Trotz harter Konkurrenz wie Brötchen, Brot, Müsli und Porridge ist Toastbrot ein absoluter Frühstücksliebling. Warm und gut geröstet schmeckt es vielen am besten. Ein elektrischer Toaster leistet dabei gute Dienste. Insgesamt sechs Doppel- und Langschlitzmodelle treten diesmal zu unserem Vergleichstest an. Lesen Sie mehr in unserem Toaster Test 2024.
Die Testgeräte im Toaster Test 2024
Kein Brot ist in Deutschland beliebter als das Toastbrot. Dies lassen zumindest Verkaufszahlen vermuten. Fast jedes dritte verkaufte Brot war im Jahr 2022 ein softes Kastenbrot. Ein großer Teil davon landet vor dem Verzehr wohl noch in einem Toaster.
Das elektrische Gerät sorgt dafür, dass die weichen Scheiben knusprig, warm und mit Röstaromen auf dem Teller liegen. Seit der Erfindung des Brotrösters Anfang des vorigen Jahrhunderts gehört das Haushaltsgerät bei vielen zur Grundausstattung.
Insgesamt sechs moderne Modelle haben wir diesmal auf den Prüfstand gestellt – vom Klassiker bis hin zum smarten Gerät. Vier Modelle sind Kurzschlitztoaster für zwei Scheiben, zwei sind Langschlitzmodelle – einmal für zwei und einmal für vier Scheiben Toast. Die Preisunterschiede sind enorm. Doch was bekommt man geboten? Ein Blick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede.
Toaster mit Tasten oder Display?
Schon beim Auspacken der Testmodelle fällt auf, dass nicht alle über die üblichen Bedienelemente verfügen. Einen Drehregler sucht man bei Tineco und WMF vergebens. Nach einem Blick in die Bedienungsanleitung wird schnell klar, dass man bei WMF den Röstgrad mit einem dezenten Schieber einstellen kann. Der Hersteller hat das schmale Modell in Schwarz gehalten. Auch die Beschriftungen der Funktionstasten sind dezent schwarz auf schwarz gestaltet.
Um die richtige Taste auszuwählen braucht es optimale Lichtverhältnisse und gute Augen. Da lassen sich die Symbole von Auftauen bis Abbruch bei der Konkurrenz besser ablesen – ein klarer Bedienvorteil. Tineco kommt ohne Tasten und Beschriftungen aus.
Der helle Toaster lässt sich bedienen, wenn man die Power-Taste unterhalb des Displays betätigt hat. Das einzige smarte Modell im Test kommt sogar ohne Hebel zum Herunterdrücken des Toast aus. Anders als bei einem Standardtoaster werden die Scheiben automatisch ins Gerät eingefahren. Das ist einfacher, als einen kleinen, oftmals nicht sehr griffigen Hebel zu drücken. Insgesamt ist Tineco trotz Display und Bedienmenü problemlos zu handhaben.
Profile für mehrere Nutzende sind selbsterklärend anzulegen. Die (gute) Bedienungsanleitung muss dazu nicht ständig zur Rate gezogen werden. Selbst Kinder bedienen das Gerät intuitiv. Schnell erkannt ist eine Besonderheit: Man kann zwei Toasts mit unterschiedlichen Bräunungsgraden gleichzeitig zubereiten. Natürlich sind heiße Toaster kein Spielzeug. Wer die übliche Vorsicht bei technischen Geräten mit Hitze walten lässt, kann alle Testmodelle sicher bedienen.
Die Gehäuse werden selbst nach mehreren Röstungen nicht empfindlich heiß. Bei den Edelstahlrändern der Schlitze muss man schon mehr aufpassen. Um sich nicht die Finger zu verbrennen, sollte die fertige Toastscheibe deshalb weit genug aus dem Schlitz herausragen.
Das ist bei fast allen Modellen der Fall. Nicht nur Scheiben in XXL, sondern auch in Standardgröße schauen mindestens 3 Zentimeter (cm) heraus. Nur Schneider kann bei normalen Toasts nicht mithalten. Die Gefahren werden aber bei allen Herstellern aufgezeigt. Sie haben eine Vielzahl von Sicherheitshinweisen in ihre Bedienungsanleitungen gepackt, die den Nutzer schützen sollen.
Toaster und Bräunungsgrad
Neben einer einfachen und sicheren Bedienung zählen vor allem die Ergebnisse. Wichtige Funktionskriterien betreffen die Bräunung der Toasts. Hier kann einiges schiefgehen. Wir toasten so wenig und so stark wie möglich, außerdem wünschen wir uns einen mittleren Bräunungsgrad.
Ein perfekte, gleichmäßige Röstung ist keineswegs die Regel. Während eine Seite mittel gebräunt ist, ist die andere nur schwach gebräunt. Die Toastscheibe hat Stellen, die viel zu stark geröstet oder komplett verbrannt sind. Eine Bräunungsstufe „ungenießbar“ wird im Test negativ bewertet. Betroffen sind vier von sechs Testkandidaten – mindestens stellenweise zu dunkel und zwar bereits aus dem Kaltstart. Ergebnisse mit Gesundheitsgefahr braucht wirklich niemand. Und für Sonderfälle wie gefrorene Scheiben gibt es ohnehin bei allen Modellen eine spezielle Auftaufunktion. Deutliche Unterschiede zeigen sich in einem weiteren Funktionskriterium: Die Zubereitungsdauer variiert sehr stark von Gerät zu Gerät. Wer schnell knuspriges Toastbrot essen möchte, braucht Geduld. Aus dem Kaltart liefert nur Eta in weniger als 2 Minuten (min) ein Ergebnis mittlerer Bräunung.
Wobei dieses eher ungleichmäßig braun ist. Die Ergebnisse mit bester Bräunung kommen im Vergleichstest von Tineco und WMF. Toasten ist eine krümelige Angelegenheit. Nicht umsonst haben die Geräte typischerweise eine herausnehmbare Krümelschublade und einen Gitterboden. Ein Testmodell sticht besonders hervor: Der smarte Toaster erinnert mit einem Hinweis auf dem Display daran, die Schublade zu entleeren. Bei allen anderen Modellen muss man selbst darauf achten, dass sich nicht zu viel anhäuft. Ebenfalls typisch für Toaster ist, dass man sie schwer von innen reinigen kann. An diese unerreichbaren Schmutzstellen sollte man denken, bevor man beispielsweise ein belegtes Brötchen anwärmt, Käse oder Fett in die Schlitze tropft.
Die Testmodelle bilden da keine Ausnahme. Zudem sind die meisten von ihnen anfällig für Fingerabdrücke, insbesondere die Edelstahloberflächen. Am unempfindlichsten stellt sich im Test das dezente graue Gehäuse bei Schneider heraus. WMF schickt als einziges einen schwarzen Langschlitztoaster für zwei Portionen ins Rennen. Das schlichte und schlanke Design ist nicht nur vorteilhaft für die Optik, sondern findet in manch (kleiner) Küche besser auf Arbeitsplatten und in Schränken einen Platz.
Zudem passen in den langen Schlitz auch normale Brotscheiben. Der simple, ausklappbare Brötchenaufsatz kann selbst für etwas längere Baguettebrötchen genutzt werden. Bei der Konkurrenz sind die Aufsätze etwas kürzer. Drei Kurzschlitztoaster haben einen abnehmbaren Aufsatz. Ihr Vorteil: Sie bieten in der Breite etwas mehr Auflagefläche. Die Backwaren liegen sicherer auf. Es bleibt ein Nachteil: Zubehör beansprucht Platz im Küchenschrank und muss sauber gehalten werden. Beim smarten Toaster und dem Vierer-Modell von Schneider wird kein Aufsatz mitgeliefert.
Unser Fazit zum Toaster-Test
Knusprig warm geröstete Scheiben sind ein beliebter Frühstücksklassiker. Elektrische Toaster reduzieren den Aufwand enorm. Einfache Modelle sind bereits für kleines Geld zu haben. Wie der Test zeigt, sind selbst Schnäppchen in der Lage, Toast ordentlich zu rösten.
Gleichzeitig zeigt der Test, dass auch moderne Toaster ihre Schwächen haben. Häufig sind die Scheiben nicht ganz gleichmäßig geröstet. Ein Testmodell, das es etwas besser als viele Konkurrenten hinbekommt, stammt von Tineco.
Das einzige smarte Gerät im Test bietet Toastfans besondere Zusatzfunktionen. Dank Einzelsteuerung der beiden Brotschlitze und individuellen Nutzerprofilen bekommt jeder eine Toastscheibe, die genau seinen Vorlieben entspricht. Vorausgesetzt der Kunde ist bereit, zehnmal mehr für das hochwertige Hightechmodell auszugeben als für ein günstiges Toaster-Basisgerät.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Toaster-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Janine Reichert
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