Leuchtstoffröhren ab September verboten – Das sind die Alternativen

Leuchtstoffröhre
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Ab September sind T8 und T5 Leuchtstoffröhren verboten. Sie hängen millionenfach in Kellern, Büros, Garagen, Badezimmern und Geschäften. Was hinter dem Aus steckt, welche Alternativen es gibt und was Verbraucher beachten sollten, erklärt der Diplom-Elektrotechniker Gerd Allert von Müller-Licht.

Was sind Leuchtstofflampen?

Leuchtstofflampen erzeugen Licht durch Gasentladung. Sie waren unter anderem beliebt wegen ihrer Lichtausbeute; im Vergleich zu modernen Leuchtmitteln schneiden sie aber heute mit 15000 Stunden Lebensdauer und ca. 80 Lumen pro Watt nicht mehr gut ab und gelten als ineffizient. Außerdem enthalten sie Quecksilber. Dieser Stoff ist zwar seit Jahren verboten, für die T5 und T8 Leuchtstoffröhren galten jedoch Ausnahmeregelungen.

Woran erkennt man eine Leuchtstofflampe?

Lineare Leuchtstoffröhren sind stabförmig. Das T steht für Tube, den englischen Begriff für Röhre. Auf den Lampen finden sich Angaben zum Durchmesser. Bei T5 Leuchtstoffröhren beträgt er etwa 15 und bei T8 Leuchtstoffröhren ca. 25 Millimeter. Da ähnliche Kennungen auch auf LED-Röhren sind, erkennt man Leuchtstoffröhren am einfachsten an ihrem typischen anfänglichen Flackern. Sie benötigen nämlich eine Vorlaufzeit. Bei LED-Röhren steht die Leuchtkraft hingegen sofort zur Verfügung. Leuchtstofflampen sind auch daran zu erkennen, dass sie einen Starter bzw. ein Vorschaltgerät benötigen.

Ab wann gilt das Verbot?

Aufgrund einer Änderung der RoHS-Richtlinie werden ab 25. August 2023 unter anderem T8 und T5 Leuchtstoffröhren aus dem Verkehr gezogen. Die RoHS-Richtlinie (Restriction of certain Hazardous Substances) 2011/65/EU regelt die Verwendung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten und gilt für alle Mitgliedstaaten der EU. 

Warum werden Leuchtstoffröhren verboten?

Der Hauptgrund ist das enthaltende Quecksilber, ein für Menschen hochgiftiges Schwermetall. Da es nicht abbaubar ist, reichert es sich in der Umwelt und im Körper an, wo es das zentrale Nervensystem schädigen kann.

Müssen bestehende Lampen ausgetauscht werden?

Bereits installierte Lampen müssen nicht ausgetauscht werden und können weiterbenutzt werden. Außerdem darf der Handel bestehende Restbestände noch verkaufen. Vor dem Hintergrund, dass Leuchtstoffröhren mit konventionellen Vorschaltgeräten als ‚Stromfesser‘ gelten, lohnt sich aber eventuell ein schneller Austausch.

Was muss beim Austausch beachtet werden?

Leuchtstoffröhren gelten aufgrund ihres Quecksilbergehalts als Sondermüll. Deshalb dürfen sie nicht im Hausmüll oder Altglascontainer entsorgt werden. Stattdessen müssen sie bei Sondermüll-Sammelstellen bzw. kommunalen Wertstoffhöfen abgegeben werden. Auch viele Einzelhändler bieten eine kostenlose Rücknahme an.

Welche Alternativen für Leuchtstoffröhren gibt es?

Leuchtstoffröhren werden durch energiesparsamere LED-Tubes ersetzt, die mit hoher Lichtleistung, geringem Energieverbrauch und langer Lebensdauer punkten. Hier ist bereits ein breites Sortiment im on- und offline Handel verfügbar.

Können Leuchtstoffröhren einfach durch LED-Röhren ausgetauscht werden?

Beim Austausch sollte auf den Typ der alten Technologie geachtet werden, da es jeweils passende LED-Varianten gibt. Da die Technik eine andere ist, muss in manchen Fällen die Verkabelung ausgetauscht werden. Teilweise ist es auch möglich, einfach die Röhre auszutauschen und einen Blindstarter einzusetzen. Das alte Vorschaltgerät verbleibt dann im Stromkreis ohne weitere Auswirkungen. Da konventionelle Vorschaltgeräte bis zu dreimal mehr Energie konsumieren, als die LED-Röhre selbst, empfiehlt sich die komplette Umstellung auf LED.

Es gibt neue LED-Tubes zum Preis ab 12,99 Euro in zwei Längen: 120 cm mit 2500 Lumen und 150 cm mit 3500 Lumen. Aufgrund ihrer Helligkeit und homogenen Ausleuchtung sind die Leuchten ideal für Garagen, Keller und Werkräume. Dank ihrer hohen Energieeffizienzklasse C (Spektrum A bis G) sparen sie gegenüber einer Leuchtstofflampe jährlich bis zu 50 Prozent Energie durch den geringen Energieverbrauch (160 Lumen pro Watt).

Bildquelle:

  • Leuchtstoffroehre Notausgang: Müller-Licht