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Smoothies, Saft für Drinks, flüssige Würzung für Soßen oder als Suppengrundlage: Ein Entsafter für Obst und Gemüse kann ein wertvoller Helfer im Haushalt sein. Slowjuicer arbeiten dabei besonders schonend. Wir haben vier dieser Geräte getestet – und einen kräftigen Zentrifugalentsafter zum Vergleich danebengestellt. Lesen Sie mehr in unserem Entsafter Test 2023.

Die Testgeräte im Entsafter Test 2023

Zentrifugalentsafter:
Eta Fresher II ETA503290000
Slowjuicer:
Nutrilovers Nutri-Press No.1
Arendo Slow Juicer
Lebenlang Slowjuicer LBSS3937
Nutrilovers Mini-Press Slim

Vorab verraten: Ob Arendo, Lebenlang oder Nutrilovers auf der Slowjuicer-Seite oder Eta auf der zentrifugalen: Alle Maschinen liefern mehr oder weniger dasselbe hervorragende Saftergebnis. Apfel, Orange oder Karotte: Was in unsere Testgefäße fließt, ist immer fast klar bis sehr dezent sämig und frei von Schweb- oder festen Stoffen.

Der Zentrifugalentsafter Eta Fresher II fixiert die modularen Teile mit einem formschönen Bügel. So sitzt mit einem Klick alles fest an seinem Platz
Der Zentrifugalentsafter Eta Fresher II fixiert die modularen Teile mit einem formschönen Bügel. So sitzt mit einem Klick alles fest an seinem Platz

Doch der Geschmackstest ergibt ganz klar, dass ein Entsafter nicht immer das richtige Gerät ist, wenn ein Saft produziert werden soll. Ein Entsafter ist ja eigentlich nur sinnvoll, wenn Früchte oder Gemüse, so wie sie sind, in den Füllschacht gegeben werden. Nämlich mit Schale.

Slowjuicer oder Zentrifugalentsafter wären ja keine großen Haushaltshilfen, wenn man das Obst oder Gemüse erst noch schälen müsste.

Wann ist ein Entsafter sinnvoll?

Unsere drei Testreihen mit Äpfeln, Orangen und Karotten liefern glasklare Hinweise für den Sinn oder Unsinn dieser Geräte. Der Saft aus einem Apfel und einer Karotte samt Schale schmeckt wunderbar natürlich und kräftig. Bei der Orange aber ziehen wir die Mundwinkel nach unten – schmeckt penetrant nach Schale.

Alle Geräte verfügen über einen Stößel, mit dem Früchte und Gemüse in die Pressschnecke gedrückt werden
Alle Geräte verfügen über einen Stößel, mit dem Früchte und Gemüse in die Pressschnecke gedrückt werden

Aber warum? Ganz klar: Wer Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Limetten) oder andere hartschalige Naturprodukte, wie zum Beispiel Melonen oder Honigmelonen, entsaften möchte, um den Saft zu trinken, muss dies mit einer Zitruspresse tun, denn dabei wird ja nur das Fruchtfleisch genutzt.

Unser Test ergibt außerdem, dass die Reste – sie werden in allen Geräten in einem eigenen Behälter gesammelt und plumpsen dort in mehr oder weniger Würstchenform hinein – nahezu geschmacklos sind.

Für den Trester (links) und den Saft (rechts) nutzen alle Slowjuicer – wie hier das Gerät von Lebenlang – jeweils eigene Behälter
Für den Trester (links) und den Saft (rechts) nutzen alle Slowjuicer – wie hier das Gerät von Lebenlang – jeweils eigene Behälter

Bei den Früchten ist ein solcher Rest nur noch für den Gartenkompost geeignet. Gemüsereste können hingegen durchaus zum Aufkochen für eine Brühe genutzt werden. Das geht ganz einfach, indem man sie kurz mit ein paar Zwiebeln aufkocht. Wie auch immer: Jedes Gerät liefert einen kräftigen Saft, der schon beim ersten Schmecken suggeriert, wie gesund er ist.

Diese Saft-Maschinen sind besonders einfach aufgebaut

Vor dem enthemmten Fräsen muss erstmal Hand angelegt werden, denn jedes Gerät wird in seinen modularen Teilen ausgeliefert. Zum Motorgehäuse gesellen sich die schwere Pressschnecke, das Entsaftungsgehäuse, der Einwurfaufsatz, der Filter, der Tresteraufsatz sowie die Saft- und Restebehälter. Die Slowjuicer sind hier nahezu baugleich und machen es den Nutzenden leicht. Das Stecksystem ist logisch, auch für technische Laien durchschaubar.

Nutrilovers Mini-Press Slim hat am Saftauslass einen Tropfschutz angebracht
Nutrilovers Mini-Press Slim hat am Saftauslass einen Tropfschutz angebracht

Selbst die Drehrichtung der Aufsätze in den Arretierungen ist identisch. Der Arendo Slow Juicer zeigt dem Nutzer lobenswerterweise mit kleinen Grafiken direkt am Gerätekorpus an, wo es beim Zusammenbau langgeht. Der kräftige Zentrifugalentsafter Eta Fresher II löst den Zusammenbau im wahrsten Sinne des Wortes besonders elegant: Alle Elemente werden ganz einfach flink gesteckt, ein dekorativer Metallhebel zurrt die Module bombenfest – tolle Idee!

Entsafter mit mehr Funktionen als man braucht

Bei näherem Hinsehen – und im ersten Praxistest – zeigen sich dann Details, die aus manchem guten Gerät einen sehr guten Entsafter machen. Nutrilovers Mini-Press Slim – wir haben das attraktive rote Gerät auf dem Tisch stehen (es gibt es auch in Schwarz) – und sein großer Bruder Nutri-Press No.1 besitzen einen Schließhebel für den Saftauslauf.

Die Schnecke in Nutrilovers kleinem Gerät fährt sich durch Karotten durchaus
Die Schnecke in Nutrilovers kleinem Gerät fährt sich durch Karotten durchaus

Das ist sinnvoll, denn es bleiben immer ein paar Tropfen im Ausguss „hängen“. Während das kleine Gerät eine schicke Trinkflasche mitliefert, kommt das große mit einem eisfesten Gefäß als Extra und drei Siebeinsätzen für feine, mittlere und grobe Entsaftungsarbeiten daher. Deutlichere Unterschiede zeigt der Betrieb.

Im Arendo verkanten Apfelstücke manchmal und müssen mit deutlichem Druck des Stößels in die Maschine gedrückt werden. Im Lebenlang-Gerät bleiben kleinere Apfelstücke immer wieder in der Schnecke hängen, hier hilft dann nur die kleine Bürste für den Weiterbetrieb. Ansonsten arbeiten alle Geräte bei Äpfeln und Orangen schnell und gut.

Die kleine Nutrilovers kann im Fall von in der Schnecke verklemmten Gemüsestücken nur weiterarbeiten, wenn man die Module zerlegt und reinigt
Die kleine Nutrilovers kann im Fall von in der Schnecke verklemmten Gemüsestücken nur weiterarbeiten, wenn man die Module zerlegt und reinigt

Heftig wird es bei den Karotten: Bei den Möhrenstücken quält sich die Lebenlang-Maschine immer wieder. Drei Stücke schieben sich so zusammen, dass sie verkanten und den Motor glattweg abwürgen. Das Gerät verweigert den Neustart. Also heißt es: Maschine vom Netz trennen und Einschub sowie Schnecke säubern. Nachdem die Lebenlang gereinigt ist, springt sie aber wieder an und arbeitet zuverlässig weiter. Die kleine Nutrilovers strapaziert ebenfalls unsere Nerven. Hier verkanten Karottenstücke im Schneckenschacht und quetschen sich fest. Sie müssen in dem zerlegten Modul manuell herausgefummelt werden. Insgesamt ist ein hoher Kraftaufwand nötig, um Karotten kleinzukriegen.

Entsafter im Reinigungs- und Betriebstest

Die große Nutrilovers hat hingegen auf jede Situation eine passende Antwort. Zunächst einmal zieht sie die Karottenstücke automatisch ein. Wenn sich dann Möhren verkanten, stellt sich die Maschine automatisch ab. Kurz den Rückwärtsgang rein, die Karotten werden sofort gefräst und weiter geht es.

Toptechnik, ohne Wenn und Aber! Bei der Eta reicht eigentlich ein Satz: Das Gerät läuft mit einer Mega-Zentrifugal-Power super reibungslos. Die Maschine schafft ein ganzes Pfund Möhren in sagenhaften 10 Sekunden, dabei können wir den Schacht praktisch in zwei großen Portionen mit den Stücken füllen. Nach der Arbeit kommt bei den Entsaftern aber nicht das Vergnügen, sondern die Reinigung.

Der Zentrifugalentsafter von Eta hinterlässt vor allem bei Karotten jede Menge Rückstände, die sich aber mit klarem Wasser ganz leicht entfernen lassen
Der Zentrifugalentsafter von Eta hinterlässt vor allem bei Karotten jede Menge Rückstände, die sich aber mit klarem Wasser ganz leicht entfernen lassen

Und hier lässt uns Etas Kraftpaket zunächst einmal seufzen: Das Innere der Maschine ist übersät mit Karotten- oder Fruchtfetzchen. Doch wenige Minuten später verneigen wir uns vor dem Gerät: Alle Module sind nach dem Lösen des oben bereits gelobten Hebels in der Spüle und lassen sich mit klarem Wasser blitzschnell reinigen. Im Gegensatz zu den Slowjuicern hat der Zentrifugalentsafter nirgendwo schmale oder enge Stellen. Aber auch die Slowjuicer sind mehr oder weniger pflegeleicht.

Die Filter der Slowjuicer werden mit der beigelegten Minibürste sofort wieder sauber
Die Filter der Slowjuicer werden mit der beigelegten Minibürste sofort wieder sauber

Im Arendo-Gerät muss die kleine Reinigungsbürste (die Zahnbürsten-ähnlichen Minischrubber liegen jedem Gerät bei) nur einmal kurz mit dem Stiel eingesetzt werden, um Apfeltrester aus der Resteauswurf-Röhre zu schieben. Während die Schnecke der kleinen Nutrilovers kurz gebürstet werden muss, lassen sich die Module der großen samt und sonders bequem abspülen. Lediglich Lebenlang macht uns das Leben schwer, hier bleibt bei jedem Einsatz überall viel hängen, verstopft Röhren oder setzt sich im Filter fest. Die Reinigung ist hier etwas zeitraubender.

Unser Entsafter-Testfazit

Insgesamt machen alle Maschinen aber einen guten Job. Nutrilovers machen sich zudem noch mehr Gedanken über ihre Zielgruppe, der man unterstellen kann, dass sie sich selbst einen Kopf macht über Themen wie Gesundheit und Lebensqualität.

Daher spendiert der Hersteller unabhängig vom Gerät ein dickes Buch mit 60 Saftrezepten für mehr Gesundheit und Wohlbefinden. Besonders lobenswert daran ist, dass es sich auch um die Reste – nämlich die Tresterverwertung – kümmert, auch hier Rezepte und für jedwede Frucht-, Gemüse- oder Kräuterzutat genaue Hintergrundinformationen liefert.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Entsafter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Entsafter
Funktion: In umfangreichen Testreihen werden Äpfel, Saftorangen und Karotten entsaftet. Die Entsaftungseffizienz ergibt sich aus der Relation von zugegebenen Früchten, dem gewonnenen Saft und dem Wassergehalt der verwendeten Früchte. Der von den Geräten hergestellte Saft wird anschließend auf Homogenität und Textur untersucht und die Qualität bewertet. Bauartbedingt dürfen Slowjuicer hierbei einen leicht spürbaren Fruchtstückanteil haben, jedoch wie bei den Zentrifugalmodellen keine Frucht-/Schalenfetzen oder gröbere Partikel aufweisen. Verwendet wird stets der Standard-Filtereinsatz bzw. der, welcher den Filtereinsätzen der anderen Testkandidaten am nächsten kommt.
Handhabung: Die Testredaktion beurteilt die Bedienfreundlichkeit anhand der Funktionalität, Ergonomie und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente, falls vorhanden auch Qualität von Displays (Betrachtungswinkel, Kontrast, Leuchtstärke). Entscheidenden Einfluss auf die Bedienfreundlichkeit hat die Einfachheit des Zusammenbaus aller Komponenten. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Geräts, die Modularität der zu reinigenden Teile und die Erreichbarkeit der zu reinigenden Stellen bewertet, zudem die mögliche Eigenverschmutzung der Gehäuseaußenseiten. Das Betriebsgeräusch wird aus einem Abstand von einem halben Meter mittig zum Bedienfeld gemessen, der Referenzwert liegt bei 80 dB(A) (Zentrifugalentsafter) bzw. 55 dB(A) (Slowjuicer). Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft und anhand der Qualität (Schriftgröße, Struktur, Bebilderung, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Die Testredaktion bewertet die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testläufe ermittelt und vergleichend bewertet. Zusätzlich wird die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten (unnötige Verpackung, anfallender Kunststoffmüll) bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Stefan Michaelis

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