Gesundes Essen ist in aller Munde, doch was ist gesund? Natürlich Gemüse, das steht außer Frage. Doch gerade beim Kochen gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren und roh ist nicht jedes Gemüse schmackhaft. Einen Ausweg aus der Misere bringen Dampfgarer. Drei dieser Geräte haben wir im Test. Lesen Sie mehr in unserem Dampfgarer Test 2023.
Die Testgeräte im Dampfgarer Test 2023
Garen und Kochen ist nicht dasselbe. Das Garen ist eine Zubereitungstechnik der Kochkunst, bei der rohe Zutaten mit dem Einsatz von Wasserdampf verfeinert werden. Ihre Ursprünge hat diese Technik in der fernöstlichen Küche.
Durch den Einsatz von Dampf und nicht heißer Flüssigkeit bleiben sonst wasserlösliche Nährstoffe wie Mineralien und Vitamine zum größten Teil im zu garenden Lebensmittel und gehen nicht in das Kochwasser über. Gegartes Essen liefert also viel mehr gesunde Inhaltsstoffe als Gekochtes. In der Antike und im Abendland wurde diese Technik schon lange mit Hilfe von in Töpfen einsetzbare Körbchen praktiziert.
Mitlerweile ist dies aber auch mit modernen Kochgeräten möglich. Spezielle Dampfgarer sorgen dafür, dass das Gemüse, aber auch tierische Produkte, nicht im Wasser schwimmen, sondern nur benetzt gegart werden.
Wasserdampf als Lösung bei Dampfgarer
Beim Kochen ist es einfach. Nudeln sind fertig, wenn sie weich sind und das Wasser kocht. Dasselbe gilt für Gemüse. Hauptsache die Flüssigkeit sprudelt und blubbert im Topf und die Zutaten lassen sich mit der Gabel durchstechen. Vom Prinzip ist es dasselbe bei den Dampfgarern. Allerdings ist es schwierig, sie während des Garens zu öffnen, da sie mit Wasserdampf arbeiten und dieser aus entsprechenden Öffnungen im Gerät ausgestoßen wird.
Hier gilt es immer einen gebührenden Sicherheitsabstand zu halten, um Verbrühungen zu vermeiden. Besonders ist dies beim KeMer-Modell zu spüren. Wird der Deckel abgehoben, kommt aus der Düse sehr heißer Dampf, der schnell Verbrühungen hervorruft. Deshalb gilt: Immer zuerst das Gerät abschalten und dann den Deckel der obersten Schale öffnen. In der Regel muss beim Dampfgaren nicht geprüft werden, ob das Lebensmittel schon gar ist.
Tabellen in den Anleitungen der Hersteller unterstützen gut bei der einzustellenden Garzeit. Die Geräte von Tefal und KeMar haben zudem kleine Programme an Bord, die die optimale Zubereitungszeit der Speisen voreingestellt haben. Zu beachten ist dabei nur, dass die Befüllung der Dampfgarer ordnungsgemäß erfolgt und pro Schale nicht das Gemüse gestapelt wird, dies würde die Zeiten erheblich verlängern.
Die Garer richtig vorbereiten
Um den Dampf zu erzeugen ist es wichtig, dass genügend Wasser in der entsprechenden Schale im Dampfgarer vorhanden ist. Vor allem die beiden größeren Geräte von Tefal und KeMar haben hier ein gutes Füllvolumen.
Somit kann mit diesen Geräten auch ohne weitere Zugabe von Wasser über einen längeren Zeitraum dampfgegart werden. Noch wichtiger ist es, genügend Wasser im Gerät vorzuhalten, wenn Speisen warm gehalten werden sollen. Diese Funktion besitzen moderne Dampfgarer nämlich auch. Die Befüllung wird bei den Gastroback- und KeMAr-Dampfgarern direkt durch Einfüllen in die Basisschale erledigt. Tefal bietet einen separaten Einfüllstutzen, der seitlich ausgeklappt werden kann. Der Vorteil daran: Es kann auch, ohne das Gerät außer Betrieb zu nehmen, Wasser nachgefüllt werden.
Stapel-Konzept bei Dampfgarer
Das wohl Wichtigste an den Dampfgarern sind die unterschiedlichen Aufsätze, die es ermöglichen, verschiedene Lebensmittel gleichzeitig zu garen. In diesem Test wurden Kartoffeln und Brokkoli getrennt voneinander gegart, um die genaue Leistungsfähigkeit der Geräte festzustellen. Mit der entsprechenden Menge Wasser und mehr Zeit ist es möglich, ein ganzes Gericht auf einmal garen zu lassen: Vom Gemüse, über die Sauce bis hin zum Fleisch.
Der Gastroback hat drei Plastikaufsätze, die bei der Benutzung fest übereinander stapelbar sind. Sie lassen sie sich sehr einfach mit den Zutaten befüllen. Ebenfalls auf drei stapelbare Einsätze allerdings aus Edelstahl setzen KeMAr und Tefal. Diese Einsätze sind ebenfalls gut stapelbar, bieten jeweils Platz für genügend Gargut und können natürlich auch einzeln genutzt werden. Der im Lieferumfang enthaltene Deckel passt bei beiden Geräten auf alle drei Einsätze gleichermaßen.
Zubereitungsergebnisse der Garer
Bei unserem Test gab es bei den Ergebnissen kaum Unterschiede. Kartoffeln und Brokkoli wurden von allen drei Dampfgaren ordnungsgemäß gegart. Unsere festkochenden Kartoffeln benötigten allerding stets rund fünf Minuten länger, als es in den jeweiligen Anleitungen der Geräte vorgesehen war. Der Brokkoli wurde hingegen nach den Vorgaben im Handbuch der Geräte auf den Punkt genau gegart.
Dank der Möglichkeit, die Einsätze nach der Verwendung einfach in die Spülmaschine zu geben, ist auch die Nacharbeit überschaubar. Einzig das Grundgerät muss gereinigt werden. Besonders sollte dabei auf das Heizelement in der Mitte geachtet werden, das auch von Zeit zu Zeit eine Entkalkung benötigt. Je nach Härte des häuslichen Wassers setzen sich hier Kalk und andere Salze ab. Ein weiterer Tipp: Reinigen Sie Dampfgarer stets direkt nach der Benutzung. Vor allem das Restwasser, was in separaten Abtropfschalen aufgefangen wird, kann schnell umschlagen und für unangenehme Überraschungen sorgen.
Programme und Stufen im Test
Bei allen drei Dampfgarern lässt sich im Dampfgarmodus ausschließlich die Garzeit einstellen, nicht hingegen die Temperatur. Bei den Geräten von KeMar kann allerdings die Leistung gedrosselt werden und somit auch die Temperatur, wenn auch schwierig reguliert werden.
Einfacher macht es besonders Fischfans Tefal, denn hier ist es möglich, Programme direkt zu wählen. Diese unterscheiden sich nicht nur bei der Garzeit, sondern auch bei der Intensität des Dampfaustoßes, wodurch Fisch mit seinem enthalten Eiweiß schonender gegart werden kann. Beim günstigen Gastroback-Gerät kann nur die Zeit eingestellt werden.
Das können die Dampfgarer alles
Das Gerät von KeMar ist deutlich mehr als ein Dampfgarer. Im Basistopf ist es mit der Funktion Hot Pot beispielsweise auch möglich, die asiatische Art des Fondues zuzubereiten. Dabei werden das Fondue oder die Brühe direkt in den Basistopf bis zur maximalen Füllmenge inklusive Zutaten eingefüllt. Anschließend wird die Funktion „HOT POT“ auf dem Touch Menü ausgewählt.
Die programmierte Zeit beträgt 2 Stunden. Der Hot Pot ist in Asien ein geselliges Essen und hat dort eine jahrhundertealte Tradition. Die Brühe bleibt dabei die ganze Zeit heiß und es können verschiedene Zutaten nach und nach in der heißen Brühe gegart werden. Somit ist das Gerät auch für kleine Eventessen gut geeignet. Einziger Nachteil: Dadurch, dass im Basistopf gearbeitet wird, ist die Reinigung ungleich aufwendiger, da dieser nicht Spülmaschinen geeignet ist.
Wussten Sie schon?
Dampfgarer eigenen sich auch perfekt als Sterilisatoren, beispielsweise um Babyfläschen oder Schnuller keimfrei zu setzen. Im Test bietet KeMAr für sein Gerät speziell dafür den XXL-Einsatz optional an. Natürlich ist dies begrenzt auch bei den beiden anderen Kandidaten machbar, einziges Hindernis. Die zu sterilisierenden Gerätschaften müssen in die Dampfschalen passen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Dampfgarer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen ermittelt und anschließend vergleichend bewertet. Die Bewertung der Verpackung erfolgt nach ökologischen Gesichtspunkten.
Autor: Ricardo Petzold
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