Der Siegeszug der Staubsauger in deutschen Haushalten ist schon einige Jahrzehnte her. Trotz oder gerade deswegen erfreut sich das praktische Reinigungsutensil nach wie vor großer Beliebtheit. Der klassische Bodenstaubsauger wird dabei damals wie heute an der Steckdose betrieben. Wir haben 15 Geräte im Test. Lesen Sie mehr in unserem Bodenstaubsauger Test 2021.
Die Testgeräte im Bodenstaubsauger Test 2021
Bodenstaubsauger mit Beutel: | |
AEG VX8.2 Öko | |
Fakir Red Vac Power | |
Vorwerk Kobold VT300 | |
Rowenta Power XXL RO3125 | |
Philips XD3110/09 3000 Series | |
Severin BC 7047 | |
Eta ETA351990010 Avanto Animal |
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Bodenstaubsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Er gehört mit Sicherheit zu einem der wichtigsten Reinigungswerkzeuge im Haushalt: der Staubsauger. Doch längst ist das etwas bieder anmutende Reinigungsgerät zum Hightechwerkzeug mit allerlei Raffinessen wie Bodentyperkennung, rotierender Bodenbürste oder beutellosem Vakuumsauger mutiert.
Moderne Bodenstaubsauger
Sogar Staubsauger mit smarter App-Anbindung gibt es inzwischen. Eines ist aber bei allen Geräten geblieben: das Funktionsprinzip. Ein Elektromotor treibt eine Art Turbine an, die durch Ansaugen der Luft einen Unterdruck erzeugt und dadurch mehr oder weniger erfolgreich den Staub über die Düse entweder klassisch in einen Staubsaugerbeutel oder ganz beutellos in einen Auffangbehälter transportiert, wo er gesammelt und später entsorgt werden kann.
Verschiedene Bauformen
Neben modernen Akku-Stielsaugern werden auch nach wie vor Bodenstaubsauger mit Steckdosenanschluss angeboten. Das ist im Vergleich zwar etwas unbequemer, schlägt sich aber in einer ordentlichen Saugkraft und nicht zuletzt einem günstigen Preis nieder, da auf teure Akkus verzichtet werden kann. Die Hersteller bemühen sich, durch spezielle Konstruktionen den bestmöglichen Komfort zu bieten. So verfügen manche Geräte über ein bis zu 9 Meter (m) langes Anschlusskabel. Automatische Kabelaufrollung gehört bei allen Typen mittlerweile zum Standard. Eines der besten Geräte im Test – der Kobold von Vorwerk – lässt sich sogar bequem am Griff schalten und die Saugkraft elektronisch regulieren. Alle anderen Sauger müssen am Bodenstaubsauger selbst gesteuert werden. Ein weiteres wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Luftfilterung, die alle Kandidaten gut beherrschen.
Zu viel Feinstaub?
Funktionsbedingt enthält die Abluft eines Staubsaugers eine große Menge Feinstaub. Das ist besonders bei beutellosen Geräten ein Problem, da hier auch keine Filterwirkung eines Staubsaugerbeutels eintritt. Folgerichtig sind viele Sauger mit zusätzlichen Feinstaubfiltern ausgestattet – in der Regel HEPA-Filter („High-Efficiency Particulate Air“, was so viel heißt wie: „hocheffizienter Schwebstofffilter“). Diese wirken effektiv gegen Feinstaub und machen die Staubsauger so auch allergikertauglich. Zumeist sind moderne HEPA-Filter waschbar und lassen sich bei Bedarf auch leicht tauschen. Ein weiterer, in der Regel recht einfacher Filter ist der Motorschutzfilter. Wie der Name schon sagt, schützt dieser den eingebauten Elektromotor vor Staub, der sich in den beweglichen Teilen festsetzen und zu Fehlfunktionen führen kann. Moderne Staubsauger filtern Staub mittlerweile so effektiv heraus, dass manche Geräte sogar ausdrücklich für Allergiker zertifiziert sind (Koenic, Philips, Severin, Vorwerk).
Bodenstaubsauger mit oder ohne Beutel?
Diese Frage ist so einfach gar nicht mehr zu beantworten. Beutellose Staubsauger sind nämlich inzwischen durchaus auf Augenhöhe mit klassischen Saugern und auch preislich sind die Unterschiede eher gering. Etwas problematisch bei beutellosen Staubsaugern ist allerdings das Entleeren des Behälters. Hier lässt sich eine Staubentwicklung kaum vermeiden und viele Hersteller empfehlen auch, dies im Freien durchzuführen – was freilich nicht immer praktikabel ist. Insbesondere Stauballergiker sollten also besser zu einem staubfrei zu entsorgenden Staubsaugerbeutel greifen. Aber auch der Reinigungsaufwand sollte nicht unterschätzt werden. So muss der Auffangbehälter ebenso wie der Hauptfilter regelmäßig gereinigt werden. Je nach Verschmutzung erfolgt dies auch unter fließendem Wasser, der anschließend erforderliche Trocknungsvorgang kann dann bis zu 24 Stunden dauern.
Unser Testfeld
Das Feld der 15 Bodenstaubsauger besteht etwa je zur Hälfte aus Staubsaugern mit Beutel und beutellosen Exemplaren. Bei allen Beutelstaubsaugern ist mindestens ein Beutel im Lieferumfang dabei. Manche Hersteller legen auch einen Ersatzbeutel oder im Falle von Vorwerk sogar einen kompletten Fünferpack mit bei. Dieser Staubsauger gehört übrigens auch ins absolute Spitzenfeld und kann mit einer sehr guten Saugleistung sowie einer elektrisch betriebenen Bodenbürste punkten. Hier sind in der Bürste Elektromotoren verbaut, die zusätzlich angetrieben werden. Der Kobold von Vorwerk erkennt dabei den Bodentyp und schaltet die Motoren ganz automatisch zu und ab. Nur ein weiterer Staubsauger – das beutellose Exemplar von Bissell – verfügt ebenfalls über eine elektrisch angetriebene Bodendüse. Gleichfalls hervorragende Saugleistung attestieren wir ebenjenem Sauger von Bissell, aber auch den Vertretern von AEG sowie Fakir und Rowenta. Die restlichen Staubsauger funktionieren auch alle gut, fallen aber in puncto Funktion etwas ab.
Leiser Staubsauger
Zunächst vermuten wir beim Gerät von AEG eine sehr geringe Saugleistung, schließlich ist das Gerät selbst bei maximaler Saugleistung noch flüsterleise. Doch weit gefehlt, der Staubsauger glänzt durch eine ausgesprochen gute Saugkraft bei sensationell niedrigem Geräuschpegel. Selbst Musik in Zimmerlautstärke kann man beim Saugen genießen. Ein absoluter Tipp für alle, denen laute Sauggeräusche mächtig auf die Nerven gehen, oder Eltern, die die Schlafpause der Kleinen für den schnellen Hausputz nutzen möchten, ohne den Nachwuchs zu wecken. Der VX82-1-Öko ist damit unangefochtener Testsieger im Testfeld und übertrumpft sogar den Kobold von Vorwerk.
Welcher Staubsauger ist gut bei Tierhaaren?
Übrigens haben die Saugerhersteller offenbar eine neue Zielgruppe entdeckt: Haushalte mit Tieren. Besonders die beiden Sauger aus dem Hause Eta haben sich diesem Spezialthema verschrieben. Das geht sogar so weit, dass Eta dem Andare Animal eine spezielle Fellpflegebürste spendiert hat. Diese dient zum Kämmen der Hunde. Gleichzeitig saugt der Staubsauger die so entfernten Hundehaare ab, sodass diese gar nicht erst auf den Boden fallen. Das ist zwar eine durchaus clevere Idee, aber der Hund muss das auch mögen. Bei vielen anderen Staubsaugern beschränkt sich die Haustiertauglichkeit auf spezielle Polster- und Bodendüsen für Tierhaare.
Stromverbrauch
Ein wichtiger Aspekt bei Staubsaugern ist natürlich der Stromverbrauch und damit die Ökologie. Nicht umsonst hat die EU den Maximalverbrauch gedeckelt und damit tatsächlich verbrauchsärmere Geräte durchgesetzt. Diese sind erstaunlicherweise nicht weniger effektiv als ihre Vorgänger mit Verbräuchen jenseits der 1 000 Watt (W). Spitzenreiter im Testfeld kamen mit kaum 600 W aus.
Welcher Bodenstaubsauger ist der Beste?
Die Saugleistung ist bei elektrisch betriebenen Geräten inzwischen überall gut bis sehr gut. Entscheidungskriterien sind eher Verbrauch, mitgeliefertes Zubehör, effektive Filterung und nicht zuletzt auch der Lärmpegel der Geräte.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Bodenstaubsauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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Bildquelle:
- Bodenstaubsauger Test 2021: © Auerbach Verlag, Philips