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Nicht nur aus Bequemlichkeit, sondern auch um Zeit zu sparen, ist eine Mikrowelle eine nützliche Sache. Weil die Technik stets Fortschritte macht, können die Geräte auch immer mehr. Manche sind sogar ein kleiner Backofen, andere beschränken sich auf das Nötigste. Lesen Sie mehr in unserem Mikrowellen und Kombigeräte Test 2023.

Die Testgeräte im Mikrowellen und Kombigeräte Test 2023

Kombi-Mikrowellen:
Medion MD 15501
Caso MG 25 Ceramic Menu
Caso MCG 25 Ceramic Chef
Mikrowellen:
Toshiba MV-AM20T
Medion MD 10596
Caso M 20 Ecostyle Pro
Caso M 20 Electronic
Medion MD 15644

Liest man sich die Kommentare von Mikrowellen-Nutzern im Internet durch, werden fast immer die Bedienfreundlichkeit und die Effizienz als Gründe für Kundenzufriedenheit ins Feld geführt. Doch für die Kaufentscheidung spielen auch andere Gründe eine wichtige Rolle: Wie groß, wie schwer ist ein Modell, welche Ausstattung bringt das Gerät mit? Und nicht zuletzt auch die ästhetische Entscheidung.

Wohl auch deshalb sind die Türen moderner Mikrowellen immer häufiger verspiegelt. Allerdings bringt dies einen entscheidenden Nachteil mit sich: Das Gefäß mit dem Essen oder dem Getränk im Inneren der Maschine ist kaum noch zu erkennen. Besonders unrühmlich stechen hier die MCG25 und die MG25 von Caso sowie das Modell von Toshiba hervor.

Verschiedene Mikrowellen-Konzepte

Auch was die Ausstattung angeht, lassen sich zwei deutlich unterschiedliche Richtungen erkennen: Die einen bieten ein umfangreiches Paket mit zahlreichen Automatik-Programmen an, während andere auf die altbewährte Ausstattung setzen. Beispiele hierfür sind die M 20 von Caso sowie die Medion-Modelle MD 15644 und MD 10596.

erspiegelte Front und schwer zu entfernende blaue Schutzfolie beim M20 von Caso
erspiegelte Front und schwer zu entfernende blaue Schutzfolie beim M20 von Caso

Sie verfügen lediglich über zwei Drehregler: einen für die Watt-Leistung, einen für die Zeit. Ist letztere abgelaufen, ertönt sogar eine analoge Glocke wie schon bei Schreibmaschinen der Vorvorletzten Jahrhunderts. Dafür lässt sich damit der Preis sowie das Gewicht niedrig halten.

Allerdings lässt sich bei manchen Modellen nicht nur beim Verzicht auf ein Display, sondern auch am billig wirkenden Gehäuse leicht erkennen, wie groß der Sparzwang wirkte. Doch lässt sich über die Mikrowellen im Testfeld auch viel Gutes sagen: So gab es keine, die bei den Tests mangelhafte Ergebnisse lieferte. Schnell und sehr stromsparend wurde jeweils ein Liter Wasser bis zum Kochen gebracht.

Deutlicher Unterschied: Das linke Brötchen wurde mit Umluft aufgebacken, die anderen beiden mit Grillfunktion
Deutlicher Unterschied: Das linke Brötchen wurde mit Umluft aufgebacken, die anderen beiden mit Grillfunktion

Das beste Ergebnis lieferten hier die Medion MD 15501 mit 210 Wh sowie die Toshiba MV-AM20T mit 210 oder 211 Wh Verbrauch ab. Damit lagen sie einen kleinen Hauch vorne in ihren jeweiligen Klassen. Im zweiten Test, als es eine 400 Gramm große Portion Erdbeeren aufzutauen galt, konnten beide ihren Vorsprung vor der Konkurrenz sogar ausbauen.

Unerwartet war hier das schlechte Abschneiden der beiden Medion-Modelle MCG25 und MG25 hervor, deren automatische Abtauprogramme mehrere Anläufe und insgesamt auch die längste Zeit brauchten. Verschlimmert wird dies noch durch eine komplizierte Menüführung sowie einem erzwungenen Stopp mitten im Programm. Sicherlich ist es sinnvoll, den gefrorenen Block zwischendurch zu wenden, um ein gleichmäßigeres Ergebnis zu erhalten.

Der MCG25 braucht enormer viel Platz, weil das Gerät mit 48 Zentimetern fast so tief wie breit ist
Der MCG25 braucht enormer viel Platz, weil das Gerät mit 48 Zentimetern fast so tief wie breit ist

Dass man diesen Stopp aber weder ausschalten, noch am Display ablesen kann, wann dieser erfolgt, dürfte doch einige Nutzer frustrieren. Denn nicht jeder hat die Zeit, während des Auftau-Vorgangs die ganze Zeit über neben der Mikrowelle zu verharren. Damit weiter aufgetaut wird, muss das durch einen Knopfdruck wieder aktiviert werden.

Der Kombi-Mikrowellen-Test

Bei den Kombi-Modellen wurde darüber hinaus noch getestet, wie gut die Wärmeverteilung funktioniert, wenn etwa Brötchen aufgebacken werden sollen. Beim MD 15501 lässt sich der Grill in drei Betriebsarten verwenden: Oberhitze, Ober- und Unterhitze sowie nur Unterhitze.

Die beiden Caso Modelle mit Keramik-Boden bieten viel Platz, allerdings ist eine solche Beladung nicht immer ratsam
Die beiden Caso Modelle mit Keramik-Boden bieten viel Platz, allerdings ist eine solche Beladung nicht immer ratsam

Dieses Gerät piepst nur zweimal kurz, als die Hälfte der Zeit erreicht ist, läuft ansonsten aber normal weiter. Die Bedienung ist super einfach, dank des Drehtellers muss nichts gewendet werden und wird dennoch perfekt gleichmäßig gebräunt. Nicht so bei den bereits erwähnten MG25 und MCG25: Sie unterscheiden sich baulich von der Konkurrenz darin, dass sie über einen Keramikboden statt eines Drehtellers verfügen.

Beim MCG 25 Ceramic chef können dank des Grillrostes bis zu acht Brötchen gleichzeitig gegrillt werden. Allerdings sollte unbedingt das Gitter verwendet werden, die untere Ebene ist dafür nicht geeignet. Auch bei einer Wiederholung zeigt sich: Die Hitze ist zu punktuell, nach acht Minuten ist eine Seite verbrannt, die andere noch labberig weich. Daher erscheint die Umluft-Ofen-Funktion zumindest bei Brötchen die deutlich bessere Wahl zu sein. Besser macht es der MG 25 Ceramic Menu, der die Brötchen gleichmäßig bäckt.

Hier ist zu sehen, warum: Oben ist das Brötchen schon angebrannt, unten noch ganz weich
Hier ist zu sehen, warum: Oben ist das Brötchen schon angebrannt, unten noch ganz weich

Allerdings sollte auch hier nur das Gitter belegt werden. Bei beiden Caso-Modellen gibt es auch Kombi-Programme, bei denen anfangs die Mikrowelle läuft, dann durch die Grillfunktion abgelöst wird. Allerdings schweigen die Handbücher darüber, wofür diese Programme nützlich sein können. Anders der Testsieger MD 15 501, bei dem man nach dem ersten Lesen das Handbuch getrost weit weglegen kann. Denn hier kann das Display vieles anzeigen, sodass man nicht die Übersicht verliert.

Jedes der zehn Automatikprogramme hat ein eigenes, leicht zu erkennendes Piktogram. Die Edelstahl-Oberfläche ist zwar anfällig für Verschmutzung und wegen der beiden Heizschlangen dauert die Reinigung vielleicht manchmal etwas länger. Zusätzlich ist dieses Gerät mit einem Gewicht von rund 18 Kilo auch enorm schwer und nicht gerade platzsparend. Die einfache Bedienung, gute Ergebnisse sowie die Verarbeitung machen ihn zum Testsieger.

Auch kleine Mikrowellen mit genug Stärke

Wer aber nicht so viel Platz hat oder nicht so viele Funktionen braucht, kann auch bedenkenlos zu einer der kleineren und günstigeren Modelle greifen. Denn von den Ergebnissen her waren alle gut, die Unterschiede liegen im Detail.

Ein großes, gut zu lesendes Display und einfache Bedienung zeichnen den Medion MD 15501 aus
Ein großes, gut zu lesendes Display und einfache Bedienung zeichnen den Medion MD 15501 aus

Das Modell von Toshiba hat zum Beispiel einen hilfreichen Aufkleber, der erläutert, was die einzelnen Automatik-Programme von 1 bis 12 bedeuten. Noch simpler läuft die Bedienung etwa beim Medion MD 15 644 ab, da es dort nur zwei Drehregler gibt. Allerdings geht hier der Sparzwang etwas zu weit: So muss beim Aufbau sogar die Antriebswelle selbst von Hand eingesetzt werden, außerdem ist das Gerät insgesamt leicht geneigt, was sich auch nicht korrigieren lässt, da die Füße nicht verstellbar sind.

Kurioses ist auch beim Handbuch des M20 Ecostyle Pro zu erleben; dort wird empfohlen, zum Auftauen das Gerät auf 280 Watt einzustellen, dabei gibt es diese Stufe gar nicht. Dafür hat man die Wahl zwischen 160 oder 340 Watt.

Diese etwas erhöhten Spaltmaße des MD 10596 ließen sich leicht vermeiden
Diese etwas erhöhten Spaltmaße des MD 10596 ließen sich leicht vermeiden

Überraschend einfach zu bedienen ist der M20 electronic, obwohl dessen Knöpfe zu klein und unergonomisch geraten sind und auch die Anleitung sehr unübersichtlich ist. Zudem befindet sich kein Aufkleber am Gerät, der die Programme erklären könnte. Nervig ist, dass das Gerät beim Abtauen automatisch nach der Hälfte der Zeit anhält. Zwingend muss die Start-Taste erneut gedrückt werden.

Unser Fazit im Mikrowellen-Test

Wer eine kompakte Lösung fürs Erhitzen, Auftauen, Grillen oder Garen von Lebensmitteln sucht, kann bei den neuen Mikrowellen durchaus fündig werden. Für schnelles und einfaches Auftauen eignen sich aus dem Testfeld die Geräte von Medion und Toshiba am meisten.

Beim Medion MD 15644 ist das Gerät insgesamt leicht geneigt, was sich auch nicht korrigieren lässt.
Beim Medion MD 15644 ist das Gerät insgesamt leicht geneigt, was sich auch nicht korrigieren lässt.

Bei der Grill-Funktion konnten die Modelle von Caso im Test nicht überzeugen. Wenn vor allem der Platz, die Bedienungsfreundlichkeit oder die Optik die wichtigsten Kriterien beim Kauf sind, können alle fünf der „einfachen“ Modelle empfohlen werden.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Mikrowellen und Kombigeräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Mikrowellen und Kombigeräte
Funktion: Zur Bewertung der Mikrowellenleistung werden in mehreren Testreihen definierte Mengen Wasser erhitzt und der Energieverbrauch ermittelt. Es ergibt sich die Effizienz, mit der die Geräte die aufgenommene Leistung in Erhitzung der Substanz im Innenraum umsetzen. Die Grillfunktion wird anhand des Energieverbrauches (bezogen auf die Grundfläche des Innenraumes), die Gleichverteilung der Bräunung und des Grillergebnisses insgesamt bewertet. Beim Auftauen werden gleiche Mengen gefrorener Lebensmittel vollständig aufgetaut. Es fließen der Energieverbrauch, der Nutzen der Automatikprogramme und des Bedienaufwandes ein.
Handhabung: Die Testredaktion beurteilt die Bedienfreundlichkeit anhand der Ergonomie der Bedienelemente, des ggf. vorhandenen Displays (Kontrast, Blickwinkelstabilität, Schrift- und Zeichengröße), zudem der Tür- und Zubehörhandhabung. Weiterhin wird die Reinigung der Geräte untersucht, dabei wird auch auf eine eventuellen Bildung von Schmutzstellen geachtet. Die Bedienungsanleitung wird anhand der Qualität (Bebilderung, Struktur, Anwendungs- und Pflegetipps sowie Schriftgröße) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet wird die allgemeine Wertigkeit, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie die Größe von Spalten und Ritzen, außerdem die Passgenauigkeit aller modularen Teile sowie sonstiges Zubehör.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen gemessen und bewertet. Ebenfalls wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Andreas Bayer

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