer Nachteil: Die Rückseite des Bürstenkopfes wird so heiß, dass sie auf keinen Fall berührt werden sollte. Verbrennungsgefahr!
Die Bürste von Dafni mit viel Power
Die Dafni-Bürste ist in einem hochwertigen Pappkarton zu haben. Die Dafni überzeugt zunächst mit einer guten Griffigkeit. Leider ist die Schrift der Bedienungsanleitung etwas klein geraten. Allerdings ist das Gerät denkbar einfach anzuwenden. Nach dem Anschalten heizt sich die Bürste auf die voreingestellte Temperatur auf, die vom Hersteller mit 185 °C angegeben wird. Mehr Stufen gibt es nicht. Für eine angenehme Verwendung sind die Borsten über gefederte Sicherheitsstifte gelagert.
Somit soll sich die Bürstenoberfläche den Unebenheiten des Kopfes anpassen. Die Borsten sind mit einer Keramikoberfläche versehen, um die Kopfhaut nicht zu verbrennen. Doch weit gefehlt: Schon nach einer halben Minute ist die Betriebstemperatur erreicht. Aber nach 60 Sekunden ist die Bürste im Test bereits so heiß, dass sie bei einzelnen Testpersonen zu lokalen Hautreizungen führt. Dieses mit 150 Euro teuerste Gerät im Test kann somit nur bedingt empfohlen werden.
Die Akkubürsten von Fripac mondial als Testsieger
Die Verpackung der Fripac wirkt im Vergleich zu den anderen Geräten im Test am hochwertigsten, allerdings fällt die Kunststoffform negativ auf, in die die Bürste eingebettet ist. Das Gehäuse und der Griff der Bürste bestehen aus Kunststoff, überzeugen aber mit verchromten Applikationen.
Bei der Handhabung stören weder scharfe Kanten noch ein hohes Gewicht. Die Bürste gehört zu den leichteren Modellen im Test. Gleich sechs Temperaturstufen zwischen 160 und 210 °C stehen zur Auswahl. Dafür muss nur die Anschalttaste so oft gedrückt werden, bis die gewünschte Temperatur im LC-Display angezeigt wird. Nach einer Minute ist die Fripac betriebsbereit. Die Bürste lässt sich in allen Temperaturstufen leicht durch die Frisur ziehen. Die Ergebnisse überzeugen mit glattem und glänzendem Haar. Allerdings laden sich bei Temperaturen ab 200 °C die Strähnen statisch auf.
Die Prinz Bürste ist im Test knapp hinter unserem Testsieger
Die Glättbürste von Prinz ist das einzige Akkugerät im Test und das mit Abstand leichteste und kompakteste. Sie eignet sich daher gut als Reisebegleiter. Die Verpackung ist die nachhaltigste, weil kleinste im Testfeld. Ein Etui mit hitzebeständiger Innenbeschichtung wird mitgeliefert. Die Handhabung macht mit dem „Prinz unter den Testgeräten“ am meisten Spaß: Sie ist leicht und kabellos. Der Bürstenkopf viel kleiner als der der anderen im Test, was allerdings kein Nachteil ist. Die festgelegten 180 °C sind vollkommen ausreichend.
Auch werden die Borsten, die mit der Haut in Kontakt kommen, nicht übermäßig heiß und können nicht zu Verbrennungen führen. Das Gerät glättet gut und lässt sich auch als normale Bürste verwenden. Ein glänzendes Ergebnis mit leichtem Ziepen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Glättbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Nicole Mellar
Lesen Sie auch: 3 Warmluftbürsten im Test 2022.