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Die Beauty-Routine abkürzen und trotzdem top gestylt das Haus verlassen – das ist der Traum vieler, die tagtäglich morgens ihre Haarpracht bändigen. Eine Glättbürste soll entwirren und glätten in einem Schritt. Wie praktisch und funktionell sechs dieser elektrischen 2-in-1-Geräte sind, zeigt unser Vergleichstest. Lesen Sie mehr in unserem Glättbürsten Test 2021.

Die Testgeräte im Glättbürsten Test 2021

Glättbürsten:
Ikoo e-styler PRO
Prinz PZ-HGB1
Eta Fenité 7336
Silk’n GoBrush Mist
BaByliss HSB101E
Sichler NX-9190

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Glättbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Einmal durchbürsten und fertig. Schön wär’s! Nicht nur wer Naturkrause, Locken oder Wellen im Haar hat – oder eine unruhige Nacht hinter sich, muss mehr Aufwand betreiben, um den morgendlichen Wuschelkopf zu bändigen. Das Ärgerliche daran: Das Haarstyling kostet Zeit und sorgt mitunter für den ersten Stress am Tag. Für Abhilfe sollen Glättbürsten sorgen. Diese elektrischen Handbürsten sind mit einer Heizfunktion ausgestattet. So lässt sich das Haar gleichzeitig entwirren und glätten. Klappt das?

Die Köpfe der drei Glättbürsten von Sichler (pink), Prinz (schwarz) und Eta (weiß) sind ähnlich im Aufbau und der Größe
Die Köpfe der drei Glättbürsten von Sichler (pink), Prinz (schwarz) und Eta (weiß) sind ähnlich im Aufbau und der Größe

Insgesamt sechs Geräte verschiedener Preisklassen unterziehen wir im Testlabor unseren Kriterien von Funktion über Handhabung bis Sicherheit. Vertreten sind fünf Modelle in der Form einer handelsüblichen Haarbürste, nur eben mit Kabel, Heizplatten und Bedienelementen. Hinzu kommt ein Konkurrenzmodell mit Dampffunktion von Silk’n, das die Haare wie ein herkömmliches Glätteisen in die Zange nimmt. 

Bei der Glättbürste von BaByliss ist die Wärme recht gleichmäßig verteilt, wie die Aufnahme der Wärmebildkamera zeigt
Bei der Glättbürste von BaByliss ist die Wärme recht gleichmäßig verteilt, wie die Aufnahme der Wärmebildkamera zeigt

Glättbürsten: Handlich und ohne Kabelsalat

Ein spürbarer Unterschied zu normalen Haarbürsten zeigt sich direkt, wenn man die Testgeräte in die Hand nimmt. Sie sind aufgrund ihrer Größe und Form zwar handlich, aber etwas schwerer als eine gewöhnliche Bürste aus Kunststoff oder Holz. Besonders leicht liegen Ikoo und BaByliss in der Hand. Schlusslicht sind dagegen Eta und Sichler. Die Griffe sind allesamt zweckmäßig, die Hersteller scheinen sich dabei überwiegend an der klassischen Haarbürste zu orientieren. Etwas griffiger und ergonomischer ist das Ikoo-Modell. Die Bewegungsfreiheit beim Frisieren ist durch die jeweilige Kabellänge vorgegeben. Wer eine Steckdose in der Nähe des Spiegels hat, kommt sowohl mit 260 Zentimetern (cm) Kabellänge bei Ikoo als auch mit 180 cm bei Eta und Prinz gut zurecht. Stress mit einem verdrehten Stromkabel wird dadurch verhindert, dass alle Kabel um 360 Grad drehbar sind. Alle Geräte lassen sich einfach starten.

Hitzeschutzmatten sind ein praktisches Zubehör. Mal sind sie sehr klein wie bei BaByliss, mal groß wie bei Silk’n
Hitzeschutzmatten sind ein praktisches Zubehör. Mal sind sie sehr klein wie bei BaByliss, mal groß wie bei Silk’n

Unterschiede zeigen sich dann aber bei der Gestaltung der Bedienelemente. Oft sind es einfache Knöpfe, mal ein Schiebeschalter (BaByliss), mal ein beleuchtetes Bedienfeld mit Memoryfunktion (Ikoo). Ikoo hat dieses etwas höher platziert, sodass man die getroffene Temperatureinstellung nicht versehentlich während der Benutzung verstellen kann. Leichter passieren kann dies dagegen bei den etwas klein geratenen Schaltern im Griff von Silk’n. Abgesehen von diesem Modell lassen sich die 2-in-1-Geräte ähnlich wie eine normale Bürste durch das Haar bewegen. Die Borsten sind jedoch etwas anders geformt (siehe Fotos), vor allem breiter. Je nach Haartyp hat das Vor- oder Nachteile. BaByliss setzt auf eine Kombination von drei verschiedenen Noppen. Leider ziept es durch die Gumminoppen deutlich mehr als bei der Konkurrenz und das ein oder andere Haar bleibt in den Borsten hängen.

Ikoo nutzt die aufwändige Verpackung, um mit einfachen, verständlichen Bildern praktische Anwendungstipps zu geben
Ikoo nutzt die aufwändige Verpackung, um mit einfachen, verständlichen Bildern praktische Anwendungstipps zu geben

Vorsicht bei Glättbürsten: Hitzeschäden vermeiden

Richtig losgehen kann es erst, wenn die Geräte die gewünschte Zieltemperatur erreicht haben. Ist dies innerhalb weniger Sekunden (s) der Fall, wie etwa bei Eta (in 37 s auf 200 Grad Celsius (°C)), spart dies natürlich eher Zeit, als wenn man wie bei BaByliss minutenlang (in 157 s auf 200 °C) warten muss, um die volle Glättwirkung zu erreichen. Ein großes Thema bei Frisieren mit Hitze ist die Gefahr von Haarschäden und ihre Vermeidung. Bei allen sechs Testgeräten sind die Platten mit Keramik beschichtet. Dadurch soll das Glätten schonender sein als mit einfachen Metallplatten. Alle Hersteller setzen auf die Ionen-Technologie, um eine statische Aufladung zu verhindern und für gesunden Glanz zu sorgen. Zudem ermöglichen es alle Modelle, die Temperatur manuell einzustellen. Bei Prinz lassen sich 31 Temperaturstufen von 80 bis 230 °C auswählen, bei Silk’n sind es 23 von 120 bis 230 °C. Nur fünf Stufen sind es dagegen bei Ikoo (140 bis 230 °C) und Sichler (140 bis 220 °C). BaByliss beschränkt sich sogar auf drei Stufen von 160 bis 200 °C. Für alle, die feines Haar in Form bringen wollen, bieten sich Modelle mit niedrigen Temperaturbereichen an. Einige Experten wählen bei empfindlichen Haaren 100 bis 130 °C. Andere raten generell von Temperaturen ab 210 °C ab, um irreparable Schäden zu vermeiden.

In einem schützenden Reiseetui kann die Glättbürste von Eta samt Kabel nicht nur unterwegs ordentlich verstaut werden
In einem schützenden Reiseetui kann die Glättbürste von Eta samt Kabel nicht nur unterwegs ordentlich verstaut werden

Auch wenn die Testmodelle einfach zu bedienen sind, sollte man sich den Blick in die Bedienungsanleitung auf keinen Fall sparen. Denn dort finden sich im besten Fall nicht nur Sicherheitshinweise zur Hitzeentwicklung, sondern zudem Empfehlungen für unterschiedliche Haartypen. So schreibt BaByliss: „Es wird empfohlen, bei der ersten Anwendung immer einen Test durchzuführen, um sicherzustellen, dass die für den Haartyp passende Temperatur verwendet wird. Beginnen Sie mit der niedrigsten Einstellung und erhöhen Sie die Temperatur, bis Sie das gewünschte Ergebnis erreicht haben.“ Oftmals gibt es als Orientierungshilfe eine Tabelle mit den unterschiedlichen Temperatureinstellungen und den passenden Haartypen. Wer dickes, welliges oder widerspenstiges Haar hat, benötigt in der Regel höhere Temperaturen, um es zu bändigen. Feines Haar mit wenig Krause kommt hingegen mit weniger Hitze aus. Erwähnenswert sind die gut bebilderten Anwendungstipps bei Ikoo. Sie sind in der aufwendigen Verpackung integriert. Außerdem finden sich online weitere nützliche Hinweise und Videos. Wie gut und gesund sich die Haare glätten lassen, hängt auch von der Wärmeverteilung ab. Wie Aufnahmen mit der Wärmebildkamera zeigen, heizen sich die beschichteten Platten recht gleichmäßig auf. Am besten schneiden hier die Glättbürsten der Marken BaByliss, Eta und Silk’n ab, dicht gefolgt von der Konkurrenz.

Wie stark das Bürsten ziept, hängt nicht nur von Haartyp und -pflege ab. Bei BaByliss ärgern die Noppen etwas mehr
Wie stark das Bürsten ziept, hängt nicht nur von Haartyp und -pflege ab. Bei BaByliss ärgern die Noppen etwas mehr

Praktische Doppelfunktion der Glättbürsten

Alle getesteten Stylinghilfen eignen sich zum Entwirren und Glätten. Praktisch: Statt herkömmlicher Haarbürste und Glätteisen kommt nur ein Gerät zum Einsatz. Einmal durchbürsten und fertig – das ist mit den getesteten Glättbürsten jedoch nicht immer der Fall. Hier kommt es neben den eigenen Ansprüchen vor allem auf den Haartyp an. Bei feinem glatten Haar erzielen alle Bürsten innerhalb kürzester Zeit mit ein- bis zweimal langsam Durchbürsten einen deutlichen Effekt. Bei einem Bad-Hair-Day oder wilder Naturkrause dauert es entsprechend länger. Nach Probandenmeinung fallen die Ergebnisse insgesamt etwas anders aus, als wenn man ein Standard-Glätteisen benutzt: Der Look wirkt natürlicher und weniger streng. Das liegt wohl vor allem daran, dass die Partien nicht so abgegrenzt geglättet werden. Eine kleine Ausnahme ist hierbei das Gerät von Silk’n mit klassischem Glätteisenaufbau.

Nur Ikoo hat die Bedienelemente nicht im Griffbereich platziert. So sinkt das Risiko, versehentlich die Hitze zu erhöhen
Nur Ikoo hat die Bedienelemente nicht im Griffbereich platziert. So sinkt das Risiko, versehentlich die Hitze zu erhöhen

Ob sich mit den 2-in-1-Geräten Zeit sparen lässt, hängt von den Aufheizzeiten ab. Hier liegen die Glättbürsten von Eta und Ikoo vorn, BaByliss und Sichler fallen bei diesem Unterpunkt hingegen durch. Ob Locken, leichte Wellen oder glatte Haare – nicht jedes Gerät eignet sich gleich gut für jeden Haartyp. Insbesondere wer feines Haar stylen möchte, sollte zu einem Modell greifen, das sanfte Temperaturen ermöglicht. Wer hingegen ein Gerät sucht, das neben glatten Haaren auch noch Wellen ins Haar zaubern kann, der wird beim – zugegeben nicht ganz günstigen – Modell von Ikoo fündig. 

Bei Sichler sind nur wenige Temperatureinstellungen möglich. Leuchtsignale zeigen den Betrieb und die gewählte Gradzahl an
Bei Sichler sind nur wenige Temperatureinstellungen möglich. Leuchtsignale zeigen den Betrieb und die gewählte Gradzahl an

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Glättbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Glättbürsten
Funktion: Probanden testen die Geräte jeweils über einen längeren Zeitraum und beurteilen das Ergebnis der erreichbaren Glättung. Für das Ergebnis der Haarschonung wird die Regulierbarkeit des Gerätes und daraus erreichbare Haarschonung bewertet, ebenfalls das Haut- und Haargefühl und die Beschaffenheit des Haars nach der Behandlung. Die Aufheizzeit wird aus kaltem Zustand und bis zur Schaltung ermittelt und vergleichend bewertet. Die Note der Temperaturverteilung ergibt sich aus dem Bild der Wärmebildkamera und der empfundenen Wärmeverteilung und -nutzung während der Haarbehandlung.
Handhabung: Die Probanden bewerten die Bedienfreundlichkeit anhand der generellen Handlichkeit (Größe/Gewicht/Gewichtsverteilung) und Griffigkeit der Geräte sowie der Funktionalität, Gängigkeit und Lage der Bedienelemente, ebenso nach ergonomischer Einschätzung in Bezug auf eine mögliche Ermüdung von Hand und Arm bei längerem Gebrauch. In die Note für Glätten, Halten und Ziehen fließen der Glättvorgang, die Führung durch das Haar und die Bürstenfunktion ein, dabei wird auf Leichtgängigkeit und eventuelles Schmerzempfinden (Ziepen) beim Bürsten geachtet. Die Tester bewerten für die Reinigung die Einfachheit der Reinigung der Bürste (z. B. Entfernen von Haaren) sowie die Bildung von eventuellen Schmutzstellen. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Bewertet wird die Verpackung auf ggf. entstehenden (Kunststoff-)Müll.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen und Verbrennen Schäden entstehen.
 

Autorin: Janine Reichert

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Bildquelle:

  • Test-Glaettbuersten2021-Startbild: © Auerbach Verlag, Evgenia Tiplyashina/stock.adobe.com