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Für alltägliche Küchentätigkeiten gibt es in jeder Küche eine Schublade voller Helferlein. Wer es erst einmal in eine solche geschafft hat, darf lange dort bleiben. Nur selten fragt man sich, welches Utensil den Platz wirklich verdient hat. Wir testen heute Knoblauchpressen und vermeiden Enttäuschungen. Lesen Sie mehr in unserem Knobipressen Test 2022.

Die Testgeräte im Knoblauchpressen Test 2022

Knoblauchpressen:
Rosenstein & Söhne NC-2966
Weis Knoblauchpresse
WMF Profi Plus Knoblauchpresse
Triangle Knoblauchschneider & Presse
Lurch Knoblauchpresse 221405
Moha! Galien
Contacto Knoblauchpresse 3737/175
Zyliss Susi 3 E12150
Brabantia Profile Knoblauchpresse
Moha! Aglio
Metaltex Maximo

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Knoblauchpressen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Die Triangle-Presse und die Moha! Aglio bieten neben der Pressfunktion (links) noch eine Stiftel – bzw. Schnittfunktion
Die Triangle-Presse und die Moha! Aglio bieten neben der Pressfunktion (links) noch eine Stiftel – bzw. Schnittfunktion

Im sonst großflächig genutzten Testlabor warten die heutigen Testkandidaten auf recht kleinem Raum auf ihren Einsatz. Es geht darum, wie man Knoblauch elegant und effizient kochfertig zubereitet. Anders als beim Zwiebelschneiden, wo einfache Küchenmesser gute Ergebnisse bieten, sind sich heute alle Tester einig, dass zur Knoblauchverarbeitung ein besseres Werkzeug benötigt wird. Dies haben auch die Hersteller erkannt, die Knoblauchpressen in unterschiedlichsten Formen und Materialien entwickelt haben. Nach dem Auspacken der Pressen schälen wir für unseren Test eine Menge unterschiedlich großer Knoblauchzehen. Für einen ersten Überblick sortieren wir das Testfeld nach dem Material, aus dem die Pressen gefertigt sind. Die meisten Hersteller setzen auf eine Kombination aus Edelstahl, Aluminium und Kunststoff, wobei dieser dann vornehmlich als Abdeckung oder Resteentferner zum Einsatz kommt. 

Gut erkennbar sind die sehr unterschiedlich großen Löcher von Metaltex und Moha!
Gut erkennbar sind die sehr unterschiedlich großen Löcher von Metaltex und Moha!

Wie wird eine Knoblauchpresse bedient?

Grundsätzlich wird bei allen Pressen der Knoblauch in einen Hohlraum gelegt, der auf der Unterseite eine gelöcherte Platte besitzt, durch die die Zehe mittels eines Stempels getrieben wird. Dieses Prinzip nutzen alle getesteten Küchenhelfer, sodass wir uns im Wesentlichen mit der aufzuwendenden Kraft und dem jeweils damit erreichten Ergebnis beschäftigen können. Hierbei zeigt sich, dass alle Kandidaten mit Plastikgriff gleichermaßen Schwierigkeiten beim Kraftübertrag haben, weil Griff und Presse nachgeben. Sobald ausschließlich Edelstahl und Aluminium verwendet wird, kommt man wesentlich leichter zum Ziel. Der erste Eindruck, dass kleine Presszylinder aus Metall die Nase vorn haben, wird vom WMF schnell widerlegt: Der WMF schafft aufgrund der guten Verarbeitung und hohen Stabilität auch bei großem Pressenvolumen Topergebnisse.

Im Vergleich zum Brabantia-Pressbehälter wirkt der Behälter der Moha! Aglio Knoblauchpresse riesig
Im Vergleich zum Brabantia-Pressbehälter wirkt der Behälter der Moha! Aglio Knoblauchpresse riesig

Auf der Suche nach Innovationen sind wir recht enttäuscht, denn nur ein einziger Hersteller hat das Design komplett verändert: Während normalerweise das Knoblauchmus unkontrolliert aus der Presse quillt und direkt herunterfallen kann, besitzt die Lurch-Presse einen Auffangbehälter, in dem das Mus gesammelt wird. Und weil dieser Behälter nur oben eine Öffnung besitzt, kann der gepresste Knoblauch nicht unkontrolliert entweichen. Doch wie entnimmt man das so erzeugte Knoblauchmus dann? Lurch hat auch hier mitgedacht und so gibt es einen mit dem Daumen bedienbaren Auswurfhebel, der das Mus im gewünschten Moment aus der Presse befördert. Diese saubere und pfiffige Lösung überzeugt und begeistert uns gleichermaßen.

Die Aufhänge-Ösen von Weis wären um 90 Grad gedreht wesentlich nützlicher, da dann beide Ösen an einen Haken passen würden
Die Aufhänge-Ösen von Weis wären um 90 Grad gedreht wesentlich nützlicher, da dann beide Ösen an einen Haken passen würden

Effizienz der Knoblauchpressen im Test

Die Presstöpfe der Kandidaten unterscheiden sich stark in Größe und Form. In die Töpfe von Rosenstein & Söhne sowie Brabantia passen nur kleine und mittelgroße Knoblauchzehen. Dafür werden die Zehen dann vorrangig in Längsrichtung durch das Sieb gedrückt, was den Ausschuss reduziert und zu guten Ergebnissen führt. Die Modelle mit größerem Presstopf können auch voluminöse oder gleich mehrere Zehen auf einmal verarbeiten, allerdings verteilt sich bei diesen die manuell aufgewendete Kraft auf eine deutlich größere Fläche: Die Tester empfinden die Arbeit mit diesen Kandidaten als schwerer und ineffizienter, weil bei den quer gepressten Zehen auf den größeren Sieben mehr Reste ungenutzt verbleiben. Nachdem die Pressstempel der Pressen am Endanschlag angekommen sind, bleibt systembedingt überall ein Rest der Zehe zurück. Dieser Rest ist im besten Fall hauchdünn und trocken. Wir sind überrascht, wie unterschiedlich effizient die Knoblauchpressen arbeiten.

Im Direktvergleich von Mus – und Restmenge der elf Knoblauchpressen sind die Unterschiede in der Effizienz der Pressen gut erkennbar
Im Direktvergleich von Mus – und Restmenge der elf Knoblauchpressen sind die Unterschiede in der Effizienz der Pressen gut erkennbar

Während die Pressen von Rosenstein & Söhne und Weis praktisch keine verwertbaren Teile der Zehe ungenutzt lassen, entdecken wir beim Modell Aglio von Moha! das genaue Gegenteil: Die Zehe wird dort nur gequetscht und so erhält man vor allem Knoblauchsaft und etwas Brei, während der überwiegende Teil der Zehe als Trester in der Presse verbleibt und entsorgt wird. Wir gehen der Sache auf den Grund und entdecken, dass bei diesem Modell das Sieb, durch das der Knoblauch gepresst wird, aus Plastik besteht. Das Plastik ist abgerundet und nicht so scharfkantig wie die Aluminium – oder Edelstahlpresstöpfe der Mitbewerber. Dieses gerundete Plastikgitter wirkt eher wie ein Sieb, was nur Saft durchlässt. Auch wenn dieselbe Presse eine zweite Funktion zum Knoblauch-Schneiden besitzt (und hierbei mustergültig abliefert), bleiben die Tester enttäuscht: Wer eine Knoblauch-Presse kauft, sollte auch gepressten Knoblauch erwarten dürfen. Den Hinweis eines Testers, der Knoblauch werde doch wie versprochen – wenn auch mit minimalem Resultat – gepresst, überhören wir lächelnd und bleiben dabei, dass der gequetschte Rest in der Presse nicht als brauchbares Resultat durchgeht. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch die Triangle-Presse eine zweite Funktion besitzt, bei der die Zehe gestiftelt und nicht gepresst wird.

Das schlichte und unauffällige Design verrät nichts über die hervorragenden funktionalen Qualitäten der Testsieger-Knoblauchpresse
Das schlichte und unauffällige Design verrät nichts über die hervorragenden funktionalen Qualitäten der Testsieger-Knoblauchpresse

Reinigung der Knobipressen im Test

Nachdem die letzte Zehe gepresst ist, geht es bei allen Pressen an die gründliche Reinigung, bevor die nützlichen Helfer zurück in die Schublade wandern dürfen. Weil Knoblauch praktisch kein Fett enthält, braucht man kein Spülmittel und es reicht eine Reinigung unter fließendem Wasser aus. Die Knoblauchreste hängen allerdings im Sieb fest und so schauen wir noch einmal genauer hin, wie aufwändig die Reinigung bei den Kandidaten ist. Fünf Modelle bieten eine Reinigungshilfe, die passgenau in die Löcher sticht, die Reste zurück in die Presse befördert und die nicht gepressten Teile der Zehe von der Lochschablone löst. Den so gewonnenen Vorteil erkaufen sich diese Modelle allerdings mit der nun hinzugekommenen Reinigung der Reinigungshilfe, die vor allem bei der Aglio-Presse von Moha! länger dauert. Letztlich reinigen die Tester lieber komplett ohne Reinigungshilfe und wir entdecken beim weiteren Zuschauen, dass die zerlegbaren Pressen schneller, leichter und gründlicher zu reinigen sind als die übrigen. Manche Hersteller werben damit, dass ihre Presse spülmaschinenfest sei, aber angesichts der passgenauen Stempel und der verwendeten Materialien raten wir lieber zur Reinigung per Hand, denn nur so ist ein jahrelanger Einsatz der Pressen sichergestellt.

Die Moha! Aglio verarbeitet nur einen geringen Teil der Knoblauchzehen zu nutzbarem Mus – schade!
Die Moha! Aglio verarbeitet nur einen geringen Teil der Knoblauchzehen zu nutzbarem Mus – schade!

Unser Fazit im Test

Die getesteten Knoblauchpressen bieten ein ziemlich durchwachsenes Bild: Der gelungene Auswurfmechanismus von Lurch kann nicht über die schwache Pressleistung hinwegtäuschen. Schlusslicht bei der Presseffizienz ist eindeutig das Modell Aglio von Moha!, bei dem die Knoblauchzehen eher entsaftet als zu Mus verarbeitet werden. Und auch sonst irritieren uns die vielen schwachen Bewertungen beim Handling, denn wir finden die Aufgabe, Knoblauch möglichst rückstandsfrei durch ein Sieb zu pressen, als technisch überschaubar und nicht als anspruchsvoll. Bei der Materialwahl geht unsere Empfehlung eindeutig in Richtung Metall aufgrund seiner Stabilität. Nur der Testsieger von Rosenstein & Söhne glänzt mit hervorragender Wertung in Bedienfreundlichkeit und Effizienz. Alle anderen Pressen patzen in mindestens einer Disziplin, womit wir angesichts der recht einfachen Aufgabenstellung nicht gerechnet hätten. 

Die Knoblauchpresse von Lurch besitzt einen praktischen Auswerfer, der das gepresste Knoblauchmus sauber aus der Presse befördert
Die Knoblauchpresse von Lurch besitzt einen praktischen Auswerfer, der das gepresste Knoblauchmus sauber aus der Presse befördert

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Knoblauchpressen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Knoblauchpressen
Funktion: Überprüft und bewertet wird das möglichst einfache Einlegen der Knoblauchzehen in Bezug auf die Öffnung und die Öffnungsweite der Pressen. Für die Effizienz der Pressen wird bewertet, wieviel Knoblauchmus gewonnen aus einer vordefinierten Knoblauchmenge wird und wie viel Knoblauch unnutzbar im Gerät verbleibt.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet die Reinigung der Pressen, deren Zerlegbarkeit und ggf. vorhandene Sondereigenschaften. Der Kraftaufwand zum Pressen der Knoblauchzehen wird vergleichend bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien sowie eventuell vorhandene Grate, Spalten und sonstige Verarbeitungsmängel.
Ökologie: Die eventuell vorhandene Verpackung der Knoblauchpressen wird unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut Anleitung und Gerät verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
 

Autor: Andreas Müller

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Bildquelle:

  • Test Knoblauchpressen 2021 Startbild: © Auerbach Verlag, Africa Studio/stock.adobe.com