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Der Winter ist da und damit auch die Heizperiode. Bei vielen Menschen ist der erste Weg, wenn Sie zu Hause ankommen, der Gang zur Heizung, um das Heizkörperthermostat aufzudrehen und für mollige Wärme zu sorgen. Dass dies auch ganz komfortable via App-Steuerung möglich ist, zeigt unser aktueller Test. Lesen Sie mehr in unserem smarte Heizkörperthermostate Test 2023.

Die Testgeräte im smarte Heizkörperthermostate Test 2023

Smarte Heizkörperthermostate:
AVM Fritz!DECT 302
Tado Starter Kit V3+
Hama 176592
Revolt NX-4911
Revolt ZX-5276
Meross MTS150HHK

In den zurückliegenden Monaten hat viele Haushalte eine Schocknachricht erreicht: Post des Energieversorgers oder auch des Vermieters zeigt auf, dass die Heizkosten sich stark erhöhen, sodass ab sofort noch stärker darauf geachtet wird, die Heizung effektiver zu nutzen. Natürlich gehört zur effektiven Nutzung auch, beim Verlassen der Wohnung das Thermostat herunterzudrehen oder beim Lüften zu schauen, dass die Heizkörper ausgeschaltet sind. Nicht zuletzt hat der eine oder andere Haushalt sich auch dazu entschieden, generell mit 1 bis 2 Grad Celsius (°C) weniger auszukommen. Aber seien wir ehrlich, es gehört schon viel Disziplin dazu, wenn diese Vorsätze auch wirklich immer erfüllt werden sollen. Dabei ist dies gar nicht nötig, denn es gibt moderne, smarte Thermostate, die viele der genannten Schritte ganz eigenständig erledigen.

Unsere Testgeräte im Heizkörperthermostat-Test

In unserem Testfeld befinden sich sechs moderne Thermostate, die alle eins gemeinsam haben: Sie sind smart. „Smart“ ist im 21. Jahrhundert ein wichtiger Begriff geworden, bedeutet aber nicht viel mehr, als dass Geräte vernetzt sind und intelligente Steuerungen besitzen. Wir haben uns für diesen Test sechs Modelle ausgesucht, die sich per Smartphone steuern lassen, nützliche Timerschaltungen besitzen und teilweise sogar gewisse Abläufe automatisch erkennen.

Wie werden smarte Heiztkörperhermostate installiert?

Keine Unterschiede gibt es bei der Installation der Thermostate. Die alten vorhandenen Modelle lassen sich auch ganz ohne Vorkenntnisse im Heizungshandwerk gegen die smarten Geräte der Hersteller AVM, Hama, Meross, Revolt und Tado tauschen. Eine Wasserpumpenzange genügt, um das alte Thermostat zu lösen. Keine Bange, es kommt hierbei nicht zur Überschwemmung, da das eigentlich wichtige Ventil vom Umbau unbetroffen bleibt.

 Besonders schick ist das Display von AVM gestaltet, es zeigt in großen Ziffern die Temperatur an, die Bedienelemente selbst sind rundrum positioniert
Besonders schick ist das Display von AVM gestaltet, es zeigt in großen Ziffern die Temperatur an, die Bedienelemente selbst sind rundrum positioniert

Nachdem das Standard-Thermostat abgebaut ist, kann das smarte Thermostat aufgesetzt werden. Es empfiehlt sich, dieses bereits vorzubereiten und die Batterien vorab einzulegen. Bei unseren sechs Kandidaten sind die AA-Zellen, abgesehen vom Meross-Modell, im Lieferumfang enthalten. Anschließend wird das neue Thermostat aufgeschraubt.

Thermostate mit Frontdisplay, wie das von Meross, sind nicht überall einsetzbar
Thermostate mit Frontdisplay, wie das von Meross, sind nicht überall einsetzbar

Die Hersteller Hama, Meross und Tado liefern zusätzliche Zwischenadapter mit. Diese werden bei den in Deutschland üblichen Ventilen mit M30 × 1,5-mm-Gewinde nicht benötigt und sind eher für den Einsatz in anderen Ländern vorgesehen. Nach dem Anschrauben sind die Ventile auch schon für die manuelle Steuerung einsatzbereit.

Wie kann man smarte Thermostate steuern?

Einige Menschen scheuen sich vor dem smarten Alltag und auch nicht immer ist das Smartphone griffbereit, wenn man die Heizung steuern möchte. Dies ist jedoch auch mit den smarten Thermostaten im Testfeld kein Problem, alle sechs lassen sich ebenfalls manuell über Bedienelemente am Thermostat selbst regeln. Bei den Modellen von Tado, Hama und Revolt geschieht dies, ähnlich wie vom Originalthermostat bekannt, über einen Drehregler.

Dieser ist allerdings deutlich einfacher bedienbar und erfordert keinen Kraftaufwand. Auf den an allen sechs Thermostaten integrierten Displays kann die Wunschtemperatur im Raum eingestellt werden, welche die Helfer in unseren Testläufen alle sehr überzeugend halten können. Abweichungen diagnostizieren wir nur im Bereich bis maximal 2,5 °C.

 Bei der Demontage ist der Griff zur Zange in der Regel nötig, um die M30-Mutter zu lösen
Bei der Demontage ist der Griff zur Zange in der Regel nötig, um die M30-Mutter zu lösen

Etwas anders wird die Temperatur bei den beiden Thermostaten von AVM und Meross eingestellt. Diese besitzen Plus – und Minus-Tasten in Displaynähe, über die sich die Temperatur regeln lässt. Doch kurz zurück zum Display: Hier können Sie für sich schon ein Kaufkriterium festlegen, je nachdem, wo und wie Sie das Thermostat installieren möchten.

Denn vier Testprobanden haben das Display auf dem Korpus nach vorn oder oben gerichtet, bei zwei weiteren Modellen ist das LC-Display an der Front des Thermostates integriert. Letzteres ist besonders dann ungünstig, wenn das Thermostat zu nahe an einer Wand oder einem anderen Hindernis liegt, da somit die Ablesbarkeit (und beim Meross-Modell sogar die Einstellbarkeit) erschwert wird.

So integrieren sich Heizthermostate in das Smart-Home-System

Natürlich sollten die Thermostate auch bis zum Ende eingerichtet werden. Das bedeutet, im nächsten Schritt muss die smarte Integration erfolgen. Leider gibt es keine allgemeinen Standardapps, weshalb für unser Testfeld aus sechs Produkten fünf verschiedene Apps nötig sind.

Die neuen smarten Thermostate werden einfach nur mittels der M30-Mutter handfest aufgeschraubt
Die neuen smarten Thermostate werden einfach nur mittels der M30-Mutter handfest aufgeschraubt

Sie sehen also: Wenn Sie sich für smarte Thermostate entscheiden, sollten Sie auch auf einheitliche Geräte in der gesamten Wohnung setzen, um nicht jedes Gerät mit einer anderen App steuern zu müssen. Hinzu kommt, dass bei fünf Geräten zusätzlich eine sogenannte Bridge erforderlich ist, um die komplette Steuerung auch aus der Ferne realisieren zu können.

Die Bridge ist bei den Herstellern Hama, Meross und Tado im Lieferumfang enthalten, bei den Revolt-Geräten aus dem Hause Pearl ist der gesonderte Zukauf einer derartige Z-Wave-Bridge erforderlich. Die Einrichtung läuft immer ähnlich ab: Zuerst wird die App des Herstellers aus dem App-Store heruntergeladen und installiert.

 Drehregler als Bedienelement erleichtern die Umgewöhnung vom altem Standard-Thermostat
Drehregler als Bedienelement erleichtern die Umgewöhnung vom altem Standard-Thermostat

Anschließend ist eine Registrierung nötig, da jede App eine Anmeldung erfordert. Im nächsten Schritt wird zuerst die Bridge der Geräte eingerichtet, was bedeutet, diese muss ins heimische WLAN integriert werden. Dabei ein kleiner Tipp: Alle fünf Testkandidaten verarbeiten nur das 2,4-Gigahertz(GHz)-WLAN-Netz.

 Für die Integration ins heimische WLAN sind bei den meisten Thermostaten Bridges notwendig, diese sind klein und werden per USB mit Strom versorgt
Für die Integration ins heimische WLAN sind bei den meisten Thermostaten Bridges notwendig, diese sind klein und werden per USB mit Strom versorgt

Ein Anmelden in 5-GHz-Netzen kann zu langwierigen Installationsprozessen führen, die stets mit einer Fehlermeldung enden. Ist die Installation im Heimnetzwerk abgeschlossen, können Bridge und Thermostat verbunden werden und der smarte Temperaturregler steht in der App zur Nutzung bereit.

Hier ist es nun bei allen Geräten möglich, die Temperatur live zu verwalten, aber auch Zeitpläne einzurichten, beispielsweise um die Temperatur nachts automatisch abzusenken oder bei Abwesenheit geringere Temperaturen zu fahren. Auch von unterwegs lässt sich nun bei allen Testmustern das Thermostat steuern, sodass schon beim Verlassen der Arbeitsstätte die Heizung im heimischen Wohnzimmer hochgeregelt werden kann, damit bei Ankunft eine Wohlfühlatmosphäre herrscht.

Verschiedene Apps kommen zum Einsatz, die Übersichtlichkeit ist bei allen gleich gut, alle lassen auch eine Steuerung aus der Ferne zu. Einige Apps halten zudem Programmierungen bereit
Verschiedene Apps kommen zum Einsatz, die Übersichtlichkeit ist bei allen gleich gut, alle lassen auch eine Steuerung aus der Ferne zu. Einige Apps halten zudem Programmierungen bereit

Vier der sechs Geräte lassen sich im übrigen auch mit den Sprachassistenten von Google (Home), Amazon (Alexa) und Apple (Siri) steuern. Sicher haben Sie gemerkt, dass wir das Fritz!-Thermostat von AVM ausgeklammert haben bei der Installation. Dieses erfordert nämlich keine eigene Bridge und kann mit der im Haushalt verbundenen Fritz!-Box gekoppelt werden.

Unser Fazit zum smarten Heizkörperthermostat-Test

Alle sechs Thermostate können im Test überzeugen, die Grundeinrichtung gelingt einfach und auch die Apps lassen sich gut installieren. Zweifellos wäre es einfacher, wenn nicht jeder Hersteller auf seine eigene App setzte. Beim Test der Temperatureinstellung können alle sechs Helfer ebenfalls überzeugen.

 Verschiedene Apps kommen zum Einsatz, die Übersichtlichkeit ist bei allen gleich gut, alle lassen auch eine Steuerung aus der Ferne zu. Einige Apps halten zudem Programmierungen bereit
Verschiedene Apps kommen zum Einsatz, die Übersichtlichkeit ist bei allen gleich gut, alle lassen auch eine Steuerung aus der Ferne zu. Einige Apps halten zudem Programmierungen bereit

Ein Manko, was intelligente Thermostate in der Vergangenheit immer wieder hatten, ist die Lautstärke. Kleine Motoren regeln schließlich das Ventil des Heizkörpers. Im Testfeld arbeiteten alle Testkandidaten sehr leise, wodurch diese auch ausnahmslos für den Einsatz in Schlafzimmern empfohlen werden können.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres smarte Heizkörperthermostate-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren smarte Heizkörperthermostate
Funktion: Die Installation der Thermostate am Heizkörper wird bewertet und benotet. Für die Messgenauigkeit wird in genormten Räumen geprüft, ob die Thermostate es schaffen, einen Raum in einer vorgegeben Zeit auf die gewünschte Temperatur zu erwärmen und diese zu halten. Dafür wird die Raumtemperatur gemessen und in Relation zur am Thermostat eingestellten Temperatur gesetzt. Abweichungen führen zu Abwertungen.
Handhabung: Für die Bewertung der App-steuerung werden die Installation aus dem App-Store heraus, der komplette Anmeldeprozess sowie die Ersteinrichtung der smarten Thermostate geprüft. Darüber hinaus bewerten wir die Einstellung und das Vorhandensein von Timern in der App. Die Bedienfreundlichkeit wird anhand der Kriterien Display, Bedienelemente und Einlegen der Batterien bewertet. Dabei legen wir auch Wert auf die Möglichkeit der manuellen Einstellung der Temperatur. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Qualität (Struktur, Schriftgröße, Bilder, zusätzliche Tipps) bewertet.
Verarbeitung: Die Testenden bewerten die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht – oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie die Größe von Spalten und Ritzen.
Ökologie: Bewertet wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Hier stehen vor allem der feste Sitz der Thermostate am Heizkörper und die Sicherheit bei der Installation im Vordergrund.

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