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Wer braucht schon vier Herdplatten, wenn ein einziges Gerät alles kann? Multicooker versprechen schnelles, einfaches und vielseitiges Kochen auf Knopfdruck – egal ob Eintopf, Reis oder Gemüse. Die Funktionen unterscheiden sich je nach Modell jedoch stark. Wir nehmen drei Geräte genauer unter die Lupe. Lesen Sie mehr in unserem Multicooker Test 2025.

Die Testgeräte im Multicooker Test 2025

Multicooker:
Solis Rice & Potato Cooker (Typ 8161)
Power XL Multi Cooker 12-in-1
Russel Hobbs Satisfry Air & Grill Multikocher XL

Multicooker sind keine ganz neue Erfindung, doch ihre Beliebtheit erlebt gerade einen echten Boom. Ursprünglich als praktische Helfer in asiatischen Küchen entwickelt, haben sie sich inzwischen weltweit als wahre Allrounder etabliert. Ihr großer Vorteil: Sie vereinen mehrere Kochfunktionen in einem Gerät – vom Dampfgaren übers Schmoren bis hin zum Heißluftfrittieren – und machen das Kochen so viel einfacher und flexibler. Gerade im hektischen Alltag schätzen viele, wieviel Zeit und Aufwand sie sparen können. Statt mehrere Töpfe und Pfannen zu nutzen, übernimmt der Multicooker viele Arbeitsschritte automatisch. Doch nicht jedes Modell kann dabei alles und vor allem nicht gleich gut – was genau die Stärken und Schwächen der drei getesteten Geräte sind, verraten wir im folgenden Vergleich.

Die Basis-Multicooker im Test

Die wenigsten Funktionen bringt der Multicooker von Solis mit. Das Modell wird gezielt als Reis- und Kartoffelkocher beworben – und genau das beherrscht er richtig gut. Statt vieler Programme setzt das Gerät auf einfache Handhabung und Funktionalität. Die Temperatur wird sehr genau geregelt, was für hervorragende Garergebnisse sorgt:

Jede Menge Inspiration, etwa zur Zubereitung von Brathähnchen, liefert das bebilderte Rezeptheft vom Multicooker Power XL
Jede Menge Inspiration, etwa zur Zubereitung von Brathähnchen, liefert das bebilderte Rezeptheft vom Multicooker Power XL

Reis gelingt locker und körnig, Kartoffeln werden gleichmäßig gegart, nichts klebt oder verkocht. Im Praxistest zeigte sich der Solis zudem als das mit Abstand präziseste Gerät im Feld: Bei einer eingestellten Temperatur von 80 Grad Celsius (°C) erreicht der Kocher im Schnitt 80,2 °C – ein Spitzenwert in puncto Genauigkeit. Auch bei Zubehör und Ausstattung kann der Multicooker von Solis punkten.

Praktisch ist etwa die Füllskala am Topfinnenrand, die sowohl in Litern als auch in Cups angegeben ist. Passend dazu liegt ein Messbecher bei, mit dem sich beispielsweise die richtige Reismenge unkompliziert abmessen lässt. Ein weiterer Pluspunkt ist der mitgelieferte Dämpfeinsatz, der nicht nur für Gemüse oder Kartoffeln geeignet ist, sondern sich auch hervorragend zum Waschen von Reis nutzen lässt. Neben den sieben Automatikprogrammen bietet der Solis als einziger im Test die Möglichkeit, Garzeit und Temperatur in drei speicherbaren Memory-Programmen und dem DIY-Mode manuell einzustellen. Das eröffnet trotz reduziertem Funktionsumfang ein hohes Maß an Flexibilität – ideal für erfahrene Nutzende, die gerne selbst bestimmen, wie lange und bei welcher Hitze ihre Speisen gegart werden sollen. Das zeigt sich auch in der Bedienungsanleitung:

Umständlich: Zum Kochen, Braten oder Dämpfen muss beim Power XL erst der Airfry-Deckel abmontiert und durch den Glasdeckel ersetzt werden
Umständlich: Zum Kochen, Braten oder Dämpfen muss beim Power XL erst der Airfry-Deckel abmontiert und durch den Glasdeckel ersetzt werden

Konkrete Garzeiten oder Zubereitungstipps sucht man dort vergeblich – wer den Solis nutzt, sollte also wissen, was zu tun ist. Die Bedienung ist darüber hinaus denkbar einfach und selbsterklärend, lediglich das Display könnte etwas größer sein. Das Reiskochen ist im Test deshalb auch ein voller Erfolg: das Abmessen wird durch Messbecher und Füllskala erleichtert, die Auswahl des Programms „White Rice“ ist intuitiv und unkompliziert, weitere Einstellungen sind nicht notwendig. Nach 45 Minuten (min) ist der Reis perfekt gegart und kann mit dem zugehörigen Reislöffel entnommen werden. Insgesamt zählt der Multi­cooker von Solis mit einem Fassungsvermögen von 1,8 Litern (l) jedoch eher zu den kleineren Modellen und eignet sich vor allem für Haushalte mit wenigen Personen oder Singles.

Die vielseitigen Multicooker im Test

Wer mehr als nur Reis, Gemüse und Kartoffeln zubereiten möchte, findet in den Modellen von Russell Hobbs und Power XL zwei echte Multitalente. Beide Geräte setzen auf Vielseitigkeit und eine breite Programmauswahl – mit dem Ziel, möglichst viele Küchengeräte in einem zu ersetzen. Mit 5,5 l (Russell Hobbs) oder 5,7 l (Power XL) bieten sie zudem ausreichend Platz für Familienportionen oder Essen mit Gästen. Bei den Programmen liegt der Power XL vorn:

Bei Solis befindet sich an der Innenseite des Topfes eine Skala in Liter und Cups, die das Abmessen erheblich vereinfacht
Bei Solis befindet sich an der Innenseite des Topfes eine Skala in Liter und Cups, die das Abmessen erheblich vereinfacht

Er bietet 12 voreingestellte Kochmodi, darunter Airfryen, Slow Cooking, Sous-vide, Sautieren, Reiskochen und Dampfgaren. Der Russell Hobbs Satisfry XL konzentriert sich auf acht Programme, deckt aber ebenfalls wichtige Garmethoden wie Airfryen, Braten, Backen, Schmoren und Grillen ab. Beide Modelle arbeiten mit kombinierter Unter- und Heißluft-Oberhitze – ideal für gleichmäßige Ergebnisse mit knuspriger Oberfläche.

Was jedoch bei beiden Geräten fehlt, ist ein manuelles Programm wie beim Solis, bei dem sich Temperatur und Zeit komplett frei einstellen lassen. Stattdessen muss stets eines der Automatikprogramme gewählt und anschließend angepasst werden. Das schränkt die Bedienung unnötig ein – zumal nicht in jedem Programm die gleichen Temperaturbereiche zur Verfügung stehen. Hinsichtlich der Temperaturgenauigkeit offenbart der Test zusätzliche Mängel. Der Power XL heizt bei voreingestellten 80 °C stetig weiter auf, bis er sich erst nach rund einer Stunde bei 87 °C stabilisiert – eine deutliche Abweichung. Beim Russell Hobbs zeigt sich das gegenteilige Problem:

Der Dämpfeinsatz von Solis eignet sich nicht nur zur Zubereitung von Kartoffeln und Gemüse, sondern auch zum Reiswaschen
Der Dämpfeinsatz von Solis eignet sich nicht nur zur Zubereitung von Kartoffeln und Gemüse, sondern auch zum Reiswaschen

Trotz mehrerer ausprobierter Programme gelingt es ihm auch nach 60 min nicht, die 60-Grad-Marke im Garraum zu überschreiten. Mit dem Modell von Solis können also beide Geräte nicht mithalten, dafür verbrauchen sie aber auch weniger Strom, vor allem das Gerät von Russell Hobbs. Außerdem liefern beide Geräte beim Reiskochen sehr gute Ergebnisse, was die Stärke ihrer automatischen Programme unter Beweis stellt. Beim Zubehör sind die Geräte wiederum ähnlich gut ausgestattet. Beide Multikocher verfügen über eine antihaftbeschichtete Grillplatte sowie einen herausnehmbaren Innentopf. Beim Power XL kommen zusätzlich ein Glasdeckel, ein Reislöffel und ein Rezeptheft hinzu.

Übersichtlich und unkompliziert ist das Bedienfeld beim Modell von Russell Hobbs gestaltet, was die Handhabung erleichtert
Übersichtlich und unkompliziert ist das Bedienfeld beim Modell von Russell Hobbs gestaltet, was die Handhabung erleichtert

Sämtliches Zubehör ist bei beiden Geräten spülmaschinenfest, was die Reinigung angenehm unkompliziert macht. Allerdings zeigt sich beim Power XL ein klarer Nachteil in der Praxis: Um den Glasdeckel zum langsamen Garen oder Servieren zu verwenden, muss zunächst der Airfry-Deckel mit vier Schrauben entfernt werden – ein umständlicher Schritt, der den Wechsel zwischen den Modi deutlich erschwert. Insgesamt wirkt das Gerät klobig und weniger hochwertig verarbeitet.

Unser Fazit zum Multicooker-Test

Am Ende überzeugt vor allem das einfachste Gerät im Test: Der Solis Multicooker glänzt mit präziser Temperatursteuerung, solider Verarbeitung und unkomplizierter Bedienung – trotz geringer Programmauswahl. Wer genau weiß, wie lange und bei welcher Temperatur das Gericht garen soll, findet im Solis das zuverlässigste und genaueste Modell. Mit einem Marktpreis von rund 179 Euro ist er zwar nicht der Günstigste, aber durchaus erschwinglich.

Für alle, die mehr Funktionen und größere Portionen brauchen, sind auch der Power XL (circa 200 Euro) und der Russell Hobbs (circa 120 Euro) interessante Optionen. Beide bieten viel Volumen, zahlreiche Automatikprogramme und gutes Zubehör – inklusive Grillplatte.

Beim Erhitzen von Wasser überschreitet der Power XL die voreingestellte Temperatur von 80 °C um durchschnittlich 5 bis 6 °C
Beim Erhitzen von Wasser überschreitet der Power XL die voreingestellte Temperatur von 80 °C um durchschnittlich 5 bis 6 °C

Der Power XL punktet mit mehr Programmen und insgesamt etwas besserer Temperaturleistung, wirkt dafür aber klobiger und ist in der Handhabung weniger komfortabel, etwa durch den umständlich abnehmbaren Deckel. Der Russell Hobbs ist kompakter und günstiger, schneidet bei der Temperaturgenauigkeit jedoch am schlechtesten ab. Welche Schwächen besser in Kauf genommen werden können, müssen Sie letztlich selbst für sich entscheiden.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2025 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Multicooker-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Multicooker
Funktion: Zur Ermittlung der Genauigkeit der Temperatureinhaltung werden die Geräte je zur Hälfte mit Wasser befüllt und die Differenz aus eingestellter und tatsächlich erreichter Temperatur bewertet, hieraus leitet sich auch die Fähigkeit des Gerätes zum lebensmittelgerechten Kochen ab.
Handhabung: Die Testredaktion beurteilt die Bedienfreundlichkeit anhand der Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie der Bedienelemente, des Displays, zudem der Deckel- sowie Zubehör-Handhabung. In die Reinigung fließt neben der allgemeinen Reinigung ein, ob sich Schmutzstellen im Garraum bilden. Die Bedienungsanleitung wird auf vorgeschrieben Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, und anhand der Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen gemessen und vergleichend bewertet. Ebenfalls wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen. Zudem wird die Standsicherheit der Geräte bewertet.

Autorin: Dorothee Wagner

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