Ein Haartrockner ist ein Alltagsgegenstand, der in den meisten Badezimmern seinen Platz hat. Nicht nur Langhaarige setzen auf heiße Luftströme, um ihre Haare zu trocknen und in Form zu bringen. Im Test treten neun aktuelle Modelle an. Wir haben uns angeschaut, wie sie sich in Funktion und Handhabung unterscheiden. Lesen Sie mehr in unserem Haartrockner Test 2021.
Die Testgeräte im Haartrockner Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Haartrockner-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Beim Haaretrocknen kann man viel falsch machen. Nicht umsonst gibt es unzählige Tipps, worauf man beim Föhnen achten soll. Experten raten dazu, einen Mindestabstand von zehn bis 15 Zentimetern einzuhalten, um Verbrennungen zu vermeiden. Zudem sollte das Gerät ständig in Bewegung bleiben, damit die Hitze nicht zu lange und damit zu intensiv auf eine Partie wirkt. Für einen schönen Glanz wird empfohlen, die Haare zum Schluss kalt zu föhnen und so abzukühlen. Mehr Glanz soll beim Rundfönen das Trocknen in Wuchsrichtung bringen. Viele Friseure raten dazu, spezielle Pflegeprodukte zum Hitzeschutz zu verwenden.
Als weiterer Faktor gilt die Wahl des richtiges Modells. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gibt es Föhne. Das Grundprinzip ist heute noch das gleiche: Beim Durchlüften nimmt heiße Luft Wasser aus den Haaren. Aus feucht wird trocken. Doch es gibt bei der Vielzahl an Angeboten deutliche Preis- und Qualitätsunterschiede. Dies zeigt sich auch wieder in unserem diesjährigen Vergleichstest.
Wie funktioniert ein Fön?
Gleich neun aktuelle Haartrocknern zwischen 35 und 200 Euro müssen sich in diesem Jahr beweisen. Hohe Temperaturen und empfindliche Haare: eine Kombination, die erfahrungsgemäß Probleme bringen kann. Glanzlose, trockene oder gar verbrannte Haare, Spliss oder eine gerötete Kopfhaut können unangenehme Folgen von zu viel Hitze sein. Die Hersteller von Haartrocknern thematisieren das Thema Haarschonung daher in ihren Produktinformationen und Bedienungsanleitungen. Außerdem haben sie ihre Geräte in der Regel mit Schutzfunktionen ausgestattet.
Häufig setzen Hersteller auf eine schonende Wirkung von Ionen. Panasonic möchte mit einem sogenannten Nanoe-Modus und Mineralionen dafür sorgen, dass Feuchtigkeit ins Haar eindringt. So soll die Oberhaut gestrafft werden, um das Haar gesund und elastisch zu halten. Zudem ist bei Panasonic ein Warm-/Kalt-Wechselmodus für mehr Glanz integriert. Daneben gibt es sowohl einen Hautpflege-, Kopfhautpflege- und Temperaturregelungsmodus. Bei den Geräten von Remington ist es so: Beim Hydraluxe Pro gibt es einen Sensor, der permanent die Temperatur der abgegebenen Luft regulieren und vor übermäßiger Hitzeentwicklung schützen soll.
Das Modell Supercare Pro hat eine spezielle Pflegefunktion und der Föhn aus der Serie Advanced Coconut Therapy wird mit einem intelligenten Hitzesensor beworben. Welche Effekte die Schonfunktionen im Einzelnen erzielen, lässt sich im Rahmen des Vergleichstests (ähnlich wie bei Lockenstäben und Glätteisen) zwar nicht nachweisen. Jedoch tragen Bedienhinweise, Einstellmöglichkeiten von Temperatur und Gebläse dazu bei, dass grundsätzlich eine sicheres Hantieren mit den Geräten möglich ist. Die Modelle verfügen über einen Überhitzungsschutz. Remington empfiehlt im Falle einer Überhitzung und automatischen Abschaltung, verstopfte Gitter zu reinigen. Genaue Sicherheits- und Reinigungshinweise sind beispielsweise auch bei Fakir in der Bedienungsanleitung zu finden. Die besten Stylingtipps liefert Panasonic in seiner Topanleitung. Und bei Remington erhält man ebenfalls praktische Hinweise zur Benutzung von Diffusor und Düse. Bei Rowenta heißt es zur Kaltfunktion: „Die Kaltstufe unterbricht den Heizvorgang, es tritt kühle Luft aus. Dies ermöglicht das bessere Fixieren der Frisur.“ Solche Hinweise verbessern letztlich sowohl die Handhabung als auch die Funktionsergebnisse.
Bestandteil unserer Funktionsprüfung waren Messungen zur Luftgeschwindigkeit, -temperatur und zum Betriebsgeräusch. Mit hoher Wattzahl und kräftigem Gebläse wie bei vielen der Testgeräte lassen sich die Haare schnell trocknen. Welche Temperaturstufen angeboten werden, ist sowohl für die Haarschonung als auch für das Stylingergebnis wichtig. Bei höchster Hitzestufe messen wir bis zu knapp 50 Grad Celsius Die niedrigsten Temperaturstufen bieten besonders sanfte Wärme, je nach Testgerät messen wir zwischen 23 und 33 Grad Celsius. Trotz hoher Leistungen liegen die Betriebsgeräusche bei allen Kandidaten im erträglichen Bereich. Selbst auf höchster Stufe bleiben alle bei unserem Standard-Abstand von 40 Zentimetern in der Regel unter 90 Dezibel. Trotzdem ist wohl jeder Nutzer aufgrund der Geräuschkulisse froh, wenn das Föhnen nicht allzu lange dauert.
Die richtige Handhabung
Der Spitzenplatz in der Handhabung geht an das sehr hochwertige (und hochpreisige) Testgerät von Rowenta. Kleine Abzüge bringt die Bedienungsanleitung – vor allem aufgrund der recht kleinen Schrift. Insgesamt sind die Haartrockner bedienfreundlich gestaltet. Alle Modelle haben die klassische Pistolenform und liegen gut bis sehr gut in der Hand. Im Laufe des Trockenvorgangs spürt man die Gewichte jedoch schon etwas im Handgelenk. Um die 800 Gramm sind es beispielsweise bei den drei Remington-Modellen.
Sind klassische Kippschalter oder Ähnliches verbaut, sind diese aufgrund von Größe, Form und Position leicht zu bedienen. So lassen sich etwa die Kühltasten einhändig während des Föhnens drücken. Bei Panasonic ist dies ein wenig schwieriger. Ebenso ist bei diesem Modell das Abnehmen und Reinigen des Lufteinlassgitters etwas aufwändiger als bei der Konkurrenz. Bei allen anderen Geräten hat man das Gitter im Handumdrehen abgeschraubt. Das macht die Reinigung einfach.
Für mehr Bewegungsfreiheit beim Bedienen sorgen lange Kabel. Grundig und die drei Remington-Modelle bieten ganze drei Meter Länge, während es bei Fakir und Ok. nur 1,80 Meter sind. Wer seinen Haartrockner an einem Haken im Bad aufhängen möchte, sollte darauf achten, dass eine entsprechende Öse vorhanden ist. Dies ist nicht bei allen Kandidaten der Fall.
Welcher Haartrockner ist der beste?
Wer einen neuen Haartrockner anschaffen möchte, sollte darauf achten, dass das Gerät mehrere Wärme- und Gebläsestufen hat. Dies bieten alle neun Testkandidaten. Wichtig ist eine ausreichende Wattzahl. Empfohlen wird eine Leistung von minimal 1 600 Watt, um nicht zu lange mit dem Trocknen zu verbringen. Unsere Testgeräte liegen zwischen 1 500 und 2 300 Watt. Vorteilhaft ist es zudem generell, wenn das Gerät nicht zu schwer in der Hand liegt. Im Test zeigt sich, dass es schon einen Unterschied macht, ob ein Modell fast 900 Gramm wiegt (Eta) oder rund 500 Gramm (Rowenta). Wer Wert auf eine Topverarbeitung legt oder Zusatzfunktionen – etwa zur Haarschonung – wünscht, sollte sich eher bei den hochpreisigeren Testmodellen umschauen.
Über Zubehör wie Diffusor und Stylingdüsen verfügen die meisten Kandidaten. Eine Kältefunktion bieten alle neun Geräte. Erfreulich ist daneben dieses Ergebnis: Gute Noten in der Energieeffizienz sind bei allen Kandidaten gegeben. Beste Werte in Funktion erzielen Eta, Panasonic und Rowenta sowie ein Modell von Remington. Abgesehen von einzelnen befriedigenden Ergebnissen bei Temperatur und Reinigung dominieren im Test gute und sehr gute Noten in allen Bereichen. Alle Konkurrenten dürfen sich über mindestens eine gute Gesamtnote freuen. Der Blick in die Tabelle lohnt sich dennoch: Ausstattung, Preis, Verarbeitung und Detailergebnisse variieren teilweise erheblich.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Haartrockner-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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Bildquelle:
- Haartrockner Test 2021: © Auerbach Verlag, Rowenta