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Sie sind praktisch und wendig: Beutellose Staubsauger mit Akkubetrieb mausern sich immer mehr zur Alternative zu klassischen Staubsaugern mit Papierbeutel und Netzanschluss. Doch die Auswahl ist groß und nicht immer leisten die Geräte auch das, was sie versprechen. In unserem Vergleichstest treten elf Geräte gegeneinander an. Lesen Sie mehr in unserem Akkusauger Test 2023.

Die Testgeräte im Akkusauger Test 2023

Akkustaubsauger:
Hanseatic HVS165DBMC
Einhell TE-SV 18 Li-Solo
Shark IZ400
Midea P7 Flex
Rowenta RH99C0WO
AEG AP71HB14SH
Klamer Akkustaubsauger 420
Sichler NX-7082
Midea L10
Black+Decker BHFEV1825CP
Black+Decker BHFEA515J

Im Testfeld befinden sich elf beutellose Handstaubsauger, die alle kabellos über einen Akku betrieben werden. Bei der Mehrzahl der Geräte ist der Akku abnehmbar und kann daher später auch bequem getauscht werden, falls der mitgelieferte Akku mal kaputt geht.

Außerdem lässt sich durch zusätzliche Akkus die Reichweite vergrößern, denn nach wie vor kann die Laufzeit der Geräte zumindest im saugkräftigsten Turbomodus nicht so überzeugen. Geräte mit fest verbautem Akku hingegen müssen zum Akkutausch in die Werkstatt, falls ein Wechsel überhaupt möglich ist. Das ist ein eindeutiger Nachteil, der schon beim Kauf beachtet werden muss.

Beutellose Akkusauger

Alle Geräte funktionieren beutellos. Das klingt auf den ersten Blick gut, hat allerdings nicht nur Vorteile. Im Vergleich zu Staubsaugern mit Beutel ist der Auffangbehälter in der Regel deutlich kleiner und muss damit auch häufiger geleert werden. Zudem braucht es ein effektives Filtersystem, um Feinstaub zurückzuhalten.

Der Staubsauger von Rowenta hält allerlei Informationen auf dem Display für die Nutzenden bereit. So werden Saugkraft, Akkustand und Restzeit gemeldet
Der Staubsauger von Rowenta hält allerlei Informationen auf dem Display für die Nutzenden bereit. So werden Saugkraft, Akkustand und Restzeit gemeldet

Schließlich fehlt mit dem Beutel auch eine entsprechende Filterstufe. Filter und Auffangbehälter verschmutzen zudem recht schnell und müssen regelmäßig gründlich gereinigt werden.

Und auch die Saugkraft bewegt sich unter dem Niveau von guten Bodenstaubsaugern. Das allerdings liegt nicht nur an der beutellosen Konstruktion, sondern ist auch einem Kompromiss zwischen Leistung und Laufzeit beim Akkubetrieb geschuldet.

Wollen Sie Ihren Boden gleichzeitig saugen und wischen? Dann schauen Sie sich die Akku-Staubsauger mit Wischfunktion oder die besten Akku-Saugwischer im Test an.

Bequemer Akkubetrieb bei Staubsaugern

Natürlich ist der Betrieb mit Akku sehr bequem. Man muss schließlich nicht dauernd ein Kabel hinter sich herziehen und immer wieder die Steckdose wechseln. Zudem sind unsere Akkustaubsauger alle mehr oder weniger Leichtgewichte, die sich auch sehr flexibel manövrieren lassen. Aber: Eine große Schwäche aller Geräte im Testfeld ist die Laufleistung.

Bei Saugern mit kleinem Auffangbehälter sammelt sich schnell der Dreck an und der Behälter muss regelmäßig ausgeleert werden
Bei Saugern mit kleinem Auffangbehälter sammelt sich schnell der Dreck an und der Behälter muss regelmäßig ausgeleert werden

Zwar gibt es diverse Eco- und Automatikmodi, die durch Saugkraftreduzierung oder automatische Regelung mit Schmutzerkennung den Akku schonen und die Laufzeit vergrößern sollen – aber nach wie vor wird es in der Praxis hauptsächlich die höchste Saugstufe sein, die zum Einsatz kommt. Und hier schaffen es die meisten Geräte nur auf eine Laufzeit zwischen 9 und 13 Minuten (min).

Nur Sichler (15:49 min), Black+Decker BHFEV1 825CP (17:16 min) und Spitzenreiter Einhell (19:55 min) können mit längerer Laufzeit glänzen – bieten dafür aber bei der Saugkraft nur Mittelmaß. So lohnt es sich also wirklich, bei einem Gerät mit externem Akku gleich noch einen zweiten oder gar dritten Akku anzuschaffen. Manche Hersteller legen ihren Geräten im übrigen auch einen zweiten Akku bei – in unserem aktuellen Testfeld war dies aber nirgends der Fall.

Die Akkusauger im Betrieb

Beim Hausputz zeigen unsere Testgeräte zum Teil deutliche Unterschiede bei Komfort und Saugkraft. Besonders gut saugen die Geräte von Hanseatic, Rowenta, Shark und der Midea P7 Flex.

Etwas enttäuscht sind wir von AEG, den beiden Staubsaugern von Black+Decker und Einhell. Die Staubsauger funktionieren zwar prinzipiell, sind aber beim Aufsammeln unserer Schmutzpartikel und insbesondere bei gröberem Schmutz wie Tierhaaren nicht ganz so effektiv.

Diese Konstruktion überrascht uns etwas: Black+Decker hat die Bodendüse fest mit dem Ansaugrohr verbunden. Diese lässt sich nicht abnehmen
Diese Konstruktion überrascht uns etwas: Black+Decker hat die Bodendüse fest mit dem Ansaugrohr verbunden. Diese lässt sich nicht abnehmen

Ein großes Manko beim Black+Decker BHFEA515J ist dessen Lautstärke im Turbomodus. Der Staubsauger macht hier richtig Krach und gibt ein unangenehmes Fiepen von sich. Das ist äußerst unangenehm und man müsste bei diesem Gerät tatsächlich einen Gehörschutz tragen. Das ist nicht Sinn der Sache.

Zudem ist dieser Staubsauger einer der wenigen, die den Akku fest verbaut haben. Das ist, wie schon geschrieben, nicht wirklich optimal. Eine deutliche Erhitzung des Akkus stellen wir bei den Saugern Midea L10 und Hanseatic fest. Letzterer reduziert im Turbomodus nach einigen Minuten auch spürbar die Leistung.

Auch beim P7 Flex von Midea können wir diesen kuriosen Effekt beobachten. Eine Besonderheit gibt es noch vom Rowenta zu berichten. Wie der Name Xforce Flex 14.60 Aqua schon erahnen lässt, kann man mit diesem Gerät nicht nur Trockensaugen, sondern dank speziellem Wischaufsatz auch gleichzeitig den Boden wischen.

Sauger mit besonderer Ausstattung

Beim mitgelieferten Zubehör unterscheiden sich die Geräte schon deutlich. Werden manche Staubsauger lediglich mit Bodendüse und vielleicht noch einer Fugendüse geliefert, tischen andere richtig auf.

Vor allem kleine Teppiche stellen manche Bodendüse vor eine Herausforderung: Oft kleben sie fest und Fransen verfangen sich in der rotierenden Bürste
Vor allem kleine Teppiche stellen manche Bodendüse vor eine Herausforderung: Oft kleben sie fest und Fransen verfangen sich in der rotierenden Bürste

Da liegen dann diverse weitere Bürsten zum Beispiel zum Reinigen von Matratzen und Polstern bei oder bei der Bodendüse lässt sich der Einsatz tauschen – je nachdem, ob Hartboden oder Teppich gesaugt werden sollen.

Black+Decker legt seinem BHFEV1 825CP sogar eine Tierhaarbürste mit Massagenoppen bei. Damit lässt sich auch das Fell von Hunden oder Katzen direkt absaugen, sofern die tierischen Hausbewohner so etwas mit sich machen lassen.

Das Ladekonzept von Akkustaubsaugern

Etwas enttäuschend finden wir das Ladekonzept der meisten Staubsauger. Zwar werden bei einigen Geräten wenigstens Wandhalterungen oder Ständer zur Aufbewahrung mitgeliefert, der Stecker vom Ladegerät muss allerdings zumeist noch manuell in das Gerät gesteckt werden.

Lediglich AEG und Rowenta liefern ihre Sauger mit Ladeschalen aus, sodass das Nachladen automatisch beim Abstellen der Sauger in die Halterungen beginnt. Ein Feature, dass wir uns auf jeden Fall bei mehr Geräten wünschen, da es den Gebrauch deutlich vereinfacht.

Saugleistung im Test

Nochmal kurz zur Saugleistung: Auf Hartboden funktionieren im Prinzip alle Staubsauger, auch wenn wir zwischen den Modellen deutliche Unterschiede bei der Saugkraft feststellen. Auf Teppichboden sieht das allerdings anders aus. Hier „kleben“ manche Bodendüsen regelrecht fest und kleine Teppiche werden verschoben statt abgesaugt.

 „BedProPower+“ nennt AEG seine spezielle Aufsatzdüse, die zum Reinigen von Polstern und sogar kompletten Matratzen konzipiert wurde
„BedProPower+“ nennt AEG seine spezielle Aufsatzdüse, die zum Reinigen von Polstern und sogar kompletten Matratzen konzipiert wurde

Hier hilft dann nur eine Reduzierung der Saugkraft und ein sehr umsichtiges Saugen, damit der Teppich am Platz bleibt. Ein Lob gebührt in dieser Disziplin dem Akkusauger aus dem Hause Hanseatic: Hier gibt es eine Taste, mit der man auf Teppichsaugen umstellen kann. Das funktioniert in der Praxis wirklich gut. Zu den in dieser Disziplin nicht so überzeugenden Geräten gehören die Sauger von AEG und Klamer.

Staubbehälter und Filter für Akkusauger

Wer sich einen beutellosen Akkustaubsauger zulegt, muss regelmäßig Filter und Auffangbehälter säubern, damit der Staubsauger nicht an Saugkraft verliert. Auch ein Austausch der (häufig waschbaren) Filter ist nach einer gewissen Zeit erforderlich.

 Auch Shark spendiert seinem Sauger eine recht umfangreiche Anzeige, die unter anderem die Restlaufzeit in Prozent signalisiert
Auch Shark spendiert seinem Sauger eine recht umfangreiche Anzeige, die unter anderem die Restlaufzeit in Prozent signalisiert

Das Ausleeren der Staubbehälter funktioniert übrigens je nach Gerät unterschiedlich. Häufig reicht es aus, den Behälter über den Mülleimer zu halten und unten eine Klappe auf Knopfdruck zu öffnen.

Bei manchen Geräten ist der Behälter allerdings unten geschlossen. Hier muss der Behälter vom Gerät abgenommen und der Filtereinsatz entnommen werden. Anschließend kann dann der gesammelte Schmutz in den Mülleimer befördert werden. Das ist etwas umständlicher, funktioniert aber sogar staubfreier als bei der Deckel-Variante.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Akkusauger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Akkustaubsauger
Funktion: Zur Ermittlung der Funktionswerte wird jeder Testkandidat durch einen umfangreichen Testparcours geschickt. Bei der Analyse der Reinigungsleistung an Partikeln auf Hartboden werden unterschiedliche Staubarten von einem Hartboden aufgesaugt; hierfür wird die höchste Leistungsstufe genutzt. Für die Partikelaufnahme vom Teppichboden wird die Kombibodendüse eingesetzt. Anhand dieser Testreihen wird die Partikelaufnahme an den Düsenkanten (Front und Seite) gemessen.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Bei der Reinigung/Entleerung wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzten Teile bewertet, dies umfasst speziell den Wechsel des Staubbeutels bzw. das Reinigen des Staubcontainers, außerdem die Säuberung und den Wechsel der einzelnen Filter, das Säubern der Borsten. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah gemessen. Die Bedienungsanleitung wird auf ihrer Qualität bewertet.
Ökologie: Die Effizienz der Akkus ergibt sich aus dem Verhältnis von aufgeladener Energiemenge und der damit erreichten Laufzeit unter Berücksichtigung der Saugleistung. Die Saugleistung wird mit einem Präzisionsdrucksensor und einem Strömungsmesser ermittelt. Zusätzlich fließt die ökologische Bewertung der verwendeten Verpackungsmaterialien in die Benotung ein.
Sicherheit: Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden Schäden entstehen.

Autor: Mike Bauerfeind

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