Sicherheit für Leib und Leben steht an erster Stelle. Aus diesem Grund sollten auch in Privathaushalten Warnsysteme zum Einsatz kommen. Rauch- und Feuermelder sind dabei Standard doch auch andere Systeme sind wichtig. Wir testen acht aktuelle Kohlenmonoxidwarnmelder. Lesen Sie mehr in unserem Kohlenmonoxidmelder Test.
Die Testgeräte im Kohlenmonoxidmelder Test 2022
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kohlenmonoxidmelder-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Die Zunahme von Technik und Komfortanlagen in den Haushalten erfordert auch eine vermehrte Überwachung der Betriebssicherheit. Bereits seit Jahrzehnten sind Rauchmelder Standard. Allerdings ist Rauch oder offenes Feuer, vor dem genau diese Geräteart warnt, längst nicht die einzige Gefahr für Leib und Leben, Die von Heizanlagen ausgeht. Die oft als unsichtbare Gefahr benannte Kohlenmonoxidvergiftung kommt deutlich häufiger vor, als man denkt.
Besonders gefährlich: Kohlenmonoxid ist im Gegensatz zu offenem Feuer oder gar Rauch unsichtbar. Es breitet sich schleichend aus und ist somit erst dann erkennbar, wenn es zu spät ist. Das Atemgift entsteht bei Verbrennung z. B. im Kamin und bindet sich um eine Vielfaches besser am Hämoglobin im Blut als Sauerstoff. Der Mensch erstickt, ohne dass er es bemerkt. Aber soweit muss es nicht kommen, denn es gibt Detektoren: Kohlenmonoxidmelder geben Alarm, sobald Gefahr aufkommt.
Unterschiede
Wie bei allen technischen Geräten gibt es auch bei den Kohlenmonoxidmeldern Unterschiede. Im Testfeld gibt es einerseits zum Beispiel sehr einfache Geräte, welche nur den Alarm optisch und auch akustisch signalisieren. Sie werden ähnlich wie Rauchmelder im Haus angebracht. Sobald der Schwellenwert an Kohlenmonoxidbelastung überschritten wird, schrillt ein Alarmton auf und das Gerät blinkt. Zu dieser Gattung gehören die von Pearl vertriebenen Geräte Visortech ZX-2507 und ZX-2913.
Etwas komfortabler sind die Kohlenmonoxidmelder mit Display, welche auch die aktuell gemessene Kohlenmonoxidbelastung anzeigen. Im Normalfall sollte diese bei 0 ppm (0 Mikrogramm Kohlenmonoxid pro Kubikmeter Luft) liegen. Erhöht sie sich, macht es Sinn, der Ursache – vielleicht einem undichten Abluftrohr am Kamin – einmal auf den Grund zu gehen. Speziell für Räume wie den Heizungskeller oder selten genutzte Zimmer mit Brennstoffverbrennung sind smarte Kohlenmonoxidmelder geeignet. Diese melden die aktuelle Kohlenmonoxidbelastung an Smartphone-Apps und schlagen auch hier Alarm, wenn die Schwellwerte überschritten werden. Somit kann optimal Vorsorge getroffen werden. Natürlich schlagen diese Melder auch vor Ort Alarm.
Wie einfach ist die Installation?
Alle Kohlenmonoxidmelder lassen sich bequem per Wandbefestigung am Wunschort installieren. Dabei sollte aber beachtet werden, dass die Geräte für den ordnungsgemäßen Einsatz gemäß Anleitung angebracht werden müssen. In der Regel installiert man Kohlenmonoxidmelder in Räumen ohne direkte Brennstoffverbrennung (Gastherme, Ölheizung, Kohleofen) in Kopfhöhe, in Räumen mit Brennstoffverbrennung etwas weiter oben. Wichtig: Stets sollten die Abstände zu Wänden, Gardinen oder Schränken eingehalten werden. Die Raumluft muss um die Messgeräte zirkulieren können.
Auch eine Deckenmontage ist in den Heizungsräumen möglich. Montagematerial in Form von Schrauben und Dübeln liegt den Geräten bei, allerdings hätten wir uns bei den Geräten von Smartwaves und dem Visortech ZX-2913 noch eine kleine Bohrschablone gewünscht, um die Installation optimal vornehmen zu können. Die restlichen Geräte sind mit einer Montageplatte versehen, welche direkt angeschraubt werden kann, das Gerät wird auf diese Platten im Nachgang aufgesetzt.
Stromversorgung
Mit Ausnahme des kleinsten Melders im Test, dem Visortech ZX-2 507, werden alle sieben weiteren Geräte mit austauschbaren AA-Batterien ausgeliefert und betrieben. Bevor die Melder in Betrieb genommen werden können, müssen die Batterien erst eingelegt werden. Bei einem Großteil der Testgeräte befinden sich diese bereits im Batteriefach, sind aber noch mit der Schutzfolie versehen. Bei dem Alecto-Kohlenmonoxid-Melder waren die drei AA-Batterien verpolt im Fach eingelegt. In regelmäßigen Abständen sollte bei allen Geräten darauf geachtet werden, dass die Batterien noch ordnungsgemäß arbeiten. Ein jährlicher Wechsel wird empfohlen.
Der kleine Visortech-Melder ist mit einer fest integrierten Stromquelle versehen, die mit einer Haltbarkeit von zehn Jahren angegeben wird. Ist diese abgelaufen, muss der Einweg-Kohlenmonoxidmelder komplett getauscht werden, ein Batteriewechsel ist hier nicht möglich. Allerdings ist dies kein Nachteil, denn alle Hersteller im Test empfehlen innerhalb bestimmter Zeiträume den kompletten Gerätetausch. Am geringsten wird dieser beim NX-5573 von Visortech mit nur fünf Jahren angegeben, gefolgt vom nahezu baugleichen Grundig-Gerä.
So werden die Kohlenmonoxidmelder getestet
Dabei sind verschiedene Schwellenwerte von Bedeutung, denn nach EN 50291, welche für diese Melderart als Standard vorausgesetzt wird, müssen die Geräte bei 50 ppm (entspricht 0,005 Prozent Kohlenmonoxidkonzentration in der Raumluft) nach 90 Minuten (min) Dauerzustand spätestens auslösen. Liegt die Konzentration hingegen bereits über 100 ppm, muss nach spätestens 30 min alarmiert werden, Konzentrationen über 300 ppm erfordern den Alarm in unter 3 min Reaktionszeit. Wir überprüfen alle im Test befindlichen Melder mit Konzentrationen über 300 ppm in einer Messbox, keines der Geräte benötigt dabei länger als 30 Sekunden bis der Alarm ausgelöst wird. Auch ein Test mit einer Konzentration von über 100 ppm bringt keine Schwächen zum Vorschein, die Geräte alarmieren angemessen im vorgegebenen Zeitraum.
Die Töne sind bei allen acht Kohlenmonoxidmeldern schrill, wenngleich eines der Visortech-Modelle im Test leiser erscheint, aber trotzdem noch gut hörbar ist. Zusätzlich signalisieren die Melder Alarme auch mittels optischem LED-Blinken sehr gut. Es empfiehlt sich auch, hin und wieder die Testtaste der Geräte zu drücken. Diese ist an allen acht Meldern vorhanden, sie ermöglicht den Test in Hinsicht auf akustische und visuelle Signale. Ob die Sensoren noch gut mit der Kohlenmonoxiderkennung umgehen, können sehr vorsichtige Nutzer mit so genanntem CO-Testgas prüfen. Ähnlich wie vom Rauchmelder bekannt, wird dieses in Sensornähe ausgegeben, die Melder müssen Alarm schlagen. Allerdings sind derartige Prüfungen nur im öffentlichen Bereich zwingend nötig, im Privathaushalt genügt der Selbsttest der Geräte.
Welcher Kohlenmonoxidmelder ist der beste?
Vor dem Kauf sollten Kunden immer darauf achten, für welches Einsatzgebiet ein Kohlenmonoxidmelder genutzt werden soll. Für den Kamin im Wohnzimmer reicht ein einfaches Modell, wobei wir hier die Geräte mit Display empfehlen. Soll der Heizungsraum damit überwacht werden, ist auf jeden Fall eines der vernetzten Geräte sinnvoll, da somit auch Alarme ankommen, wenn man sich nicht in Raumnähe befindet. Das Visortech-Modell ZX-3068 überzeugt dabei am deutlichsten, da es ohne zusätzliche Vernetzungshardware auskommt und direkt ins heimische WLAN eingebunden werden kann. Der Melder von Smartwaves erfordert eine zusätzliche Bridge. Bei der Zuverlässigkeit können im Test alle acht Melder punkten. Die Alarmierung erfolgt stets innerhalb der Vorgaben.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kohlenmonoxidmelder-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Wir prüfen die Kohlenmonoxidmelder auf ihre Messgenauigkeit. Die Geräte müssen in einer Messbox die geforderten Vorgaben der EN 50291 einhalten, ein Messempfänger überwacht dabei die Kohlenmonoxidbelastung der Luft. Volle Punktzahl wird vergeben, wenn die Geräte die Vorgaben ordnungsgemäß erfüllen. Darüber hinaus bewertet eine Gruppe geschulter Probanden die akustische Hörbarkeit der Alarmsignalisierung sowie die optische Alarmauslösung an den Meldern.
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Bildquelle:
- Test_Kohlenmonoxidmelder 2022: © KPixMining /stock.adobe.com, Auerbach Verlag