In einem modernen und schnelllebigen Haushalt darf eines nicht fehlen: eine Mikrowelle. Die neuesten Modelle sind dabei nicht nur zum Erhitzen oder Auftauen von Speisen geeignet, sondern kommen zudem mit Heißluft – und Grillfunktion daher. Wie gut und einfach diese zu nutzen sind, zeigen wir in unserem Test. Lesen Sie mehr in unserem Mikrowellen Test 2021.
Die Testgeräte im Mikrowellen Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Mikrowellen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Die neuen Mikrowellen warten mittlerweile mit mehr auf als mit den üblichen Funktionen zum Erhitzen und Auftauen von Speisen und Getränken. Nun können mithilfe von Heißluft – und Grillfunktionen auch komplette Gerichte zubereitet werden, wodurch sich die Mikrowellen als wirklich vielseitig einsetzbar erweisen. Die zum Teil besonders umfangreichen Ausstattungen können gegebenenfalls sogar einen Backofen ersetzen. Doch dafür müssen die Mikrowellen auch durch Leistung und Effizienz sowie eine hohe Bedienfreundlichkeit überzeugen können.
Unterschiedliche Bedienung der Mikrowellen
Die Konzepte der verschiedenen Mikrowellen sind sich sehr ähnlich. Zwar unterscheidet sich die Anzahl der Tasten und Drehknäufe, doch wird über diese das gewünschte Programm ausgewählt und gegebenenfalls auf einem Display sichtbar. Die klassische Optik aus Edelstahl in Silber oder Schwarz zieht sich auch durch die neuen Mikrowellenmodelle, lediglich bei der Qualität lassen sich Unterschiede ausmachen. Während die Modelle von Panasonic, Medion und Sage durch eine stabile und wertige Verarbeitung hervorstechen, wirken andere Geräte etwas günstiger. Die kleine Koenic kann durch das Greifen der geöffneten Tür nach vorn kippen und verfügt zudem über kein Display. Durch die stark verspiegelten Fronten aller Koenic-Geräte kann man zudem während des Betriebs nicht in den Innenraum schauen und das Ablesen der Displays wird stark beeinflusst. Für die Nutzung kann das hinderlich sein. Der Drehwahlschalter der großen Koenic wirkt etwas instabil, ist aber in der Anwendung in Ordnung.
Das Gerät von Severin bietet die herkömmliche Optik mit vier Tasten und einem Drehwahlschalter, welche sich zur Auswahl der großen Programmvielfalt eignen. Allerdings werden einige Programme lediglich als Code im Display dargestellt, wozu die Betriebsanleitung parat liegen muss, was die Nutzung umständlicher macht. Sage hat ein großes Display mit zwei Drehschaltern und einigen Tasten, welche sich erst bei Öffnung zeigen. Leider ist das Sage-Display nicht blickwinkelstabil und bietet wenig Kontrast. Panasonics Äußeres wirkt durch seine flächige und abgeschlossen-glatte Vorderseite weniger modern, was die Reinigung des Geräts indes erleichtert. Dabei ist das Display kontrastreich, somit blickwinkelstabil und demnach sehr anwenderfreundlich. Am besten in der Hand liegt der Metall-Drehknauf der Ok.-Mikrowelle, welcher zusätzlich besonders gut rastet. Sharps Mikrowelle setzt auf moderne Touchtasten und ein Display, welches kontrastreich und aus allen Blickwinkeln gut lesbar ist. Aufgrund der Piktogramme ist eine Bedienung zur allgemeinen Nutzung intuitiv möglich. Das Gerät von Medion hinterlässt einen sehr stabilen Eindruck und die blaue Beleuchtung hinter dem Display bietet einen hohen Kontrast. Trotz der recht simplen Bedienkonzepte müssen für eine einwandfreie Nutzung bei einigen Geräten die Bedienungsanleitungen konsultiert werden.
So funktioniert Auftauen mit der Mikrowelle
Eine der Hauptaufgaben einer Mikrowelle ist es wohl, den Auftauvorgang zu erleichtern. Beim Erwärmen in der Mikrowelle wird elektrische Energie in Mikrowellenstrahlung umgewandelt, wodurch das Produkt erwärmt wird, während die Umgebung kühl bleibt. Dabei bieten die Hersteller verschiedene Lösungen für die Auftauprogramme, entweder mithilfe der Gewichtsangabe oder Selbsteingabe von Zeit und Leistung. Bei Koenic muss das Gewicht des Gerichts oder Tauguts angegeben werden, wodurch die Mikrowelle die passende Auftauzeit bestimmt. Das klappt jedoch nur bedingt gut. Die beiden größeren Koenic-Modelle benötigen insgesamt zwei Durchgänge für ein brauchbares Ergebnis, wohingegen die kleine Koenic sogar mehrere Anläufe benötigt. Severin braucht ebenfalls drei Durchläufe des Auftauprogramms, um ein frostfreies Ergebnis zu erzielen. Die Mikrowelle von Sage ist auch nur mittelmäßig erfolgreich. Lediglich unter hohem Zeit – und Energieaufwand gelingt dem Gerät ein zufriedenstellendes Ergebnis. Panasonics Auftauprogramm liefert tadellose Resultate. Nach einem einmaligen Durchgang (10 Minuten) ist das Tiefkühlgericht bis in den Kern vollständig aufgetaut. Das ist einmalig im Test und sticht somit in bester Weise heraus. Auch bei Ok. gelingt das Auftauen nach Gewichtsangabe und benötigt eineinhalb Durchgänge zum gesamten Tauen der Tiefkühlkost. Von den günstigen Geräten kann Ok. mit seiner Leistung am meisten überzeugen. Sowohl Sharp als auch Medion benötigen drei Anläufe. Alles in allem sind die Auftauergebnisse als klassische Disziplin ernüchternd.
Effiziente Lösungen – so viel Energie wird verbraucht
Wie ökonomisch die Mikrowellen wirklich arbeiten, stellen wir ebenfalls auf die Probe. Um die Effizienz der Mikrowellen zu ermitteln, wird 1 Liter Wasser auf der jeweils höchsten Stufe der Mikrowelle zum Kochen gebracht und der Energieverbrauch bis zum Erreichen der 100 Grad Celsius gemessen. Dabei stellt sich heraus, dass die neuen Mikrowellen in diesem Test mit wenigen Ausnahmen ziemlich effizient arbeiten. Die Geräte von Koenic, Severin, Sage, Panasonic, Ok. und Medion können mit ihrer Leistung überzeugen. Sharp hingegen hat einen höheren Energieverbrauch als die Konkurrenzgeräte.
Grillen und Backen mit der Mikrowelle
Neben den typischen Funktionen des Erhitzens und Auftauens bieten einige der neuen Mikrowellen eine zusätzliche Grillfunktion (teils mit Umluft). Durch diese Funktionserweiterung sind die Geräte noch vielfältiger einsetzbar. Für diesen Test werden die Gleichverteilung der erreichten Bräune sowie das Austrocknen betrachtet. Bei Sharp scheint der Grillrost schneller heiß zu werden als das Brot, wodurch die Kontaktstellen schnell schwarz und das Brot innen trocken wird.
Bei Medion werden die Scheiben gleichmäßig gut gebräunt, doch durch die große Hitze stark ausgetrocknet. Ok. hingegen leistet wirklich gute Grillergebnisse. Hier wird das Brot braun und knusprig, bleibt dazu innen saftig. Bereits nach einem einmaligen Grillvorgang werden bei Panasonic die Scheiben knusprig, ohne ausgetrocknet zu sein. Trotz des hohen Energieaufwands kann auch Sage wirklich gute Grillergebnisse erzielen. Durch die zusätzliche Umluft wird die Wärme bei Severin gleichmäßig verteilt und das Brot flächendeckend braun geröstet, doch trocknet es währenddessen leider ziemlich aus. Auch die Mikrowelle mit Grillfunktion von Koenic liefert wirklich gute und gleichmäßige Bräunungsergebnisse. Insgesamt zeigen sich die Geräte in dieser Kategorie leistungsstärker und erzielen gute Ergebnisse.
Unser Fazit im Mikrowellen-Test
Wer eine kompakte Lösung fürs Erhitzen, Auftauen, Grillen oder Garen von Lebensmitteln sucht, kann bei den neuen Mikrowellen durchaus fündig werden. Für schnelles und einfaches Auftauen eignen sich aus dem Testfeld die Geräte von Panasonic und Ok. am meisten, deren Grill-Ergebnisse ebenfalls im Test überzeugen können. Mit leichten Abstrichen, und wenn vor allem die Optik ein Kriterium beim Kauf ist, sind die Modelle von Medion, Sharp oder Severin eine mögliche Wahl.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Mikrowellen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Tom Colditz
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