Garage, Keller, Werkbank: Welche Bodenbeschichtung hält wirklich dicht?

Fußboden Estrich Garage
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Hitze von Autoreifen, Feuchtigkeit aus nassen Kartons und Chemikalien aus der Hobbywerkstatt – der Boden in Garage und Keller muss mehr aushalten als viele Wohnräume. Trotzdem wird er beim Renovieren oft stiefmütterlich behandelt.

Schon nach einem Winter platzen Beschichtungen ab, entstehen hässliche Flecken oder die Fläche wird rutschig. Doch wie gelingt ein robuster, pflegeleichter Untergrund, ohne die ganze Fläche aufzustemmen? Welche Materialien halten tatsächlich dicht? Und welche Systeme lohnen sich auch für Heimwerker?

Alltagstests offenbaren Schwachstellen der meisten Anstriche

Wer schon einmal mit klassischer Betonfarbe gearbeitet hat, kennt das Problem: Anfangs sieht alles gut aus, doch nach wenigen Wochen zeigen sich erste Abnutzungen. Streifen vom Fahrradständer, Gummispuren vom Auto, feine Risse durch Temperaturwechsel – optisch ist der Schaden das eine, funktional jedoch das größere Problem. Eindringende Feuchtigkeit macht die Fläche langfristig porös, die Reinigung wird mühsam, und die Haftung für Werkbänke oder Regale leidet spürbar.

Viele handelsübliche Bodenfarben scheitern an drei Kriterien: Abriebfestigkeit, Feuchteresistenz und chemischer Beständigkeit. Besonders bei Flächen, auf denen geschraubt, gelagert oder gefahren wird, braucht es ein Material, das nicht nur haftet, sondern versiegelt. In diesem Zusammenhang gewinnt ein robuster Werkstoff zunehmend an Bedeutung: das sogenannte Epoxidharz. Es überzeugt durch eine nahezu porenfreie Oberfläche, enorme Haftkraft und hohe Belastbarkeit – sowohl thermisch als auch mechanisch. Besonders als Zwei-Komponenten-System lässt es sich für Garagen, Kellerräume oder Werkstattbereiche exakt dosieren und exakt verarbeiten.

Mechanische Belastung bleibt die größte Herausforderung

Ein Garagenboden ist täglich wechselnden Kräften ausgesetzt. Fahrzeuge bringen punktuelle Drucklast, Bremsen hinterlassen Hitzeeinträge, Stellzeiten erzeugen Abriebstellen. Ähnliches gilt für Werkbänke oder Regale im Keller, die über Jahrzehnte an Ort und Stelle stehen. Wer hier falsch beschichtet, riskiert frühzeitige Abplatzungen oder ungleichmäßigen Glanzverlust.

Die mechanische Belastung lässt sich nicht vermeiden, aber gezielt abfedern. Hochgefüllte Beschichtungen mit Quarzsand, zusätzliche Versiegelungsschichten oder elastische Grundierungen helfen, die Energie umzuleiten. Besonders effektiv zeigt sich das in Produkttests mit simuliertem Reifenabrieb, wie sie beispielsweise im Labor von Haus & Garten Test durchgeführt wurden. Bereits nach 200 Belastungszyklen mit 90 Grad Reibung wiesen einfache Acryllösungen sichtbare Strukturverluste auf. Hochwertige Harzsysteme hielten bis zu 800 Zyklen ohne erkennbare Schäden stand.

Feuchtigkeit von unten zerstört viele Beläge im Stillen

Nicht jede Nässe kommt von oben. In Altbauten oder schlecht abgedichteten Kellern steigt Feuchtigkeit oft kapillar aus dem Untergrund nach oben. Diese sogenannte Rückfeuchte ist besonders tückisch: Sie zeigt sich erst spät, lässt Farben abblättern und erzeugt dunkle Ränder unter Schränken oder Regalen. Klassische Dispersionsfarben sind hier chancenlos. Sie versiegeln die Oberfläche, wirken aber wie eine Folie – was darunter passiert, bleibt lange unbemerkt.

Eine gute Bodenbeschichtung muss deshalb diffusionsoffen oder rückfeuchtestabil sein. Epoxidharze bieten in ihrer zweikomponentigen Struktur genau diesen Vorteil: Sie sind hart, aber nicht spröde, versiegeln ohne abzuschließen und widerstehen auch anhaltender Feuchte. Besonders in Waschräumen, Heizkellern oder Souterrainflächen zeigt sich dieser Effekt. Wer dort mit Bitumen oder einfachen Kunstharzanstrichen arbeitet, muss oft nach wenigen Jahren erneut beginnen.

Chemikalienresistenz wird häufig unterschätzt

Garagenböden kommen regelmäßig in Kontakt mit Substanzen, die für herkömmliche Farben problematisch sind. Öl, Benzin, Bremsflüssigkeit, Reinigungsmittel – sie alle greifen die Oberflächenstruktur an. In Werkstätten oder Lagerräumen gesellen sich Lacke, Lösungsmittel oder streusalzbeladene Schneemassen hinzu. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Während einfache Kunstharz- oder Acrylbeschichtungen oft weich werden oder sich verfärben, halten hochwertige Systeme auch langem Kontakt stand.Der Unterschied liegt im molekularen Aufbau. Epoxidharze vernetzen sich nach dem Anmischen irreversibel. Das Resultat ist eine dichte, chemisch stabile Schicht, die selbst aggressiven Flüssigkeiten trotzt. In einer Untersuchung der Materialprüfanstalt Darmstadt aus dem Jahr 2023 zeigte sich: Nur 2K-Epoxidharz-Böden wiesen nach 72 Stunden Benzinlagerung keinerlei Verfärbungen oder Haftkraftverlust auf. Andere Systeme zeigten schon nach sechs Stunden erste Beeinträchtigungen.

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Bildquelle:

  • Fussboden Estrich: © Doralin/stock.adobe.com