Sie gehören schon seit geraumer Zeit zur Ausstattung jeder gut sortierten Küche und können sogar sperrige Küchenmaschinen ersetzen, wenn man sich etwas Zeit für die Teigbereitung nimmt. Die Rede ist von Handrührgeräten. Die sind weiterhin beliebt und werden inzwischen teilweise mit unglaublich viel Zubehör geliefert. Lesen Sie mehr in unserem Handrührgeräte Test 2024.
Die Testgeräte im Handrührgeräte Test 2024
In diesem Test treten acht Handrührgeräte mit Nennleistungen zwischen 400 und 600 Watt (W) gegeneinander an. Die meisten der Geräte werden standardmäßig mit einem Paar Knethaken und einem Paar Schlagbesen ausgeliefert. Aber es gibt auch größere Sets, die einen zusätzlichen Schneebesen oder weiteres praktisches Zubehör enthalten. Im Praxistest müssen alle Geräte je einen Brotteig, Kuchenteig sowie Schlagsahne herstellen.
Aufbau der Handrührgeräte
Der Aufbau der Handrührgeräte hat sich seit vielen Jahrzehnten nicht verändert, das klassische Design mit Handgriff und Schalter in Zeigefingerhöhe hat sich ganz offensichtlich bewährt. Die meisten der Testgeräte sind auch reine Handrührgeräte, also zur klassischen Teigherstellung gedacht.

Nur zwei Hersteller (Eta, Gastroback) verfügen über einen zusätzlichen Anschluss am hinteren Ende, in den sich zum Beispiel ein Pürierstab einstecken lässt. Dadurch wird das reine Handrührgerät zum universelleren Küchenwerkzeug.
Eta beispielsweise legt seinem Set sogar einen Messerschleifer bei, der sicherlich in vielen Küchen sehr praktisch ist. Die klassischen Werkzeuge bei den Handrührgeräten sind aber nach wie vor je ein Paar Knethaken für feste Teige wie Brot- oder Pizzateig und ein Paar Schlagbesen, das sich für leichten Kuchenteig oder auch Schlagsahne gleichermaßen eignet. Alle Geräte im Testfeld werden mindestens mit diesen beiden Aufsätzen geliefert.
Rührkuchen und Handrührer
Für unseren Rührkuchen nach Hausrezept verwenden wir bei allen Geräten die Schlagbesen und bekommen von allen Testkandidaten in 3 bis 4 Minuten (min) einen sehr homogenen Teig ohne Mehlnester oder erkennbare Klumpen. Auch der Kakao wird überall gleichmäßig und klumpenfrei verteilt. Im ausgebackenen Zustand überprüfen wir das Ergebnis dann nochmals genauer und können auch dort keine nennenswerten Probleme erkennen.

Für Kuchenteig sind demnach alle Geräte ohne Einschränkungen geeignet. Unterschiede gibt es lediglich im Komfort. Uns fällt beispielsweise auf, dass die meisten Handrührgeräte mit einem seitwärts zu betätigenden Schalter ausgestattet sind.
Das funktioniert zwar, ist aber unserer Meinung nach nicht so komfortabel wie bei Schaltern, die nach oben und unten gedrückt werden müssen. Das ist nur bei den Handrührgeräten von Braun und Gastroback der Fall. Alle Handrührgeräte verfügen außerdem über einen praktischen Turboschalter. Darüber lässt sich bei Bedarf kurz die Geschwindigkeit erhöhen, zum Beispiel, um sich durch besonders festen Teig zu arbeiten.

Übrigens: Bei einigen Geräten ist der Turbo wirklich nochmals eine zusätzliche Geschwindigkeitsstufe, bei anderen hingegen entspricht er der höchsten Stufe. Beim Kuchenteig fällt uns noch Eta mit seinen speziellen Schlagbesen aus einer Art Silikon auf. Am Anfang sind diese noch etwas gewöhnungsbedürftig, aber gerade bei Kuchenteig funktionieren sie wirklich hervorragend.
Schlagsahne-Test für unsere Handrührgeräte
Da Kuchenteig problemlos funktioniert, dürfte Schlagsahne erst recht keine Herausforderung sein. Und in der Tat hat hier kein Gerät Probleme. Selbstverständlich schlagen wir die Sahne ohne zusätzliches Sahnesteif auf und das funktioniert mit jedem Handrührgerät einwandfrei. Besonders die Nase vorn haben hier die Geräte mit zusätzlichem Schneebesen.

Zwar wird die Sahne dadurch nicht noch fluffiger, aber das Schlagen dauert nicht ganz so lange wie mit den Schlagbesen und ist mit dem Schneebesen auch insgesamt einfacher. Im Schnitt dauerte die Zubereitung der Sahne etwa 2 bis 3 min.
Handrührer für Brotteig zu schwach?
Eine echte Herausforderung ist hingegen unser schwerer Brotteig, den es zu kneten gilt. Hier kommen manche Geräte an ihre Leistungsgrenze, was man durch Stocken und Geschwindigkeitsreduzierungen bemerkt.
Ein Gerät will hier so gar nicht mitspielen: Der ansonsten sehr gut funktionierende und umfangreich ausgestattete Handrührer von Eta hat mit dem Brotteig massive Probleme. Nach einiger Zeit wandert der Teig immer höher, die Knethaken befördern ihn sprichwörtlich wie eine Raupe nach oben und drücken den Teig gegen das Rührgerät, was zu starken Verschmutzungen führt.

Zudem rutschen die Haken immer wieder aus der Verankerung und drehen sich dann nicht mehr. Ein anschließender „Trockentest“ zeigt, dass die Haken nur sehr locker im Gerät sitzen und deshalb durch die Last herausgezogen werden.
Für das Zubereiten von schweren Teigen kann also das Handrührgerät von Eta leider nicht empfohlen werden. Alle anderen Handrührer im Testfeld eignen sich hingegen uneingeschränkt auch für diesen Einsatzzweck.
Handrührgeräte und ihre Ausstattung
Wie eingangs schon erwähnt, ähneln sich alle Handrührgeräte grundsätzlich im Aufbau und der Bedienung. Lediglich im Design gibt es Unterschiede. So bauen Gastroback und Graef besonders hochwertige Geräte mit Metallapplikationen. Auch Klamer verwendet etwas Aluminium für seinen Handrührer.

Die unterschiedlichen Motorleistungen spielen hingegen im Vergleich kaum eine Rolle. Beim Brotteig vibrieren die Handrührgeräte von Klamer und Graef etwas stärker, beim Kuchenteig und der Schlagsahne laufen aber alle angenehm ruhig.
Beim Gastroback fällt uns noch die hohe Drehzahl auf, die mit dem Turbo und in den höchsten Stufen erreichbar ist. Bei leicht flüssigem Rührgut wie Schlagsahne oder Eierkuchenteig muss man sogar aufpassen, weil es dann tatsächlich gelegentlich spritzen kann.
Reinigung unserer Handrührgeräte
Die Verschmutzungsanfälligkeit aller Handrührgeräte hält sich erfreulicherweise in Grenzen. Ein kurzes Abwischen mit einem feuchten Tuch nach Gebrauch reicht hier in aller Regel aus. Eine Ausnahme ist hier nur der Rührer von Eta mit seinem zuvor beschriebenen Teigproblem:

Hier muss intensiv gesäubert werden, da sich der Teig sogar in den Einschüben für die Knethaken festsetzt. Beim Zubehör gibt es gute Nachrichten: Alle Hersteller geben zumindest die Haken und Schlagbesen zur Reinigung in der Spülmaschine frei. Damit ist eine besonders bequeme Reinigung möglich, wobei sich im Test zeigt, dass von Hand eine schnelle Säuberung der Aufsätze problemlos möglich ist.
Unser Fazit zum Handrührer-Test
Es ist schwer, hier eine Empfehlung zu geben, da alle Geräte sehr nah beieinander liegen und ähnlich gut zur Bereitung unserer Testteige geeignet sind. Leider können wir aber den eigentlich gut ausgestatteten Eta Lento nicht empfehlen, da mit ihm die Zubereitung von Brotteig im Test kläglich scheitert.

Dabei hat uns hier gerade die Vielfältigkeit gefallen und auch die Möglichkeit, optionales Equipment wie einen Rührstab zu betreiben, finden wir gut. Hervorragend finden wir die Leistungen des Braun Multimix 1, des HM508 von Graef und des Design Handmixer Pro von Gastroback.
Letzterer überzeugt auch durch sein edles Design und das umfangreiche Zubehör im Lieferumfang. Dafür ist der Gastroback allerdings auch das teuerste Gerät im Testfeld. In der Rührleistung zeigt sich ein recht homogenes Feld ohne nennenswerte Ausschläge nach unten oder oben.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Handrührgeräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Handrührgeräte Funktion: Anhand verschiedener Testreihen wird die Funktionalität der Geräte ermittelt, beim Teigkneten von schwerem Hefeteig kommt es vor allem auf das Drehmoment der Geräte an, überprüft wird einerseits die Glattheit und Feinporigkeit des erzeugten Teiges und andererseits die Homogenität, ob z. B. Mehlnester zurückbleiben. Die Rührfunktion wird anhand der Zubereitung von Rührkuchenteig getestet; auch hier kommt es auf das Erzeugen einer homogenen Masse an. Ziel beim Sahneschlagen ist eine gleichmäßige und steife Sahne, deren Konsistenz mit dem Standard-Gabeltest überprüft wird, allerdings gestaltet sich die Note maßgeblich durch die für diese Testreihe benötigte Zeit. Handhabung: Eine Gruppe geschulter Testpersonen prüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Ergonomie aller Bedienelemente, dies umfasst die Gängigkeit aller Bedienschalter, deren Erreichbarkeit sowie die Umbauten der im Lieferumfang befindlichen Zubehörteile. Wichtig für die Teilnote ist auch das Vibrationsniveau der Geräte in allen Testreihen, nur ein ruhiger Lauf (ohne Stottern, Rütteln etc.) auch im Lasttest ermöglicht ein „sehr gut“ in der Teilnote. Bei der Reinigung wird die Eigenverschmutzung der Geräte überprüft, die Einfachheit der Reinigung der Geräte und Zubehörteile sowie das Nicht- bzw. Bilden von Schmutzstellen in Griff- und Bedienelementnähe. Beim Unterpunkt Verstaubarkeit geht es darum, wie gut sich ein Gerät mit sämtlichen Zubehörteilen lagern lässt. Je weniger Platz im Küchenschrank benötigt wird, umso besser. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, die Qualität anhand der Bebilderung, Struktur, Schriftgröße und Anwendungshinweisen bewertet. Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Qualität der verwendenden Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile. Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen gemessen, für alle Testreihen addiert und dann vergleichend bewertet. Zudem wird die Verpackung des Gerätes unter ökologischen Gesichtspunkten beurteilt und bewertet. Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. |
Autor: Mike Bauerfeind
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