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Der Markt der Wasserkocher ist enorm groß, daher muss ein Hersteller schon sehr kreativ sein, um sich von den Konkurrenten abzuheben. Gelingt dies Mia mit dem Glaswasserkocher EW 3683?

Das Testgerät

Mia EW 3683

 

© Auerbach Verlag, Mia
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Bildquelle: © Auerbach Verlag, Mia

Ein Blickfang ist der EW 3683 auf jeden Fall, vor allem natürlich, weil er im trendigen Glasgewand daherkommt. Ganz neu ist diese Materialwahl natürlich nicht, selten aber wird hochwertiges Schott-Duran-Glas verbaut, ein Borosilikatglas, das nicht nur temperaturbeständig, sondern auch temperaturwechselbeständig ist. Zudem weist es eine hohe hydrolytische und chemische Beständigkeit auf, nicht umsonst wird dieser Glastypus z.B. auch bei Explosionsschutzleuchten verwendet. Im Test konnte die Qualität des Glases bestätigt werden, der Wechsel von kochendem Wasser zu kaltem Leitungswasser überstand der EW 3683 ohne Probleme – die 125 Jahre Erfahrung seitens Schott bei der Glastechnologie zahlen sich also aus.

Die Herstellerangabe zur maximalen Füllmenge ist übrigens Fertigungstoleranzen des SCHOTT-Duran-Glases geschuldet. Tatsächlich fasst der Glaswasserkocher EW 3683 sogar mehr als 1,7 Liter, auch in den Testreihen stellten sich keinerlei Probleme bei dieser Füllmenge heraus, doch wählt Mia hier eine ganz klar auf Sicherheit ausgelegte Angabe, um auf das eventuelle Austreten von Wasser während des Kochvorgangs hinzuweisen. Das Fassungsvermögen von 1,5 Litern ist aber in jedem Falle garantiert.

Den wahren Show-Effekt zeigt der EW 3683 dann aber während des Betriebs, vor allen in etwas dunklerer Umgebung. Die sechs im Bodenring verbauten blauen Leuchtdioden ziehen die Blicke des Nutzers magisch an, haben aber auch einen ganz praktischen Nutzen, denn der Wasserstand ist hierdurch nochmals etwas besser zu erkennen. Aufgrund der am Gehäuse Richtung Griff angebrachten Skala gibt es aber so und so keine Probleme, den Füllstand zu erkennen. Die Positionierung der Skala ist lobenswert, wo viele Edelstahl- oder Kunststoffwasserkocher nämlich nur mit kleinen Skalen samt eher schwachem Kontrast aufwarten können, hat der EW 3683 ganz klare Vorteile.

Komfortable Bedienung

Sehr von Vorteil zeigen sich auch die anderen Bedienelemente: Der sich um annähernd 90 Grad öffnende Deckel erlaubt das einfache Einfüllen des Wassers, auch wenn der Wasserhahn überdurchschnittlich groß ist; der Deckelöffnungsschalter ist leicht zu erreichen und verfügt über einen sinnvollen Druckpunkt und auch das Zuklappen des Deckels ist kein Problem, weder in Sachen Komfort noch bei der Sicherheit. Mia hat in den Deckel eine kleine Kunststoffapplikation eingelassen, eine signifikante Temperaturerhöhung konnte hier nicht gemessen werden, heißt kurz und knapp:

Auch direkt nach der automatischen Abschaltung weist die kleine Kunststoffläche keine spürbar über der Raumtemperatur liegende Temperatur auf. Das ist ein klares Plus für die Sicherheit. Das Thermostat arbeitet zuverlässig, der Trockengehschutz ebenso, der Griff und Deckelöffnungsschalter erhitzen sich nicht, nur aus der Ausgusstülle steigt logischerweise etwas Dampf an. Dass die Glasflächen über 70 Grad erreichen, ist ebenso normal, schließlich handelt es sich ja nicht um einen wärmeisolierten Wasserkocher.

Effizient und flott

Ein deutlicher Vorteil gegenüber Edelstahl zeigt die Glaskanne des EW 3683 auch bei der Effizienzmessung: Der durchschnittliche Energieverbrauch von 107 Wattstunden in den Testreihen ist geringer als bei vergleichbar leistungsfähigen Wasserkochern mit einer Edelstahlkanne, da Duran-Glas Wärme schlechter leitet als Edelstahl, und deshalb auch weniger Energie an die Umgebung abgegeben werden kann.

Trotz der vergleichsweise geringen Nominalleistung kann der EW 3683 aber auch bei der Heizdauer überzeugen – binnen 220 Sekunden wird die 1-Liter-Testreihe abgeschlossen. Das ist für einen Wasserkocher der 2000-Watt-Liga ein erstklassiges Ergebnis, gegen die 3000-Watt-Boliden, die es mittlerweile auch auf dem Markt gibt, hat der EW 3683 aber natürlich das Nachsehen, physikalisch ist dies aber auch nicht anders möglich.

Fazit

Natürlich sind Äußerlichkeiten eine Frage des persönlichen Geschmacks, daher gilt es das Spiel Glas und Licht nicht überzubewerten. Wichtiger sind swieso die Handhabung, die Sicherheit und die Ökologie und hier kann der EW 3683 ohne Fragen mehr als nur kleine Ausrufezeichen setzen. Kaum einer der über 50 Wasserkocher, die von der HAUS & GARTEN TEST in den letzten 2 Jahren getestet wurden, lässt sich so einfach handhaben, was natürlich auch an der gelungenen Ausgusstüllengeometrie liegt, am praktischen Deckel und nicht zuletzt an der Kombination aus Glaskanne und Skala.

Autor: Jan Stoll

Bildquelle:

  • Online-Test_Wasserkocher-Mia_Tabelle: © Auerbach Verlag, Mia
  • Lupe: © jameschipper – Fotolia.com
  • Test_Wasserkocher-Mia_Startbild: © Mia