Zu viel sitzen ist ungesund. Doch was machen, wenn man zum Beispiel im Homeoffice am Computer arbeiten muss und sich dadurch wenig bewegt? Eine geniale Idee sind höhenverstellbare Tische, die je nach Situation das Arbeiten im Sitzen oder Stehen erlauben. Mittlerweile sind solche Tische sogar bezahlbar geworden. Lesen Sie mehr in unserem höhenverstellbare Schreibtische Test 2023.
Die Testgeräte im höhenverstellbare Schreibtische Test 2023
Höhenverstellbare Schreibtische: | |
Ergolutions Primus | |
Sport Plus SP-AT-500 | |
StandXT Pro | |
Xantron EDS-07 | |
Boho Office Basic Line |
Im Test haben wir fünf höhenverstellbare Tische für unterschiedliche Anforderungen bezüglich der Größe der Tischplatte und der maximalen Belastbarkeit. Dabei unterscheiden sich die einzelnen Modelle nur sehr gering in ihrer Ausstattung, sodass man sich beim Kauf ruhig auch auf den eigenen Geschmack und auf die kleinen Details verlassen kann.
Wie funktionieren höhenverstellbare Schreibtische?
Alle getesteten Tische verfügen über einen Dreifach-Teleskopauszug. Das bedeutet: In der minimalen Arbeitshöhe sieht man auf jeder Seite nur ein ganz normales Tischbein – entweder in einer rechteckigen oder auch quadratischen Form. Fährt man den Tisch nach oben, kommen wie bei der Matroschka von Innen im Durchmesser etwas kleinere Beine zum Vorschein, die das ganze Gestell und damit auch die Tischplatte nach oben bewegen.
Ganz oben sind es dann drei Tischbeinelemente, die man im heruntergefahrenen Zustand vorher nicht gesehen hat. Gesteuert wird das Ganze über zwei Elektromotoren, die sich in den Tischbeinen verbergen und welche über Kabel mit der Steuerbox verbunden sind.
Diese befindet sich unter der Tischplatte je nach Modell mehr oder weniger verborgen in der Konstruktion. Gut gelöst: Alle Verbindungen zu den Motoren und auch dem Bedienpanel werden über Stecker und Buchsen hergestellt. Ein mühsames Anklemmen bleibt dem Anwender also beim Aufbau erspart.
Ein einfacher Aufbau als praktischer Zusatz
Apropos: Der Aufbau gestaltet sich je nach Modell sehr einfach oder auch etwas aufwendiger. Hier kommt es im Prinzip auf zwei Konstellationen an: Die möglichst gute Beschreibung und Beschriftung der einzelnen Teile und die Komplexität des Zusammenbaus generell.
Man kann Zweiteres häufig schon am Karton erkennen: Wird der Tisch in nur einem Karton angeliefert, ist der Aufbau etwas aufwendiger, weil alle Teile manuell zusammengeschraubt werden müssen. Kommt der Tisch aber in zwei Kartons, sind die Teleskopkonstruktion und die unteren Tischbeine bereits vormontiert. Das erleichtert die Arbeit etwas.
Ebenfalls für Erleichterung sorgt eine Nummerierung der einzelnen Teile. So liefert Boho Office seinen Tisch nicht nur wie eben beschrieben bereits vormontiert, sondern hat den Beutel mit Schrauben und kleinen Einzelteilen mit Nummern versehen. So lassen sich die Teile deutlich einfacher zuordnen und erleichtern den Aufbau enorm. Selbstverständlich spielt hier auch eine gute Bedienungsanleitung mit möglichst vielen Bildern und Zeichnungen eine Rolle.
Benötigtes Werkzeug
Neben einem Innensechskant, der mitgeliefert wird, ist noch ein Kreuzschlitzschraubendreher oder Akkuschrauber erforderlich. Alle Teile werden mit den passenden Schrauben miteinander verschraubt. Je nach Tischplatte – die in der Regel nicht im Lieferumfang enthalten ist oder extra geordert werden muss – sollten dort die Löcher für eine einfachere Montage der Holzschrauben vorgebohrt werden.
Das bei jedem Tisch vorhandene Bedienpanel wird ebenfalls von unten an die Tischkante geschraubt. Ob die Steuerung nun rechts, links oder im Einzelfall sogar Mittig platziert wird, bleibt den Nutzenden letztlich selber überlassen. Je nach Geschick und Stand der Vormontage sollte man für den Aufbau zwischen 20 und 40 Minuten einplanen, wobei der Aufbau selbst problemlos alleine zu bewältigen ist. Lediglich beim Montieren der Tischplatte und dem Aufrichten des höhenverstellbaren Schreibtisches sollte dann eine zweite Person hinzugezogen werden. Insgesamt ist der Aufbau bei allen Tischen relativ einfach und problemlos zu bewältigen.
Inbetriebnahme der höhenverstellbaren Schreibtische
Sind alle Teile montiert und die Kabel verlegt, kann der Tisch an eine Steckdose angeschlossen und in Betrieb genommen werden. Die grundsätzliche Bedienung ist bei allen Tischen gleich, nur im Detail unterscheiden sich einige Funktionen. Beispiel Boho Office: Hier kann man drei gewünschte Höhen speichern und über die drei Memorytasten wieder aufrufen.
Drückt man die Taste, so fährt der Tisch an die gewünschte Position. Allerdings muss man hier die Taste die ganze Zeit gedrückt halten, was etwas mühsam ist. Alle anderen Tische fahren auf Knopfdruck automatisch an die entsprechende Position.
Erst ein Blick in die Anleitung klärt auf: Man kann diesen Modus auch beim Basic Line von Boho Office in den Einstellungen von manuell auf automatisch stellen, sodass dann auch hier die Fahrt auf Knopfdruck erfolgt. Auch die Empfindlichkeit bei der Kollisionserkennung lässt sich bei einigen Tischen regeln.
Schreibtische mit integrierter Hinderniserkennung
Ein Sensor in den höhenverstellbaren Tischen soll erkennen, wenn sich ein Hindernis im Fahrbereich befindet. Das kann zum Beispiel ein versehentlich unter den Tisch geschobener Bürostuhl sein. Im Idealfall sollte der Tisch ein solches Hindernis gleich erkennen und die Fahrt unmittelbar stoppen.
In der Praxis fahren die Tische in so einem Fall dann sogar wieder ein kleines Stück hoch, sodass der im Beispiel genannte Stuhl entfernt werden kann. Positiv: Die Erkennung funktioniert bei allen Tischen, allerdings mit kleinen Unterschieden. Der Sport Plus und auch der StandXT sind hier am besten und stoppten unmittelbar.
Im Gegensatz dazu stellt sich der Basic Line von Boho Office im Test schon in eine leichte Schieflage, bevor er stoppt. Eventuell auf dem Tisch befindliche Gegenstände könnten hier also schon herunterfallen. Das kann beispielsweise bei einem Notebook sehr teuer werden. Zur Ehrenrettung: Die Empfindlichkeit lässt sich im Menü noch feinjustieren. Warum der Tisch aber nicht mit der höchsten Empfindlichkeit ausgeliefert wird, ist rätselhaft.
Eine einfache Bedienung der Schreibtische
Wie schon erwähnt, lassen sich alle Tische über ein Bedienteil steuern. Allen gemein sind drei Speicherstände für häufig verwendete Höhen. Auch die Programmierung der Speicher ist überall gleich einfach. Die Bedienteile selbst verfügen stets über eine Anzeige, die im Normalbetrieb die aktuelle Höhe oder eventuell auftretende Fehler anzeigt.
Beispielsweise tritt bei häufiger Nutzung – wie bei den oft wiederholten Fahrten in unserem Test – eine Überhitzung auf, die dann mit „HOT“ signalisiert wird. Auch gehen die Tische nach einigen Minuten in einen Stand-by, der auch die Steuerung weitgehend deaktiviert (Anzeige „…“). Hier muss man dem Handbuch entnehmen, wie sich der Tisch dann wieder aufwecken lässt.
In unserem Fall über einen längeren Druck der „M“-Taste. Apropos Tasten: Einige Modell kommen mit modernem Touchdisplay (Boho Office, Ergolutions), andere „nur“ mit normalen Drucktasten (StandXT, Xantron, Sport Plus). Für welche Bedienart man sich entscheidet ist dabei Geschmackssache – manche mögen die moderne Touchsteuerung, andere wollen lieber einen spürbaren Druckpunkt.
Übrigens: Die Modelle von Ergolutions und Xantron verfügen zusätzlich über einen programmierbaren Timer, der den Wechsel zwischen Sitzen und Stehen signalisiert. Ob man so eine Erinnerung in der Praxis wirklich braucht, kann man ja selbst entscheiden.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres höhenverstellbare Schreibtische-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Ökologie: Die Verpackung wird unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
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