Nass oder trocken? Für wen passt welche Rasur

© Fxquadro - Fotolia.com
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Ist die Rasurmethode nur eine Frage des persönlichen Stils? Ob sich wirklich „nur echte Männer nass rasieren“ oder alte Vorurteile bereits selbst einen weißen Bart tragen, haben wir recherchiert.

Bereits seitdem sich unsere Urahnen mit scharf geschliffenen Steinen oder Muscheln die Barthaare vom Gesicht schabten, gehört die Rasur zum mehr oder minder regelmäßigen Pflegeritual der Männerwelt. Heute muss Mann sich allerdings nicht mehr mit Fundstücken aus der Kiesgrube das Gesicht malträtieren, sondern hat die Auswahl zwischen verschiedenen modernen Methoden der Bartentfernung. In den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts revolutionierte die Einführung des Elektrorasierers den täglichen Kampf gegen die Bartstoppeln und bot fortan eine Alternative zu Rasiermesser und blutigen Schnittwunden.

Seltsamerweise scheint sich jedoch das maskuline Selbstverständnis den Annehmlichkeiten des Fortschritts in den Weg zu stellen: Wer ein richtiger Mann sein will, der rasiert sich angeblich nicht mit elektrischer Bequemlichkeit im Trockenen, sondern nass und mit geschliffener Klinge! Es wäre in der Tat ein seltsames Bild, sich Clint Eastwood in „Ein Fremder ohne Namen“ mit sanft vibrierendem Dreifachtrimmer inklusive Pflegelotionskartusche vorzustellen. Nein, die personifizierte Männlichkeit mit Cowboyhut und locker sitzendem Colt rückt in dem Westernklassiker seinem Bart mit einem scharfen Messer zu Leibe – und drei Störenfrieden seines Rasurrituals mit einer Ladung Blei. Die Wahrscheinlichkeit einer schießwütigen Banditenhorde in Ihrem Badezimmer dürfte jedoch eher gering sein. Warum also das Festhalten an der aufwendigen Prozedur mit Pinsel, Klinge und Rasierschaum?

Gut geschäumt

Fans der Nassrasur schwören auf das angenehme Gefühl der über die Haut gleitenden Klinge und heben auch die Gründlichkeit dieser Methode hervor. Doch empfiehlt sie sich nicht für jedermann, denn manch harter Kerl hat eine sensible Haut. Wer unter Hautunreinheiten leidet, wird sich beim Nassrasieren unnötig quälen und darüber hinaus das Infektionsrisiko erhöhen. Die scharfe Klinge entfernt nämlich nicht nur Barthaare, sondern schabt auch die oberste Hautschicht ab. Gesunder Gesichtshaut schadet dieses Peeling nicht, empfindliche Partien werden jedoch zu stark gereizt. Um keine Kraterlandschaft in die Wangen zu schlagen, muss der Bart auf die Rasur entsprechend vorbereitet werden. Reinigen Sie Ihr Gesicht und befeuchten Sie es mit reichlich warmem Wasser, um die Härchen einzuweichen. Der Rasierschaum sollte anschließend mindestens drei Minuten einwirken und dabei seine feste Konsistenz behalten; fallen die Bläschen wieder in sich zusammen, bieten sie keinen ausreichenden Schutz mehr. Achten Sie beim Rasieren darauf, die Haut stets unter Spannung zu halten. Auf diese Weise gleitet die Klinge ohne Blessuren und kappt die Barthaare besonders nah an der Wurzel.

In trockenen Tüchern

Im Handumdrehen stoppelfrei: Elektrische Rasierapparate raspeln die Barthaare bis an die Hautoberfläche ab und bergen kaum Verletzungsrisiken. Allerdings ist das Ergebnis meist nicht so langanhaltend wie das der Nassrasur, da die Stoppeln weniger tief abgeschnitten werden und schneller wieder ein Bartschatten zu sehen ist. Dennoch ist die Trockenrasur aufgrund der geringeren Beanspruchung für empfindliche Haut besser geeignet. Während Geräte mit Scherfolien ein Rasieren mit oder gegen den Strich ermöglichen, arbeiten Rotationsrasierer mit sich stetig drehenden Scherköpfen. In jedem Fall dürfen aber auch bei der elektrischen Rasur die richtigen Pflegeprodukte nicht fehlen. Zur Vorbereitung eignet sich ein Preshave zum Aufstellen der Härchen, das Aftershave dagegen desinfiziert nach dem Rasieren die gereizte Haut.

Erste Hilfe bei Schmerzen

Was tun bei Brennen, Juckreiz oder blutigen Kampfspuren nach der Rasur? Kleine Tipps können helfen, schmerzhafte Blessuren zu lindern oder gar nicht erst entstehen zu lassen. So sollten beispielsweise Produkte mit Alkohol vermieden werden. Das Feuern auf der frisch rasierten Haut beweist vielleicht Ihre Schmerztoleranz, männlicher wirken ein puterroter Hals und Tränen in den Augen aber bestimmt nicht. Leiden Sie nach der Rasur dennoch unter Rötungen und gereizten Hautpartien, beruhigen Cremes und Pflegestifte mit Aloe-vera-Extrakten.

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