Anzeige

Wieder einmal das Brot schief abgeschnitten, die Salamischeiben zu unregelmäßig abgetrennt oder den Braten zerstückelt? Elektrische Küchenmesser sollen die Arbeit in der Küche vereinfachen und solche Probleme lösen. Doch können sie ihre Versprechen halten? Wir haben 3 Modelle für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Elektromesser Test 2023.

Die Testgeräte im Elektromesser Test 2023

Elektromesser:
Graef EK 502
Tefal 852331
Steba EM 3

Messer gehören schon seit langer Zeit zu den wichtigsten Werkzeugen des Menschen. In der Küche gibt es eine Vielzahl verschiedener Messer, die sich je nach Einsatzzweck unterscheiden. In den meisten Küchenschubladen finden sich daher ein Fleischmesser, ein Messer zum Schneiden von Brot, eines für Tomaten oder auch einfach ein oder mehrere sogenannte Universalmesser.

Beim Messer-Modell von Graef ist der Betriebsschalter am Kopf etwas klein und kantig geraten
Beim Messer-Modell von Graef ist der Betriebsschalter am Kopf etwas klein und kantig geraten

Wäre es nicht schön, wenn wir anstatt der vielen verschiedenen Messer nur ein Messer benötigen? Laut den Herstellern elektrischer Messer sind genau ihre Messer für solche Einsatzzwecke sinnvoll. Ob Brot oder Braten, Ananas, Melonen oder gar tiefgefrorene Torten, mit den elektrischen Küchenmessern können verschiedensten Lebensmittel im Handumdrehen einfach und präzise und ohne großen Kraftaufwand geschnitten werden.

Diese Aussage haben wir in unserem Test genau unter die Lupe genommen. Unser kleines Testfeld besteht diesmal aus 3 kabelgebunden Geräten der Hersteller Tefal, Steba und Graef. Alle Geräte gleichen sich in ihrem Funktionsprinzip. Ein Elektromotor im Griff treibt eine gezahnte Doppelklinge an. Durch die Hin- und Herbewegung der Klinge mit einer hohen Frequenz lassen sich weiche, feste und gefrorene Lebensmittel zerteilen. Bei allen Modellen besitzen die Messer einen Fingerschutz und können problemlos per Knopfdruck ausgetauscht werden. Die Unterschiede der einzelnen Modelle bestehen vor allem im Design und der Handhabung, der Leistung des Motors und dem Preis.

Preiswerte elektronische Messer

Das preiswerteste elektrische Messer ist das Modell von Tefal. In Online-Shops wird es bereits für knapp 30 Euro gehandelt. Mit seinen 100 Watt (W) Leistung ist auch das leistungsmäßig schwächste elektrische Küchenmesser im Test.

Die 3 Testkandidaten mit den dazugehörigen Messern im Überblick
Die 3 Testkandidaten mit den dazugehörigen Messern im Überblick

Außerdem enthält es die wenigste Ausstattung, da nur ein paar Doppelklingen beiliegen. Ersatzklingen zum Schneiden von Gefriergut können bei Bedarf separat im Tefal eigenen Onlineshop erworben werden. Positiv hervorzuheben ist, dass das Modell eine ordentliche Kabellange von 1,5 Meter (m) hat und dass es durch seine Ovale Form mit dem großen ovalen Anschalter sehr handlich und bedienfreundlich ist. Die Verarbeitung ist gut und wirkt durch ihre Rundungen hochwertiger als vom Preis her erwartbar.

Elektromesser der Mittelklasse

Das Modell von Steba ordnet sich preislich mit knapp 38 Euro Straßenpreis im Mittefeld ein, bietet aber mit Abstand die größte Ausstattung. Zum einen legt Steba dem Modell gleich zwei verschiedene Doppelklingen bei, ein Universalmesser und ein Brotmesser. Zum anderen ist auch ein praktisches Gehäuse zur Aufbewahrung der Messer und des Geräts enthalten sowie eine Edelstahl-Fleischgabel.

 Das Modell von Steba hat einen überzeugenden Sicherheitsschalterder, der vor Fehlgriffen schützt
Das Modell von Steba hat einen überzeugenden Sicherheitsschalterder, der vor Fehlgriffen schützt

Negativ fällt allerdings die geringe Kabellänge von 0,78 m auf. Sollte die Steckdose somit etwas weiter weg vom Schnittgut sein, muss wohl mit einer Verlängerung gearbeitet werden. Dafür besitzt das Modell von Steba als einziges Gerät einen Sicherheitsschalter, der einen versehentlichen Betrieb verhindert. Die Verarbeitung ist in Ordnung, wenn auch qualitativ nicht so gut wie bei den Modellen von Tefal oder Graef. Der Schalter für den Betrieb ist im Gegensatz zu den anderen Modellen an der Unterseite, wodurch weniger Druck von oben beim Schnitt ausgeübt werden kann.

Graef-Elektromesser im Test

Das teuerste Gerät im Test ist das Modell von Graef. Es kostet zwischen 45 und 50 Euro. Dafür erhält man zwei Edelstahlklingen mit professionellem Wellenschliff sowie Tiefkühlklinge. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Gerät senkrecht abgestellt werden kann und somit ein sauberes Arbeiten ermöglicht wird.

Die Kabellänge ist mit 1,5 m ebenfalls hinreichend ausreichend. Aufgrund des Designs liegt das Gerät sehr gut in der Hand und der Schwerpunkt sehr nah am Schnittgut. Lediglich den etwas kleinen und kantigen Betriebsknopf empfan­den wir als störend.

Elektromesser im Schnitt-Test

Ein Grund für die Anschaffung eines elektrischen Messers ist die Hoffnung, damit schneller, leichter und präziser als mit konventionellen Messern zu schneiden. Deshalb haben wir die Messer in vier verschiedene Kategorien getestet: Schneiden von Roggenmischbrot sowie weichem Weißbrot, Schneiden von harter ungarischer Salami und weicher Rindersalami, Schneiden von frischen Nackensteaks und Schneiden von Gurken und Tomaten.

Perfekte Brotscheiben erhalten wir im Test mit dem Modell von Graef
Perfekte Brotscheiben erhalten wir im Test mit dem Modell von Graef

Beim Schneiden des Roggenmischbrotes hatte das Modell von Graef die Nase vorn. Mit ihm konnten wir ohne Große Probleme und in einer guten Geschwindigkeit mehrere gleichmäßige Scheiben schneiden. Bei den Modellen von Tefal und Steba mussten wir aufgrund der Kruste etwas mehr Kraft anwenden. Dadurch waren die Scheiben teilweise nicht so gleichmäßig. Nichtsdestotrotz haben auch sie das Brot schnell und ordentlich geschnitten. Durch das Weißbrot hingegen sind alle Geräte gleichermaßen schnell durchgekommen. Bei dem Schneiden der zwei Salamis ist das Testergebnis ähnlich zur Kategorie Brot.

Mit dem Gerät von Graef konnten wir das beste und feinste Schnittergebnis festhalten. Die Tefal- und Steba-Modelle hatten Schwierigkeiten mit der harten ungarischen Salami, was zu dickeren Scheiben und einem leicht unsauberen Rand führte. Das Nackensteak hingegen haben alle Testkandidaten problemlos gemeistert. Auch hier war das Modell von Graef aufgrund der Präzision und Geschwindigkeit wieder auf Platz eins, dicht gefolgt vom Tefal und Steba.

Können elektronische Messer fein schneiden?

Beim Feinschnitt, dem Schneiden von Tomate und Gurke, haben ebenfalls alle Modelle überzeugt. Auch in dieser Kategorie liegt das Modell von Graef wieder vorne und lieferte das beste Schnittergebnis und die dünnsten Scheiben.

Auch frische Nackensteaks zeiteilt das Graef-Messer am besten
Auch frische Nackensteaks zeiteilt das Graef-Messer am besten

Allerdings dauert es doch wesentlich länger, mit dem elektrischen Messer die Gurken und Tomate zu scheiden als mit einem guten konventionellen Gemüse- oder Küchenmesser.

Einfache Reinigung von elektronischen Messern

Nach der Arbeit kommt bei vielen Küchengeräten die böse Überraschung. Nicht so bei den im Test befindlichen Messern, denn alle Messer besitzen eine Edelstahl-Klinge und sind dadurch Geschirrspülmaschinen-tauglich. In der Praxis einfach die Klinge aus dem Motorblock entfernen, dies gelingt mittels Knopfdrucks, und in die Geschirrspülmaschine legen.

Unser Fazit zum Elektromesser-Test

Ob konventionelle oder elektrische Messer, ohne sie wäre ein Arbeiten in der Küche nicht möglich. In unserem Test hat sich vor allem das Modell von Graef besonders hervorgetan. Es hat in allen Kategorien das beste Schnittergebnis erzielt. Auch war es das schnellste und von der Bedienung her angenehmste.

 Beim Schneider von harten Salamis scheiden sich die Geister. Mit dem Steba-Messer gelingt es gut
Beim Schneider von harten Salamis scheiden sich die Geister. Mit dem Steba-Messer gelingt es gut

Aber auch die anderen Modelle waren keineswegs schlechter. Das Modell von Tefal ist knapp hinter unserem Testsieger, dafür aber mindestens 15 Euro günstiger. Wer auf das zweite paar Doppelklingen zum Schneiden von Gefrostetem verzichten kann, ist mit dem Tefal gut beraten.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Elektromesser-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Elektromesser 
Funktion: In mehreren Testreihen müssen die Testkandidaten typische Alltagsaufgaben bewältigen. Getestet wird mit der jeweils für das Schnittgut empfohlenen Klinge, sofern Wechselklingen beiliegen. Beim Brotschneiden wird getestet, wie gut die Elektromesser Brotscheiben gebrauchsüblicher Dicken abschneiden können. Der Feinschnitt erfolgt an Tomaten und Gurken, Ziel ist es u. a. möglichst dünne, vor allem aber gleichmäßig dicke Scheiben zu schneiden.
Handhabung: Grundkonstruktion, Griff und Betriebsschalter bzw., falls verbaut, auch der Sicherheitsschalter sowie der Klingenwechsel sind untrennbar mit einander verwoben, bei der Bedienfreundlichkeit wird daher auf das Zusammenspiel der einzelnen Aspekte geachtet. Bei der Reinigung werden die Geräte auf die Modularität der zu reinigenden Teile und das Auftreten von Schmutzstellen untersucht. Das Betriebsgeräusch wird im Praxiseinsatz gemessen. Die Bedienungsanleitung wird anhand der Qualität (Bebilderung, Struktur, Schriftgröße, Anwendungs- und Pflegetipps) bewertet.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Verarbeitungsqualität und die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testläufe ermittelt und vergleichend bewertet. Die Verpackung ökologisch bewertet.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie verhindert werden kann, dass dem Nutzer Schäden entstehen. Insbesondere wird das Vorhandensein von Fingerschutz und Sicherheitsschalter einbezogen.

Autor: Lars Krämer

Lesen Sie auch: 11 Akkusauger im Test 2023.