Kalk und Korrosion trotzen: Wartung von Wasserkochern

Kaum ein Haushalt kommt ohne ihn aus: der Wasserkocher. Doch in vielen Fällen wird der Wasserkocher als reines Verbrauchsgut angesehen. Man kauft ihn, kocht mit ihm Wasser, irgendwann geht er den Weg alles irdischen und das gute Stück landet auf dem Sperrmüll, der nächste wird für kleines Geld angeschafft.

Dabei muss ein Wasserkocher gar keine kurze Lebenszeit haben. Gut gepflegt lasst sich mit einem hochwertigen Wasserkocher lange Jahre Wasser zum Kochen bringen. Richtig eingesetzt kann man dabei sogar noch Geld sparen, denn Wasserkocher sind die effizienteste Art und Weise Wasser in Wallung zu versetzen.

Frühzeitige Alterserscheinungen bei Wasserkochern

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Das häufigste Ende eines Wasserkochers ist, neben Materialermüdungen an der Ausgussklappe und Versagen der Elektronik, simple Verkalkung. Was bei Menschen mit Gedächtnisschwächen und schwindender gedanklicher Flexibilität seinen Ausdruck findet, äußert sich bei Wasserkochern durch einem deutlich höheren Energie- und Zeitverbrauch um seinen Sinn und Zweck zu erfüllen. Dies liegt zum einen am Härtegrad des Wassers. Je nach Gebiet und Grundwasserqualität verfügt das Leitungswasser in Deutschland über einen gewissen Härtegrad. Dieser steht für die im Wasser vorhandenen Mineralien und Salze, darunter eben auch Kalk.

Beim Kochvorgang setzen sich diese festen Bestandteile ab und an allen tiefer gelegenen Flächen im Wasserkocher fest. Besonders bei günstigen Wasserkochern aus Plastik mit einer integrierten Heizspirale ist dies der Fall. Der Grund liegt einfach in einer erhöhten Oberfläche. Nicht nur sind Wasserkocher mit Heizspirale am Boden selten eben, sondern meist in irgendeiner Form abgestuft, auch die Spirale selber hat über ihre Windungen zusätzliche Fläche an der sich Kalk, Salze und Mineralien festsetzen können. Durch eine Erhitzung der Spirale werden die sich dort abgelagerten Schwebstoffe förmlich festgebacken und verhindern irgendwann eine Abgabe der Hitze und Energie an das zu kochende Wasser.

Die Folge sind eben eine deutlich erhöhte Dauer bis das Wasser kocht und somit auch ein deutlich erhöhter Energieverbrauch. Unterm Strich ist irgendwann der Wasserkocher dann so energieeffizient wie ein Topf voller Wasser ohne Deckel auf einer eingeschalteten Herdplatte. Auf Grund der dadurch stetig steigenden Belastung für den Wasserkocher segnet auch irgendwann die Elektronik das zeitliche.

Tipps zur Reinigung und Wartung Ihres Wasserkochers

Auch wenn es auf lange Sicht gesehen deutlich sinnvoller ist, sich einen etwas teureren und hochwertigeren Wasserkocher mit Aluminium- oder Metallgehäuse ohne Heizspirale zuzulegen, wollen wir Ihnen dennoch zunächst einige Tipps zur Wartung Ihres Wasserkochers an die Hand geben.

Zur Entkalkung eines bereits im Dienst befindlichen Wasserkochers sollten Sie unter keinen Umstand zu Messern oder anderem scharfkantigem Werkzeugen greifen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie sich dabei verletzen oder den Wasserkocher beschädigen ist einfach viel zu groß. Bedenken Sie, dass sich unter dem Boden des Wasserkochers die Verkabelung für das Heizelementen befindet. Hier eine Beschädigung beim ausgeschalteten und nicht am Strom angeschlossenen Wasserkocher auszulösen wird mit Sicherheit nicht zu einem Stromschlag führen, allerdings besteht durchaus die Möglichkeit eines Kurzschlusses oder gar eines Gerätebrandes. Um Ihren Wasserkocher zu entkalken brauchen Sie nur das richtige Mittel und ein wenig Geduld.

Im Handel finden Sie diverse spezielle Mittel für die Entkalkung Ihres Wasserkochers. Diese müssen eigentlich nur nach der beiliegenden Anleitung in den Wasserkocher gegeben werden. Diese Reinigungsmittel sind häufig pastenähnlich, andere kommen in Tablettenform. Allerdings sind viele dieser Reinigungsmittel leicht gesundheitsschädlich und sollten nicht in geschlossenen Räumen verwendet werden, da relativ aggressive Chemikalien zum Einsatz kommen. Nach Anwendung sollten Sie Ihren Wasserkocher mehrfach gut durchspülen und 3 bis 4 Mal zur Tiefenreinigung Wasser kochen lassen, welches Sie dann wohl oder übel in den Ausguss gießen müssen.

Deutlich ungefährlicher für Sie und unbedenklicher für die Umwelt ist handelsüblicher Essig oder Essig-Essenz, aber auch starke Fruchtsäuren wie im Zitronensaft enthalten. Die Flüssigkeit wird in den Wasserkocher gegossen und mit Wasser verdünnt. Dann lassen Sie die Mischung aufkochen. So löst sich der Kalk von der Heizspirale oder -Platte und Sie können das Reinigungsgemisch abgießen.

Sollte nicht der gesamte Kalk entfernt sein, geben Sie nochmals etwas von dem gewählten Hausmittel in den Wasserkocher zum Aufkochen. Vergessen Sie auf keinen Fall, den Wasserkocher danach mit viel Wasser nachzuspülen, um den Geschmack zu beseitigen. Zurück bleibt ein sauberer und energiesparender Wasserkocher.

Wasserkochen und Geld sparen

Mit einem derartig beinah wieder auf den Originalzustand zurückgesetzten Wasserkocher lässt sich wieder effizient Wasser kochen. Bedenken Sie in Zukunft, ihren Wasserkocher auch ruhig als Vorbereitung für Nudel- oder Reiswasser zu nutzen. Es ist deutlich sparsamer das Wasser zunächst im Wasserkocher vorzukochen, dann in den Kochtopf mit Salz zu geben. Drehen Sie die Herdplatte natürlich vorher auf, so dass Sie nicht zu viel der Hitze durch eine Abkühlung verlieren. Sobald das Wasser nach kurzer Zeit wieder kocht können Sie Salz und Nudel hinzugeben und sparen jedes Mal bares Geld auf Ihrer Stromrechnung. In Zeiten von stetig steigenden Energiekosten ein nicht zu vernachlässigender Faktor.

Vorsprung durch Technik – auch bei Wasserkochern

Sollte bei Ihnen allerdings ein Neukauf eines Wasserkochers anstehen, da Ihr alter eben erst den Dienst quittiert hat, nehmen Sie ruhig etwas mehr Geld als möglicherweise üblich zur Hand und greifen Sie zu einem Wasserkocher mit Metallgehäuse ohne eigentliche Heizspirale. Bei diesen Wasserkochern befindet sich das Heizelement üblicherweise im Bode und in der Wasserkocherwand im unteren Bereich des Wasserkochers. Diese Art von Wasserkocher ist nicht nur deutlich stabiler und langlebiger, Sie verkalkt auch wesentlich langsamer, ist leichter zu reinigen und bieten häufig zusätzliche Features. Viele davon verfügen beispielsweise über unterschiedliche Hitzeeinstellungen. Gerade für passionierte Teetrinken kein unwichtiger Faktor, da nicht für alle Tees auch kochendes Wasser verwendet werden sollte. Grüne Tees zum Beispiel sollten immer mit heißem, aber nicht mit kochendem Wasser aufgebrüht werden.

Wie eingangs beschrieben liegt insbesondere die sichtbar langsamere Verkalkung an der geringeren Oberfläche auf der Innenseite. Zwar kann sich natürlich auch auf der Heizplatte Kalk festsetzen, dieser lässt sich allerdings auch durch Hausmittel aus Essig- oder Zitronensäure leichter entfernen. Viele hochwertige Wasserkocher verfügen obendrein über einen integrierten Reinigungsmodus. Eine gute Übersicht über viele erhältliche Modelle der kompletten Preisspanne mit direktem Preisvergleich und einer Auflistung von Features bietet Wasserkocher.vergleich.org.

Je nach Härtegrad Ihres Leitungswasser macht übrigens auch die Verwendung eines Wasserfilters Sinn. Eine Übersicht über Härtegrade in Ihrem Wasser anhand Ihrer Postleitzahl in Deutschland, Österreich und der Schweiz finden Sie hier.