Mit einem Raclette können Sie das gemeinsame Essen zelebrieren, sich jede Menge Zeit nehmen und immer wieder Neues ausprobieren. Perfekt für besondere Anlässe wie Weihnachten, Silvester oder Geburtstage. Worauf beim Raclettekauf zu achten ist und welche Modelle besonders überzeugen, verraten wir in unserem Test. Lesen Sie mehr in unserem Raclette-Geräte Test 2024.
Die Testgeräte im Raclette-Geräte Test 2024
Raclette, wie wir es heute kennen, hat meist nur noch wenig mit dem ursprünglichen Gericht aus der Schweiz zu tun. Das erhielt seinen Namen vom Raclettekäse und erforderte auch keine weiteren Zutaten außer Brot oder Kartoffeln.
Der Käselaib wurde geteilt und am Feuer oder später auf dem Racletteofen erhitzt, bis die obere Schicht angeschmolzen war und abgetragen werden konnte. Auf Weihnachtsmärkten ist diese traditionelle Zubereitungsart teilweise auch heute noch zu sehen, aber für den Heimgebrauch eher ungeeignet.
Dafür gibt es seit den 1980er Jahren Tischgeräte mit Heizspirale, unter der kleine Pfännchen platziert werden können. In die lassen sich neben Käse auch andere Zutaten zum Überbacken legen, je nach persönlichem Geschmack. Auf der darüberliegenden Racletteplatte können zusätzlich Lebensmittel wie etwa Fleisch oder Gemüse gebraten werden, um die Möglichkeiten noch zu erweitern.
Backen und Grillen mit diesen Raclette-Geräten
Bei unseren sechs Testkandidaten verfügen einige Modelle über weiteres nützliches Equipment. Zum Gerät von Gastroback gehört beispielsweise ein Fonduetopf, der in einer Aussparung in der Mitte der Grillplatte platziert werden kann.
Die passenden Gabeln zum Anspießen der Zutaten sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Der Kandidat von Emerio ist hingegen eher Pizzaofen als Raclette, wie auch schon sein Name verrät. Neben kleinen Pfännchen gehören hier auch Pizzaspatel und eine runde Ausstechform für den Teig dazu. Die runde Form des Geräts mit seiner Haube in Terrakotta-Optik machen das Pizzafeeling noch komplett.
Auf eine Grilloberfläche muss trotzdem nicht verzichtet werden, sodass er auch als normales Raclette genutzt werden kann. Alle anderen Testmodelle verfügen ebenfalls über eine gerippte Grillfläche, die für eine schöne Maserung sorgen soll. Daneben besitzen die meisten Kandidaten, außer den Raclettes von Emerio und Gastroback, aber auch noch eine glatte Grillfläche.
Die beiden Geräte von Steba verfügen darüber hinaus über eine Natursteinplatte. Die besteht aus natürlichem Lavastein und ist besonders kratz- und schnittfest. Außerdem soll laut Herstellerangaben nichts anbrennen und die Lebensmittel, insbesondere Fleisch und Fisch, besonders zart werden.
Ob das tatsächlich so ist, wird der Test zeigen. Vorher werfen wir noch schnell einen Blick auf die Personenzahl, für die die Geräte konzipiert wurden. Wenn davon ausgegangen wird, dass jedem ein Pfännchen genügt, dann reicht es bei Emerio für sechs Personen. Bei den Modellen von Steba und Klamer können noch zwei mehr mitessen und bei den Raclettes von Gastroback und Fritel sind es sogar 9 oder 10 Personen.
Raclette-Geräte und gleichmäßige Bräune?
Beim Überbacken von Zutaten oder auch dem bloßen Schmelzen von Käse ist es von Vorteil, wenn sich die Wärme gleichmäßig verteilt. Sowohl innerhalb des Pfännchens, als auch über alle Pfännchen hinweg. Die Bräunung des Käses ist ein guter Indikator, um das zu überprüfen. Wie sich zeigt, gibt es da erhebliche Unterschiede zwischen den Modellen. Während die Raclettes von Fritel, Klamer, Gastroback und das Deluxe-Gerät von Steba hier gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen können, enttäuschen die Kandidaten von Emerio und vor allem das günstige Steba-Modell.
Bei letzterem ist der Käse sowohl im Pfännchen als auch im Vergleich der Pfännchen sehr ungleichmäßig gebräunt. An einigen Stellen ist er noch nicht ganz geschmolzen, während er an anderen schon zu dunkel wird. Beim Grillen von Bratwurst und Steak macht das Gerät hingegen eine bessere Figur.
Es wird eine gleichmäßige Bräune erreicht, auch wenn das einige Zeit braucht, da die Platte sich nicht so stark aufheizt. Schneller und effektiver funktioniert das Anbraten hingegen beim Deluxe-Modell von Steba und dem Kombigerät von Gastroback. Bei beiden Kandidaten erhält das Steak nach kurzer Zeit ein schönes Muster von der gerippten Grillplatte.
Ebenso beim Emerio, wobei hier insgesamt einige Punkte abgezogen werden müssen, da sich die Temperatur nicht regulieren lässt, was gerade beim Warmhalten oder langsamen Erwärmen von Speisen von Nachteil ist. Am schlechtesten schneidet beim Grillen jedoch das Modell von Fritel ab, da hier zu wenig Hitze auf der Platte ankommt, sodass Würstchen und Steak auch auf höchster Stufe lange brauchen, bis sie gleichmäßig gebräunt sind.
Achtung, heiß!
Wie schon erwähnt, besitzen alle Raclettes im Test, außer dem Gerät von Emerio, einen Temperaturregler, mit dem die Wärmezufuhr gesteuert werden kann. Beim Gastroback wird die eingestellte Gradzahl sogar auf einem LC-Display angezeigt. Einige Modelle sind zudem mit Spateln aus Holz oder Kunststoff ausgestattet, mit denen die überbackenen Zutaten aus den Pfännchen geschoben werden können. Das verringert nicht nur das Verbrennungsrisiko, sondern schont auch die Beschichtung.
Die entleerten Pfännchen sind aber auch danach noch heiß und sollten nicht auf die Tischdecke gestellt werden. Die Raclettes von Klamer und Gastroback sind deshalb mit einer praktischen Abkühlebene ausgestattet, auf die die Pfännchen gestellt werden können.
Das günstige Steba-Modell verfügt hingegen über acht kleine Pfännchenablagen aus Edelstahl, die sich direkt neben dem Teller platzieren lassen. Bei den anderen Testkandidaten gilt es, vor dem Gebrauch auf eine hitzebeständige Unterlage zu achten oder die Pfännchen mit auf dem Teller abkühlen zu lassen, was allerdings den Bedienkomfort beeinträchtigt.
Einfacher Abwasch und Raclette
Nach dem Schlemmen müssen die Geräte auch wieder gereinigt werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist direkt nach der Nutzung, auch wenn sich die Motivation nach einem ausgedehnten Essen meist in Grenzen hält. Nur so kann aber verhindert werden, dass Reste antrocknen oder sich sogar einbrennen. Die Grillplatten können in Wasser eingeweicht werden, bis sich Fett- und Speisereste mit ein wenig Spülmittel problemlos entfernen lassen. Da die Platten mit einer Antihaftbeschichtung ausgestattet sind, funktioniert das auch sehr gut.
Bei den Modellen von Gastroback und Fritel können sie sich den Abwasch sogar sparen, da die Platten auch in den Geschirrspüler wandern können. Bei hartnäckigen Verschmutzungen empfiehlt sich aber vorheriges Einweichen.
Etwas mehr Pflege erfordern hingegen die Natursteinplatten der beiden Raclette-Geräte von Steba. Sie verfärben sich schnell und dürfen nicht mit Spülmittel gereinigt werden, da die Steinporen dieses aufnehmen könnten, was dann den Geschmack verfälscht.
Die Pfännchen können auch beim Emerio mit in die Spülmaschine, während sie beim Gerät von Klamer per Hand gereinigt werden müssen. Das liegt an den Holzgriffen, die zwar schön aussehen, aber im Hinblick auf den Abwasch doch eher unpraktisch sind. Ebenso verhält es sich mit der Ummantelung aus Holz, die anfälliger für Verschmutzungen ist als die Edelstahlgehäuse der Konkurrenz. Ob einem die optischen Reize den Mehraufwand wert sind, muss jede und jeder selbst entscheiden. Am Ende erstrahlen alle Testgeräte wieder in neuem Glanz und warten auf ihren nächsten Einsatz.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Raclette-Geräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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