Anzeige

Schnell das Essen vom Vortag in die Mikrowelle und ruckzuck ist die Mahlzeit warm. Wovon unsere Großeltern nur träumen konnten, ist längst in der Küche zur Realität geworden. Zahlreiche Hersteller haben diese praktischen Geräte im Programm, teilweise mit Extras. Da fällt es schwer, den Überblick zu behalten. Lesen Sie mehr in unserem Mikrowellen Test 2022.

Die Testgeräte im Mikrowellen Test 2022

Kombi-Mikrowellen:
Caso MG 25 Ecostyle Ceramic
Panasonic NN-DS59
Koenic KMWC 2521 DB
Melissa 16330129
Mikrowellen:
Eta Galeto ETA121090010
Koenic KMW 1221 B
Caso M 20 Ecostyle Pro

Aus den meisten Haushalten ist die Mikrowelle nicht mehr wegzudenken. Dabei hat sich das praktische Gerät vom reinen Speisenerwärmer inzwischen zur Universalmaschine in der Küche entwickelt. Höherwertige Geräte verfügen oft über weitere Funktionen wie einen Grill, Umluft oder gar einen Dampfgarer.

Was sind Kombinationsmikrowellen?

Der Clou dabei: Oftmals lassen sich Mikrowelle und Zusatzfunktion miteinander kombinieren, und somit ergänzen sich zwei unterschiedliche Funktionen gegenseitig. Beispielsweise beim Zubereiten von vorgebackenen Brötchen. Panasonic bietet hier sogar eine clevere Kombination aus Mikrowelle und Grill an, die die Brötchen schön knusprig werden lässt. Der Grill ist dabei übrigens am häufigsten in Kombinationsmikrowellen zu finden. So lassen sich nicht nur besagte Brötchen backen, sondern auch Fisch und Fleisch zubereiten oder sogar Kuchen backen.

Mikrowellen ohne Grill setzen nach wie vor auf das System mit dem Glasdrehteller. Nachteil: weniger Platz und erschwerte Reinigung
Mikrowellen ohne Grill setzen nach wie vor auf das System mit dem Glasdrehteller. Nachteil: weniger Platz und erschwerte Reinigung

Besonders komfortabel sind Geräte, die Ober- und Unterhitze anbieten und dort sogar eine separate Temperatureinstellung ermöglichen. Das ist ebenfalls bei Panasonic der Fall. Eine Mikrowelle im Testfeld bietet zusätzlich noch eine Umluftfunktion: die KMWC 2521 DB von Koenic. Hier lässt sich der Grill mit der Umluftfunktion kombinieren und Speisen wie Pizzen werden noch schmackhafter gebacken. Schließlich lassen sich in unserer Luxus-Mikrowelle von Panasonic auch noch Speisen per Dampfgarer besonders schonend zubereiten.

Praktischer sind die neuen Geräte mit ebenem Boden. Caso setzt hier zum Beispiel auf einen auch optisch ansprechenden Keramikboden
Praktischer sind die neuen Geräte mit ebenem Boden. Caso setzt hier zum Beispiel auf einen auch optisch ansprechenden Keramikboden

Das ist vor allem bei Gemüse sinnvoll, da dadurch die wasserlöslichen Vitamine mehr erhalten bleiben als beim Kochen, wo diese ausgeschwemmt werden. Aber auch Fisch lässt sich mit dem Dampfgarer zubereiten. Eine Funktion, die sicherlich viele in der Küche zu schätzen wissen, zumal man dank Kombigerät keinen zusätzlichen Platz für einen Dampfgarer braucht.

Unsere Test-Mikrowellen

Im Testfeld befinden sich diesmal sieben Mikrowellen. Vier Stück davon sind Kombigeräte, wobei die Kombinationen unterschiedlich sind. Über einen Grill verfügen alle vier. Hinzu kommt noch eine Heißluftfunktion bei Koenic, während Panasonic zusätzlich einen Dampfgarer eingebaut hat und getrennte Ober- und Unterhitze ermöglicht. Bei Panasonic lässt sich der Grill auch in drei Stufen regeln – die anderen Mikrowellen können diesen nur in einer konstanten Temperaturstufe zuschalten.

Die Tür der Kombi-Mikrowelle von Koenic spiegelt dermaßen, dass im laufenden Betrieb kaum eine Kontrolle der Speisen möglich ist
Die Tür der Kombi-Mikrowelle von Koenic spiegelt dermaßen, dass im laufenden Betrieb kaum eine Kontrolle der Speisen möglich ist

Damit die Grillfunktion auch richtig genutzt werden kann, werden alle Modelle mit Ausnahme der Panasonic mit einem Grillgitter geliefert. Bei der Melissa-Mikrowelle wird dieses in den Grillraum gestellt und lässt sich drehen – wodurch zwei Höhen einstellbar sind. Bei den Mikrowellen von Koenic und Caso gibt es Einschübe für das Grillgitter. Panasonic beschreitet einen anderen Weg: Hier ist kein Grillgitter, sondern ein Backblech (Panasonic nennt es Grilltablett) mit dabei. Das ist gut und notwendig zum Backen und Dampfgaren, eignet sich aber entgegen den Angaben des Herstellers weniger Gut zum Grillen – beispielsweise dem Aufbacken von Brötchen. Diese werden auf der einen Seite schön braun, auf der anderen Seite wegen des Backbleches aber nicht wirklich. Einzige Möglichkeit ist das Wenden beim Aufbacken, denn auch optional bietet der Hersteller ein solches Grillgitter nicht an.

Sind klassische Mikrowellen veraltet?

Klassisch ist eine Mikrowelle mit einem Drehteller ausgestattet, der die Speisen während der Zubereitung dreht. Das gewährleistet eine gleichmäßige Erwärmung, nimmt aber Platz weg und die Reinigung wird aufwendiger. Einige unserer modernen Kombinationsgeräte verzichten nun auf den Drehteller. Stattdessen gibt es einen glatten Boden, der bei Caso sogar aus Keramik besteht. Im Mikrowellentest konnten wir keine negativen Auswirkungen auf die Durchwärmung der Speisen feststellen und das Reinigen dieser Geräte war um einiges leichter. Im Testfeld verzichten Panasonic, Caso und Koenic bei den Kombigeräten auf den besagten Drehteller.

Enttäuschendes Grillergebnis bei Koenic: Die Toastscheiben sind trotz längerem Grillen noch labbrig und kaum gebräunt
Enttäuschendes Grillergebnis bei Koenic: Die Toastscheiben sind trotz längerem Grillen noch labbrig und kaum gebräunt

Wie lassen sich die Mikrowellen bedienen?

Ein wichtiger Punkt ist die Bedienung der Geräte. Je umfangreicher die Funktionen, umso aufwendiger auch die Bedienung. Besonders bei Panasonic gibt es so viele Funktionen, Sensor- und Automatikprogramme, dass man sich schon recht häufig mit der Bedienungsanleitung beschäftigen muss. Der Hersteller hat das selbst auch erkannt und liefert gleich einen Aufkleber in verschiedenen Landessprachen mit Angaben zu den wichtigsten Automatikprogrammen zum Anbringen an der Mikrowelle mit.

Im Gegensatz dazu macht es Caso Design einfach genial: Es gibt lediglich zwei Drehknöpfe an der Mikrowelle. Der obere Knopf regelt die Leistungsstärke der Mikrowelle und erlaubt das Zuschalten des Grills, mit dem unteren Knopf stellt man die Zeit ein. Zwar muss man hier auf jegliche Automatikprogramme verzichten, dafür ist die Bedienung aber auch selbsterklärend. Auch die reinen Mikrowellen im Testfeld, mit Ausnahme des Gerätes von Eta, beschränken sich auf zwei Drehknöpfe zur Steuerung. Beim Rest der Geräte gibt es mehrere Bedienknöpfe, deren Funktion man sich über die Anleitung anlesen muss.

Unser Fazit zum Mikrowellen-Test

Im reinen Mikrowellenbetrieb verrichten alle Geräte ihren Dienst ohne Murren. Einzig die Melissa hat etwas Probleme, 1 Liter (l) Wasser bis zur Siedetemperatur zu bringen. Kurz vor dem Sprudeln schaltet die Mikrowelle den Dauerbetrieb ab, sodass unser Wasser nicht zum Kochen kommt. Vermutlich eine Sicherheitsfunktion, damit die Mikro­welle nicht zu heiß wird. Alle anderen Geräte haben damit keine Probleme. Am sparsamsten zeigt sich in dieser Disziplin das Gerät von Panasonic. Nur 240 Watt sind zum Kochen von 1 l Wasser erforderlich.

Der Retrolook der Melissa sieht wirklich cool aus. Aber auch bei der Bedienung der Mikrowelle gibt es kaum Kritik
Der Retrolook der Melissa sieht wirklich cool aus. Aber auch bei der Bedienung der Mikrowelle gibt es kaum Kritik

Beim Auftautest verlassen wir uns zunächst auf die vorhandenen Automatikprogramme und stellen diese exakt nach der Grammzahl unseres Gefriergutes ein. Nur ein Gerät kann mit dieser Einstellung unseren Spinat auch tatsächlich vollständig auftauen: die Mikrowelle von Panasonic mit ihrem eingebauten Sensor. Alle anderen Geräte brauchen im Schnitt doppelt bis dreimal so lange, wie es eigentlich von der Automatik vorgesehen ist, arbeiten aber unterm Strich beim Stromverbrauch deutlich effektiver. Besonders gute Auftaufunktionen können wir der Mikrowelle von Eta bescheinigen.

Grill- und Zusatzfunktionen bei Mikrowellen

Natürlich haben wir uns auch die zusätzlichen Funktionen bei den Kombi-Mikro­wellen angeschaut. Besonders praktisch ist die Grillfunktion. Bei Panasonic kann man hier drei Temperaturstufen wählen, was das Grillergebnis noch perfekter macht. Sehr enttäuscht sind wir von den Grill- und Heißluftfunktionen beim Kombigerät von Koenic: Selbst das Toasten funktioniert nicht wirklich.

Mikrowellen mit Grill werden mit einem Grillrost geliefert. Dank unterschiedlicher Beinlänge ist die Höhe variabel
Mikrowellen mit Grill werden mit einem Grillrost geliefert. Dank unterschiedlicher Beinlänge ist die Höhe variabel

Statt knusprig braun zu werden, bleiben die Toasts weiß und sind nur leicht angeröstet. Auch mit Umluft bringt das Gerät nicht das, was wir erwarten. Etwas eigenartig verhält sich die Melissa: Wird die Tür zwischendurch geöffnet und wieder geschlossen, arbeitet die Mikrowelle nicht etwa weiter, sondern muss durch Knopfdruck wieder aktiv
gestartet werden.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Mikrowellen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Mikrowellen
Funktion: Zur Bewertung der Mikrowellenleistung werden in mehreren Testreihen definierte Mengen Wasser erhitzt und der Energieverbrauch ermittelt. Es ergibt sich die Effizienz, mit der die Geräte die aufgenommene Leistung in Erhitzung der Substanz im Innenraum umsetzen. Die Grillfunktion wird anhand des Energieverbrauches, die Gleichverteilung der Bräunung und des Grillergebnisses bewertet. Beim Auftauen werden gleiche Mengen gefrorener Lebensmittel vollständig aufgetaut.
Handhabung: Die Testredaktion beurteilt die Bedienfreundlichkeit anhand der Ergonomie der Bedienelemente, des ggf. vorhandenen Displays (Kontrast, Blickwinkelstabilität, Schrift- und Zeichengröße), zudem der Tür- und Zubehörhandhabung. Weiterhin wird die Reinigung der Geräte untersucht, dabei wird auch auf eine eventuellen Bildung von Schmutzstellen geachtet. Die Bedienungsanleitung wird anhand der Qualität bewertet.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen gemessen und bewertet. Ebenfalls wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Verarbeitung: Bewertet wird die allgemeine Wertigkeit, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie die Größe von Spalten und Ritzen, außerdem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden Schäden entstehen.
 

Lesen Sie auch: 10 Kochfelder im Test 2022.