Wohl jeder wünscht sich schöne, gesunde Zähne. Von klein auf lernen wir, wie wichtig eine gute Mundhygiene ist. Mit dem klassischen Zähneputzen ist es nicht getan. Für die Reinigung der Zahnzwischenräume benutzen viele eine Interdentalbürste. Wir bewerten sechs Modelle (ISO-Größe 0) nach unserem Kriterienkatalog. Lesen Sie mehr in unserem Interdentalbürsten Test 2023.
Die Testgeräte im Interdentalbürsten Test 2023
Für viele gehört das kleine, aber wirkungsvolle Hilfsmittel zur täglichen Zahnpflegeroutine: die Interdentalbürste. Es handelt sich dabei um eine Minizahnbürste bestehend aus einem Griff mit einem feinen Draht voll kleiner Borsten. Diese sind so angeordnet, dass der Kopf entweder eher einer Walze oder einem Tannenbaum ähnelt.
Sie ist speziell dafür gedacht, die meist sehr schmalen Zahnzwischenräume zu reinigen. Bereits ein kritischer Blick in den Spiegel verrät es meist: In den Lücken zwischen den Zähnen setzen sich besonders gern Essensreste fest.
Allein mit herkömmlichen Zahnbürsten sind sie nur schwer zu erreichen. Interdentalbürsten haben einen flexiblen Draht, mit dem sie einfach in die Zwischenräume gesteckt werden. Im Idealfall verschwinden durch gezielte Putzbewegungen Krümelchen und sonstige Zahnbeläge. Das sieht nicht nur sauber aus, sondern soll Zahnfleischentzündungen und Karies vermeiden. Da die Modelle klein und biegsam sind, werden sie gern zum Säubern von Zahnspangen/Brackets, Brücken und Implantaten benutzt.
Die Bürsten sind in verschiedenen genormten Größen erhältlich. Schließlich können Zahnzwischenräume unterschiedlich breit sein. Viele Hersteller bieten mehrere dieser ISO-Größen an, haben Drahtstärken mit einen Durchmesser von 0,4 bis zu 1 Millimeter (mm) im Angebot. Manche Firmen (wie Sunstar) geben neben der ISO-Nummer nicht die Drahtstärke, sondern die Größe des Zahnzwischenraums an. In unserem Test haben wir sechs sehr feine Bürsten für kleine Zwischenräume getestet.
Sie tragen die ISO-Größenangabe 0, haben eine Drahtstärke von 0,4 mm und sind überwiegend pink oder pink markiert. Eine eindeutige farbliche Zuordnung erleichtert nicht nur den Einkauf. Sie ist besonders für alle hilfreich, die mehrere Größen für verschiedene Zahnzwischenräume benutzen. Für die Testung haben wir Versuchspersonen ausgewählt, die eine ISO-0-Bürste von ihrem Zahnarzt empfohlen bekommen haben oder eine solche bereits regelmäßig benutzen. Damit sind gute Voraussetzungen für saubere Ergebnisse ohne Zahnfleischbluten gegeben.
Pappe oder Plastik bei Interdentalbürsten?
Schon vor dem Auspacken wird deutlich, dass sich unsere Auswahl bezüglich der Nachhaltigkeit unterscheidet. Drei Hersteller setzen auf Verpackungen aus Pappe, teilweise mit hohem Recyclinganteil. Praktischerweise sind diese wiederverschließbar und somit dafür geeignet, die noch nicht benutzten Bürsten aufzubewahren. Auch die verwendeten Materialien unterscheiden sich. Bei den Griffen reicht die Spanne von herkömmlichen Kunststoff bis hin zu Birkenholz.
Einige Hersteller verzichten zudem darauf, für jede Bürste einen Deckel mitzuliefern. Die Kappe wird mehrfach verwendet. Das vermeidet zusätzlichen Müll. Grundsätzlich ist bei allen sechs Konkurrenten ein Deckel vorhanden. Er schützt den Bürstenkopf insbesondere unterwegs gegen Schmutz und Verbiegen – ein klarer Hygienevorteil.
Außerdem kann der Benutzer bei fünf Kandidaten die Kappe auf den Griff stecken und ihn dadurch verlängern. Nur Dr. Best verzichtet auf diese Zusatzfunktion. Die sechs Interdentalbürsten sind etwa zwischen 5 bis 7 Zentimeter (cm) lang. Je nach Deckel kommen 2 bis 3 cm dazu. Versuchspersonen sehen durchaus einen Effekt auf die Handhabung – wobei hier auch individuelle Vorlieben eine Rolle spielen. Generell erfordert die Benutzung etwas Konzentration und Fingerspitzengefühl.
Schließlich müssen selbst die Backenzähne erreicht werden. Gleichzeitig soll das Zahnfleisch nicht verletzt werden. Neben der richtigen Bürstengröße und etwas Erfahrung spielt die Beschaffenheit der Borsten und des Drahts eine Rolle dabei, wie schonend die Reinigung gelingt. Im Funktionstest bemängeln Testende, dass die Drähte bei Dr. Best und Dontodent vergleichsweise starr sind und sich etwas unangenehm anfühlen.
Andere Drähte (Mara, Sunstar) sind wieder so flexibel, dass sie leicht verbiegen. Hier heißt es besonders aufpassen: Sind sie einmal verbogen, lassen sie sich nicht mehr so gut in den Lücken platzieren. Generell sind die sechs Testmodelle gut bis sehr gut zu handhaben. Von Vorteil ist es, wenn Griffe nicht ganz so schmal sind und eine Antirutschgummierung haben – wie beispielsweise bei Elmex.
Etwas weniger griffig liegen die schmalen Dr. Best, Sunstar und Mara in der Hand. Der Holzgriff von Mara wird im Kontakt mit Wasser oder Speichel schnell feucht und rutschig. Bevor man das nachhaltige Modell einpackt, sollte man es aus Hygienegründen gut trocknen lassen. Unterwegs ist dies sicher nicht so einfach umzusetzen wie zu Hause. Generell sollten die Interdentalbürsten nach jeder Benutzung mit Wasser abgespült werden. Sie sind regelmäßig auszutauschen, wenn sie abgenutzt sind. Hinweise zu Reinigung und Benutzung finden sich auf allen Verpackungen. Ein positives Beispiel ist hier TePe: Der Hersteller verzichtet trotz des begrenzten Platzes auf der kleinen Plastiktüte nicht auf hilfreiche Grafiken und den Hinweis, sich bei Fragen an den Zahnarzt zu wenden.
Die Schriftgröße ist im Vergleich zu einigen Konkurrenten noch halbwegs lesbar. Vielfach werden auch Materialvorzüge auf den Verpackungen erklärt – wie etwa ein antibakterieller Borstenschutz bei Sunstar oder abgerundete Drahtenden bei Elmex. Die Verarbeitungsqualität der kleinen Bürsten als einfache Mehrwegartikel mit begrenzter Lebenszeit bewerten wir überwiegend als sehr gut, nur vereinzelt stören pieksende Drahtenden oder unbeständige Beschriftungen.
Unser Testfazit zum Interdentalbürsten-Test
In unserem Test beurteilen wir Funktion, Handhabung, Verarbeitung und Ökologie der verschiedenen Zahnzwischenraumprodukte im direkten Vergleich. Insbesondere Funktions- und Handhabungsnoten basieren auf einer Einschätzung aus der Nutzendenperspektive der Versuchspersonen, nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Unser Testurteil ist kein Ersatz für eine individuelle (zahn-)ärztliche oder pharmazeutische Beratung.
Bei länger anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden besuchen Sie bitte stets die (zahn-)ärztlichen Sprechstunde. Unser Test zeigt, dass Interdentalbürsten ein zusätzliches Reinigungsgefühl im Mund bringen – und mit etwas Vorsicht gut zu handhaben sind. Die Art der Drähte und Borsten macht bei Reinigung und Schonung den größten Unterschied, während die Beschaffenheit des Griffes stärker die Handhabung beeinflusst. Die Testpersonen bevorzugen etwas breitere Griffe mit Antirutschgummierung wie bei Elmex oder Dontodent gegenüber schmalen Modellen.
Für sparsame Personen auf Schnäppchenjagd lohnt sich ein Blick in die Tabelle. Ein Interdentalbürste ist ein praktischer Mundhygienehelfer, der regelmäßig ausgetauscht werden muss – und Müll verursacht. Einige Testkandidaten punkten hier mit nachhaltigen Verpackungen und Materialien sowie mehrfachem Verwenden von Kappen.
Auf dem Markt erhältlich sind neben den getesteten kleinen Modellen aber auch langlebige Metallhalterungen, bei denen nur ein kleiner Bürstenkopf regelmäßig ausgetauscht wird. Es bleibt abzuwarten, welche Produktentwicklungen in Sachen Nachhaltigkeit künftig die Angebotspalette verbessern.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Interdentalbürsten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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