Mehr finanzieller Spielraum durch einen Teilverkauf der Immobilie

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In Rente zu gehen, bedeutet für viele erst einmal eine Erleichterung: Endlich ist man raus aus dem 9-5-Hamsterrad und hat Zeit für sich, seine Interessen und Hobbys.

Doch für viele bedeutet die Rente auch finanzielle Einschnitte, weil nicht mehr das volle Gehalt zum Leben zur Verfügung steht. Was also tun, wenn der Lebensstandard gehalten werden soll, das Kapital aber vorwiegend in der eigenen Immobilie steckt? Eine Möglichkeit: der Teilverkauf der Immobilie.

Was man unter einem Teilverkauf versteht, für wen er sich eignet und mit welchen Vor- und Nachteilen er verbunden ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Was versteht man unter einem Teilverkauf?

Das Wichtigste zuerst: Bei einem Teilverkauf des Hauses oder der Eigentumswohnung können Sie weiterhin in der Immobilie wohnen bleiben, sie nutzen und bei Bedarf sogar vermieten. Zudem ziehen keine Mitbewohner ein, denn Sie verkaufen einen Teil der Immobilie an einen sogenannten stillen Miteigentümer, dem Teilkäufer. Abschließend erhalten Sie Ihre Wunschauszahlung für den Immobilien-Teilverkauf, mit der Sie sich Ihre Wünsche im Alter erfüllen können.

Für den Teilverkäufer entstehen monatliche Kosten: Er muss für die Nichtnutzung des veräußerten Immobilienteils ein geringes Nutzungsentgelt an den Teilkäufer zahlen. Zudem ist er für die Instandhaltung der Immobilie verantwortlich und trägt auch diese Kosten. 

Mit welchen Summen kann man bei einem Teilverkauf rechnen?

Wie ein Teilverkauf genau abläuft und mit welcher Auszahlungssumme Sie rechnen können, lässt sich anhand eines Beispiels verdeutlichen:

Angenommen, Ihre Immobilie hat einen Marktwert von 500.000 Euro und Sie möchten aus dem Teilverkauf eine Summe von 100.000 Euro erziehen. Dafür müssten Sie 20 Prozent Ihrer Immobilie an den Teilkäufer veräußern.

Für wen eignet sich ein Teilverkauf?

Der Teilverkauf einer Immobilie eignet sich vor allem für Eigentümer in folgenden Situationen: 

  • Das Haus oder die Eigentumswohnung hat einen Marktwert von mindestens 200.000 Euro. 
  • Die gewünschte Auszahlungssumme liegt bei mindestens 100.000 Euro für maximal 50 Prozent der Immobilie. 
  • Der Immobilieneigentümer ist 55 Jahre oder älter.
  • Der Eigentümer möchte mehr von seinem Kapital zur freien Verfügung haben, ohne aus dem Zuhause ausziehen zu müssen

Das Modell des Immobilen-Teilverkaufs ist für Menschen ab 55 Jahre deshalb so interessant, weil es in diesem Alter häufig schwer ist, ein Darlehen bei einer Bank zu erhalten. Benötigt man also Kapital, um beispielsweise den Lebensabend zu genießen, das Haus barrierefrei umzugestalten oder auf Reisen zu gehen, kann ein Teilverkauf sinnvoll sein. 

Übrigens: Es besteht auch die Möglichkeit, die Immobilie zurückzukaufen oder durch den Teilkäufer vollständig zu veräußern. Zudem erhalten die Erben des Teilverkäufers ein Erstankaufsrecht auf den verkauften Anteil. So kann die Option offengehalten werden, die Immobilie ganz zu verkaufen oder an die Liebsten zu vererben.

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus dem Teilverkauf einer Immobilie?

Die Idee, einen Teil der eigenen Immobilie zu verkaufen und damit finanzielle Flexibilität im Alter zu erzielen, klingt vielversprechend – vor allem für Menschen, die ihr Leben lang für die Finanzierung des Eigenheims gearbeitet haben und ein Großteil des Kapitals darin gebunden ist. 

Dennoch darf man auch die Nachteile nicht außer Acht lassen. Im Folgenden stellen wir die Vor- und Nachteile eines Immobilien-Teilverkaufs gegenüber. 

Vorteile

  • Die gewünschte Auszahlungssumme ist zeitnah verfügbar: Die Schätzung des Immobilienwerts und die notarielle Beurkundung dauern in der Regel nur einige Wochen. Danach wird die Wunschauszahlung auf das Konto des Teilverkäufers überwiesen.
  • Der Marktwert der Immobilie wird von einem unabhängigen und zertifizierten Gutachter ermittelt. Einige Teilkäufer übernehmen dabei sogar einen Großteil der Kosten, die im Rahmen des Teilverkaufs anfallen.
  • Der Teilverkäufer bleibt in den eigenen vier Wänden wohnen und erhält ein Nießbrauchrecht für die Immobilie im Grundbuch. Dadurch kann er die Immobilie weiter nutzen und bei Bedarf sogar vermieten.
  • Entwickelt sich der Wert der Immobilie positiv, profitiert der Teilverkäufer anteilig von künftigen Wertsteigerungen.  

Nachteile

  • Der Teilverkäufer muss ein geringes monatliches Nutzungsentgelt an den Teilkäufer zahlen.
  • Anders als bei einem klassischen Mietverhältnis ist der Teilverkäufer weiterhin für die Instandhaltung der Immobilie verantwortlich und trägt die Kosten allein. 

Fazit

Ein Immobilien-Teilverkauf kann vor allem für Menschen Sinn ergeben, die im Rentenalter einen Großteil ihres Vermögens in der eigenen Immobilie gebunden haben. Mit diesem Modell ist es möglich, schnell und einfach einen Teil des Immobilienkapitals herauszulösen und dabei weiter Zuhause wohnen zu bleiben. Mit der Auszahlungssumme aus dem Teilverkauf lassen sich langersehnte Wünsche erfüllen und den Ruhestand genießen. 

Bildquelle:

  • Haus Taschenrechner Immobilie: Alexander Stein auf Pixabay