Sensible Daten müssen sicher vernichtet werden. So schreibt es nicht zuletzt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vor. Das sollte auch im Heimbüro selbstverständlich sein. Doch auch in normalen Haushalten ist der Einsatz verlässlicher Aktenvernichter, zum Beispiel für alte Steuerunterlagen, eine gute Wahl. Lesen Sie mehr in unserem Aktenvernichter Test 2023.
Die Testgeräte im Aktenvernichter Test 2023
Aktenvernichter: | |
Peach PS500-80 | |
Zoomyo Microcut C 185-C | |
Peach PS500-46 | |
HSM Shredstar X10 | |
Peach PS500-55 | |
HSM Securio C16 | |
HP Oneshred 8CC | |
Fellowes Powershred LX65 |
Im Test haben wir diesmal acht Aktenvernichter von Fellowes, HP, HSM, Peach und Zoomyo mit recht unterschiedlichen Kenndaten. Während preiswerte Einstiegsgeräte aufgrund einer geringen Laufzeit eher zur gelegentlichen Nutzung geeignet sind, schafft es das Spitzenmodell im Test auf satte 120 Minuten (min) Dauerbetrieb. Seit der Pandemie ist Homeoffice auch in Deutschland stark im Kommen.
Es ist eine angenehme Alternative zur Arbeit im großen Büro und nicht zuletzt aufgrund vermiedener Anfahrten zum Arbeitsplatz auch umweltschonend. Um ein kleines Büro im eigenen Heim zu betreiben, müssen auch die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) beachtet werden. Diese schreibt unter anderem den Umgang mit personenbezogenen Daten und deren sichere Vernichtung nach der Aufbewahrungszeit vor. Um diesen Vorschriften nachzukommen, gehört an jeden Büroarbeitsplatz auch ein Aktenvernichter.
Aktenvernichter zur Sicherstellung vertraulicher Daten
Ohne Aktenvernichter ist eine normgerechte Vernichtung von vertraulichen Unterlagen, Steuerbelegen und auch personenbezogenen Daten praktisch unmöglich. Schon beim Kauf eines Aktenvernichters muss man also auf die Sicherheitsstufe achten. Streifenschnitt beispielsweise kommt kaum noch in Betracht, da hier ein leichtes Rekonstruieren von vernichteten Akten sogar von Hand möglich ist.
Cross Cut – also das Zerschneiden in kleine Papierschnipsel – muss ein Aktenvernichter für diesen Anwendungszweck schon beherrschen. Positiv: Alle unsere Testgeräte verfügen über Cross-Cut-Schneidwerke und mindestens über die schon sehr gute Sicherheitsstufe P-4.
Das bedeutet: Unterlagen werden in maximal 6 Millimeter (mm) Breite mit einer Fläche von höchstens 160 Quadratmillimetern (mm²) zerteilt. Ein Gerät (Zoomyo C 185-C) produziert noch kleinere Schnipsel von maximal 2 mm/30 mm². Damit lassen sich auch sensible Dokumente normgerecht vernichten.
Laufzeit bei Aktenvernichter ein wichtiges Bewertungskriterium
Wenn nur sehr selten einzelne Akten vernichtet werden sollen, reicht eine kurze Laufzeit für den Dauerbetrieb des Aktenvernichters aus. Anders sieht es aus, wenn es sich um eine große Anzahl von Blättern, vielleicht gar mehrere Ordner handelt, die es zu vernichten gilt. Mit den eher kleineren Geräten, die gerade einmal für 4 oder 6 min Dauerbetrieb ausgelegt sind, wird man da natürlich nicht froh.
Besser sieht es bei den höherwertigen Geräten aus. Laufzeiten von 10, 30 oder gar 120 min beim Spitzenmodell PS500-80 von Peach eignen sich dafür schon deutlich besser. Es versteht sich, dass hier auch tiefer in die Tasche gegriffen werden muss. Denn unser Marathonläufer unter den Aktenvernichtern kostet um die 325 Euro. Dagegen wirkt der Zoomyo für etwa 150 Euro wie ein Schnäppchen.
Schafft er doch immerhin 30 min im sogar noch sichereren Schnitt nach Sicherheitsstufe P-5. Auch ansonsten gefällt uns dieser Aktenvernichter insgesamt sehr gut. Der große herausnehmbare Auffangbehälter, ein feiner Schnitt und eine gute Bedienbarkeit stechen hier heraus.
Die Papiermenge ist ausschlaggebend für jeden Aktenvernichter
Ein weiteres Kriterium ist die Schnittleistung. Um die sechs Blatt vertragen alle Geräte. Als besonders penibel bei einer Überbeladung stellte sich in dieser Disziplin der HSM Securio C16 heraus. Schon ein Blatt über den vom Hersteller angegebenen sechs Blättern bringt ihn zum Anhalten. Keine Glanzleistung.
Besonders umgänglich auch bei mal einem Blatt zu viel sind hier wiederum der Microcut C 185C sowie der PS500-80 von Peach. Dieser schafft mühelos sagenhafte 18 Blatt auf einmal, ohne zu stocken und bleibt dabei beim Stromverbrauch noch im erträglichen Bereich knapp über 100 Watt (W). Im Mittelfeld mit jeweils zehn Blatt bewegen sich die Geräte Fellowes LX65, HSM Shredstar X10, Peach PS500-46 sowie der Redaktionsliebling Zoomyo.
Papier fein zerkleinert
Nicht nur der Datenschutz spielt eine Rolle bei der Größe der produzierten Papierschnipsel. Je kleiner das Papier geschnitten wird, umso mehr passt auch in den Auffangbehälter des Aktenvernichters hinein. Die kleinsten Stücke produziert der Zoomyo gefolgt vom Peach PS500-55.
Eher grobe Ergebnisse liefern dagegen die Modelle Fellows LX65, HSM Shredstar X10 und erstaunlicherweise der Peach PS500-80, den wir ja im Artikel wegen seiner hohen Schneidleistung loben. Wahrscheinlich muss der Hersteller an dieser Stelle Kompromisse eingehen.
Kreditkarten und DVDs können auch zerkleinert werden
Explizit zur Vernichtung von CDs, DVDs oder Kreditkarten eignen sich nur einige der getesteten Geräte. Erfreulich: Alle Vernichter mit extra Einschub für derartige Datenträger verfügen über einen separaten kleinen Auffangbehälter für diese Medien.
Damit vermischen sie sich nicht mit dem Papiermüll und können separat entsorgt werden. Aber auch Shredder ohne separates Fach können mühelos auch ab und zu einmal solche Objekte vernichten. Allerdings dann ohne separaten Auffangkorb. Apropos auffangen: Die meisten unserer Testgeräte verfügen erfreulicherweise über einen nach vorne herausnehmbaren Abfallbehälter, der im Idealfall auch über ein Sichtfenster zur Kontrolle des Füllstandes verfügt.
Nur die Modelle von HP, Fellowes und HSM sind lediglich auf den Behälter aufgesetzt. Hier muss zum Entleeren die komplette Motoreinheit abgenommen werden.
Stromeffiziente Aktenvernichter
Zur Vernichtung von Unterlagen muss ein Schneidwerk mit elektrischer Energie angetrieben werden. Das verbraucht zwangsläufig Strom. Die gute Nachricht: Da Aktenvernichter relativ selten und meist nur kurz zum Einsatz kommen, halten sich die Kosten im Rahmen.
Als besonders sparsam erweisen sich die Modelle Peach PS500-80 sowie der HSM Securio C16 mit jeweils etwa 100 W für fünf Blätter gleichzeitig. Etwas aus dem Rahmen fällt der ansonsten von uns gelobte Zoomyo mit etwas über 180 W.
Unser Fazit zum Aktenvernichter-Test
Es kommt auf die geplante Anwendung und den Geldbeutel an, für welchen Aktenvernichter man sich entscheidet. Relativ einfache Geräte kosten deutlich weniger, sind aber keine Dauerläufer und auch bei Schnittleistung und komfortabler Entnahme des Auffangbehälters nicht besonders herausstechend.
Unser Favorit ist aber nicht etwa das teuerste, sondern das sicherste Gerät im Test: Der Zoomyo Microcut C 185-C ist zum fairen Preis zu bekommen, kann bis zu zehn Blatt gleichzeitig in der Sicherheitsstufe P-5 vernichten und läuft im Dauerbetrieb bis zu 30 min.
Hinzu kommt noch der Komfort des nach vorne herausnehmbaren Auffangbehälters sowie das bequeme Bewegen dank angebrachter Rollen. Wer Wert auf eine sehr hohe Schnittleistung legt und über das entsprechende Budget verfügt, der sollte zum Peach PS500-80 greifen.
Erfreulich: Untauglich ist keines der getesteten Geräte und dank Sicherheitsstufe P-4 sind alle Aktenvernichter auch aus Sicht des Datenschutzes zur Verwendung im Homeoffice und generell im häuslichen Bereich vorgesehen und geeignet.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Aktenvernichter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Zur Überprüfung der Schnittgüte wird ein Set an Papier sowie CDs und Scheckkarten geschreddert und die entstandenen Partikel vermessen. Entsprechend der Herstellerangaben werden die Testkandidaten beladen und bedient. Abzüge gibt es für Nichtschneiden, Problemen beim Zerkleinern oder Quetschen. Die Arbeitsgeschwindigkeit bewertet, wie schnell bei Einzel- und Mehrfachbeladung geschreddert wird. Abzüge gibt es für Drehzahlabfall oder gar Stocken unter Last.
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