Seit vielen Jahren beobachten wir in unseren Tests die rasanten Fortschritte bei der Entwicklung der Rasenmähroboter. Die fleißigen Helfer werden immer schlauer und machen selbst auf unserer mit allerlei Fallen bestückten Testwiese einen immer besseren Eindruck – kaum ein Gerät bleibt noch stecken oder hat mit dichtem Rasen Probleme. Lesen Sie mehr in unserem Rasenmähroboter Test 2020.
Die Testgeräte im Rasenmähroboter Test 2020
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Kaum ein Gartengerät muss intelligenter sein als ein Mähroboter, denn die fleißigen Helfer müssen nicht nur ihren Einsatz planen und auf Wetterereignisse reagieren, sondern auch noch aufpassen, dass sie ihre eigene Arbeit ordentlich verrichten und nicht hilflos im hohen Gras oder dem Wühlmaus-Graben stecken bleiben.
So installieren Sie den Rasenmähroboter richtig
Mittlerweile gehört die Verlegung eines Begrenzungsdrahtes zum Standard bei den Mährobotern: Von der Ladestation wird ringsherum um die zu mähende Fläche ein Draht verlegt, den der Roboter nicht überfahren kann und der ihn in der Regel auch wieder zurück zur Station führt wenn der Akku leer oder der Plan abgearbeitet ist. Die Verlegung ist einfacher als gedacht: Der im Lieferumfang enthaltene Draht wird auf dem Rasen „festgenagelt“ und ist schon nach einigen Wochen durch nachwachsendes Grün überwuchert und somit unsichtbar.
Bereits bei der Drahtverlegung können spätere „Fallen“ für die Roboter entschärft werden. Allen Geräten liegen Lineale bei, damit die Entfernung von Draht zu Rasenkante, Büschen, Mauer oder Pool „ideal“ ist und so wenig Gras wie möglich am Rand stehenbleibt. Viel ärgerlicher als ein paar übrig gebliebene Stoppeln ist es aber, wenn der Abstand zu knapp ist und der Roboter beim Rückweg zur Ladestation an einem Hindernis hängen bleibt und sich nicht mehr befreien kann. Unser Tipp: Lieber ein paar Zentimeter mehr Platz lassen. Auch spitze Ecken sollten vermieden werden.
Durch das aufwändige Rangieren in solch schwierigen Positionen können nach einigen Wochen oder feuchten Regentagen Spurrillen entstehen, in denen die Geräte später stecken bleiben können. Der Husqvarna fährt übrigens als einziger Mäher im Test direkt mithilfe eines weiteren mitten auf der Wiese verlegten Suchkabels sowie der funkenden Basis direkt zurück und muss nicht am Rand entlangfahren. Dafür ist er aber auch mehr als doppelt so teuer. Zum Glück fahren die Geräte bei der Installation testweise erst einmal ringsherum am Draht entlang, damit Fehlverlegungen gleich zum Start korrigiert werden können.
Programmieren und steuern
Mittlerweile gehören Smartphone-Apps, die den Mähroboter steuern zur Grundausstattung und bis auf Stihls iMow bieten die weiteren Testprobanden ensprechend kostenlos Apps an. Während die Mäher von Al-Ko und Bosch ihre Verbindung via WLAN herstellen, hat Husqvarna dem Automower eine Simkarte mit zehn Jahren Internetzugang via Mobilfunk spendiert. Darüber hinaus ortet das Gerät über GPS seinen genauen Standort und bietet damit den besten Diebstahlschutz.
Der Indego von Bosch stellt über die App die während der drei ersten Mähvorgänge selbst kartierte Fläche des Rasens grafisch dar, ermittelt deren Größe und errechnet dann einen angepassen Mähplan. Bei allen Mährobotern können vom Nutzer die vorgeschlagenen Einsatzzeiten geändert werden. Auch die Länge der Einsätze muss immer mal dem Wetter angepasst werden: Ist es warm und feucht, wächst der Rasen schnell und es muss öfter gemäht werden. Der Husqvarna passt sich hier auf Wunsch automatisch an, bei den anderen Mähern muss die „Wochenarbeitszeit“ angehoben werden.
Hindernisse erkennen beim Rasenmähroboter
Alle Testgeräte reagieren sensibel auf Hindernisse und stoppen sofort, wenn sie zum Beispiel gegen eine Gartenliege oder großes Spielzeug stoßen, welches sich noch auf dem Rasen befindet. Aber Achtung: Kleinere Gegenstände, Socken, Obst etc. werden ruckzuck von den Mährobotern überfahren und können Schäden erleiden. Sollen bestimmte Bereiche innerhalb der Rasenfläche von vornherein nicht gemäht werden – sei es die Sitzgruppe, das neu gepflanzte Bäumchen oder das Gemüsebeet – wird bei der Installation einfach der Begrenzungsdraht ohne Unterbrechung zum Hindernis, dann darum herum und wieder parallel zum Hinweg zurück zur Grenze gelegt. Die Schlaufe um das Hindernis wird der Roboter dann nicht überfahren und es bleibt unbehelligt. Die Strecke des Hin- und Rückwegs, bei dem der Draht übereinanderliegt, ist unterdessen „unsichtbar“ und hier wird ganz normal weiterhin gemäht wie wir es wollen. Selbstverständlich können diese Schlaufen auch nachträglich verlegt werden. Die Hersteller bieten Kabelverbinder an, mit denen der unterbrochene Draht schnell wieder repariert werden kann.
Was ist der Unterschied zwischen Logicut und Spiralschnitt?
Zwei interessante Features möchten wir nicht unerwähnt lassen: Boschs Indego mäht dank „Logicut“-System nicht per Zufallsprinzip über den Rasen, sondern zieht quadratweise ziemlich genau in parallelen Linien über die Flächen. Das ergibt ein gleichmäßiges Mähbild statt Fahrspuren kreuz und quer über die gesamte Fläche. Der Spiralschnitt kommt beim Automower von Husqvarna zum Einsatz: Entdeckt er an einer Stelle hohen dichten Rasen, stoppt er und mäht nun kreisförmig in einer immer größer werdenden Spirale weiter. So bleiben keine Stoppeln stehen und „Kornkreise“ zieren die Fläche
Unser Fazit im Mähroboter-Test
Der Automower von Husqvarna fährt in einer eigenen Liga was Ausstattung und Preis angeht und offenbart keine Schwächen, im Test ist er nur ein einziges Mal steckengeblieben. Stihl und Al-Ko bieten sich mit dem iMow und dem Robolinho ein Kopf-an-Kopf-Rennen und landen fast gleichauf. Der Stihl kann zwar nicht per App fernprogrammiert werden, bietet jedoch eine Fülle von Einstellungsmöglichkeiten direkt am Gerät und kann sogar Unterbrechungen im Begrenzungsdraht aufspüren. Boschs Indego ist motiviert aber gibt bei allzu dichtem Rasen lieber auf, anstatt sich langsam durch das Grün zu fräsen. So bleiben immer mal wieder Stellen „unbearbeitet“, die nur noch manuell gemäht werden können. Nach dieser kleinen Hilfe geht er aber wieder zuverlässig ans Werk.
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Technische Daten: Stihl und Husqvarna gegen Bosch und Al-Ko
SIEGER PREIS/LEISTUNG |
MEISTERKLASSE |
TESTSIEGER |
||
Rasenmähroboter |
Al-Ko Robolinho 500 W |
Bosch Indego S+ 400 |
Husqvarna Automower 315X |
Stihl iMow RMI 422 |
Technische Daten |
||||
Marktpreis*/UVP |
766 Euro/899 Euro |
795 Euro/1099 Euro |
1839 Euro/2399 Euro |
769 Euro/999 Euro |
Gewicht |
8,75 kg |
7,6 kg |
10 kg |
9 kg |
Lautstärke |
60 dB |
63 dB |
60 dB |
62 dB |
Schnittbreite/Anzahl Messer |
20 cm/4 |
19 cm/3 |
22 cm/3 |
20 cm/1 |
Akkukapazität |
2,25 Ah |
2, 25 Ah |
2 Ah |
4,5 Ah |
Akkulaufzeit/Ladezeit |
60 min/45 min |
45 min/45 min |
70 min/60 min |
60 min/90 min |
empfohlene Fläche |
500 m² |
400 m² |
1600 m² |
800 m² |
max. Steigung |
45% |
27% |
40% |
35% |
Umgang mit dichtem Rasen |
Geschwindigkeitsreduzierung |
Geschwindigkeitsreduzierung |
Spriralschnitt |
Geschwindigkeitsreduzierung |
min./max. Schnitthöhe/Anzahl Stufen |
2,5 cm/5,5 cm/7 |
3 cm/5 cm/3 |
2 cm/6 cm/stufenlos |
2 cm/6 cm/stufenlos |
Codesperre/Zeitprogramm/Nebenzonen |
ja/ja/ja |
ja/ja/ja |
ja/ja/ja |
ja/ja/ja |
Spurversatz |
nein |
nein |
ja |
ja |
Austattung & Zubehör |
|
|
|
|
*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Autor: Florian Pötzsch
Bildquelle:
- Test_Maehroboter_Galerie01: © Auerbach Verlag
- Test_Maehroboter_Galerie03: © Auerbach Verlag
- Test_Maehroboter_Galerie02: © Auerbach Verlag
- Al-Ko Robolinho 500 E: © Al-Ko
- Bosch Indego S 400: © Bosch
- Husqvarna Automower 315X: © Husqvarna
- Stihl iMow RMI 422: © Stihl
- Test_Maehroboter_Startbild: © Auerbach Verlag