Nebel ist gesund, wenn er nur aus Wasser besteht und als feinster Dampf die Luft benetzt. Für ein angenehmes Raumklima sind Luftbefeuchter sinnvoll und vor allem in den kühlen Monaten gesundheitsfördernd. Welches Gerät für welchen Einsatz taugt, zeigt unser Test mit 6 Exemplaren. Lesen Sie mehr in unserem Luftbefeuchter Test 2024.
Die Testgeräte im Luftbefeuchter Test 2024
Menschen mit Mischhaut kennen das Problem: Im Winter trocknet die Heizungsluft die Räume so aus, dass die Haut mit Unreinheit reagiert. Da helfen auch die Wasserbehälter an den Heizkörpern nur wenig. Das Problem lässt sich durch Luftbefeuchter aber nicht nur lösen, sie verbessern die Raumatmosphäre auch insgesamt, denn manche reinigen dabei sogar die Luft. In unserem Test stellen wir vier Ultraschall-Zerstäuber und zwei Verdunster auf, messen die Vernebelungsleistung, den Energieverbrauch und schauen auf den Geräuschpegel sowie die Bedienfeatures.
Vorweg: Alle Kandidaten landen mindestens in der Kategorie „gut“. Was ist nun der Unterschied zwischen den beiden Gerätetypen? Ein Verdunster arbeitet im Prinzip wie ein Kochtopf und bringt Wasser zum Sieden.
Der so entstehende Dampf wird an die Raumluft abgegeben, die Luftfeuchtigkeit dadurch stetig erhöht. Verdunster punkten bei der Hygiene. Keime, die sich im Wasser befinden könnten, werden abgekocht und damit zerstört. Da ein Verdunster aber tatsächlich ordentlich Dampf abgibt, sollte der Raum zur Befeuchtungsleistung passen.
In unseren Testräumen sorgen alle Geräte auf höchster Leistungsstufe für feuchte Böden im direkten Umfeld des Apparats, sodass klar wird, dass sie bei unsachgemäßer Nutzung Schimmel verursachen könnten. Mit einer Leistungsregelung und optionalen Einstellung einer Ziel-Luftfeuchtigkeit an den Geräten wird dies aber wirkungsvoll verhindert.
Filter tauschen bei Luftbefeuchtern
Ein Ultraschall-Zerstäuber beschleunigt im Grunde nur das natürliche Verfahren der Verdunstung. Luft wird von diesen Geräten angesaugt, angefeuchtet und wieder an den Raum abgegeben. Ein Filtersystem zieht dabei Staubpartikel aus der Luft. Vollkommen klar: Die Filtermatten vor den Luftauslässen müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Die Gefahr einer Überbefeuchtung wie bei den Verdunstern gibt es mit diesen Geräten nicht.
Bei beiden Gerätetypen ist Wasser aus dem Wasserhahn übrigens nur die zweitbeste Lösung. Idealerweise nutzt man für die Tanks destilliertes Wasser, denn im Leitungswasser befindet sich Kalk, der sich an den Befeuchtern langsam, aber sicher absetzt. Daher liefert jeder Hersteller einen kleinen Reinigungspinsel mit.
Ansonsten sollte man einen Luftbefeuchter regelmäßig auswischen und auch Spülmittel dazu benutzen. Der Luftbefeuchter WDH-SA6501 von Aktobis ist hier deshalb besonders gut, weil das Gerät als einziges im Testfeld einen abnehmbaren Wassertank besitzt. Sichlers ZX-7247 ist durch seine enge Bauart hierbei leider kein ganz so angenehmer Kandidat, Vorsicht sollte man bereits beim Befüllen walten lassen.
Fast geräuschlose Luftbefeuchter
Beides sind Verdunster, die am Ende des Tests sehr eng beieinander liegen, im Leistungsbereich sehr gute Werte erzielen und fast geräuschlos arbeiten. Beide haben für sich gesehen sinnvolle Features. Aktobis besitzt eine LED-Beleuchtung, die angenehmes Licht verbreitet.
Das Gerät ist funktional und sehr einfach in der Bedienung: Eine von zwei Leistungsstufen einstellen, anschalten und sofort sorgt der Luftbefeuchter für angenehme Raumluft. Sichlers Modell liefert neben der Luftbefeuchtung auch die Luftwäsche mit.
Hier kann die gewünschte Luftfeuchtigkeit ebenso wie die Laufdauer eingestellt werden. Mit zuschaltbarem UV-Licht wird die Luft entkeimt. Wer Duftöl ins Aromafach füllt, kann dem Raum auch noch einen angenehm dezenten Geruch verpassen. Wäre der Sichler innen nicht so eng verbaut und würde somit das Einfüllen und Entleeren des Wassers sowie das Reinigen des Geräts nicht so umständlich machen, hätte er sich aufgrund seiner Topleistung noch besser platziert.
Sehr eng geht es auch bei den vier Ultraschall-Zerstäubern zu. Dabei haben zwei Geräte von Newgen Medicals auch smarte Features. Der WLAN-fähige ZX-7114 lässt sich optional mit der Smarthome-App Elesion regulieren und überwachen, der Alexa kompatible NX-3228 zusätzlich auch noch sprachsteuern.
Da beide Exemplare auch sehr gut per mitgelieferter Fernbedienung (ZX-7114) oder dem großzügig gestalteten Touchbedienfeld (NX-3228) genutzt werden können, betrachten wir die Anbindung an die digitale Welt nur als „nice to have“.
Dampfqualität von Raumbefeuchtern
Alle vier Geräte präsentieren eine schön sichtbare und füllige Dampffontäne, deren Richtung durch den schwenkbaren Auslass am Newgen Medicals NX-7716 sogar gezielt in den Raum gelenkt werden kann. Verbunden mit dem kaum wahrnehmbaren Summen auf der mittleren Leistungsstufe sorgt der Dampf automatisch für eine Wohlfühlatmosphäre. Das „Grundgerät“ des Herstellers ist mit seinem Füllstandsanzeiger, Timer, Nachtlicht und Aromafach ein bedienfreundlicher Ultraschall-Zerstäuber, der alle anderen Geräte in den Leistungsdisziplinen klar schlägt.
Wie bei den Verdunstern wirft ihn nur seine allzu kompakte Bauweise, die das Befüllen, Entleeren und Reinigen aufwendig macht, zurück. Das WLAN-fähige Gerät ZX-7114 punktet vor allem in der Verteilung des Wassernebels und der Haptik.
Besonderes Merkmal ist die Einstellmöglichkeit der Luftfeuchtigkeit – ein sinnvolles Feature, das sich ebenso wie die Nebelstärke, der Timer und der Schlafmodus sehr leicht am LED-Touchscreen direkt am Korpus oder mit der Fernbedienung einstellen lässt. Ebenfalls bemerkenswert ist die zuschaltbare UV-Desinfektion, mit der die Luft gereinigt wird. Ähnlich gute Features besitzt Newgen Medicals Alexa-fähiges Gerät NX-3 228, das aber in der Leistung etwas abfällt, wenngleich auch hier die Vernebelungsleistung für sich betrachtet und im Zusammenhang mit dem Energieverbrauch im Bereich „gut“ angesiedelt ist.
Luftbefeuchter mit Aromafach
Der Aktobis WDH-SK6630 – hier sind zwei verschieden starke Dampfdüsen und das Aromafach die Besonderheiten – schafft bei vergleichsweise durchschnittlichem Energieaufwand (25 Watt) mit 40 Quadratmetern viel mehr Raumfläche als alle anderen Luftbefeuchter. Die Vernebelungsleistung ist allerdings im Vergleich eher ein bisschen mau. Hier wird wieder klar, dass man die Werte studieren sollte, bevor man zur Kaufentscheidung kommt.
Denn das Gerät schafft beim Test im kleinen Raum insgesamt betrachtet das angenehmste Raumklima bei mittleren Leistungseinstellungen, ohne Wasserflecken und merkliche Feuchtigkeit.
Darum ist unser Fazit eindeutig: Jeder Luftbefeuchter ist eine Empfehlung, weil alle Exemplare in ihren Grundfunktionen gut arbeiten und sich vor allem in den Features und Gimmicks unterscheiden. Wie bei vielen Haushaltsgeräten sollten die Details betrachtet und der Kauf nach Anspruch entschieden werden.
Wer gute Luft ohne Dampf haben möchte, für den ist ein Ultraschall-Gerät die richtige Wahl. Bei den Verdunstern kommt es darauf an, wie genau man die Luftfeuchtigkeit in einem Raum regeln möchte. Wer eine wohlige Kuschelatmosphäre fürs Bad sucht, braucht keine Regulierung dafür, sondern eher ein Aromafach für duftende Öle. Wer sein Wohnzimmer angenehm belüften möchte, schaut auf genauere Einstellfunktionen und achtet auf Beleuchtung und Gerätedesign. Ein gutes Raumklima gehört bei allen Testgeräten zum guten – und leisen – Ton.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Luftbefeuchter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Stefan Michaelis
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