Frisch gepresster Orangensaft ist lecker, aber auch aufwendig in der Herstellung zu Hause. Elektrische Zitruspressen versprechen da Abhilfe, indem sie uns den Hauptteil der Arbeit abnehmen. Wie ihr Name schon verrät, lassen sich mit diesen Geräten nicht nur Orangen auspressen, sondern Zitrusfrüchte aller Art. Lesen Sie mehr in unserem Zitruspressen Test 2021.
Die Testgeräte im Zitruspressen Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Zitruspressen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Zitrusfrüchte sind wahre Vitaminbomben. Besonders Vitamin C ist in Orangen, Zitronen, Grapefruit und Co. reichlich enthalten. Es stärkt das Immunsystem, wirkt antioxidativ und fördert den Stoffwechsel. Da der menschliche Körper das Vitamin nicht selbst bilden und auch nicht lange speichern kann, sollte es regelmäßig über das Essen aufgenommen werden. Mit einem großen Glas Orangensaft können Sie den empfohlenen Tagesbedarf einfach und schnell fast komplett decken. Dabei gilt: je frischer, desto besser. Denn Vitamin C ist licht- und hitzeempfindlich. Am besten wäre also täglich frisch gepresster Saft, denn dieser enthält im Vergleich zu abgepacktem Saft aus dem Supermarkt deutlich mehr Vitamine. Aber viele haben keine Lust, die Früchte mühsam von Hand auszupressen. Denn mit herkömmlichen manuellen Zitruspressen erfordert das nicht nur Zeit, sondern auch Kraft, vor allem wenn gleich größere Mengen Saft benötigt werden. Wie gut, dass es elektrische Zitruspressen gibt, mit denen sich der vitaminreiche Saft im Handumdrehen gewinnen lässt.
Unterschiede zwischen den Zitruspressen
Nicht alle Zitruspressen sind gleich aufgebaut, funktionieren aber nach dem gleichen Prinzip. Wie bei einer manuellen Zitronenpresse verfügen sie alle über einen Kegel, auf den die Frucht gepresst wird, ein Sieb, durch welches das Fruchtfleisch gefiltert wird, und einen Auffangbehälter für den Saft. Nur wird bei den elektrischen Pressen nicht die Frucht hin- und hergedreht, sondern der Kegel rotiert. Bei einigen Modellen, wie etwa bei den Testkandidaten von Grundig, Russell Hobbs, Suntec und der CP 3535 von Severin, muss das Obst dabei von Hand gehalten werden. Andere Geräte, wie beispielsweise die beiden Pressen von Balter, sind für diesen Zweck mit einem Hebel ausgerüstet, der die Frucht auf den Kegel drückt. Der zweite Testkandidat von Severin funktioniert sogar vollautomatisch. Hier muss lediglich das Obst auf dem Kegel platziert und der Deckel geschlossen werden. Die Maschine erledigt den Rest auf Knopfdruck von allein, indem sie den Kegel samt Frucht nach oben fährt und gegen den Deckel presst. Einige Kandidaten verfügen zudem über einen kippbaren Saftauslass, sodass der Saft direkt ins Glas fließen kann, während die anderen mit einem Behälter ausgestattet sind, der den Saft auffängt und dank Ausguss und Henkel gleichzeitig als Saftkanne fungiert. Welche Variante bevorzugt wird, ist Geschmackssache.
Unterschiedliche große Saftbehälter
Die Modelle mit Saftauslass sind in der Regel eleganter im Design, setzen auf Edelstahlgehäuse statt Plastik und machen sich gut auf der Küchenanrichte. Allerdings nehmen sie auch mehr Platz in Anspruch und die Höhe des Saftauslasses ist nicht mit allen Gläsergrößen kompatibel. Beim Modell von Russell Hobbs befindet sich der Auslass beispielsweise auf einer Höhe von 13 Zentimetern, wodurch schlanke Standardgläser mit einer Höhe von 15 Zentimeter nicht darunter passen. Bei den anderen Pressen steht hingegen weniger die Optik als eher der praktische Nutzen im Vordergrund. Da sie ein höheres Fassungsvermögen haben, kann eine ganze Ladung Saft gepresst, mit zum Tisch genommen und dort verteilt werden. Spitzenreiter in Sachen Saftbehältervolumen sind dabei die Presse von Grundig und das Modell CP 3535 von Severin, die einen ganzen Liter fassen können. Eine Skala an der Vorderseite zeigt den aktuellen Füllstand an, genau wie beim Gerät von Suntec, welches ganz ähnlich aufgebaut ist, aber lediglich ein Fassungsvermögen von 600 Millilitern hat.
Welche Leistung haben die Zitruspressen?
Ob Hand, Hebel oder Knopfdruck: Die Unterschiede in der Saftausbeute sind nicht wirklich signifikant und alle Testkandidaten können hier gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen. Dass aber gerade das günstige Modell von Suntec sowohl bei Orangen als auch bei Zitronen den meisten Saft aus den Früchten herauspressen kann, ganze 89 Prozent, ist in der Tat überraschend. Denn diese Presse besitzt im Gegensatz zu den meisten anderen Kandidaten nur einen Presskegel, der für große und kleine Früchte herhalten muss. Aber auch das Gerät von Grundig liefert in beiden Durchgängen eine konstant hohe Saftausbeute von 86 Prozent. Bei beiden Pressen muss die Frucht von Hand auf den Kegel gedrückt werden. Das ermöglicht eine gute Kraftübertragung, die individuell angepasst werden kann. Dass das aber nicht bei jedem dieser Modelle gleich gut funktioniert, zeigen die Kandidaten von Severin und Russell Hobbs, die beim Entsaften von Zitronen nur rund 80 Prozent rausholen und damit die Schlusslichter bilden, im Durchgang mit den Orangen hingegen deutlich besser abschneiden. Grund dafür könnte sein, dass der kleinere Kegel bei diesen Pressen nicht optimal geformt ist zum Entsaften von Zitronen.
Vollautomatik oder manuell?
Das sehr gute Ergebnisse aber auch gänzlich ohne Kraftaufwand möglich sind, beweist die vollautomatische Presse von Severin. Obwohl auch dieses Modell nur mit einem Kegel ausgestattet ist, erzielt es mit 84 bis 86 Prozent eine sehr gute Saftausbeute. Und das ganz ohne Drücken und Spritzen, da der Deckel bei diesem Vorgang geschlossen bleibt. Nur hin und wieder verrutscht mal eine Frucht und muss noch einmal neu justiert werden. Bei den beiden Hebelpressen von Balter passiert dies öfter, vor allem beim Modell ZP-01. Offenbar lässt sich die Kraft hier nicht so gut übertragen und der Hebel drückt die Frucht einseitig nach unten, wodurch diese verrutscht und die Saftausbeute geringer ausfällt. Zudem gelangt beim Zitronenpressen auch hin und wieder ein Kern mit in den Saft, der durch den Spalt zwischen Sieb und Gehäuse rutscht. Dafür bietet das Modell ZP-01 von Balter den Vorteil, dass sich der Filter verstellen lässt, sodass je nach persönlichem Geschmack mehr oder weniger Fruchtfleisch mit hindurch gelangt. Lediglich bei der Severin CP 3535 ist dies ebenfalls möglich, bei allen anderen Testkandidaten kann der Fruchtfleischanteil nicht verändert werden. Im Falle der vollautomatischen Presse von Severin und der Grundig enthält der Saft vergleichsweise wenig Fruchtfleisch, während er bei den Geräten von Suntec und Russell Hobbs stückiger ist.
So gelingt die Reinigung
Damit die Zitruspresse schnell wieder einsatzbereit ist und die Fruchtreste nicht antrocknen, muss sie nach jedem Gebrauch abgewaschen werden. Bei den Modellen mit großem Saftbehälter muss dieser dafür nur mitsamt Presskegel von der Basis gehoben, auseinandergenommen und die Einzelteile unter warmem Wasser mit Spülmittel gereinigt werden. Bei den Kandidaten mit Saftauslass ist das Gehäuse etwas schmutzanfälliger, da es größer ist und – mit Ausnahme der vollautomatischen Presse von Severin – aus Edelstahl besteht. Das Auseinandernehmen gestaltet sich, insbesondere bei der vollautomatischen Severin, aber auch bei den beiden Hebelmodellen von Balter, schwieriger. Dafür sind die Einzelteile bei der vollautomatischen Presse und beim Kandidaten von Russell Hobbs spülmaschinentauglich, was die Reinigung der Geräte wiederum deutlich erleichtert.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Zitruspressen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Dorothee Wagner
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Bildquelle:
- Test Zitruspressen2021 Startbild: © Auerbach Verlag, Severin