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Ein Haartrockner muss viele Anforderungen erfüllen. Wie der Name schon sagt, soll er die Haare trocknen. Dabei aber möglichst schnell sein, denn niemand möchte am Morgen unnötig Zeit im Bad verschwenden, und gleichzeitig schonend zum Haar, damit dieses nicht übermäßig strapaziert wird. Gar nicht so leicht. Lesen Sie mehr in unserem Haartrockner Test 2022.

Die Testgeräte im Haartrockner Test 2022

Haartrockner:
Eta Fenité Exclusive ETA932090000
Panasonic EH-NA67
Eta Fenité ETA832090000
Xiaomi Mi Ionic Hair Dryer H300
Parlux Alyon K-1161
Valera Swiss Air4Ever SR4 eQ RC
Rowenta x Karl Lagerfeld CV581LF0
Prinz PZ-KHT2

Man könnte meinen, zu einem guten Haartrockner gehört nicht viel. Eigentlich ist es ja nur ein bisschen heiße Luft und ein Gebläse. Aber wie anhand unserer acht Testkandidaten deutlich wird, ist Föhn nicht gleich Föhn und die Unterschiede zwischen den Modellen erheblich. Nicht nur im Hinblick auf den Preis, der sich zwischen 10 und über 200 Euro bewegt, sondern auch bezüglich der Funktionalität. Ein wesentlicher Unterschied ist die sogenannte Ionentechnologie, mit der fast alle unserer Testkandidaten, vor allem die aus dem höheren Preissegment, ausgestattet sind. Aber bringt diese Neuerung tatsächlich einen Mehrwert?

Wer schlichtes und elegantes Design mag, wird das minimalistische Bedienfeld des handlichen Haartrockners von Xiaomi lieben
Wer schlichtes und elegantes Design mag, wird das minimalistische Bedienfeld des handlichen Haartrockners von Xiaomi lieben

Fliegendes Haar ade

Gerade Personen mit langen Haaren dürften das Problem kennen: Durch das Föhnen werden die Haare elektrostatisch aufgeladen und fangen an zu „fliegen“. Um diesen unerwünschten Nebeneffekt zu beseitigen, wurde die Ionentechnologie für Haartrockner entwickelt, mit denen beispielsweise auch die Testkandidaten von Valera, Parlux sowie die beiden Modelle von Eta ausgestattet sind. Dabei werden durch einen Generator im Föhn negativ geladene Teilchen produziert und durch den Luftstrom aufs Haar befördert. Dort sollen sie die durchs Föhnen entstandenen positiv geladenen Teilchen neutralisieren und damit fliegende Haare verhindern. Außerdem werben einige Hersteller damit, dass das Haar dadurch schneller und schonender getrocknet wird.

Beim Parlux ist das Bedienfeld mit zwei Reglern und einer Kaltlufttaste übersichtlich, was die Handhabung erleichtert
Beim Parlux ist das Bedienfeld mit zwei Reglern und einer Kaltlufttaste übersichtlich, was die Handhabung erleichtert

Die Geräte von Xiaomi und Panasonic verfügen darüber hinaus noch über eine spezielle Wasserionentechnologie, die das Haar mit Feuchtigkeit versorgen soll. Wie der Praxistest zeigt, funktioniert das Konzept tatsächlich und die elektrostatische Aufladung kann vermieden werden. Aber dass dadurch das Haar auch schneller trocknet oder geschmeidiger wird, können nur wenige Testpersonen bestätigen. Das mag vor allem daran liegen, dass es eine Vielzahl von Haartypen gibt, die unterschiedlich auf das Föhnen reagieren. Wie auch schon die Bedienungsanleitung beim Modell von Xiaomi verrät, profitieren etwa Personen mit lockigem oder kurzem Haar weniger von dem Effekt. Umso wichtiger ist es, dass die Haartrockner sich an den jeweiligen Haartyp anpassen lassen.

Mit dem Diffusoraufsatz können, wie hier mit dem teureren Modell von Eta, Locken getrocknet und in Form gebracht werden
Mit dem Diffusoraufsatz können, wie hier mit dem teureren Modell von Eta, Locken getrocknet und in Form gebracht werden

Heiß oder kalt föhnen

Dafür ist es in erster Linie wichtig, dass Temperatur und Luftstrom reguliert werden können. Alle Testmodelle verfügen daher über mindestens zwei Gebläsestufen, der Föhn von Panasonic und das teurere Gerät von Eta sogar über drei. Am meisten Power haben allerdings die beiden Haartrockner von Eta, gefolgt vom Parlux. Das Schlusslicht bilden der Föhn von Rowenta und, noch deutlich weiter abgeschlagen, der Testkandidat von Prinz. Letzterer hat auf der höchsten Stufe nicht einmal soviel Power wie die anderen Modelle auf der niedrigsten.

Zudem sind bei diesem Modell die Einstellungsoptionen mit der Wahl zwischen zwei Luftgeschwindigkeiten schon ausgereizt. Aber das günstige und zusammenklappbare Modell ist auch eher als Reisebegleiter für unterwegs konzipiert, weniger für den täglichen Gebrauch. Bei allen anderen Haartrockner im Test kann neben der Gebläsestärke auch die Temperatur angepasst werden.

Die bewegliche Schnelltrocknungsdüse von Panasonic macht eine effektive und gleichzeitig schonende Haartrocknung möglich
Die bewegliche Schnelltrocknungsdüse von Panasonic macht eine effektive und gleichzeitig schonende Haartrocknung möglich

In der Regel hat man die Wahl zwischen drei Wärmestufen, lediglich beim Gerät von Parlux sind es nur zwei, beim Panasonic wiederum sogar vier. Wichtig ist aber nicht nur, wie viele Stufen es gibt, sondern eher wie groß die Temperaturspanne ist. Das heißt, auf niedrigster Stufe sollte die Temperatur möglichst niedrig sein, damit der Föhn auch von Menschen mit sensibler Kopfhaut oder empfindlichem Haar genutzt werden kann. Andererseits sollte die höchste Stufe dann auch mit einem merklichen Temperaturanstieg verbunden sein, damit der Trocknungsprozess möglichst schnell vonstattengeht.

Daran gemessen kann der Föhn von Panasonic mit einem Temperaturunterschied von 25 Grad Celsius (°C) zwischen niedrigster und höchster Stufe mit Abstand das beste Ergebnis erzielen. Die Geräte von Xiaomi und Prinz können in diesem Bereich hingegen nicht überzeugen, was aber nicht weiter verwunderlich ist, da beide nur über eine Temperaturstufe verfügen. Überraschender ist dafür das Ergebnis beim teureren Kandidaten von Eta, bei dem die Temperaturspanne trotz drei verschiedener Stufen nur 3 °C beträgt. Neben Gebläse- und Temperaturwahl sind, abgesehen vom Prinz, alle Modelle noch mit einer Kaltluftfunktion ausgestattet, die bei Bedarf zugeschaltet werden kann.

Viele Modelle, wie etwa der Testkandidat von Rowenta, sind mit einer praktischen Schlaufe zur Aufhängung ausgestattet
Viele Modelle, wie etwa der Testkandidat von Rowenta, sind mit einer praktischen Schlaufe zur Aufhängung ausgestattet

Gerade bei längerem Föhnen ist dies eine wichtige Funktion, da so eine Überhitzung von Haar und Kopfhaut vermieden und Haarschäden verhindert werden können. Außerdem eignet sich die Einstellung, um das Haar nach dem Föhnen zu fixieren. In den meisten Fällen muss dafür eine Taste am Griff gedrückt werden, um die Funktion einzuschalten und mit dem Loslassen der Taste wechselt der Föhn wieder in den Warmluftmodus. Eine Ausnahme bilden das teurere Modell von Eta und Xiaomi, bei denen die Funktion über einen Regler justiert werden kann. Zudem verfügen diese beiden Kandidaten auch über einen dritten Modus, bei dem automatisch zwischen kalt und warm gewechselt wird.

Perfekter Reisebegleiter: Der Haartrockner von Prinz lässt sich im Handumdrehen zusammenklappen und platzsparend verstauen
Perfekter Reisebegleiter: Der Haartrockner von Prinz lässt sich im Handumdrehen zusammenklappen und platzsparend verstauen

Der richtige Aufsatz für den Haartrockner

Um bestmögliche Föhnergebnisse zu erzielen, ist nicht nur die richtige Einstellung von Temperatur und Luftgeschwindigkeit entscheidend, sondern auch die Wahl des passenden Aufsatzes für den jeweiligen Haartyp. Mit der Standard-Düse, die bei allen Testmodellen enthalten ist, kann der Luftstrom zielgenau auf die gewünschten Stellen gelenkt werden. Einige Haartrockner, wie der Parlux, der Valera und der teurere Eta, besitzen zudem noch eine zweite Präzisionsdüse, mit einem anderen Durchmesser, die eine noch individuellere Anpassung des Stylings möglich macht.

Darüber hinaus verfügen fast alle Kandidaten im Test, außer die Föhne von Rowenta, Prinz und Xiaomi, über einen Diffusoraufsatz. Der sorgt für Volumen und definiert lockiges oder welliges Haar, weshalb er besonders für Lockenköpfe interessant sein dürfte. Einen weiteren, außergewöhnlichen Aufsatz hat das Modell von Panasonic zu bieten. Die bewegliche Schnelltrocknungsdüse wurde speziell für die Anwendung bei Kindern konzipiert. Der kraftvolle Luftstrom sorgt für schnelle Ergebnisse, während durch automatische Bewegungen ein Überhitzen der Kopfhaut vermieden wird.

Bei fast allen Testgeräten ist, wie hier beim günstigen Modell von Eta, der Filter abnehmbar, was die Reinigung erleichtert
Bei fast allen Testgeräten ist, wie hier beim günstigen Modell von Eta, der Filter abnehmbar, was die Reinigung erleichtert

Welcher ist der beste Haartrockner?

Vor allem bei längerem Haar oder aufwendigerem Styling ist es wichtig, dass der Haartrockner gut in der Hand liegt und angenehm zu bedienen ist, damit die Anwendung auf Dauer nicht zur Strapaze wird. Einen Vorteil haben da leichte Modelle, wie etwa die Testkandidaten von Prinz, Rowenta und Xiaomi, wohingegen schwerere Geräte, wie der günstige Eta oder der Valera, im Nachteil sind. Grundsätzlich liegen aber auch diese gut in der Hand und lassen sich unkompliziert bedienen.

Praktisches Detail: Der bewegliche Rotocord verhindert beim Haartrockner von Valera, dass sich das Netzkabel verdrehen kann
Praktisches Detail: Der bewegliche Rotocord verhindert beim Haartrockner von Valera, dass sich das Netzkabel verdrehen kann

Bei Letzterem ist das Kabel zudem mit einem sogenannten Rotocord ausgestattet, der dafür sorgt, dass es sich nicht verdrehen kann, was den Föhnkomfort zusätzlich erhöht. Einen weiteren Vorteil gegenüber der Konkurrenz haben die Haartrockner von Xiaomi und das höherpreisige Gerät von Eta durch ihre magnetischen Aufsätze, die sich kinderleicht wechseln lassen.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Haartrockner-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Für die Note der Luftgeschwindigkeit werden die erreichten Geschwindigkeiten aus einem Abstand von 40 cm auf niedrigster und höchster Stufe ermittelt und bewertet. Ebenso werden die Lufttemperaturen bewertet (für die Temperatur der niedrigsten Stufe wird die niedrigste Geschwindigkeit gewählt, gleiches für die hohen Stufen). Auch das Betriebsgeräusch wird auf niedrigster und höchster Stufe ermittelt und bewertet.
Handhabung: Die Testredaktion bewertet die Bedienfreundlichkeit anhand der generellen Handlichkeit (Größe/Gewicht/Gewichtsverteilung) und Griffigkeit der Geräte sowie der Funktionalität, Gängigkeit und Lage der Bedienelemente, ebenso nach ergonomischer Einschätzung in Bezug auf eine mögliche Ermüdung von Hand und Arm bei längerem Gebrauch. Bei der Reinigung wird die Modularität der Geräte, insbesondere die Abnehmbarkeit des Filters bewertet. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Ermittelt wird der Momentanverbrauch auf höchster Stufe (Geschwindigkeit und Temperatur) und zu den erreichten Temperaturen und Geschwindigkeiten ins Verhältnis gesetzt, es ergibt sich die Effizienz des Gerätes, welche bewertet wird. Zusätzlich wird die Verpackung auf ggf. entstehenden (Kunststoff-)Müll hin bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen und Verbrennen Schäden entstehen.
 

Autorin: Dorothee Wagner

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Bildquelle:

  • Test_Haartrockner 2022: © Christian Jung/stock.adobe.com, Auerbach Verlag