Staubsaugroboter sind nützliche kleine Helfer, die vollautomatisch unsere Böden von Staub und Krümeln befreien. Sie suchen sich selbständig ihren Weg durch die Wohnung und nehmen uns so lästige Hausarbeit ab. Neun Modelle mit und ohne Wischfunktion haben sich unserem Test gestellt. Lesen Sie mehr in unserem Saugroboter Test 2020.
Die Testgeräte im Saugroboter Test 2020
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Staubsaugroboter-Tests. Jetzt auch als E-Paper!
Staubsaugen ist für viele eine der Aufgaben im Haushalt, die als lästig und anstrengend empfunden werden. Besonders im hektischen Alltag fehlt oft die Zeit dafür. Der Grundstein für die Erfindung des Saugroboters wurde bereits vor über 100 Jahren gelegt. Schon damals träumten Hausfrauen von einem Gerät, das ihnen den Alltag vereinfacht und mehr Zeit für andere Dinge schenkt. Somit erfand der Brite Tony Sale 1949 „George“, den Urvater des heutigen Staubsaugroboters, der bereits damals einfache Befehle empfangen, laufen und staubsaugen konnte. Inzwischen haben die heutigen Saugroboter hinsichtlich Größe und Leistungsfähigkeit kaum noch etwas mit dem ursprünglichen Modell gemein. Sie erkennen Treppen und Hindernisse sowie verschiedene Bodenarten und saugen so lange, bis auch der letzte Krümel verschwunden ist.
Saugroboter von günstig bis teuer
Der Anschaffungspreis eines Staubsaugroboters ist für gewöhnlich etwas höher als der eines herkömmlichen Staubsaugers. Bei unseren Testmodellen ist von günstig bis hochpreisig alles dabei. Der Eta Fido beispielsweise ist bereits ab 168 Euro zu haben. Auch Medion bietet seinen Saugroboter bereits ab 198 Euro an. Teurer sind die Modelle von Vorwerk mit 849 Euro oder iRobot für 1 500 Euro, sie sind dafür wahre High-Tech-Wunder und arbeiten mit hoher Leistung und langen Akkulaufzeiten. Aber auch mittelpreisige Modelle können gute Arbeit leisten, wie wir später im Test sehen werden.
Die optischen Unterschiede bei Staubsaugrobotern
Unsere Testmodelle gibt es in runder oder in D-Form. Die spezielle Bauweise der D-Form, eine Kombination aus rund und eckig, macht sie zum Experten für die Eckenreinigung. Wird eine Ecke erkannt, drehen sie sich mit der eckigen Seite, an der sich eine kleine Bürste befindet, gezielt um und saugen den Dreck vollständig ein. Die sehr flache Bauweise von maximal 10 Zentimetern Höhe ermöglicht es unseren Testgeräten, unter Möbel wie Betten oder Sofas zu fahren und selbst schwer zugängliche Stellen zu reinigen. Im Inneren der Saugroboter sind die Staubbehälter angebracht, die sich entweder mit einem Druck auf den Deckel oder durch Herunterdrücken eines Schalters einfach entnehmen und leeren lassen. Die Sensoren zur Hinderniserkennung befinden sich rund um das Gerät oder zusätzlich direkt auf dem Gerät. Die Ladekontakte mit den Absturzsensoren sowie die Reinigungsbürsten sind unterhalb des Roboters zu finden.
Die Staubsaugroboter von Medion, Eta Fido und Raggio sowie Ecovacs sind mit jeweils zwei Seitenbürsten ausgestattet, alle anderen mit nur einer, was das Reinigungsergebnis jedoch nicht beeinflusst. Modelle mit einer Bürste drehen sich mehr, um alle schmutzigen Stellen zu erreichen. Bosch verzichtet komplett auf die seitlich herausragenden Bürsten, sondern setzt stattdessen auf UltraPower- und HighPower-Bürstenrollen für eine gründliche Reinigung. Auch bei den Modellen von Medion, Eufy, Eta, Ecovacs und Vorwerk ist eine Rundbürste angebracht, die für bessere Reinigungsergebnisse sorgen soll. Der Nachteil hier: es setzen sich Haare fest, die sich nur schwer entfernen lassen. Der iRobot verfügt über eine Rundbürste aus Gummiprofilen anstatt der üblichen Borsten. Sie verfilzt nicht. Bis auf das Modell von Medion und den Eta Fido lassen sich alle Geräte per App steuern. Die Saugroboter erstellen selbständig Karten der gesamten Wohnung.
Saugroboterfreundliche Umgebung schaffen
Wir schicken unsere Testgeräte auf einen Parcours, bei dem sie grobe und feinere Partikel und Staub aufnehmen sowie Hindernissen ausweichen müssen. Zunächst geht es an die Vorbereitung. Kabel müssen aus dem Weg geräumt, Vorhänge höher gehängt und Stühle hochgestellt werden – so empfehlen es die meisten Hersteller in ihrer Bedienungsanleitung. Da die Akkus der meisten Saugroboter im Auslieferungszustand nicht vollständig aufgeladen sind, heißt es zunächst warten. Der Bosch ist bereits nach 70 Minuten einsetzbar, Vorwerk nach 105 und der iRobot nach knapp zwei Stunden. Am längsten warten wir auf Ecovacs und den Eta Fido. Sie benötigen 360 beziehungsweise 340 Minuten. Die Ladezeiten der übrigen Geräte bewegen sich zwischen 220 und 295 Minuten. Die Installation der zugehörigen Apps funktioniert schnell, Updates müssen heruntergeladen werden und die Roboter sind startbereit.
Der Härtetest für die Saugroboter
Nachdem die Geräte den Raum gescannt haben, ziehen sie ihre Bahnen. Der Eta Raggio schleudert mit der Seitenbürste die ausgelegten Reiskörner herum und zwar auch auf Bahnen, die bereits abgefahren wurden. Sie werden nicht mehr aufgesaugt. Dasselbe passiert bei Medion, Ecovacs, Eta Fido und Sichler. Das Kaffeepulver wird von allen Robotern rückstandlos aufgenommen. Probleme gibt es bei der Hinderniserkennung. Eta Raggio, Fido und Sichler stoßen Möbel gleich mehrfach unsanft und mit einem ordentlichen Knall an, leichtere Hindernisse wie der kleine Couchtisch werden einfach weggeschoben. Die Treppenerkennung hingegen lässt keinen der Staubsaugroboter im Stich. Einen Läufer sollte man den meisten Saugrobotern nicht in den Weg legen. Das Gerät von Bosch gibt sogar nach kurzer Zeit auf und zeigt einen Fehler an. Einzig der iRobot schafft es nach einigen Anläufen, über die kleine Kante von weniger als einem Zentimeter hinwegzuklettern, und saugt zuverlässig alle Reiskörner auf.
Die Eckenreinigung gelingt am besten mit Vorwerk, Bosch und iRobot. Weniger gut kann dies der Sichler bewerkstelligen. Er fährt die Ecken gezielt an, bremst kurz vorher ab und spart sie um einige Zentimeter scheinbar gezielt aus. Aber auch bei den runden Modelle klappt dies nicht immer so gut wie von den Herstellern versprochen. Sie kommen zwar in die Ecken, können diese aber nicht vollständig reinigen, da die Seitenbürsten oft nicht lang genug sind. Eine Stunde benötigt Medion für die Reinigung eines 20 Quadratmeter großen Raumes, wesentlich schneller sind die Geräte von Vorwerk und Bosch mit knapp 20 Minuten. Alle anderen Testkandidaten reinigen den Raum in rund 35 Minuten.
Staubsaugroboter mit Wischfunktion
Eine Besonderheit ist die Wischfunktion der Geräte von Eta, Medion, Ecovacs und Sichler. An der Unterseite der Roboter werden zusätzlich Microfasertücher angebracht, teilweise gelangt über einen integrierten Wasserbehälter Reinigungswasser auf den Boden. So nützlich diese Funktion auch sein mag, so enttäuschend ist das Ergebnis bei den meisten Testgeräten. Der Boden wird nur oberflächlich feucht, hartnäckige Flecken entfernt nur der Sichler.
Saugroboter mit Ladestation
Nach getaner Arbeit kehren alle Saugroboter selbständig zur Ladestation zurück – bis auf den Bosch, er muss hingetragen werden. Der Staubbehälter samt Inhalt kann nun entnommen, entleert und ausgewischt werden. Der iRobot macht dies vollautomatisch und saugt den Schmutz aus dem Auffangbehälter in einen Staubsaugerbeutel in der Absaugstation, mit viel Lärm, aber hygienisch und unkompliziert. Ist der Beutel voll, wird er verschlossen und kann entsorgt werden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Saugroboter-Tests. Jetzt auch als E-Paper!
Autorin: Eszter Fenyöházi
Hier geht es zu unserem Saugroboter-Test 2019.