Geschmeidig, glänzend, glatt wünschen sich viele ihre Haarpracht. Wer seinen stumpfen krausen Schopf schnell und unkompliziert verwandeln möchte, greift gern zum elektrischen Glätteisen. Im Vergleichstest zeigt sich, was acht aktuelle Haarglätter mit meist keramikbeschichteten Wärmeplatten in der Praxis können. Lesen Sie mehr in unserem Haarglätter Test 2021.
Die Testgeräte im Haarglätter Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Haarglätter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Haarglätter sind beliebt. Millionen Deutsche „bügeln“ regelmäßig ihr Haar, wie Verbrauchsanalysen aus den vergangenen Jahren zeigen. Ein Glätteisen nimmt Haarstrang um Haarstrang in die Zange. Die Mähne wird vom Ansatz bis zu den Spitzen durch zwei beheizte Platten gezogen. Das gewünschte Ergebnis sind glatte und seidig glänzende Haare. Ideal wäre, wenn das Ganze mit nur einem Zug gelingt und die Pracht möglichst wenig durch die Hitze belastet wird. Während die Haarglätter der ersten Stunde noch aus Eisen gefertigt und auf der Herdplatte erhitzt wurden, sind moderne Modelle elektrisch beheizt und bieten mehrere Temperaturstufen. Schließlich soll das Haar nicht verbrennen, aber gleichzeitig genug Hitze für ein gelungenes Styling abbekommen.
Welche Temperatur hat ein Haarglätter?
Die Auswahl der passenden Temperatur ist daher ein wichtiger Punkt in unserem aktuellen Vergleichstest mit insgesamt acht Haarglättern von günstig bis teuer. Fast alle Hersteller haben entsprechende Hinweise in ihre Bedienungsanleitungen integriert. So empfiehlt Hair Genie, mit niedrigen Temperaturen zu beginnen. Gerade wer keine Erfahrungen mit dem Glätten hat, kann sich Schritt für Schritt an die richtige Gradzahl rantasten. Diese ist vom Haartyp abhängig. So rät BaByliss bei empfindlichem, feinem, blondiertem oder koloriertem Haar zu einer niedrigeren Einstellung, bei dickerem zu einer höheren. Auffällig ist, dass sich die angebotenen Temperaturstufen bei den acht Konkurrenten stark unterscheiden. Die niedrigsten Stufen bieten Beurer und Eta mit 120 Grad Celsius (°C) an, gefolgt von Silk’n mit 130 °C. Erst bei 165 °C geht es dagegen bei Dyson und Prinz los. Laut manchen Experten sind solche Temperaturen bei feinem oder geschädigtem Haar bereits zu viel. Die Höchsttemperaturen liegen je nach Gerät bei 200 bis 230 °C.
Haarglätter nicht zu heiß werden lassen!
Fachleute warnen jedoch ab 210 bis 220 °C vor einem Verbrennen des Keratins. Wer (irreversible) Schäden vermeiden möchte, sollte daher besonders vorsichtig sein. Ärgerlich ist es, wenn die Schalter im Griff so platziert sind, dass sie versehentlich beim Styling verstellt werden können. Dies passiert Probanden im Handhabungstest beim Mini-Modell von Prinz (maximal 200 °C) ebenso wie beim Konkurrenten Beuer in Standardgröße (maximal 230 °C). Da heißt es aufpassen! Praktischerweise gibt es bei Beurer eine Tastensperre. Mit dieser lässt sich verhindern, dass man die Temperatur versehentlich umstellt. Alternativ platzieren oder gestalten Hersteller die Schalter sicherer – wie es auch bei den meisten Testgeräten der Fall ist. Zum Schutz vor Hitzeschäden werden verschiedene Technologien verwendet. Beispielsweise setzt Remington auf feuchtigkeitsspendenden kühlen Nebel. Dieser soll dafür sorgen, dass weniger Hitze für langanhaltende Styles gebraucht wird. Silk’n verwendet Infrarot-Technologie. Das soll die Haarkutikula reparieren und mehr Glanz verleihen. Zudem wird bei einigen Modellen Ionen-Technologie eingesetzt.
Platten mit Keramikbeschichtung
Ein wichtiger Faktor für gesundes Glätten ist eine optimale Hitzeverteilung. Dabei spielt die Beschaffenheit der Wärmeplatten eine große Rolle. Auf bloßes Eisen wie früher setzt keiner der acht Hersteller. Denn: Metall dehnt sich aus, wenn es heiß wird. Die Wärme könnte sich so nicht gleichmäßig verteilen und manche Stellen auf den Platten viel zu heiß sein. Als Folge droht, dass die Haare schneller austrocknen und beschädigt werden. Daher verwenden die Firmen vielfach Keramik zur Beschichtung. So soll sich die Hitze gleichmäßiger verteilen und das Haar vor zu starker Belastung geschützt werden. Eta wirbt beispielsweise mit einer keramischen Beschichtung mit Keratin und Arganöl, das sich beim Bügeln nach und nach in die Haare löse und pflegt. Weniger Hitze und weniger Haarschäden verspricht auch Dyson: Heizplatten aus einer Mangan-Kupfer-Legierung biegen sich um das Haar und umschließen es. Weitere Vorteil von federnd gelagerten Heizplatten, wie sie etwa auch Beurer verwendet: Das Glätten mit nur einem Zug wird erleichtert. Der Funktionstest mit der Wärmebildkamera zeigt schnell, wie gleichmäßig sich die Wärme bei den acht Konkurrenten verteilt. Was zuvor im Anwendungstest positiv wahrgenommen wurde, bestätigt sich: Das Glätten funktioniert zuverlässig. Kein Testgerät fällt durch.
Unser Fazit im Haarglätter-Test
Die Ergebnisse können sich sehen lassen, selbst bei den kleinen Akku-Geräten. Ein Problem sind bei den Minimodellen eher die langen Aufheizzeiten. Es empfiehlt sich bei Hair Genie und Prinz, jedes Frisieren mit gut geladenen Akkus zu starten. Zudem zeigt sich im Praxistest, dass sich die Haarglätter in der Regel gut durch das Haar ziehen lassen – soweit man vorher gut durchgebürstet hat. Etwas ziepen kann es bei Modellen mit integriertem Kamm wie Prinz und BaByliss. Bei letzterem sind die Aufsätze jedoch leicht abzunehmen. Kleine Platten wie bei den Akku-Glättern machen das Frisieren etwas mühsamer. Am besten zu handhaben sind die mit unter 400 Gramm recht leichten und schlanken Testmodelle von Beurer, Eta, Remington und Silk’n mit ihren drehbaren Kabeln. BaByliss liegt schlechter in der Hand und wiegt mehr. Ähnlich ist es bei Dyson, jedoch mit entscheidendem Vorteil: Das Modell ist kabellos einsetzbar. Ein extralanges Kabel und eine Ladestation sind ebenfalls dabei. Das Aufladen der zwei Mini-Modelle ist weniger komfortabel. Ein USB-Ladekabel wird mitgeliefert, der passende Netzadapter nicht. Somit muss ein USB-Netzteil separat erworben werden.
Bei Hair Genie misst das Kabel zudem nur gut 20 Zentimeter. Gerade unterwegs ist nicht gesagt, dass man eine passende Steckdose findet, bei der diese Länge reicht, um das Gerät auf einer geeigneten Ablagefläche anzuschließen. Bei Prinz ist es etwas besser mit einem knappen Meter Zuleitung.
Geräte von sanft bis stark
Wer einen funktionsstarken und leicht zu bedienenden Haarglätter sucht, wird bei unseren acht Testkandidaten fündig. Mehrere Geräte schneiden gut ab, darunter auch günstige. Wer bereit ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, kann sich für das hochwertige Modell mit Hightech-Ausstattung und Topfunktionen von Dyson entscheiden. Im Sachen Verarbeitung schneidet außerdem BaByliss besser ab als die Konkurrenten. Es empfiehlt sich, bei einer Kaufentscheidung die Struktur der eigenen Haare zu berücksichtigen. Denn je nach Haarstruktur sollte sanfte Wärme oder starke Hitze einstellbar sein. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Gerätekonstruktion verhindert, dass die Temperatur beim Frisieren versehentlich verstellt wird.
Als platzsparende Alternative werden Mini-Haarglätter beworben. Schwachpunkt der kleinen Testmodelle sind jedoch relativ kurze Betriebszeiten bei langer Aufwärmdauer. Außerdem braucht das Styling aufgrund der kleineren Platten länger. Da ist je nach Haartyp Frust vorprogrammiert. Für alle, die ein praktisches Modell für zu Hause und unterwegs suchen, bieten sich schlanke Haarglätter in Standardgröße mit wenig Gewicht an. Bei Beurer, Eta und Silk’n erleichtert eine Aufbewahrungstasche das Mitnehmen der Geräte. Remington bietet mittels Schutzkappe Sicherheit beim Transport seines Modells.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Haarglätter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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